Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOLKS BLATT DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN DIE NSTAG. 9. AUGUST 2005 
ANZEIGE SEITE 15 BIBER Warum der WWF St. Gallen sich aktiv für den Biber in der Ost­ schweiz einsetzt und wie. 16 
MILCHZÄHNE Ein gesundes Milchge- biss ist die beste Vor­ aussetzung für ein ka­ riesfreies, bleibendes Gebiss. 
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TV-ABEIMD Auf welchen Sendern es heute Abend was zu sehen gibt und wo es gemütlich oder action- reich zugeht. "| 0 
GESCHEITERT Womit Japans Minis­ terpräsident Junichiro Koizumi (Bild) ge­ scheitert ist und welche Folgen dies hat. 20 Heute einheimische Filme Ufa-Schauspielerin Ilse Werner gestorben LÜBECK - Die ehemalige Ufa-Schauspiele- rin und Schlagersängerin Ilse Werner ist tot. Sie starb in der Nacht zum Montag mit 84 Jahren in Lübeck, wie Werners langjährige Freundin Edeltraut Langhals-Declair mitteil­ te. Der berühmte Ufa-Star spielte in rund 30 Filmen. Ihre grössten Triumphe feierte sie in Filmen des Dritten Reichs. Im Nachkriegs- Deutschland blieben ihr die ganz grossen Fil- merfolge hingegen 
versagt. Ihre letzten Jahre verbrachte Ilse Werner in einer Lübecker Se­ niorenresidenz. Die Ufa hatte Werner Ende der 3()er-Jahre entdeckt. Der Film «Wunsch­ konzert» (1940) macht sie endgültig zum Nachwuchsstar. Beeindruckend gespielte Charaktere verhalfen der Darstellerin zu gros­ ser Popularität. Viel Sympathien gewann sie mit ihren Rollen im Jenny-Lind-Epos «Die schwedische Nachtigall» (1941), in der Lü­ genbaron-Geschichte «Münchhausen» (1943) und in Helmut Käutners Hamburg-Story «Grosse Freiheit Nr. 7» (1944). Die Mitwir­ kung in diesen NS-Filmen führte nach dem Krieg vorübergehend zu einem Berufsverbot. Der Komponist Werner Bochmann erkannte indessen eine andere künstlerische Ader Wer­ ners: ihr Pfeiftalent. So betätigte sie sich schon in den 40er-Jahren als Schlagerinter­ pretin und Kunstpfeiferin. «Die kleine Stadt will schlafen geh'n», «Wir machen Musik», «Mein Herz hat heut' Premiere» oder auch der 1960 ihr ein Comeback verschaffende Hit «Baciare» sind mit ihrem Namen verbunden. Später pfiff sie für das Stück «Ohne Dich» der Band «Die Ärzte» ein Solo. (sda) «Buena Vista Social Club»: Ibrahim Ferrer gestorben HAVANNA Ibrahim Ferrer (Bild), einer der grossen kubani­ schen Stars aus dem legendären «Buena Vista So­ cial Club», ist am Samstag im Alter von 7# Jahren ge­ storben. Das teilte seine Produk­ tionsfirma Montu- no in Havanna mit. Eine Todesur­ sache 
wurde nicht genannt. Nach Angaben von Fer­ rers Kollegen litt der Sänger in den letzten Jahren an einem Emphysem (Lungenaufblä­ hung) und klagte Anfang der Woche während eines Rückflugs aus Europa über Beschwer­ den. Der Mann mit der Mütze und dem cha­ rakteristischen grauen Oberlippenbart war ei­ ner der 
Altstars des «Son», mit denen der US- Gitarrist Ry Cooder das Album «Buena Vista Social Club» produzierte. Die kubanische Tanzmusik aus den 40er- und 50er-Jahren be­ geisterte Ende der 90er-Jahre ein weltweites Publikum und wurde 1999 mit einem Gram­ my ausgezeichnet. Eine Filmdokumentation von Wim Wenders brachte den Altstars weiter Popularität, die sie mit internationalen Tour­ neen weiter vertieften. Zwei von ihnen, Com- pay Segundo 
und Rüben Gonzalez, verstar­ ben 2003. 
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Openair-Kino Buchs heute mit «Die Stadtner», «Lenzle» und «Mensch Marxer» «Lenzte - Fernab von Frack und Zylinder», das Erstlingswerk von Danlei Sdilerscher läuft heute im Oponair-Kino in Werdenberg. 
Ebenfalls heute im Oponair-Kino Wordenberg: «Mensdi Marien*, Sdiier- schers Fortritt über den BHdhauor Hugo Marxer. BUCHS - Erstmals hat der Ver­ anstalter des Openair-Kino Buchs einen ganzen Abend für das einheimische Filmschaffen reserviert. Die beiden Regisseu­ re Kuno Bont und Daniel Schier­ scher sind heute Abend zu Gast und zeigen ihre Filme. Mit Beginn um 21.15 Uhr werden «Lenzle - Fernab von Frack und Zylinder», eine Filmstudie über ei­ nen randständigen Menschen in Liechtenstein, «Die Stadtner», ein Porträt über die Bewohner des Städtchen Werdenberg, und «Mensch Marxer», ein filmisches Porträt über den in Eschen und in Carrara tätigen Liechtensteiner Bildhauer Hugo Marxer gezeigt. Alle drei Filme wurden von der Filmfabrik in Sennwald/Eschen produziert und haben bei ihrer Pre­ miere viel Lob geerntet. Menschen Im Mittelpunkt Es ist das erste Mal, dass die Ver­ anstalter des Openair-Kinos auf dem Reitplatz Werdenberg dem einheimischen Dokumentarfilm ei­ nen 
ganzen Abend widmen. Die Filmschaffenden freuen sich über diese Plattform, wie Kuno Bont, der Ende August «Respect», einen Film über Jugendgewalt, heraus­ bringt, auf Anfrage erklärte. Das Duo Daniel Schierscher und Kuno Bont, die gemeinsam die Filmfabrik in Sennwald betreiben, ist bekannt dafür, dass sie feinfühli­ ge, aber auch ausserordentlich nahe 
Menschenbilder verfilmen. Ein gu­ tes Beispiel dafür ist «Lenzle - Fernab von Frack und Zylinder», das Erstlingswerk von Daniel Schierscher. Der Film über einen randständigen Menschen im heutigen Liechtenstein hat nefrst sehr grossem Zuschauerinteresse in Liechtenstein auch eine heftige Diskussion über das heute dort gel­ tende Sozialsystem ausgelöst. Selbst innerhalb der beteiligten Staatsämter wurde Uber Sinn und Unsinn der in diesem Film gezeig­ ten Vorgehensweise diskutiert. Der Film von Daniel Schierscher ist ei­ ne einfühlsame Annäherung an ei­ nen Menschen in unserer Zeit. Wir begegnen der Einsamkeit. Einem Menschen auch, über dessen Kau­ zigkeit wir uns wundern und fra­ gen. Warum nur? Und doch: der Autor verstand es, Lenzle in behut­ samen Bildern aus seiner Einsam­ keit herauszuheben, ihn zum Spre­ chen zu bringen und sein Handeln in den Vergleich mit den Nachbarn, den 
Behörden und der Polizei zu setzen. Und siehe da: Lenzle be­ steht den Vergleich. Mehr noch: er kommt dem Betrachter näher, man versteht ihn und seine Kritik an der heutigen Gesellschaft, die ihm so­ gar'die Kühe weggenommen hat. Es kommt zur Solidariät mit einem queren Menschen in unserer Zeit. Lenzle lebt heute 92-jährig im Al­ ters- und Betagtenwohnheim in Triesen. Kuno Bonts Film «Die Stadtner», ein Porträt über die wild zu­sammengewürfelte 
Gesellschaft im heutigen Städtchen Werdenberg, wird in der 50 Minuten dauernden Fernseh- und Festival fassung ge­ zeigt. Sie lief bisher vor allem im Ausland. Kuno Bont zeigt in sei­ nem Werk, warum das Städtchen Werdenberg ein ganz besonderes Pflaster ist und porträtiert vor dem Hintergrund des letzten Städtlithea- ters, das auf offener Gasse aufge­ führt wurde, zwölf Personen, die entweder hier aufgewachsen sind, als Fremde zuzogen oder die das Schicksal ins Städtchen Werden­ berg verschlagen hat. «Mensch Marxer» ist der jüngste Film von Daniel Schierscher. Er be- fasst sich mit dem Liechtensteiner Bildhauer und Künstler Hugo Mar­ xer. Seine Ideen gären nicht nur in Liechtenstein, sondern auch in den bekannten Steinbrüchen von Carra­ ra, wo ihn Daniel Schierscher mit seiner Kamera besucht hat. Als Steinbildhauer will Marxer den Widerstand des Steines beherr­ schen und Daniel Schierscher sucht die 
Erklärung, wie der Künstler Marxer mit diesem und anderem Widerstand umgeht. Wir begegnen einem Menschen, der viel Freiraum braucht, von seinen Ideen «ange­ fressen» ist und alles unternimmt, um sie sauber durchzuziehen. FMmmusik aus Wordenbarg Viele Filme erhalten ihr besonde­ res Timbre erst tiurch die Filmmu­ sik. Dabei ist oft'unbekannt, dass es auch in unseren Reihen Leute gibt. 
die Filmmusik machen und kompo­ nieren. Einer von ihnen ist der Buchser Musiker Pius Bamert, der die Filmmusik zu «Die Stadtner» von Kuno Bont geschrieben hat. Er wird am Dienstagabend, 9. August, wenn sein Werk aufgeführt wird, ebenfalls anwesend sein, und das Publikum mit Musik von Blues bis Boogie unterhalten. Informationen Filmbeginn ist heute Abend um 21.15 Uhr. Die Filme werden auf Grossleinwand gezeigt. Gedeckte Tribüne mit 300 Sitzplätzen und 1200 weiteren Sitzplätzen. Kassa­ öffnung, Festwirtschaft und Musik mit Pius Bamert ab 20 Uhr. (PD) ÄNDERUNG Infolge grosser Nachfrage wird die Verfilmung des Ktadeibuch- Klassikers «Mein Name ist Eu­ gen» am 14. August nochmals gezeigt. Demzufolge wird der angekündigte Film «7 Zwerge - Männer allein im Wald» nicht gezeigt. Letzten Samstag; pilger­ ten Über 330 Befcucher trotz des kalten und nassen Wetters auf den Reitplatz Werdenberg, um die CH-Piemiere nicht zu ver­ passen. Nicht vergessen: Das Vblks- blatt ye&ibt täglich % Tickets an die schftellstenAnnifer. Achten Sie auf das tägliche Kinopro- gratnm auf Seite 2. Viel Glück!
	        

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