Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 23. JULI 2005 __ SEITE 9 MARKEN-HITS Welche Marken als die teuersten der Welt gel­ ten und welche Schweizer Marken da­ zu gehören. 0 
AUFLAGEN Wer beim Übernahme­ kampf um Leica Geo- systems noch mehr Auflagen macht und weshalb. 0 
TRAUM-STOFFE Welche Textilien einer Ostschweizer Firma um die Wette segeln und Traumplatzierun­ gen erreichen. "| 
CHINA/EXPORT Was die Ankündigung Chinas, seine Währung vom US-Dollar zu ent­ koppeln, für den CH- Export bedeutet. 
12 BUT I N EWS Olprels auf hohem Niveau WIEN/HAMBURG - Der Ölpreis bleibt auf hohem Niveau. Nach der Entkopplung des chinesischen Yuan vom Dollar haben die No­ tierungen wieder deutlich angezogen. Am Freitagnachmittag stieg der Preis pro Barrel (159 Liter) im elektronischen Handel um 49 Cent auf 57.62 Dollar. China ist hinter den USA der zweitgrösste Rohölkonsument der Welt. Nach der Entscheidung der chinesi­ schen Regierung, die Landeswährung vom Dollar zu lösen, zog der Yuan um rund zwei Prozent gegenüber der US-Währung an. Da­ mit wird Öl für China billiger. Experten rech­ nen jedoch nicht damit, dass die Wahrungs­ entscheidung der chinesischen Regierung den Ölpreis dauerhaft beeinflussen wird. Ent­ scheidend sei eher die Frage, wie sich die Konjunktur in China und den aufstrebenden Ländern Asiens entwickeln werde, sagte Hei- no Eifert, Herausgeber des Hamburger Fach­ blatts Energie-Informationsdienst (EID): «Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.» (AP) PostFinance - über 2 Milliarden Franken Neugelder ZÜRICH - Die PostFinance ist auch im ers­ ten Halbjahr 2005 auf Wachstumskurs gewe­ sen. Der Neugeldzufluss betrug 2,04 Mrd. Franken, die Zahl der Kundenkonten erhöhte sich um 49 000 auf 2,93 Millionen. Die An­ zahl E-Banking-Benutzer wuchs im ersten Halbjahr von 588 680 auf 624 022 Kundinnen und Kunden. Damit habe PostFinance ihre Position als Nummer eins im E-Banking- Markt Schweiz gefestigt, teilte PostFinance am Freitag weiter mit. (sda) Coca-Cola führt Ranking der teuersten Marken weiterhin an ZÜRICH - Coca-Cola ist mit einem Markt­ wert von fast 88 Mrd. Fr. erneut die teuerste Marke der Welt. Das geht aus dem jüngsten Ranking der Beratungsfirma Interbrand her­ vor. Neu in die Top 100 schaffte es der Basler Pharmakonzern Novartis. Die Marke Novartis belegt den 43. Rang mit einem Marktwert von 10 Mrd. Franken. Gleich dahinter folgt die UBS mit 9,8 Mrd. Franken. Die Grossbank hat mit ihrer Marke 2005 gegenüber dem Vor­ jahr einen Rang gutgemacht. Als weitere Schweizer Marke belegt Nescafd den 24. Platz. Sie ist damit um einen Rang schlechter platziert als 2004. Nestle verlor 4 Ränge und belegt im Ranking 2005 Platz 66. Auf Rang 72 (Vorjahr: 70) platzierte sich Rolex. (sda) Steigende Exporte der Chemie- und Pharmaindustrie ZÜRICH - Die chemische und pharmazeuti­ sche Industrie der Schweiz hat ihre Exporte tm ersten Semester 2005 im Vorjahresver­ gleich um 8,2 Prozent auf 27,7 Milliarden Franken gesteigert. Die Verbesserung gelang insbesondere der Pharmabranche, die ihre Exporte um 12,2 Prozent erhöhte. Sie tätigt knapp drei Viertel der Gesamtexporte der bei­ den Industrien. In der chemischen Industrie nahmen nur die Ausfuhren von Schädlingsbe­ kämpfungsmitteln mit 12,1 Prozent markant zu. Andere Bereiche litten unter stark gestie­ genen Rohmaterialkosten. Die Importe er­ höhten sich um 12,0 Prozent auf 16,1 Milliar­ den Franken. (AP) 
Mehr Transparenz SWX: Guter Start bei Offenlegung von Management-Transaktionen ZÜRICH - Seit 1. Juli müssen Manager und Verwaltungsräte ran borsennotierten Unterneh­ men offen legen, wann sie in welchem Umfang Papiere ihres Unternehmens gekauft oder verkauft haben. Gemäss der Schweizer Börse SWX Ist die neue Regelung gut angelaufen. «Wir sind bis jetzt sehr angetan von dieser Lösung», sagte SWX-Spre- cher Werner Vogt am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Regelung stossc auf gute Akzeptanz. Bis Freitag trafen ins­ gesamt 87 Meldungen ein; in 3 Fäl­ len ging es um Korrekturen voran­ gegangener Meldungen. Die Beträ­ ge der gemeldeten Transaktionen schwanken zwischen 3700 und 2,59 Mio. Franken. 27 Käufen ste­ hen 57 Veräusscrungen gegenüber. Noch deutlicher ist das Verhältnis nach Beträgen. Die Manager haben insgesamt nur für 5,71 Mio. Fr. Ti­ tel ihrer Unternehmen erworben, aber für 21,887 Mio. Fr. verkauft. Gemeldet wurden vor allem Transaktionen bei mittleren Unter­ nehmen. Von den Standardwerte- Unternehmen im SMI taucht nur der Luxusgüterkonzern Richemont auf; dazu kommt Nobel Biocare, die auf Anfang Oktober in den SMI aufgenommen wird. Käufe aussagekräftiger «Uns geht es bei der Neurege­ lung um die Transparenz», unter­ strich Vogt. Für die Anleger sei es eine wesentliche Information, zu sehen, wie sich ein Management beim Umgang mit Wertpapieren der «eigenen» Unternehmung ver­ halte. Allerdings sei es nicht ein­ fach, die konkreten Zahlen zu interpretieren. «Auf jeden Fall ist 
Offflnlegungspflidit für Uirtarnahmarafühning: Bai dir Neuregelung geht n um mehr Ttansparenz. der Kauf von Papieren der eigenen Firma aussagekräftiger als der Ver­ kauf.» Denn in letzterem Fall kön­ ne es sein, dass Manager einen Teil ihres Gehaltes in Wertpapieren er­ halten haben und diesen nun einlö­ sen; unabhängig vom Geschäfts­ verlauf. Wenn dagegen ein Mana­ ger Papiere der eigenen Unterneh­ mung in Millionenhöhe kaufe, sei es wenig wahrscheinlich, dass der Mann gerade schwierige Zeiten auf die Firma zukommen sehe. Seit diesem Monat müssen Mana­ ger und Verwaltungsräte von börsen­notierten 
Unternehmen sämtliche Transaktionen in Wertschriften offen legen. Innert zwei Tagen müssen die Transaktionen ab 100000 Fr. dem Unternehmen gemeldet werden; die­ ses 
leitet die Angaben innert zwei Tagen an die SWX weiter. Wird innerhalb eines Monats pro Person der Schwellenwert von 100 000 Fr. nicht überschritten, so muss das betroffene Unternehmen erst nach Monatsende eine Sam­ melmeldung machen. Die Daten werden aber nicht publiziert. In Vernehmlassung hatten mehre­re 
Firmen und Verbände für die Of- fenlegungspflicht einen Mindest­ wert von 1 Mio. Fr. gefordert, die Eidg. Bankenkommission (EBK) insistierte aber auf der tieferen Limite. Wer gegen die Meldepflicht ver- stösst, kann von der SWX erheb­ lich gebüsst werden. So ist als Ulti­ ma Ratio ein Busse von bis zu 200 000 Fr. oder sogar die Strei­ chung der Kotierung des Unterneh­ mens möglich. 
Die SWX veröffent­ licht die Meldung ohne Namensan­ gabe auf ihrer Internetsite. (sda) Kampf um Leica Übernahmekommission: Mehr Auflagen ZÜRICH - Im Kampf um den Ver­ messungstechnikkonzern Leica Geosystems hat sich die Über- nahmekommission erneut zu Wort gemeldet Sie macht so­ wohl Leica weitere Auflagen als auch der schwedischen Hexa- gon, die ein Qbernahmeangebot vorgelegt hat. Von Leica wird eine verbindliche Zusicherung zum Aktienrückkaufs­ programm verlangt, wie die Über­ nahmekommission auf ihrer Websi­ te mitteilte. Sollte das Hexagon- Angebot scheitern, muss Leica innert sechs Wochen das angekün­ digte Aktienrückkaufsprogramm Uber 100 Mio. Franken starten. Grundsätzlich handle es sich da­ bei um eine zulässige Abwehrmass- nahme, stellt die Kommission fest. 
Dem Aktionär werde gewissermas- sen ein «konkurrierendes Angebot» für 
seine Leica-Aktien gemacht oder zumindest eine Alternative zum Angebot von Hexagon in Aus­ sicht gestellt. Eine Auflage gibt es auch für He­ xagon: Der Konzern muss die An­ gebotsfrist für den Kauf von Leica- Aktien, die am 5. August abläuft, um zwei Börsentage verlängern. Die Frist läuft somit neu am 9. Au­ gust ab. Die Übernahmekommis­ sion verweist in diesem Zusammen­ hang auf die geplante Publikation des Quartalsberichts am 3. August. Die Aktionäre müssten anschlies­ send ohne Zeitdruck die Informatio­ nen verarbeiten und «in vollständi­ ger Kenntnis der Sachlage» ent­ scheiden können, ob sie das Ange­ bot annehmen oder nicht. (sda} 
Fall von Geldwäsche Ermittlungen in Zürich und Zug FRANKFURT/MAIN/ZURICH - Bei Ermittlungen zu einem interna­ tionalen Fall von Geldwäscherei sind In Zürich und Zug Haus­ durchsuchungen durchgeführt und Daten sichergestellt wor­ den. Im Mittelpunkt steht of­ fenbar die deutsche Commeiz- bank, Uber die Gelder ehemali­ ger russischer Staatsbetriebe gewaschen wurden. Wie eine Sprecherin der Staatsan­ waltschaft in Frankfurt sagte, er­ mitteln die Behörden derzeit ge­ gen eine Reihe von Verdächtigen in mehreren europäischen Staaten, darunter auch die Schweiz, Liech­ tenstein und Zypern. Eine nicht näher beschriebene Tätergruppie­ rung soll Vermögenswerte aus ehe­ maligen russischen Staatsbetrie­ben 
veruntreut und über Scheinge­ sellschaften, verdeckte Treuhand­ verträge und Beteiligungsverhält­ nisse in verschiedene öffentliche Fonds überfuhrt haben. Mit den Geldern wurden weitere Beteili­ gungen an russischen Wirtschafts­ unternehmen 
erworben. Die aus einer in Frankfurt sitzenden Ge­ sellschaft operierenden Täter sol­ len über dieses System bereits seit mehreren Jahren Gelder gewa­ schen haben. Über die Höhe der Summe machte die Frankfurter Staatsanwaltschaft keine Angaben. Sie bestätigte aber, dass im Lauf des Verfahrens bereits Durchsu­ chungen bei der Commerzbank in Frankfurt und bei einem Verwalter von vier Anlagefonds stattgefun­ den hätten. Verhaftungen gab es bislang nicht. (AP) I 1 >
	        

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