SAMSTAG, 18. JUNI 2006
VOLKSI INI ANn FOTOGRAFIEN
■lattI IIvLMNU Skulpturen
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Kultur nach richten
Lare von Mar plant
nsutn Dogma-Rlm
KOPENHAGEN - Der dänische Filmregis
seur Lars von Trier plant nach «Manderlay»,
dem zweiten Teil seiner USA-Trilogie, einen
neuen Dogma-Film. Wie seine Produzentin
Vibeke Windelv am Donnerstag in der däni
schen Zeitung «Politiken» ankündigt, will
von Trier Anfang 2006 in Kopenhagen mit
dänischen Schauspielern einen Film mit dem
Utel «Chef für alles» drehen.
Darin sollen die zehn 1995 für das Dogma-
Manifest entwickelten «Keuschheitsgelüb
de» streng eingehalten werden. Sie schreiben
unter anderem vor, ausschliesslich an Origi
nalschauplätzen zu drehen und auf künstli
ches Licht sowie Musik zu verzichten.
Von Trier hatte mit «Manderlay» als zwei
tem Teil seiner geplanten USA-Trilogie im
Mai am Filmfestival Cannes teilgenommen,
aber keinen Preis gewonnen.
Mit dem dritten Teil, bei dem möglicher
weise wieder Nicole Kidman die Hauptrolle
spielen soll, will der Däne nach dem neuen
Dogma-Projekt Anfang 2007 beginnen, teilte
die Produzentin mit. (sda)
Musiker Nikolaus
Hanioncourt erhält Kyoto-Preis
KYOTO - Der österreichische Musiker Ni
kolaus Harnoncourt erhält den Kyoto-Preis
2005 für sein Lebenswerk. Mit Harnoncourt
werden die US-Wissenschaftler George H.
Heilmeier und Simon A. Levin geehrt. Die
Auszeichnung wird am 10. November in Ky
oto überreicht. Der mit 400 000 Euro dotier
te Preis der privaten japanischen Inamori-
Stiftung wird jährlich für herausragende Ver
dienste um die Weiterentwicklung der Wis
senschaften und Künste vergeben. Harnon
court, Vorkämpfer der historischen AuffÜh-
rungspraxis, wurde in Berlin geboren und
wuchs im österreichischen Graz auf. Mit sei
nem leidenschaftlichen Engagement für alte
Aufführungspraktiken im Bemühen um ein
authentisches Klangbild setzte er einen revo
lutionären Schritt in der Musikinterpretation.
Dabei schuf er sich prominente Gegner wie
Herbert von Karajan. Mit dem 1953 von ihm
gegründeten Orchester «Concentus Musi-
cus» verschrieb er sich dem Musizieren auf
historischen Instrumenten. Die musikali
schen Verdienste Harnoncourts vor allem um
eine neue Sicht auf die Alte Musik sind heu
te unumstritten. Mit seinen Mozart-Interpre-
tationen bei den Salzburger Festspielen wur
de er zum prägenden Dirigenten der Ära Ru-
zicka. Für das Grazer Festival «styriarte»,
das am 25. Juni beginnt, erarbeitet er ge
meinsam mit der Regisseurin Andrea Breth
Bizets Oper «Carmen».
Der Musiker wurde unter anderem mit
dem Siemens-Musikpreis, einem Grammy
Award und dem grossen Verdienstkreuz mit
Stern der Bundesrepublik Deutschland aus
gezeichnet Der Preisträger der Kategorie
Hochtechnologie Heilmeier gilt als Pionier
in der Entwicklung des Flüssigkristalldis-
plays, der LCD-Technik. Der Grundlagen
forscher Levin prägte den Begriff der Bios
phäre und trog als Ökologe und Evolutions
biologe zu einer Neubewertung des Fachs
Ökologie bei. Der Kyoto-Preis wurde 1984
vom japanischen Unternehmer Kazuo Ina-
mori ins Leben gerufen und jährlich in den
Kategorien Kunst/Philosophie, Hochtechno
logie und Grundlagenforschung für ein Le
benswerk vergeben. Bisherige Preisträger
waren unter anderen die Künstler John Cage,
Peter Brook und Iannis Xenakis sowie der
Vater der Kernspintomographie P. C. Lauter-
bur, die Informatiker Stanley Mazor und Ma-
satoshi Shima oder im Voijahr der Philosoph
Jürgen Habermas. (sda)
Aus der Mulde
Fotografien von Katharina Meier beim Schichtwechsel Uriesen
TMESEN - «ScMm mw WMt»
Ist dar Tltal dar In dar Altan
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Ausstattung van Katharina
is Lüttsburg/SL
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mähr flabräucMaa.
Auf Schrottplätzen, Recyclingbe
trieben und Mulden ist Katharina
Meier fündig geworden und hat
«Dinge, die vom Menschen abfal
len und ihm nicht mehr auffallen»,
wie es in der Einladung heisst, ent
deckt. Sie rückt weggeworfene
Gegenstände ins Blickfeld und ge
winnt dem entsorgten Überschuss
ungewohnte Seiten ab. Die nach
Farben benannten 18 Bilder - von
Blau Uber Rot und Silber zu Grün -
sind im Dachgeschoss der Alten
Weberei nach Farben geordnet in
den Raum gehängt und ergeben so
ein faszinierendes Farbspektrum.
Um das Sichtbarmachen von Struk
turen in den Dingen und Aufspüren
von verborgenen Ordnungen geht
es der Fotografin in ihren Nahauf
nahmen, die Bilderrätseln ähneln,
da ihre Erscheinung ganz in der
Struktur aufgelöst ist. Die gepress-
ten Flaschendeckel in Blau etwa
sind wie Skulpturen in verschiede
nen Farbtönen und die Rillen im
«Anthrazit» benannten Bild sehen
aus wie parallel verlaufende Stras
sen. Fast schockierend in diesem
Zusammenhang ist eine Jesus-Fi-
gur in Kreuzhaltung, die achtlos
zwischen Abfall liegt. Die sechs
nebeneinander gehängten Dreierse
rien von «Grün» zeigen vom Rost
zerfressenes Metall, wobei die Lö
cher wie klaffende Wunden ausse
hen oder aber wie Himmelskörper.
Katharina Meier gibt profanen
Dingen, die keine Funktion mehr
haben und ihren Daseinszweck ver
loren haben, einen Zauber. Was sie
entdeckt, ist in der Tat ausseige
wöhnlich. Etwas zu sehen, was an
dere nicht sehen,, ist der Verdienst
der Fotografin, was auch die Ver-
nissagenrednerin Christine Bühl
mann hervorstrich - etwa die ver
botene Ästhetik des Abfalls.
Katharina Meier betont die ana
loge Herstellungsweise der Foto
grafien. Sie sind auf Ilfochrome
hergestellt, das ein Direktpositiv
verfahren für Abzüge ab Dias ist
und.das sich besonders durch Farb
brillanz, Schärfe und eine sehr lan
ge Lichtbeständigkeit auszeichnet
Die Haltbarkeit dauert bis zu 100
Jahre, und das ist aufgrund des ab
gebildeten Weggeworfenen mehr
als nur eine Pointe, es erscheint fast
als ein Akt trotzigen Widerstandes.
Zu sehen ist die Ausstellung noch
an den Wochenenden vom 18719.
und 25726. Juni, jeweils von 14 bis
18 Uhr.
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Begegnung mit Künstler»«
Positionierung der gemeindeeigenen Skulpturen in Vaduz
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VADUZ - Im Batsaln van Harbart
JUbvacbt, Christian Magart und
Danial Spaarrt, drei namhafta
Künstlar, dia dla Blldhauar-
tanstantwHddung daa 20. Jahr-
bundarts maaagaband baaln-
flusstan, «mnla Ja aln Kunst-
wark In dar Vaduzar Kultur-lind
Haniannalla posttionisrt
'Buht
Bürgermeister Karlheinz Ospelt be-
grüsste die Gäste, die sich am Frei
tagabend in der Galerie am Linden
platz eingefunden hatten. Es galt,
drei grosse Künstler in Vaduz zu
begrüssen, deren Werke im Rah
men einer kleinen Feierstunde im
Vaduzer Städtle vorgestellt wurden.
Vaduz soll ein kulturelles Zentrum
mit überregionaler Ausstrahlung
werden.
Badautung dar Kunst
auf db Manacban
Vaduz sei sich über die Bedeutung
der Kunst auf die Menschen be-
wusst, betonte Bürgermeister Karl
heinz Ospelt und verriet, dass die
Gemeinde unter der Mithilfe des Ga
leristen Kurt Prantl von der Galerie
am Lindenplatz im Begriff sei, einen
«Vaduzer Skulpturführer» herauszu
geben. Damit sollen den Bewohnern
wie auch dem Besucher in übersicht
licher Alt und Weise Informationen
Uber Aussehen, Standort, Werk und
Künstler von mehr als 14 bedeuten
den Skulpturen vermittelt werden.
Daniel Spoerri, 1930 in Rumä
nien geboren, war Mitbegründer
der losen Künstlergruppierung
«Nouveau Rlalisme». Der Künstler
arbeitet seit Uber 40 Jahren mit ge
fundenen und mühevollst zu
sammengetragenen Gegenständen.
Er bedient sich einfacher Alltags
gegenstände und fügt sie oft in er
staunlichsten Kombinationen zu
Kunstwerken zusammen. 1990 er
warb die Gemeinde seine Bronze-
Skulptur «Renaissance» aus der
Richtung «Nouvelle Realitd». Wei
tere Güsse dieses Werkes sind im
Museum Picasso in Antibes und im
Park von Spoerri in der Toscana,
wo weltberühmte Künstler ihre
Werke deponieren, zu sehen.
Herbert Albrecht ist im klassi
schen Sinne des Wortes «scultera»,
Bildhauer. Aus seinen aus Stein ge
hauenen Werken werden teilweise
Bronzegüsse angefertigt 1992 er
warb die Gemeinde die Skulptur
«Stehende Figur», die während der
Umgestaltung des Zentrums von
Vaduz eingelagert weiden musste
und nun ihren Standort in der nett
en Fussgängerzone erhielt
Die Skulpturen von Christian Me-
gert dokumentieren den Zeitgeist
des 20. und 21. Jahrhunderts, indem
seriell gefertigte Teile aus Stein
durch verschiedene Anordnungen
immer wieder eine neue Formen
sprache ergeben. 2004 erwarb die
Gemeinde mit «Progression einer
Form in drei Stelen» ein wunderba
res Sinnbild für das Zusammenwir
ken der drei Länder Schweiz, Liech
tenstein und Österreich.
ri (na Mb).
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