SAMSTAG, 25. JUNI 2008 volks| NOTRUF die infos BLATT I 
Vi\J I nur FÜR 
DEN NOTFALL 
30 TAKINO Bln-Jlp - Uno das tauchtet Wie schon in «Spring, Summer, Fall, Winter... and Spring» erzählt Ki-duk Kim auch in seinem neuen Film die Ge­ schichte einer tragischen Liebe. Der Obdachlose Tbe-siik sucht in der Stadt nach leeren Wohnungen, in denen er Uber­ nachten kann. Um herauszufinden, welche Mieter verreist sind, hat er ein ausgeklügeltes System entwickelt: Er bringt Pizza-Flyer an den Türklinken an. Wenn die Flyer abends noch vorhanden sind, bedeutet das sturmfreie Bude. Er stiehlt aber nichts - wäscht jedoch sowohl seine eigenen Sachen als auch die der verreisten Mieter und bringt ihr Leben so durch­ einander wie ein guter, koboldhaft verspielter Hausgeist. Ei­ nes Tbges beobachtet er Sun-hwa, die mit einem Mann, den sie nicht liebt, verheiratet ist. Er beschliesst, sie aus ihrer Mi­ sere zu befreien, Uberfällt ihren Mann und nimmt sie mit. Wie Bonnie und Clyde teilen sie nun Freud und Leid des Hausbe- setzers auf Zeit, sie Ubernachten in zahlreichen Wohnungen und dokumentieren ihr LiebesglUck. Anders als der junge Mönch in «Spring, Summer...» muss Tae-suk das Streben nach Liebe und Glück nicht Aufgeben - dafür ist sein flüchti­ ges Wesen, immer auf der Suche nach neuen Wohnungen, wohl selbst zu mönchisch in seiner Existenz. Tae-suk und Sun-hwa (Bild) schlafen zwar im selben Bett, aber von Bei­ schlaf möchte man trotzdem nicht reden. Auch hier haben die zwei Liebenden eine neue Sprache der Liebe gefunden. Am Schluss erweist sich Tae-suk denn auch tatsächlich als Uber­ sinnliche Existenz, der nicht mit menschlicher Gerichtsbar­ keit beizükommen ist. «Bin-Jip» ist ein Meisterwerk der Am­ bivalenz - schon der Name Sun-hwa verweist darauf, da er sowohl Güte als auch Zorn bedeutet. Diese Vieldeutigkeit be­ hält der Film bis zum Schluss. Kim ist ein Regisseur, mit dem man auch in Zukunft rechnen muss. Kims in Berlin ausge­ zeichnetes Werk «Samaria» wird demnächst auch im TaKino zu sehen sein. Für «Bin-Jip» erhielt Kim sechs italienische Preise - vier davon in Venedig wo «Bin-Jip» auch der unbe­ strittene Publikumsliebling war. «Bin-Jip» ist von heute Samstag bis kommenden Montag, jeweils um 20.30 Uhr im TaKino zu sehen. Aus der TM« dts 
Rmiimi - Btfttüdi und aus Gladbach Göttlich und aus Gladbach: Da gab es diesen recht unbe­ weglichen aber dennoch genialen Fussballer. Weshalb er sich so eckig bewegte, die nur kurzzeitig moderne Frisur schon seit Jahrzehnten trägt und wo er herkommt zeigt die­ ser Film. «Aus der Tiefe des Raumes» ist ein frischer und sehr unkonventioneller Filmspass des auf der Spielfläche Leinwand debütierenden Theaterregisseurs Gil Mehmert. Schiller meinte mal, alle Geschichten seien schon erzählt, ha! Was ist denn mit dem Tipp-Kick-Männchen mit der Nummer 10 auf dem Rücken, das in eine Badewanne mit Fotolösung fällt und zu einem ausgewachsenen Irgendwas wird? Da staunen Schiller und das Publikum! Das Ganze trägt sich zu, als sich der frisch gebackene Tipp-Kick-Tu- niersieger Hans GUnter gerade nebenan mit einem netten Mädel amüsierte. Nun wandelt die Nr. 10 mit kurzen, weis­ sen Shorts, staunenden Augen und eckigen Bewegungen durch eine deutsche Provinzstadt der Sechziger. Irgendwie landet die 10 in einem Trainingslager und <fcr kleine Hans- Hubert kümmert sich um ihn, weil Hans-Hubert will ja auch mal Trainer werden. Man kann ihn auch Berti nennen, aber das ist wieder eine andere Geschichte. GUnter, wie ihn sein Schöpfer Hans GUnter in rührender Abtrennung eines hal­ ben Doppelnamens nennt, findet jedenfalls seinen Weg und der Ball meist ins Netz. Womit der Nachname des Kickstars gefunden wäre. Mit enormem Stilwillen und in feinster Re- tro-Kulisse erfindet Gil Mehmert eine skurrile Biographie hauchzart umgeben von einer Liebesgeschichte. Und für die Fussballfans gibt's die Erklärung, weshalb GUnter Netzer so ein begnadeter Standfussballer war - was will man von ei­ ner Tipp-Kick-Figur auch anderes erwarten. «Aus der Tiefe des Raumes» ist am Sonntag um 18.30 Uhr sowie am kommenden Dienstag um 20.30 Uhr im TaKino zu sehen. Nach «Komm süsser Tod» ist dem Trio Haas, Mumberger und Hader schon wieder eine kongeniale Film-Adaption von Haas* grossartigen Romanen gelungen. «Silentium» ist eine hemmungslos derbe, fies gewalttätige Satire gegen Kir­ che und Festspiele. Das eigentlich Blasphemische, Brutale kitzt tiefer, dunkler drin, ist purer, tragikomischer österrei- chischer Existenzialismus: Das Menschsein als absurder . Kreuzgang und Salzburg als Welt. ilentium» ist heute Samstag um 22.30 Uhr im TaKino ien. (TaKino) 
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232 08 80 Kontaktstelle für Selbst­ hilfegruppen, 
  www.kose.li 079/419 18 02 Schwangerschaftsberatungsstelle SBS Sprechstunde nach 
Vereinbarung St.-Florins-Gasse 7, Vaduz 232 5880 Kinder-Sorgentelefon 233 31 31 Krebshilfe Liechtenstein 233 18 45 Pilzkontroile Oberland Bachmann Erich 392 41 61. Halden weg 20,Trlesen 079/28099 51 Pilzkontrolle Unterland Sabine Gahr Mühlegasse 21, Schaanwald 76814 86 Brigitte Blank 078/660 52 19 Tierschutzhelm 232 60 02 
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