Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 20. AUGUST 2006 BLATT I WIRTSCHAFT 
16 MALBUN: NÄCHSTE ETAPPEN Sachs Teilprojekte bis zum Kol MALBUN 
- Der Verwaltungsrat der Berg­ bahnen Malbun AG setzt alles daran, das Konzept für ein neues Malbun geordnet, effi­ zient und nach den bestehenden Plänen um­ zusetzen. 26 Mio. Franken stehen dazu zur Verfügung. Das Gesamtprojekt wurde in sechs Teilbereiche unterteilt, geordnet nach Prioritäten. Höchste Priorität besitzt die Installation der Beschneiungsanlagen. Nachdem nun alle rele­ vanten Verfahrensregeln eingehalten wurden, kam «grünes Licht» für das «weisse Pulver». Startschuss der Beschneiung: Im kommenden Winter auf der Räche des Schneefluchtliftes. Der kommende Winter soll Möglichkeiten aufzeigen, welche Beschneiungsanlagen ge­ eignet sind, um die Anforderungen an Schneemenge und -qualität ideal zu erfüllen. Vorerst wird die Beschneiung also noch pro­ visorisch sein, bis dann - mit dem Erfah­ rungswert - das Konzept endgültig umgesetzt wird. Zweite Priorität besitzt der Bahnbau: Die­ ser wird im kommenden Sommer umgesetzt werden. Ein 6er-Sessel ins Täli und ein 4er- Sessel aufs Hocheck sollen von einer gemein­ samen Talstation aus die Skisportler beför­ dern. Hier erwartet sich der Verwaltungsrat das grösste betriebswirtschaftliche Ergebnis. Durch die Restrukturierung kann Rentabilität geschaffen werden. An dritter Stelle in der Prioritätenliste steht das so genannte Kinderland. Familien mit Kindern sind das Zielpublikum von Malbun, daher erfolgt die Umsetzung schon kurz nach der Realisierung der neuen Bahnen. Die Projekte vier bis sechs betreffen die Gastronomie, übrige Infrastruktur und die Be­ triebseinrichtungen. Ein neues K?ssasystem und auch Pistengeräte sollen dazu beitragen, dass Malbun zu einem Erfolg wird. (pk) 
Schnee ohne «Frau Holle» Umsetzung dos Malbun-Konzepts läuft exzellent an MALBUN - But 100 Ihn Und vergangen, Mit 
die Bergbahnen Malbun AG, mit einem neuen Verwaltungsrat und 26 Millio­ nen Franken ausgestattet, Ms Umsetzung das Konzeptes für •In neues Malbun in Angriff ge­ nommen haben. Mit alter Kraft NM 
man es Im kommenden Winter schneien lassen - mit oder ohne «Frau Helle». Der neue Verwaltungsrat der Berg­ bahnen Malbun AG kann nach 100 Tagen Amtszeit einen anschau­ lichen Leistungsausweis präsentie­ ren. Nur drei Tage nach der Wahl am 25. April 2005 habe sich der Verwaltungsrat zu einer konstituie­ renden Sitzung getroffen. «Es konnte eine schlanke und effiziente Struktur geschaffen werden, um die Arbeit sofort aufzunehmen», so Verwaltungsrat Rainer Gassner gestern vor den Medien. Und auch Präsidentin Angelika Moosleithner hielt ihrerseits fest, dass sich der ei­ gentlich bunt zusammengewürfelte Verwaltungsrat ideal ergänze und die nötigen personellen Strukturen beinhalte, die zu einer erfolgrei­ chen Arbeit nötig sind. Mit Sdmie ein Zeichen setzen Um auch einen «weissen» Be­ weis für die umfangreichen Pro­ jektarbeiten antreten zu können, werde man das Möglichste tun, 
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Erfeige und amMUeaierte IMe für dm Vtrwaltungsrat dar Bergbahnen Mattan M: Es inf an wlwtoa v. Erich Sprenger, Rainer Banner, PriMdentbi Angelika Moesiclthmr und Pater Sparter. mit es im Winter in Malbun weiss sei. «Es wird schneien, auch ohne Frau Holle», so der Tenor, denn die ersten Beschneiungsanlagen sollen bereits im kommenden Winter die künstliche weisse Pracht in den Wintersportort bringen. Und ein weiteres Zeichen für ei­ ne erfolgreiche Projektarbeit will man setzen: die störenden Duft­ marken, die in der Nähe des Berg­ restaurants Sareis bei Föhn gewit­ tert werden können, sollen bald der Vergangenheit angehören. Die Ab- wasserleitung soll - mit Baubeginn 
im September - an die Kanalisation angeschlossen werden. „ Bahnprajakt gedeüit Der Verwaltungsrat der Bergbah­ nen setzt alles in Bewegung, das feststehende Projekt der neuen Bergbahnen, welches von Gemein­ den und Landtag in bestehender Form genehmigt wurde, rasch und effizient umzusetzen. Verwaltungs­ rat Peter Sparber opfert derzeit rund vier Tage pro Woche, um das Projekt voranzutreiben und alle Verfahrensschritte zu planen und 
umzusetzen. Im Sommer 2006 sol­ len denn auf der Vaduzer Seite die bestehenden Lifte ins Täli und zum Hocheck abgebaut und durch zwei neue Sessellifte ersetzt werden. Ei­ ne gemeinsame Talstation wird räumlich zwischen Schneeflucht und Pradameelift gebaut werden. Die neuen Lifte sind auch ein dringendes Muss: Die Betriebsge­ nehmigung der Täli-Sesselbahn läuft nach etlichen Verlängerungen nach Ostern 2006 definitiv aus. Um keinen Stillstand in Malbun zu pro­ vozieren, muss gebaut werden. ANZEIGE. www oluMit'kircrH' Ii OFFENE KIRCHE 
Kirchstrasse 6 • Postfach 825 9494 Schaan Telefon 00423/233 40 33 Fax 00423/233 40 34 Homepage  www.offenekirche.li Priestermangel dort - Priester schwemme hier VON GÜNTHER BOSS Mitteleuropa beklagt einen schwer wiegenden Priestermangel. Viele Pfarreien können nicht mehr mit einem Priester besetzt werden. Gemeinden werden zu Pfarrverbänden zusammenge­ schlossen, neue Modelle der Seelsorge werden erprobt. All diese Herausforderungen scheint das Erzbistum Vaduz nicht zu kennen: Schwarze Soutanen und weisse Römerkragen prägen hier wieder das Bild. Jede Pfarrei ist mit einem Priester besetzt, in den grossen Pfarreien ist zusätz­ lich ein Kaplan installiert. Pastoralassistentinnen, Pastoralassistenten oder verheiratete Diakone sind ganz aus dem Personalbestand des Bistums verschwunden. 
Kurz notiert Neues Gesicht beim Verein Stichwort: hihiinlnnitH)ti 
Die strikte Trennung zwischen «Kleriker­ stand» und «Laienstand» gehört zu den festen Grundüberzeugungen des Erzbi- schofs. Durch den Rückgriff auf einen altmodischen Priesterschick wird diese Trennung auch in der Kleiderordnung augenfällig unterstrichen. Mit der Weihe von fünf Diakonen am 10. August dieses Jahres sind nun rund 45 Kleriker im Erzbistum Vaduz inkardiniert (siehe Kasten). Das sind wesentlich mehr, als das Erzbistum auf seinem eigenen Gebiet benötigt. Im bayerischen Geisel­ höring, im schweizerischen St. Pelagi- berg, in der italienischen Metropole Rom und an vielen anderen Orten tauchen heute Priester des Erzbistums Vaduz auf - der Erzbischof betreibt einen regel­ rechten «Priesterexport». Was auf den ersten Blick wie ein erfreulicher Pries­ tersegen für Europa aussehen mag, ent­ puppt sich bei genauerem Hinsehen als eine pastoral und kirchenrechtlich frag­ würdige Praxis. Sammelbewegung In der Regel studiert ein Priesteramts­ kandidat für jenes Bistum, in dem er auf­ gewachsen ist und mit dem er persön­ lich vertraut ist. Ausserdem schreibt das 
Kirchenrecht vor, dass ein Bischof nur so viele Kleriker inkardinieren darf, wie sein eigenes Bistum erfordert. Die schnell anwachsende Liste der Inkardinierten des Erzbistums Vaduz dokumentiert, dass die meisten ursprünglich aus ande­ ren Gegenden stammen, oftmals aus Bistümern, die unter einem enormen Priestermangel leiden. Der primäre Bezugspunkt zum Erzbistum Vaduz scheinen nicht Land und Leute von Liechtenstein zu sein, sondern die Per­ son des gegenwärtigen Erzbischofs. Offene Fragen Mit Recht wird man darauf hinweisen, dass die Kirche keine In- und Ausländer kenne, dass es gute Tradition sei, wenn in Liechtenstein auch ausländische Priester tätig sind. Gleichwohl bleiben viele Fragen offen: Was führt junge Priesteramtskandidaten von weit her dazu, sich hier weihen und inkardinieren zu lassen? Warum lassen sie sich nicht in ihren Diözesen 
von ihrem Heimat­ bischof in Dienst nehmen? Wurden sie von ihrem Ortsbischof abgelehnt, weil sie die Bedingungen für das Priesteramt (noch) nicht erfüllen? Suchen sie hier eine ganz bestimmte Form des Priester-tums, 
die sie anderswo nicht zu finden meinen? Welches Motiv verfolgt Bischof Haas, wenn er Kandidaten aus anderen Bistümern um sich sammelt und für das Erzbistum Vaduz weiht, um sie dann teils wieder ins Ausland zu senden? Die Bischöfe der umliegenden Diözesen jedenfalls verfolgen diese Praxis seit län­ gerem mit Unbehagen. Glaubwürdigkeit Die Erfahrungen mit den Priestern des Erzbistums in den Gemeinden, im Religi­ onsunterricht oder in der persönlichen Begegnung sind zwiespältig. Man darf daran zweifeln, ob die Berufung und die Eignung aller Kandidaten hinreichend geprüft wurden. Ein Priester braucht kein Alleskönner und «Superman» zu sein; immer aber hat die katholische Kirche daran festgehalten, dass vor der Priesterweihe ein fundiertes theologi­ sches Studium und eine eingehende Prüfung der persönlichen Berufung und Eignung stehen müssen. Werden diese Voraussetzungen nicht erfüllt, schaden voreilige Weihen und Inkardinationen der Glaubwürdigkeit der Gesamtkirche sowie jener Priester, die ihren Dienst in überzeugender Weise ausfüllen. 
Seit 1. August ist der Theologe Günther Boss als Mitarbeiter beim Verein für eine offene Kirche tätig. Er hat in Fribourg und München Philosophie und Theologie sowie Musik studiert. Im Verein ist er Ansprechpartner für alle Fragen der Seelsorge und der Medienarbeit. Günther Boss, Verein für eine offene Kirche, Postfach 825, FL—9494 Schaan Tel. direkt 233 32 91 e-mail:  g.boss@offenekirche.li Que llentag am Samstag, 27. August, 9.30 bis ca. 16.00 Uhr mit Sandra Büchel-Thalmaier. Thema: Jesusbilder im Wandel der Zeit. Anmeldung bis 25. August unter Telefon 239 64 57 oder 239 64 44 Glaubenskurs 2005/0 6 ab 24. Oktober im Haus Gutenberg, Balzers. Kursleitung: Pfr. Erich Guntli, Dr. Hans Rapp, Mag. Robert Büchel- Thalmaier. Info und Anmeldung: Tel. 044 261 96 86 oder  www.theologiekurse.ch   Infoabend am Montag, 22. August, 20.00 Uhr im Haus Gutenberg.
	        

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