Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG. IS. JULI 2005 
blatII MOBIL 
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Mobil-Ratgeber 
Dr. Reinhard Pitschmann 
Rechtsanwalt, Schaan 
Achtung bei 
Fahruntüchtigen 
Schon der Hausverstand sagt einem, dass 
man sich als Beifahrer nur einem fahrtUchti- 
gen Lenker anvertrauen sollte. Dies natürlich 
im Interesse der eigenen Sicherheit. 
Hat man sich beispielsweise einem in Fol 
ge Alkoholgenusses fahruntüchtigen Lenker 
anvertraut und verschuldet dieser einen Un 
fall, bei dem der Beifahrer beispielsweise mit 
geschädigt (verletzt) wird, trifft den entspre 
chenden Beifahrer ein Verschulden. Dieses 
Verschulden trifft ihn dann, wenn er die 
Fahruntüchtigkeit bzw. die Fahrtüchtigkeit 
beeinträchtigende Alkoholisierung erkannt 
hat oder aus den Umständen hätte erkennen 
können. Dies trifft natürlich insbesondere 
dann zu, wenn dem Beifahrer die vom Len 
ker genossene Alkoholmenge bekannt ist 
oder wenn der Lenker derart alkoholisiert 
war, dass er beispielsweise lallte oder sonsti 
ge Schwierigkeiten hatte, sich ordnungsge 
mäss zu artikulieren oder zu gehen. In der 
Praxis werden dem geschädigten Beifahrer 
ca. 25 Prozent seiner Ersatzansprüche nicht 
zugesprochen, da er eben selbst verantwor 
tungslos gehandelt hat. 
Neben der Tatsache, dass das Nichtanlegen 
des Gurtes nicht nur in Liechtenstein, son 
dern auch in anderen europäischen Staaten 
zu entsprechenden Bussen führt, besteht 
auch die Gefahr, dass bei einem entsprechen 
den Verkehrsunfall im Zusammenhang mit 
einer Verletzung die Schmerzensgeldansprü 
che reduziert werden. 
Das Gericht wird in diesen Fällen von ei 
nem Mitverschulden desjenigen Person aus 
gehen, die es eben verabsäumt hat, den Gurt 
anzulegen. Der Geschädigte müsste schon 
beweisen, dass auch alle Verletzungen dann 
eingetreten wären, wenn der Gurt getragen 
worden wäre. 
Diesen Beweis zu führen, ist relativ schwer 
und hat bei entsprechenden Ansprüchen auf 
Schmerzensgeld/Genugtuung bedeutende 
Folgen, da eben das Mitverschulden diese 
Ansprüche entsprechend reduziert. Die Höhe 
der Reduzierung dieser Ansprüche hängt im 
mer von den Umständen des Einzelfalles ab, 
insbesondere von der Art und Weise und der 
Schwere der erlittenen Verletzungen. Tragen 
Sie somit den Sicherheitsgurt nicht nur, um 
Geldbussen vorzubeugen, sondern auch Ihrer 
Sicherheit und auch allfälligen späteren Er 
satzansprüchen zuliebe. 
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Qualität kostet 
Für nachhaltigen Velospass gilt es einiges zu beachten 
16 Fragen an 
Unter 1200 Franken ist iln gutes Vslo kaum zu haben, dann Qualität hat ihren Preis. 
SCHAAN - Was macht ein gutes 
Alltagsvelo aus? Gibt es das op 
timale Alltagsfahrrad über 
haupt? Inen Sie, was beim Kauf 
aInes AHtagsveto berücksichtigt 
werden muss, damit aus der Lust 
am Fahren nicht Frust wird. 
In der Schweiz und Liechtenstein 
werden jährlich Uber 66 000 so ge 
nannte Alltagsvelos/Fahrräder mit 
Komplettausrüstung gekauft. Unter 
dem Begriff Alltags/Freizeit-Velo 
versteht man ein mit allen Features 
wie Lichtanlage, Gepäckträger, 
Luftpumpe, Kettenschutz etc. ausge 
rüstetes Fahrrad, welches sowohl für 
den Alltagseinsatz (Arbeitsweg, 
Schulweg, Einkaufsweg) als auch 
fiir die entspannte Wochenend-Tour 
auf Radwegen und Radrouten be 
nützt werden kann. Ein Allround- 
Rad also, das für viele Einsatz 
zwecke herhalten und über eine lan 
ge Lebensdauer verfugen soll. Lan 
ge Lebensdauer verlangt aber auch 
nach Qualität. Für 600 oder 800 
Franken ist ein gutes neues Alltags 
velo nicht zu haben. Diesen Preis 
kann ein Anbieter nur dann offerie 
ren, wenn er bei Montage und den 
Komponenten Abstriche macht. Ab 
1200 Franken ist man dabei, nach 
oben ist die Preisskala offen. Auf 
was sollte man beim Kauf achten? 
Rahmen und Räder/Reifen 
Ein stabiler Alu- oder Stahlrah 
men ist das Rückgrat jedes Velos. 
Der Rahmen sollte der Körpergrös- 
se angepasst sein, der Fachhändler 
kennt die entsprechenden Rahmen 
varianten genau und wird entspre 
chend beraten. Er kennt auch den 
Unterschied zwischen einer billi 
gen und qualitativ hochwertigen 
Felge, was für den Laien nicht auf 
den ersten Blick zu erkennen ist. 
Alltagsvelos mit 28-Zoll-Rädern 
verfügen über einen besseren Gera 
deauslauf als solche mit 26 Zoll, 
letztere sind dafür handlicher und 
agiler zu lenken und vor allem als 
Citybike beliebt. Bei den Reifen 
empfiehlt sich ein mittelstark aus 
geprägtes Profil, welches auf As 
phalt nicht allzu viel Widerstand 
bietet, für die Fahrt auf dem Feld 
weg aber genügend Grip bietet. 
Komfortelemente. 
Federung, Lenker 
Viele moderne Alltagsvelos ver 
fügen vorne über eine Federgabel, 
einige auch über eine Hinterradfe 
derung. Ob Federung ja oder nein 
ist Ansichtssache, wichtig ist, dass 
die Federelemente in horizontaler 
Längs- und Querrichtung kein 
Spiel aufweisen, denn nur so ist 
zielgenaues Lenken möglich. 
Neben dem normalen Tourenlen 
ker hat sich in den letzten drei, vier 
Jahren der voluminöse Ergo-Len- 
ker etabliert. Bei ihm finden die 
Hände unterschiedliche Griffposi 
tionen, was eine variable Sitzposi 
tion und dadurch bei längeren Tou 
ren entspannteres Fahren ermög 
licht. 
Nabendynamo: Sicher, war 
tungsarm und geschützt 
Die meisten guten Alltagsvelos 
verfügen heute über einen Naben 
dynamo, der mit wenig Rollwider 
stand Strom generiert und damit ei 
nen Halogen- oder LED-Schein- 
werfer plus das Rücklicht speist. 
Der überschüssige Strom wird via 
Kondensator gespeichert und beim 
Velostillstand an die Leuchtdioden 
abgegeben - ein markanter Sicher 
heitsgewinn! Weiterer Vorteil: Im 
Gegensatz zum seitlichen Walzen 
dynamo ist der Nabendynamo vor 
Dreck und Wasser geschützt. 
Gute Bremsen sind Pflicht 
Qualitativ hochwertige Bremsen 
und Schaltkomponenten sind wich 
tige Merkmale eines guten Alltags 
velos. Fest zupackende, aber gleich 
wohl fein dosierbare V-Bremsen 
sind in der Regel Standard. Einzelne 
preislich höher angesiedelte Model 
le verfügen über eine oder zwei 
Scheibenbremsen. Weil ein Touren 
velo zwar ausgiebig gefahren, aber 
auf der einzelnen Fahrt normaler 
weise weniger stark beansprucht 
wird als ein Mountainbike, ist die 
Scheibenbremse hier kein Muss. 
Weiter gehören ins Pflichtenheft ei 
nes guten Alltagsvelos nebst leicht 
laufenden Rad- und Tretlagern auch 
ein stabiler Gepäckträger, ein guter 
Kettenschutz, eine einwandfrei 
funktionierende Luftpumpe und 
nicht zuletzt ein stabiler Ständer. 
Fazit: Unter 1200 Franken ist ein 
gutes Velo kaum zu haben, denn 
Qualität hat ihren Preis. Hochwerti 
ge Komponenten und eine gute Ver 
arbeitung bilden die Grundlage für 
eine lange Velo-Lebensdauer und 
sind beste Garanten für Spass am 
Velofahren auch im Alltag! (SFZ) 
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Unterland 
Am Telefon verunfallt... 
Telefonieren am Steuer vervierfacht Unfallrisiko 
LONDON - Telefonieren am 
Steuer erhöht das Unfallrisiko 
um das Vierfache - und zwar 
auch bei einer Freisprechein 
richtung. Das hat die Auswer 
tung der Telefenrechnungen 
von 450 Autofahrern ergeben, 
die in Australien nach einem 
Unfall Ins Spital kamen. 
Telefonieren in den zehn Minuten 
vor dem Unfall geht mit einer vier 
fachen Unfallwahrscheinlichkeit 
einher, wie ein Team um Suzanne 
McEvoy von der Universität Sydney 
im Fachblatt «British Medical Jour 
nal» vom Dienstag berichtet. Eine 
Freisprecheinrichtung sei dabei kei 
neswegs sicherer als ein Handy. 
«Die Reaktionszeiten verringer 
ten sich bei der Benutzung in der 
Hand gehaltener und freihändiger 
Geräte», sagte ein Mitglied des 
Forscherteams. Das Telefon sei ein 
wesentlicher Ablenkungsfaktor. 
Gesetze zum Telefonieren im Auto 
müssten deshalb überdacht werden. 
Denkbar wären Geräte, die nur bei 
stehendem Auto funktionieren. 
Mehrere andere Studien waren zu 
ähnlichen Ergebnissen gekommen. 
Auch Studien in Fahrsimulatoren, 
unter anderem in Schweden und 
den USA, hatten zuvor bereits eine 
vergleichbare Erhöhung des Un 
fallrisikos ergeben. Dabei zeigte 
sich ebenfalls kein Unterschied 
zwischen Handy und Freisprech 
einrichtung. (sda/dpa) 
Patrick Guntli 
Buchs 
Was war 
Ihr allererstes Auto? 
Das war ein Toyota Corolla. 
Ihr jetziges Auto? 
Im Moment fahre ich einen 
VW Polo. 
Ihr absolutes Ikaum-Auto? 
Das war ein Ferrari. 
Wie wichtig Ist 
Ihnen Mobilität? 
Mobilität ist mir persönlich 
sehr, sehr wichtig. 
Was tragen Sie 
dazu bei, dass es in 
Liechtenstein zu keinem 
Uerkehrsinfarkt kommt? 
Ich fahre öfters auch mit dem 
Bus. 
Wie hoch war 
Ihre letzte Süsse (Grund)? 
100 Franken. 
Positives und/ 
oder negatives Autoeriebnis? 
Negatives: Busse, die durch die 
Fahrweise den Verkehr aufhalten 
und durch ihre Grösse die Sicht 
nach vorne verhindern. 
Welche 
Musik hören Sie im Auto? 
Hous-Music. 
Bei welcher (Auto-) 
Situation sehen Sie rot? 
Rot sehe ich eigentlich gar nie. 
Wie sehen Sie das 
Verkehrsmittel der Zukunft? 
Wenn ich das wüsste, wär ich 
Hellseher, aber ich hab keine 
Ahnung. 
Wie viele Kilometer fahren 
Sie im Durchschnitt pro Jahr? 
Zirka 20 00 bis 25 000 Kilome 
ter. 
Welches war bisher die 
weiteste Strecke, die Sie mit 
Ihrem Auto gefahren sind? 
Nach Como in Italien und zu 
rück. 
Was sagen Sie Ihren Mitfah 
rern, wenn sie andauernd an 
Ihrem Fahrstil rumnörgeln? 
Etwas unschön: «Schnauze!» 
Hand aufs Herz: Können 
Sie Schneeketten montieren? 
Ja, kein Problem. 
WUrden Sie 
Heber auf Ihren Fernseher 
oder Ihr Auto verzichten? 
Lieber auf den Fernseher. 
Wie hoch Ist 
bei Ihnen die Schmerzgrenze 
des Benzinpreises? 
Bei 1.60 Franken.
	        

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