Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 29. JULI 2005 BLATT 
UNLAND 
3 CIPRA: FL-PROJEKTE Breite Interessensgebiete SCHAAN - Beim Wettbewerb der Cipra «Zukunft in den Alpen» sind 570 Projekte aus allen acht Alpenländern eingereicht worden. 15 davon aus Liechtenstein bzw. mit Liech­ tenstein-Bezug. Hier die Kurzbeschreibung von ein paar Projekten: • Alpgenossenschaft Guschg Aufbau und Führung einer traditionellen Alpkäserei mit biologisch produzierten Alp­ produkten. Das Vieh stammt ausschliesslich von Bauern aus dem Dorf Schaan. Einbin­ dung des Betriebes in den Tourismus Liech­ tenstein. Förderung eines nachhaltigen sanf­ ten Tourismus. Aufbau der Marke Guschg als ein Teil der Dorfidentität und mit Bezug zum Alpgebiet von Schaan. • Rheintalische Grenzgetnelnschaft Viele Zukunftsfragen können nur gemein­ sam gelöst werden. Daher versuchen wir ge­ meindeübergreifend zu denken und zu han­ deln. Dies ist einer der Beweggründe dafür, dass das Projekt «Zukunft Rheintal» gestartet wurde. Die Gemeinden setzen dabei auf den grenzüberschreitenden Erfahrungsaustausch, auf die Schaffung von Synergien durch die Vernetzung von Aktivitäten und Projekten und auf ein gemeinsames Qualitätsmanage­ ment aller Massnahmen, die auf eine nachhal­ tige Entwicklung der Region zielen. i • Liechtensteinische Gesellschaft für Umweltschutz Fünf Umweltorganisationen aus drei Län­ dern starteten parallel zum Entwicklungskon­ zept Alpenrhein der IRKA und IRR die Sym­ pathiekampagne «Lebendiger Rhein». Mit ei­ ner grenzüberschreitenden Veranstaltungsrei­ he und einer Homepage sensibilisieren WWF Graubünden, WWF St.Gallen, Pro Natura St.Gallen-Appenzell, Liechtensteinische Ge­ sellschaft für Umweltschutz und Natur­ schutzbund Vorarlberg die Bevölkerung für die Erhaltung bestehender und die Schaffung neuer Naturwerte entlang des Alpenrheins. • Inficon AG, Balzers Erkenntnis bei der Zertifizierung nach ISO 14 001 in 1998: Bei 65 Prozent der Arbeits­ wege per Auto wird etwa 50 Prozent des tota­ len Firmen-Energieverbrauchs durch Arbeits­ wege verursacht. Durch Mobilitätsmanage­ ment konnten wir den Anteil der Arbeitswege per Auto im Jahresdurchschnitt auf etwa 45% senken. Entsprechend sanken Energiever­ brauch und CO.-Ausstoss auf etwa 1/3 des Firmentotals. Unser Ergebnis: Mobilitätsbe­ dürfnissen gerecht werden und unsere Verant­ wortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft wahrnehmen. • Verein «Panorama** Wertschöpfung: Das Magazin «Panorama» steht allen als Medienplattform zur Verfü­ gung, die sich mit unseren Alpen im positiven Sinn befassen - soziale Handlungsfähigkeit: «Panorama» trägt gezielt dazu bei, gewachse­ ne Kulturen zu fördern. Schutzgebiete: «Pa­ norama» wird im Jahr 2006 das Tier oder die Pflanze des Jahres medial unterstützen «Pa­ norama»: 4 x p.a., je 15 000 Exemplare; gra­ tis an alle Haushalte, Hotels, Geschäfte, Ge­ meinden in Liechtenstein, der Ostschweiz und in Vorarlberg. Internet FL-Tourismus. POLIZEIKONTROLLE Europäische Verkehrskontrolle VADUZ - Im Rahmen einer koordinierten europäischen Verkehrskon­ trolle wurden am 27. Juli auch Reisecars in Va­ duz einer Über­ prüfung unter­ zogen. Schwer­ punkt der Kon­ trollen waren die Einhaltung der Fahrt- und Ruhezeiten sowie der technische Zustand der Fahrzeuge. Erfreulicherweise wurden keine Beanstandungen festgestellt. (lpfl) 
570 Projekte im Rennen Cipra-Wettbewerb «Zukunft in den Alpen» mit grossem Echo SCHAAN - Personen und Orga­ nisationen aus allen acht AJpon- ländern haben bis zum Einsen- deschluss am 20. Juli Uber 570 Projekte eingereicht. Die sechs Siegerprojekte werden in der ersten Septemberhälfte benach­ richtigt und am 22. September be­ kannt gegeben. Gefragt waren die besten Vorhaben für eine nachhalti­ ge Entwicklung im Alpenraum. Im. Rahmen des Projekts «Zukunft in den Alpen» sammelt und belohnt die Internationale Alpenschutz­ kommission Cipra auf diese Weise innovative Ideen, die bereits umge­ setzt werden. Lünderübergrslfende Projekte Die schweizerische MAVA-Stif- tung für Naturschutz finanziert das Projekt und damit auch die Preis­ gelder von insgesamt 150 000 Eu­ ro. 200 Projekte gingen aus der Schweiz ein, 186 aus Italien. Gross war auch das Echo aus Österreich mit 153 Einreichungen. Aus Frank­ reich (82), Deutschland (57), Slo­ wenien (27), Liechtenstein (15) und Monaco (5) kamen weitere Be­ werbungen. Viele Beiträge betreffen länder­ übergreifende Projekte. In sechs Kategorien waren Projekte für eine nachhaltige Entwicklung ge­ fragt: «Regionale Wertschöpfung», «Soziale Handlungsfähigkeit», «Schutzgebiete», «Mobilität», 
DI* Alpgenossensdiaft Guschg miidite etae tradltloiieHs Alpkäserti mit  Mel egiic h produzierten Aipprodukten aufbauen und hat dafür ein Pnfekt beim Wettbewerb eingereicht «Neue Formen der Entscheidungs­ findung», «Politiken und Instru­ mente». Die Flut an Einsendungen zeigt, dass es im Alpenraum eine Fülle an nachhaltigen Projekten gibt. Ein Hauptziel von «Zukunft in den Alpen» ist die Vernetzung sol­ cher Projekte und Akteure und Ak­ teurinnen. Deshalb werden alle Beiträge sofort auf  www.cipra . org/zukunft veröffentlicht und kön­nen 
dort kommentiert werden. In der internationalen Jury sind unter anderem die MAVA-Stiftung für Naturschutz, Cipra-International und die Eidgenössische For­ schungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL vertreten. Die Jury wird sechs Preise zu je 25 000 Euro verleihen. Sie achtet d^bei auf die Nachhaltigkeit des Projekts: Wer bringt ökologische, wirtschaft­liche 
und soziokulturelie Interessen am besten in Einklang? Wer hat Ideen, die übertragbar auf andere Regionen sind und dem Thema Nachhaltigkeit mehr Aufmerksam­ keit in der Öffentlichkeit verschaf­ fen? Alle eingereichten Wettbewerbs­ beiträge können ab sofort im Inter­ net unter  www.cipra.org/zukunft   angesehen werden. (PD) Interpol: 45 Jahre Liechtenstein Polizeiliche Zusammenarbeit heute nicht mehr wegzudenken VADUZ - 11. Oktober 1960: Der damalige liechtensteinische Po­ lizeichef erhielt ein Telegramm aus der US-Hauptstadt Was­ hington. Das FL-Poliziekorps sei als Mitglied bei Interpol an der Generalversammlung aufge­ nommen worden. »Pttaf Bad« / lpf l Ende der 50er-Jahre wurde seitens des Fürstlichen Sicherheitskorps festgestellt, dass die polizeiliche Zusammenarbeit mit dem Ausland zunimmt. Man entschied sich, ei­ nen Antrag auf Mitgliedschaft beim Generalsekretariat von Interpol ein­ zubringen. Ob man sich der Trag­ weite dieser Entscheidung wirklich bewusst war, bleibt zu bezweifeln, wenn man sich in den Archiven den Schriftverkehr hierzu genauer an­ schaut. Aus heutiger Sicht ist eine internationale Vernetzung in Si­ cherheitsfragen nicht mehr wegzu­ denken. Der Blick zurück zeigt die Ent­ wicklung: Während funktionieren­ de Sicherheitseinheiten wie die Landespolizei auf weltweite Bezie­ hungen und modernste Technologie angewiesen ist, arbeitete die Polizei Liechtensteins vor 50 Jahren haupt­ sächlich mit den benachbarten Schweizer Polizeidienststellen zu­ sammen. Vereinzelt gab es noch fallbezogene Kontakte zu den Poli­ zeidienststellen in Österreich und Deutschland. Die vorhandene In­ frastruktur des Sicherheitskorps be­ schränkte sich auf Telefone und Funkgeräte. Einen Fernschreiber hatte man zu diesem Zeitpunkt nicht. Im Wandel der Zelt Interpol, im Jahre 1914 gegrün­ det, kann in der rund 90 Jahre dau­ ernden Geschichte und 
Entwi-Interpol: 
Seit 45 Jobren beteiligt sich Liec hten sin ee der internationalen PoH iel hopo rtle n. cklung auf zahlreiche Erfolge zu­ rückblicken. Der Erfolg von Inter­ pol basiert auf zwei Säulen. Einer­ seits, haben alle Polizeiorganisatio­ nen ein begründetes Interesse, international zusammen zu arbeiten und andererseits hat sich der dezen­ trale Aufbau der Organisation bes­ tens bewährt. Im Gegensatz zu vie­ len Darstellungen in Kriminalro­ manen gibt es keine «Interpol- Agenten», die Verbrecher in frem­ den Ländern verfolgen. Die 
Orga­ nisation verfügt über keine eigenen Fahnder, sondern koordiniert nur die Zusammenarbeit der nationalen Ermittler. 
lieh anfallenden Gebühren verur­ sachten ebenfalls Kosten. Damit die Kosten nicht übermässig zunäh­ men, verzichtete man auf eine eige­ne 
Dienststelle in Vaduz und be­ suchte in den folgenden Jahren auch die Generalversammlungen von Interpol nicht. Übrigens: Der erste Mitglieds­ beitrag an Interpol kostete das Land 1350 Franken. Die Anschaffung ei­ nes Fernschreibers und die monat-11S5S 
Iber ein i •rst mit dem Beitritt» I
	        

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