Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN 
DIENSTAG, 12. JULI 2005 SEITE 7 
Rekord 
Mit wie vielen Passa 
gieren die Lufthansa 
den besten Halbjahres 
wert ihrer Geschichte 
erzielt hat. 
volks 
blatt 
NEWS 
InterSky-Chefin zieht sich zurück 
BREGENZ - Die Chefin der Vorarlberger 
Billigairline InterSky, Renate Moser, tritt zu 
rück. Ihr Nachfolger wird der Deutsche Jörg 
Schwingeler, wie InterSky am Montag mit 
teilte. «Ich habe Blut, Schweiss und Tränen in 
das Unternehmen InterSky gesteckt», sagte 
Moser. Nachdem die Start-up-Phase aber 
überwunden sei und sich die Fluglinie auf er 
folgreichem Kurs befinde, seien nun die bes 
ten Voraussetzungen gegeben, das Unterneh 
men in jüngere Hände zu geben. Für sie sei es 
an der Zeit, kürzer zu treten, sagte Moser, die 
vor drei Jahren ihren 60. Geburtstag feierte. 
Die regionale Airline InterSky der ehemali 
gen «Rheintalflug»-Eigner Rolf Seewald und 
Renate Moser startete am 25. März 2002 zum 
Erstflug von Bern nach Berlin. Heute bedient 
InterSky von Friedrichshafen aus ganzjährig 
die Destinationen Wien, Berlin, Hamburg, 
Köln, Prag, Graz und Venedig. (sda) 
Lufthansa mit Passagierrekord 
FRANKFURT - Die Lufthansa hat im ersten 
Halbjahr 2005 einen Passagierrekord aufge 
stellt Die Zahl der Fluggäste erreichte mit 
knapp 24,7 Millionen den höchsten Halbjah 
reswert in der 50-jährigen Geschichte des 
Unternehmens. Auch die Auslastung der Pas 
sagiermaschinen lag auf Rekordhöhe, wie das 
Unternehmen am Montag in Frankfurt am 
Main mitteilte. (AP) 
Drei weitere Grundstücke 
zu Recht beschlagnahmt 
BELLINZONA - Die Bundesanwaltschaft 
(BA) hat zu Recht drei Grundstücke einer 
Person aus dem Umfeld des Basler Financiers 
Dieter Behring (Bild) provisorisch beschlag 
nahmt. Das Bundesstrafgericht wies die Be 
schwerde des Betroffenen ab. Die im Kanton 
Aargau liegenden Grundstücke waren von der 
BA im Januar im Rahmen des Strafverfahrens 
gegen den Betroffenen wegen Betrugs, 
Veruntreuung und Geldwäscherei beschlag 
nahmt worden. Die Beschwerdekammer des 
B undesstrafgerichts hat nun bestätigt, dass 
dazu ein hinreichender Tatverdacht bestanden 
hat. Laut den Richtern aus Bellinzona haben 
verschiedene Kunden Uber den Beschwerde 
führer Geld in das Anlagesystem von Dieter 
Behring investiert und verloren. 
Rund eine Woche vor dem nun gefüllten Ent 
scheid hatte das Bundesstrafgericht bereits die 
Beschlagnahmung zweier Grundstöcke eines 
anderen Behring-Partners abgesegnet. (sda) 
Entschieden 
Ob die Bundesanwalt 
schaft zu Recht Grund 
stücke einer Person aus 
dem Umfeld Behrings 
beschlagnahmt hat. "J 
Devisen 
Welchen Dollar-Betrag 
erhalten Sie für Ihre 
Franken? Die Devisen 
kurse bringen Licht ins 
Dunkel. 1Q 
Gehandelt 
Aktien und Obligatio 
nen: Wie sich die Kur 
se an der Börse in Zü 
rich gestern entwickelt 
haben. 10 
Entscheidende Phase beginnt 
Leica-Übernahmekampf: Übernahmeangebot ale rechtlich korrekt eingestuft 
HEERBRUGG - Der Übemahme- 
kampf um Lalca Geosystems 
gaht In die entscheidende Pha 
se. Gestern ist die Frist für das 
Qbornahmeangebot des schwe 
dischen Hexagen-Konzerns an 
gelaufen. Die Übernehmekom 
mission (UEK) stufte dieses als 
rechtlich korrekt ein und ver 
langte von Leica Auskünfte zu 
den angekündigten Aktienriick- 
küufen. 
Die UEK weist in ihren gleichzeitig 
mit dem Start der Angebotsfrist ver 
öffentlichten Empfehlungen die Ein 
wände von Leica Geosystems gegen 
die Rechtmässigkeit das Angebots 
allesamt zurück. So sei Hexagon 
nicht zu weiteren Angaben über ihre 
strategischen Pläne mit Leica Geo 
systems verpflichtet. Die Schweden 
hätten keinen Einblick in die Leica- 
Bücher und seien auf'öffentlich zu 
gängliche Informationen angewie 
sen. Das Fehlen von Detailangaben 
bei der geplanten Integration sei des 
halb nicht zu beanstanden. 
Angebotspreis 
entspricht Bestimmungen 
Die UEK verneint zudem, dass 
Hexagon einen unlauteren Andie- 
nungsdruck auf die Leica-Aktionäre 
ausübe, wenn diese eine Änderung 
der Dividendenpolitik oder eine De- 
kotierung der Leica-Aktie in Aus- 
Lelca-CIO Hans Hess hatte das Angebot van 440 Franken pre Aktie ato mMetirig bezotehML Ma Öbernahme- 
kommission (UEK) bezeichnete den Angebotspreis gestern hingegen als ieMaOUnnmg— tatspradmid. 
sieht stelle. Auch der Angebotspreis 
von 440 Franken pro Aktie ent 
spricht laut UEK den Bestimmun 
gen über den Mindestpreis. Leica- 
Chef Hans Hess hatte den Preis En 
de Juni als zu tief bezeichnet. 
Weitere Angaben verlangt 
Umgekehrt verlangt die UEK von 
Leica Geosystems weitere Angaben 
zum angekündigten Aktienrück- 
kaufprogramm im Umfang von bis 
zu 100 Millionen Franken und zu 
der letzte Woche bekannt gegebe 
nen Übernahme der kanadischen 
Firma Terramatics. Die Ankündi 
gung von Aktienrückkäufen sei 
zwar keine unzulässige Abwehr- 
massnahme, aber es handle sich da 
bei um ein konkurrierendes Ange 
bot, das der Leica-Verwaltungsrat 
noch präzisieren müsse. Bei der 
Terramatics-Übernahme will sich 
die UEK mit der Stillhaltevereinba 
rung nicht abspeisen lassen und ver 
langt Angaben über die Auswirkun 
gen auf die Finanzlage von Leica. 
An der Börse gab die Leica-Aktie 
am Montag um 1,1 Prozent auf 
460.75 Franken nach. Damit lag der 
Kurs noch immer mehr als 20 Fran 
ken Uber dem Hexagon-Angebot 
von 440 Franken pro Aktie. (AP) 
LAFV-G astbeitrag 
Aktien: geringe Ansteckungsgefahr 
Gastbeitrag von Hanspeter Oehri, Senior Portfolio Manager 
Nichts ist bekanntlich erfolgreicher 
als der Erfolg. Diese dynamische 
RUckkoppelung ist auch im kom 
plexen System Börse oft verant 
wortlich für grosse Bewegungen. 
Dies beweisen Erkenntnisse der 
modernen Finanzmarktforschung. 
Zurzeit scheint dieser Anste- 
ckungsprozess trotz neuer Drei- 
Jahres-Höchststände bei vielen 
grossen Aktienindizes aber nicht in 
Gang kommen zu wollen. Dünne 
Handelsvolumen, geringe Zuflüsse 
bei Publikumsfonds und neutrale 
oder negative Stimmungsindikato 
ren deuten darauf hin, dass die Bör 
se trotz steigender Kurse keine neu 
en breiten Anlegerschichten mobi 
lisieren kann. Ein weiteres Indiz, 
dass nur marginale Kapitalströme 
ihren Weg an den Aktienmarkt fin 
den, ist die extreme Sektorrotation. 
Kein einziger Sektor hat in jedem 
der letzten drei Monate besser ab 
schneiden können als der Markt 
durchschnitt. Diese Richtungslo- 
sigkeit lässt den Schluss zu, dass 
die Profis unter sich sind und bei 
geringer Änderung der Nachrich 
tenlage rasch ihr Portfolio um 
schichten. Die Hedge Funds ma 
chen dabei den Löwenanteil der 
Transaktionen aus und sorgen für 
massive Ausschläge in kurzer Zeit. 
Es stellt sich die Frage, ob es in 
den nächsten Wochen und Monaten 
zu einem positiven Ansteckungs- 
prozess kommt, der die Börsen auf 
neue Höchststände hieven kann. 
Steht uns somit ein starkes zweites 
Börsenhalbjahr bevor? 
Aus heutiger Sicht scheint dies 
zunehmend unwahrscheinlicher. 
Das Zeitfenster für den zyklischen 
Börsenaufschwung beginnt sich 
schnell zu schliessen. Seit Wenigen 
Wochen zeigen die harten Rück 
schläge bei konjunktursensitiven 
Branchen wie Stahl oder Chemie, 
dass der Rückenwind in Gegen 
wind umschlägt. Die Kursreaktio 
nen widerspiegeln die Erwartung 
der Anleger, dass die Top-Margen 
bei vielen Branchen hinter uns lie 
gen und wir von fallenden Umsät 
zen und Gewinnen ausgehen müs 
sen. Diese neue Einschätzung der 
konjunkturellen Zukunft ist homo 
gen in Amerika und Europa, und 
sie weitet sich auch auf immer 
mehr Branchen aus. Die relative 
Kursschwäche bei Maschinenbau, 
Papier und zunehmend auch bei 
Banken passt in dieses Muster, das 
auch von den makroökonomischen 
Statistiken bestätigt wird. Be 
sonders in den USA fallen die vor 
laufenden Indikatoren des «Con 
ference Boards» seit mehr als ei 
nem halben Jahr. Einzige Stütze der 
US-Wirtschaft ist der Immobilien- 
Markt, der aber bereits extrem 
heiss läuft und somit das Wachstum 
sehr anfällig macht. Aber auch in 
Europa sprechen weder Beschäfti 
gung noch Investitionen für den 
lange erhofften Aufschwung. 
Einzige Ausnahme bildet Japan. 
Hier ist das Muster genau umge 
kehrt Hohe relative Stärke bei Re 
gionalbanken, Immobilien, Detail 
handel und sogar Stahl sind verläss 
liche Indikatoren, dass die Deflation 
besiegt ist. Hier sind genau die posi 
tiven Ansteckungssignale erkennbar, 
die dynamische Hausse-Bewegun 
gen auslösen. Japan sollte deshalb in 
keinem Aktienportfolio fehlen. 
Der Rest der Welt droht in ein Re 
gime trendloser Volatilität zu fallen. 
Hohe Nachrichtensensitivität und 
schnelle Sektorrotation machen es 
schwer, eine Anlagestrategie mit kla 
ren Favoriten zu definieren. Einziges 
Mittel ist konträres Anlageveihalten 
- starice Kursanstiege für Verkäufe 
und starke Rückschläge fUr Käufe 
nutzen. Wenn wir an dieser Stelle 
vor sechs Monaten geraten haben, 
Geld auf grosse Aktien zu setzen, so 
heisst die neue Devise immer wieder 
Jetons vom Tisch zu nehmen, um sie 
bei Aktien mit grossen Rückschlä 
gen wieder einsetzen zu können. 
Verfasser: Hanspeter Oehri, Senior 
Portfolio Manager, LGT Capital 
Management AG 
Die alleinige inhaltliche Verant 
wortung für diesen Beitrag liegt 
beim Verfasser. 
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