Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

ANZEIGE DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN DIENSTAG, 26. JULI 2005 SEITE 15 GAUKELN Wer sich am Wochen­ ende in der Feldkircher Altstadt zum Gaukeln trifft und was geboten wird. 1 g 
BUMMELN Was es am Kunsthand- werk-Markt der «weib­ lichen Welt» in Dorn- bim zu sehen gibt und wann er stattfindet. 
16 
REIZBLASE? Das Beckenbodentrai­ ning wird als Lösung für alle möglichen Lei­ densprobleme propa­ giert. -jg 
FERNSEHEN Auf welchen Sendern es heute Abend was zu sehen gibt und wo es gemütlich oder ac- tionsreich zugeht. ^ 
0 BLOTINEWS Wagner-Festspiele ohne Pressekonferenz BAYREUTH - Die am Montag beginnenden 94. Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth werden erstmals ohne die alljährliche Presse­ konferenz am Tag nach der Eröffnung statt­ finden. Festspielleiter Wolfgang Wagner be­ gründete diese Uberraschende Massnahme mit mangelnder Qualität der Journalistenfra­ gen, die in der Vergangenheit «häufig nur sehr oberflächlich» gewesen seien. Der fast 86-jährige Enkel Richard Wagners und langjährige Chef auf dem Grünen Hügel stört sich in einem Interview der in Bayreuth erscheinenden Zeitung «Nordbayerischer Ku­ rier» 
auch daran, dass bei den Jahrespresse­ konferenzen «eine grosse Zahl von Mitwir­ kenden den Journalisten» gegenüber sass, wobei die Künstler und Techniker jedoch «nichts gefragt» worden seien. Beobachter in Bayreuth vermuten hinter der Absage der Pressekonferenz allerdings vordringlich Be­ fürchtungen Wagners, bei dieser Gelegenheit noch einmal einen solchen Eklat zu erleben wie im Vorjahr die Attacken des «Parsifal»- Regisseurs Christoph Schlingensief gegen seinen Parsifal-Sänger Endrik Wottrich. Wag­ ner kündigte an, die aus Deutschland und der Welt angereisten Berichterstatter mit einer Pressemappe zu versorgen. (AP) Werkedition des Donald-Duck- Zeichners Carl Barks startet | BERLIN - Der US-Zeichner Carl Barks (1901 bis 2000) machte aus dem Trickfilm- Erpel Donald Duck einen Comic-Weltstar. Grund genug für den Berliner Egmont Verlag, eine umfassende, chronologische und kom­ mentierte Werkedition herauszubringen. Sie ist auf 30 Bände angelegt, soll im Au- I gust starten und 2008 vollständig vorliegen. I Barks, einer der bedeutendsten Zeichner der • Disney-Figuren, soll damit gleichrangig ne­ ben den anspruchsvollen Werken der Weltlite­ ratur seinen ihm gebührenden Platz erhalten, wie der Verlag meint. Auf mehr als 8000 Seiten werde das Werk jenes Mannes gewürdigt, dessen fantasievol­ len Geschichten einen hohen Standard für al­ le späteren Comic-Zeichner des Disney-Uni­ versums gesetzt hätten. Die Sammlung enthält alle Disney-Ge­ schichten, die der Schöpfer Entenhausens zum Teil in ländlicher Abgeschiedenheit einer Ranch je geschaffen hat. Darunter sind noch unveröffentlichte Klein­ ode wie die verschollen geglaubte Dagobert- Story «King Scrooge I» oder die Bilderbuch­ geschichte «Onkel Dagobert und der Geist der Weihnacht» nach Charles Dickens' «The Christmas Carol». (sda) 
Kino in Kürze Best of «Ohne-Kohle-Festival 05» in der Poolbar FELDKIRCH - Kurzfilme fristen tradltioMll ein Schattendasein. Zu sehen sind sie meist nur Im Begleitprogramm von Filmfesti­ vals oder an Kunfilmfesttvals. Die Poolbar zeigt an vier Aben­ den Kurzfilme, die schon in sol­ chen Kontexten zu sehen wa­ ren, und macht sie einem brei­ teren Publikum zugänglich. Am Sonntag gab es das Best of «Oh­ ne-Kohle-Festival» zu sehen. • Anw ÜHfl w Das Publikum ist zur aktiven Teil­ nahme als Jury aufgefordert. Im Gegensatz zu «normalen» Filmfes­ tivals gibt es in Feldkirch keine Fachjury; befragt wird ausschliess­ lich das Publikum, und das hat un­ ter Umständen einen ganz anderen Geschmack als professionelle Ci- neasten, wie z. B. immer wieder der Publikumspreis von Locarno beweist. Im Hallenbad sitzen jeden Sonntag Kurzfilminteressierte und verteilen Schulnoten nach dem österreichischen System von 1 bis 5. Die bestbewerteten vier Filme pro Abend kommen ins Finale, den fünften Kurzfilmabend am 31. Juli, 20.30 Uhr. Ohne Kohle Das diesjährige «Ohne Kohle» ging am 17. Juli in Wien zu Ende. In sechs Kategorien wurden Preise vergeben. In der Poolbar wurden die Träger der Preise eins bis drei in Medienprartner VOLKSBLATT 
INI« 
der junge Mann mit dem leeren Bier wohl den FHm «Wechselgeld» den Kategorien narrativer Kurz­ film, Experimentalfilm und Anima­ tion gezeigt, ohne das Publikum über deren Platzierung zu informie­ ren, um die Bewertung nicht zu be­ einflussen. Simpel bis bizarr Die Filmakademie Baden-Würt­ temberg war mit einem für sie typi­ schen Computeranimationsfilm vertreten: «Kernseif» ist nichts an­ deres als ein Originalsketch des hessischen Komikerduos Badesalz, zu dem Alexander Kiesel und Sebas­tian 
Stolle einen Hasen und eine Schildkröte computeranimiert ha­ ben. Nett. Ähnlich einfach macht es sich Sven Sauer mit «Tom Woke Up, But Tim Did Not», indem er ei­ nen Sprecher die entsprechende Passage aus John Irvings «A Wi- dow For One Year» lesen lässt und dazu animierte, angsterfüllte Kin­ deraugen in Schwarzweiss zeigt. In «Tine-Hermine Botts» von der Bauhaus-Universität Weimar feiert die gute alte Ostzonen-Trickfilm- Ästhetik fröhliche Urständ, aller­ dings nicht ohne Charme. Ostsand­männchen 
lässt grüssen. In Henry Naylors «Garbage Man» erwacht der George Bush von der Titelseite eines weggeworfenen Magazins zu monströsem Leben, als die un­ glückliche Protagonistin bizarrer­ weise in den Abfallkübel mit der Aufschrift «no dangerous chemi- cals» eine Flasche mit der Etikette «dangerous chemical» leert. Origi­ nell ist v. a. das Ende der hanebü­ chenen Geschichte. Wer das erfah­ ren will, muss am Sonntag in die Poolbar gehen. Vielleicht kommt der Film ja ins Finale. «Über die Alpen - Menschen, Wege, Waren» Wanderausstellung der Arbeitsgemeinschaft AlpenIMnder in Bregenz BRIGENZ - «Ober die Alpen - Menschen, Wege, Waren» - un­ ter diesem Titel zeigt die Ar- bettsgemelnschaft Aipenländer bis 25. September im Vorarlber­ ger Landesmuseum In Bregenz eine Wanderausstellung. Texttafeln und archäologische Fun­ de aus Österreich, Italien, Deutsch­ land, Liechtenstein und der Schweiz dokumentieren die Ge­ schichte von Handel und Verkehr Uber die Alpen. Die Alpen, der grösste Gebirgszug Europas, waren seit prähistorischer Zeit durchaus Uberwindbar. Bereits vor über 10000 Jahren überquerten Men­ schen die Alpen. Grosse Flusstäler -und zahlreiche Alpenpässe waren die Hauptverkehrsrouten und er­ möglichten einen kulturellen Aus­ tausch der Völker südlich und nörd­ lich des Hochgebirges. Nördlich der Alpen gefundene Dolchklingen aus oberitalienischem Silex bele­ gen schon für die Jungsteinzeit den 
y ' ' ,-V y -v Be BernsteinceWer: nur etaes der Au ntel higio ipo aa o. transalpinen Handel. Während der Bronzezeit, vor allem von der zwei­ ten Hälfte des zweiten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung an, führte die Ausbeutung der Kupfererzla­gerstätten 
zu einer verstärkten Be­ siedlung der inneralpinen Täler nicht nur bei den Lagerstätten, son­ dern auch entlang der häufig be­ gangenen Verkehrswege. In der Ei­senzeit 
waren die Alpenübergänge Mittler zwischen der keltischen Welt im süddeutschen Raum und den Etruskern in Norditalien. Doch erst durch die Römer wur­ de ein gut ausgebautes Strassennetz und damit eine Verkehrsstruktur geschaffen, die bis ins 4. Jahrhun­ dert Bestand hatte. An diesen ho­ hen Standard konnte erst im 19. Jahrhundert wieder angeknüpft werden. Darüber und Uber noch viel mehr informiert die Wander­ ausstellung «Über die Alpen - Menschen, Wege, Waren». Die Schau gibt einen umfassenden Ein­ blick in Handelsrouten Uber die Al­ pen und in Handelsguter. Zahlrei­ che archäologische Funde aus den Alpenregionen Österreichs, Ita­ liens, Deutschlands, Liechtensteins und der Schweiz zeigen, dass es be­ reits vor tausenden Jahren kulturel­ len Austausch zwischen den Völ­ kern nördlich und südlich des Al­ penhauptkammes gab. (sda) V
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.