DONNERSTAG. 14. JULI 2005
uatt UNLAND
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Nachrichten
i Bekämpfung nuklear-
terroristischer Handlungen
VADUZ - Die Regierung hat in ihrer Sitzung
vom 12. Juli 2005 beschlossen, das Überein
kommen zur Bekämpfung nuklearterroristi
scher Handlungen zu unterzeichnen. Die
Unterzeichnung soll durch Regierungschef
Otmar Hasler im Rahmen des Gipfeltreffens
der Staats- und Regierungschefs vom 11. bis
16. September 2005 in New York, anlässlich
der 60. UNO-Generalversammlung, erfolgen.
Das Übereinkommen wurde am 13. April
2005 nach siebenjähriger Verhandlungsdauer
von der UNO-Generalversammlung verab
schiedet. Es verlangt von den Vertragspar
teien, den Besitz und die Verwendung von
Nuklearmaterial oder die Schädigung einer
Nuklearanlage zu bestrafen, wenn der Täter in
der Absicht handelt, Menschen zu töten oder
zu verletzen, Eigentum oder die Umwelt er
heblich zu schädigen oder eine natürliche oder
juristische Person, eine internationale Organi
sation oder einen Staat zu einem Tun oder
Unterlassen zu nötigen. Das Übereinkommen
verpflichtet die Staaten, bei der Bekämpfung
von Nuklearterrorismus zusammenzuarbeiten
und sich gegenseitig Rechtshilfe zu gewähren.
Beim Übereinkommen zur Bekämpfung nu-
I klearterroristischer Handlungen handelt es
sich um das erste internationale Vertragswerk
gegen den Terrorismus, welches die General
versammlung seit den Anschlägen vom 11.
September 2001 verabschiedet hat. In seinem
Reformbericht vom 21. März 2005 hatte der
UNO-Generalsekretär die Staats- und Regie
rungschefs noch eindringlich aufgefordert,
unverzüglich ein Übereinkommen über Nu
klearterrorismus abzuschliessen. Das Über
einkommen ergänzt die bisherigen zwölf uni- !
verseilen Übereinkommen gegen den Terro
rismus, welche Liechtenstein alle ratifiziert
hat. Mit der Unterzeichnung setzt Liechten
stein ein klares Zeichen für die Bekämpfung
eines der abscheulichsten Verbrechen über- !
haupt. Terroranschläge mit Massenvernich
tungswaffen können militärische Ziele und die
Zivilbevölkerung unterschiedslos treffen und
die Zahl der Opfer aufgrund der hohen Zer- !
störungskraft und möglicher Langzeitfolgen j
ins Unermessliche steigern. (pafl) j
i
Gesetz über das öffentliche
Auftragswesen
VADUZ - Die Regierung hat die Stellungnahme
zu den anlässlich der ersten Lesung zur Abände
rung des Gesetzes über das öffentliche Auftrags
wesen und zur Abänderung des Beschwerde-
i kommissionsgesetzes sowie zum Gesetz über
das öffentliche Auftragswesen im Bereich der
j Sektoren aufgeworfenen Fragen zuhanden des
Landtags verabschiedet. Die Vorlage wurde ein-
: hellig positiv gewürdigt und das Eintreten auf
j die Gesetzesvorlage war unbestritten. Nachdem
| es sich beim öffenüichen Auftragswesen um ei-
j ne äusserst dynamische Materie handelt und sich
seit der ersten Lesung bereits neue Fragestellun-
| gen und Erkenntnisse ergeben haben, sind auch
j diese in die Gesetzesvorlage übernommen und
| entsprechend kommentiert worden. (pafl)
Hilfe für Überschwemmungs-
| opfer in Rumänien
i VADUZ - Liechtenstein stellt der Caritas
Schweiz einen Beitrag von 50 000 Franken zur
Unterstützung des Projekts «Überschwemmun
gen Banat» zur Verfügung. Der Betrag wird zu
gleichen Teilen von der Regierung und vom
Liechtensteinischen Entwicklungsdienst über
nommen. Starke Regenfälle zusammen mit der
Schneeschmelze im Gebirge verursachten ins
besondere im Westen Rumäniens im April die
ses Jahres weiträumige Überschwemmungen.
Gebäude und 40 000 Hektaren landwirtschaft-
| liehe Bächen mit den darauf befindlichen land-
| wirtschaftlichen Kulturen wurden zerstört. Das
| Projekt der Caritas Schweiz über insgesamt
150 000 Franken umfasst die Anlage eines Ge
müsegartens für 700 Familien und den Aufbau
und die Versorgung einer Hühnerzucht für 300
Familien. Es zielt damit auf die möglichst ra
sche Wiederherstellung der Eigenversorgung
und Selbstständigkeit der Betroffenen und ver
bindet somit wirkungsvoll die kurzfristige Not
hilfe mit der längerfristigen Entwicklungshilfe.
Neben Liechtenstein beteiligt sich die Schwei
zer Glückskette mit 100 000 Franken an der Fi
nanzierung des Projekts. (pafl)
Alpsommer durchschnittlich
2004: Alpaufzug verzögerte sich - Gute Bestossung
Der Alpsommer 2004 war durchschnittlich. Schafriichter wünschen sich aber «Ina Möglichkeit für alna Inlindisdie Sdiafsttmmening Im AJpengeMet
SCHAAN - Dar Alpsommer des
vergangenen Jahres war durch
schnittlich. Aus dem Rechen
schaftsbericht geht dennoch
hervor, dass die Erträge trotz
nasser Witterung gut gewesen
sind. Knapp 2500 Tiere ver
brachten den Sommer In den
helmischen Alpen.
«Das Wetter blieb während der ge
samten Alpzeit kühl und nass. Das
wirkte sich vor allem auf den zwei
ten Aufwuchs aus, der sehr spärlich
ausfiel», heisst es im Rechen
schaftsbericht der Landesverwal
tung für das Jahr 2004. Trotz des
dürftigen Graswuchses mussten die
Tiere keinen Hunger leiden: Es sei
keinerlei Futtermangel entstanden
und die Alpzeit habe auch nicht
verkürzt werden müssen, geht aus
dem Bericht weiter hervor. Ebenso
konnten sich im vergangenen Som
mer die Erträge der Milchproduk
tion sehen lassen «und die Qualität
der Alpkäse war mit Ausnahme der
Produktion auf der Alpe Sücka gut
bis sehr gut», v..
Viel Milch und Küse
Insgesamt verbrachten 237 Kühe
ihre «Sommerfrische» auf den
Kuhalpen mit Milchverarbeitung.
Insgesamt wurden 228 787 Kilo
gramm Milch produziert. Aus
dieser Milch wurden insgesamt
17 691 Kilo Fett-Alpkäse sowie
3429 Kilo Sauerkäse gewonnen.
Reine Milch aus den Alpen wurden
ebenso gewonnen: An die örtlichen
Sammelstellen wurden insgesamt
87 695 Kilo bester Alpenmilch ge
liefert.
Rindvieh, Pferde, Esel und Schafe
Die inländischen Alpen sowie die
zu Liechtenstein gehörenden Vor
arlberger Alpen beherbergten ne
ben Kühen auch mehr als 2000
Stück Rindvieh, zahlreiche ^ferde,
Esel und 156 Schafe. Aus der Sta
tistik geht zudem hervor, dass es
zahlreiches «Grenzgänger-Vieh»
gibt, die den Sommer auf heimi
schen Alpen verbringt. 36 Prozent
des in Liechtenstein gealpten Viehs
kommt aus der Schweiz (Minus
von 4 Prozent gegenüber 2003).
Auf den Eigenalpen in Vorarlberg
waren 40 Prozent des Viehs aus der
Schweiz und aus Österreich. Hier
wurde gar ein Zuwachs von 10 Pro
zent registriert.
Vorarlberger Alpen kartiert
Im Berichtsjahr 2004 konnten die
Vorarlberger Eigenalpen kartiert
werden, um die künftigen Bestos-
sungszahlen festzulegen. Die Re
gierung hatte im Sommer 2003 den
Auftrag erteilt, diese Alpen - eben
so wie die liechtensteinischen Ge
biete - kartieren zu lassen. Nach
Auswertung der Ergebnisse, so der
Rechenschaftsbericht, sollen die
Differenzen bei der Bestossung
ausgeglichen werden.
Wunsch nach mehr Alpschafen
Ebenso wurde von Schafhaltern
der Wunsch geäussert, im Inland ei
ne Alpungsmöglichkeit zu finden.
Der Wunsch zielte in die Richtung,
die Triesner Alpe Lawena für eine
Schafsömmerung vorzusehen.
Sofort zur Stelle
Schweizerische Mobiltelefone werden bei Notruf sofort lokalisiert
In der Schweiz gilt: Notruf* per Handy werden na dea JUanazeatralefl
sofort lokalWorL
SCHAAN - In der Schweiz mel
den Mobiltelefone künftig auto
matisch Ihren ungefähren
Standort bei der Wahl einer
Notrufnummer. Ob und wie
Liechtenstein diese schweizeri
sche Regelung übernehmen
wird, steht noch nicht fest, wie
das Amt für Kommunikation
dam Volksblatt mitteilte.
• NMHiw Kmu
Die auf den 1. Juli vom Bundes
amt für Kommunikation einge
führte Regelung trifft alle Mobil
funkbetreiber in der Schweiz. Für
die Netzbetreiber bedeutet dies,
dass die Funkzelle angegeben
werden muss, aus welcher ein
Notruf kommt. Auf dem Land ha
ben die Zellen einen Durchmesser
von mehreren Kilometern, in der
Stadt sind sie auf 50 Meter be
schränkt. Die Lokalisation wird
auch funktionieren, wenn die
Rufnummer beim Handy unter
drückt ist. Diese neue Bestim
mung soll es den Rettungsteams
erleichtern, möglichst schnell vor
Ort zu sein.
In Liechtenstein bleibt
vorerst altes beim Alten
Ob diese Regelung bald auch in
Liechtenstein eingeführt wird, ist
noch unklar. Dies erklärte Herbert
Huser, stellvertretender Leiter des
Amtes für Kommunikation, auf
Volksblatt-Anfrage. «Momentan
führen wir Marktuntersuchungen
durch und klären ab, wie und wann
sich die schweizxrische Bestim
mung auf das liechtensteinische
Handynetz auswirken kann», meint
Huser. Zum momentanen Zeitpunkt
können jedoch noch keine Angaben
gemacht werden. Für das liechten
steinische Handynetz und Schwei
zer Mobilfunkanbieter in Liechten
stein bleibt somit vorerst alles beim
Alten. Was mit liechtensteinischen
Handynummern in der Schweiz
passiert, ist auch noch nicht geklärt.
Riskanter Notruf via Internet
Ein Problem konnten bisher auch
die Schweizer nicht in den Griff be
kommen: Anrufe auf Notfallnum
mern via Internet müssen zwar ab
dem 1. August lokalisiert werden,
aus technischen Gründen ist jedoch
nicht erkennbar, von wo man sich
ins Internet einwählt. Somit ist eine
Lokalisation nur dann möglich,
wenn vom Ort des abgeschlossenen
Abonnementsvertrags angerufen
wird, da nur dieser Platz angezeigt
wird. Aus diesem Grund müssen die
Anbieter von Internetteiefonie ihre
Abonnenten ausdrücklich informie
ren, dass Notrufe an eine falsche
Notrufzentrale gelangen können
oder eine korrekte Identifikation ih
res Standortes nicht gewährleistet
ist. Betroffen sind beispielsweise
Kunden, welche ihr Internettelefon
ins Ferienhaus mitnehmen.
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