Kultur erleben
l>r
[•(■»cnzent
Ifln-i
Spiel auf dem SM '
Giuseppe Vsfdl "I
Der Troubadour
Premlere: 2JL Juli -21.1&1
Weitere Aufführungaft: 32> <
28.29.30. und 31. JuH-2kl
3. 4. 5. 6.7.9.10.11».$
15.17. 18.19.20. und 2L.I
21.00 Uhr, Seeböhn
Musikalische Leltun£M)$ft<l
Thomas Rösner
Inszenierung; RobertCarairftai
Bühnenbild: PaulSWhbWlg
Kostüme: Mlruna Bon" ""
Light Design: Patrick*
Choreographie: PhlHpp#<
Dramaturgie: lanl
Chorleitung: VtaKfimlr I
Kammerchor Moskau
Bregenzer >
Wiener Symphoniker
Dm BAImenMM In <
und Fakten
Eines der Haup
56 Meter breiten, 401
insgesamt 711 Tonneft 4
froubadour-BühnenbUdl I
Meter hohe Silos aus f
den vorderen und hlntsnM
Bühne. Im Zentrum dsr|
det sich der knapp 121
Meter lange und 101
nannte .Sechser SHo*!
Stahl, Schichtholz und!
sowohl innen als auch l
bar. HerausragendstM 1
freischwebendes, quer i
Bühne reichendes!
2 Metern Durchmesset!
te .Bridge": Dies« 171
über 33 Meter breite <
tion ist über Stege untf l
falls teilweise I
Teil der Seebühne I
Kamine, deren I
erreicht, während der-!
der Bühne vom 481
schwefelgelb gsstricfteiMHi
ten .Beach* ein
das Reich der Zigeuneri
Tlck>tb»«tallun#Mi
Telefonisch Unter: «43 6674'
Per Fax an: +43 5574 407*400
Online auf: •
www.bregenzerfestspMe.Q0ni
Per Post an:
Bregenzer Festspiel« GmbH. ^
Postfach 311, A-69011
Öffnungszeiten TtokstCsolNr *>
Mo - Fr 9.00 -12.30 Uhr Uno
14.00 -17.00 Uhr
Juli und August • -^3
täglich 9.00 -17.00 Uhr „ ' V*
Stand Juni 2009/ AndwungMlV
Romantische Liebe, tödliche Eifersucht und
wahnsinnige Rachegelüste
Verdis Troubadour auf der Bregenzer Seebühne
Ein« Musik von wilder Energie, spektakuläre
Gesangspartien und eine fesselnde Geschichte
voller Dramatik und Leidenschaft: All das macht
Giuseppe Verdis Der Troubadour, das Spiel auf
dem See 2005/06, zu einer Idealen Oper für die
Bregenzer Seebühne. Set Designer Paul Stein
berg und Regisseur Robert Carsen haben für
den Troubadour eine spektakuläre Industrie
festung entworfen, die das rücksichtslose
Machtstreben, das den Hintergrund der Oper
bildet, unmlMverständlich In die Gegenwart
versetzt.
Mit Der Troubadour erreichte Verdi die musikali
sche Meisterschaft und Ausdrucksstärke seiner
mittleren Jahre. Die Oper fasziniert vom ersten
Augenblick an durch die außergewöhnliche Ex-
pressivität der Musik, die musikalisch-psychologi
sche Vielschichtigkeit der Charaktere und die
abwechslungsreichen Schauplätze. Das romanti
sche Drama des Troubadour rankt sich um zwei
rivalisierende Männer: Graf Luna und Manrico,
ein Troubadour und Rebell, der zugleich angeb
lich Sohn der Zigeunerin Azucena Ist. Die beiden
sind nicht nur politische Feinde, sie kämpfen
auch um die Zuneigung der Gräfin Leonore.
„Die Musik ist von
einer wunderbar
wilden Energie. 1 ' 1 '
Intendant David Pountney
' 'VA
Impressionen von ersten Lichtproben für Verdis Troubadour auf der größten Seebühne der Welt.
Für Intendant David Pountney eine Oper wie
geschaffen für die Bregenzer Seebühne: „Die
Musik ist von einer wunderbar wilden Energie, die
spektakulären Gesangspartien transportieren
packende Emotionen und die fesselnde Ge
schichte ist voller Dramatik und Leidenschaft."
Auch Regisseur Robert Carsen schwärmt von den
Möglichkeiten der Bühne am Bodensee: .Der
Troubadour ist eine Oper, die in einem normalen
Opernhaus sehr schwer zu inszenieren ist. Hier
auf der Seebühne hingegen entsprechen die
Dimensionen der Bühne der Größe von Verdis
musikalischer Fantasie und der leidenschaftli
chen Geschichte dieser Oper."
Für Bühnenbildner Paul Steinberg geht es im
Troubadour um Macht, Reichtum und Rache:
.Robert Carsen und ich wollten diese Geschichte
in die Gegenwart transportieren - und was ver
sinnbildlicht das rücksichtslose Streben nach
Macht in der heutigen Zeit besser als das Erdöl?
Alles dreht sich heute ums Erdöl, es ist der welt
weit wichtigste Rohstoff. Die Raffinerie im
Bodensee verkörpert eine Festung der heutigen
Industriegesellschaft - und ihrer kostbarsten
Ressource." Das Aussehen der Bühne soll den
Zuschauern das Verstehen der Geschichte er
leichtern, sagt Carsen: .Wir wollen dem Publikum
klar machen, wer die Leute in dieser Oper sind
und worum sich ihr Kampf dreht. Denn wenn man
das Libretto liest, dann erscheint einem diese
Geschichte zunächst sehr abstrakt. Deshalb
haben wir einen Konflikt entwickelt zwischen
Menschen, die Macht haben, und Menschen, die
an die Macht wollen."
Mittelalterlich und Industriell zugleich
Gleichzeitig soll das Bühnenbild aber auch
Reminiszenzen an die Originalschauplätze von
Verdis Oper erwecken. Steinberg lässt den
Bregenzer Troubadour zwischen Vergangenheit
und Gegenwart oszillieren: Der Grundriss des
Bühnenbilds mit vier 15 Meter hohen Silos an
den vorderen und hinteren Ecken entspricht auch
dem einer mittelalterlichen Festung - Röhren,
Brücken, Kamine und Silos erinnern an Burgzin
nen und Wachtürme. Intendant David Pountney
ist von dieser Idee fasziniert: .Wenn man sich
heutige Industriestrukturen mit all ihren Röhren,
Treppen und Kaminen ansieht, dann erkennt
man, dass zwischen diesen industriellen Bau
werken und den Formen einer klassischen Burg
eine offensichtliche Verbindung besteht."
Ein weiteres zentrales Thema des Troubadour
ist die Ausgrenzung von Minderheiten, in der
Oper verkörpert durch die Gruppe rund um die
Zigeunerin Azucena: .Der Troubadour ist ein
Werk über extreme soziale Gegensätze zwischen
Insidern und Outsidern, zwischen Aristokraten
und Zigeunern, zwischen Menschen, die über
unendlich viel Macht und Reichtum verfügen und
anderen, die gar nichts haben", sagt Pountney.
Steinberg und Carsen sei es mit ihrem Büh
nenbildentwurf gelungen, so Pountney weiter,
.gleichzeitig die mittelalterliche Welt des Originals
als auch den thematischen Hintergrund des
Troubadour darzustellen: Nämlich eine Gesell
schaft, in der nur Macht und Geld zählen." Diese
Geisteshaltung finde ihre Fortsetzung auch in der
Ausbeutung der Naturreserven, sagt Paul Stein
berg: .Das Bühnenbild ist eine verfallende Ölraf
finerie mit all ihren Konsequenzen. Die Natur wird
zum Instrument der Zivilisation, sie hat ihren
Zweck nicht mehr in sich selbst, sondern ist nur
noch Mittel zum Zweck." *
BREGENZER FESTSPIELE #