SAMSTAG, 9. JULI 2005
VOLKSI |M| AMH BEWÄHRUNGSHILFE
BLATTI IfVLHIllU LESERMEINUNG
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Lesermeinung
Kritik an die falsche Adresse
Im Liechtensteinischen Vaterland vom 8. Ju
li wurde unter der Rubrik «Forum» eine Mit
teilung einer Gruppe veröffentlicht, die sich
«Liechtensteinische Demokratiebewegung»
nennt. In ihrer Mitteilung kritisiert diese
Gruppe meinen Leserbrief vom 2. Juli als un
sachlichen Angriff auf eine öffentlich geäus
serte Meinung des Herrn Walter Brunhart
von der Gruppe die «Stimme». Ausserdem
wird der Vorwurf erhoben, damit würden An
dersdenkende ausgegrenzt und die Freiheit
der kritischen Meinungsäusserung einge
schränkt.
Die Kritik der Gruppe «Liechtensteinische
Demokratiebewegung» hätte sich gegen
Herrn Brunhart richten müssen, der in ver
leumderischer Art unabhängige Richter an
gegriffen hat, nur weil sie nicht so gedacht
und entschieden haben, wie er sich das vor
gestellt hat. Die «Liechtensteinische Demo
kratiebewegung» und Herr Brunhart gehören
offensichtlich zu jenen politischen Splitter
gruppen, die sich nicht damit abfinden kön
nen, dass die grosse Mehrheit des liechten
steinischen Volkes und unabhängige Gerich
te nicht ihre Meinung teilen. Es ist nicht das
liechtensteinische Volk gespalten - wie von
diesen Splittergruppen behauptet - sondern
jene, die es spalten wollten, sind gescheitert.
Die Freiheit der Meinungsäusserung gilt für
alle, nicht nur für die politischen Splitter
gruppen.
Hans-Adam II., Fürst von Liechtenstein
Nachrichten
Lieber Berneck als Planken
PLANKEN - Liechtenstein muss bald auf
zwei berühmte Bewohner verzichten: Ab
fahrtsweltmeister Harti Weirather und Olym
piasiegerin Hanni Wenzel zieht es nach
Berneck, was sich «einfach so ergeben hat»,
erzählt Weirather dem Volksblatt. «Wir ha
ben dort unser Traumhaus entdeckt, welches
zufälligerweise zum Verkauf stand», fährt
der ehemalige Skiprofi fort. Beim neuem
Wohnsitz, welcher erst im März diesen Jah
res fertig gestellt wurde, handelt es sich um
einen grosszügigen Bungalow mit Blick über
das Rheintal. Das Gebäude wurde von einem
Unternehmer gebaut, welcher sich dann doch
gegen einen Einzug entschloss. Der abge
schlossene Innenhof und die wundervolle
Aussicht waren jedoch ganz nach dem Ge
schmack der beiden Sportlergrössen. Allzu
traurig über den Auszug aus der Bleibe in
Planken ist das Paar nicht, da der Firmensitz
weiterhin im Liechtensteiner Oberland sein
wird. «Unsere Kinder müssen sich jedoch an
eine Umstellung gewöhnen, da sie zukünftig
eine andere Schule besuchen müssen. Für
uns ändert sich sonst nicht viel», meint Wei
rather. (PD)
22. FL-Meistersciiaft
im Geschicklichkettsfahren
VADUZ - Morgen Sonntag, den 10. Juli fin
det in Vaduz ab 9 Uhr das 22. Geschicklich-
keitsfahren auf dem Parkplatz des Rhein-
park-Stadions Vaduz statt. Der Verband für
Landtechnik freut sich, wiederum ca. SO
Teilnehmer ins Rennen zu schicken, welche
um die Teilnahme an der CH-Meisterschaft
kämpfen. Der VLT sowie die Fahrer freuen
sich Uber Zuschauer und Besucher. Selbst
verständlich ist auch für das leibliche Wohl
gesorgt und die Kleinsten können sich in ei
ner Hüpfburg austoben. (PD)
Bestens bewährte Hilfe
Verein für Bewährungshilfe legt Jahresbericht 2004 vor
Ziel das Vereins für Bewähningshllfe ist et, straffällig gewordene Personen wieder in dla Besaltscfcaft zu Intagrtaran.
SCHAAN - Am 1. April 2003 sind
in Liechtenstein die Bestimmun
gen bezüglich Bewährungshilfe
in Kraft getreten. Zeltgleich
nahm der Bewährungshllfe-Ge-
schäftsstellenleiter, Edmund
Pilgram, seine Aufgabe in An
griff. Ond der kürzlich veröf
fentlichte Jahresbericht 2004
macht deutlich: die Bewäh
rungshilfe hat sich bewährt.
• Lmcm Bwr
Im Berichtsjahr 2004 wurden 18 Pro
banden von der Bewährungshilfe per
manent betreut Einer davon durch ei
ne nebenberufliche Bewährungshel
ferin. Der Zugang belief sich im letz
ten Jahr auf acht Klienten. Was sie al
le gemeinsam haben: es sind Männer.
Laut Jahresbericht ist die De
liktsstruktur breit gestreut. Auffal
lend sei jedoch gewesen, dass bei
den Neuzugängen des Jahres 2004
Gewaltdelikte dominierten. Mit ei
ner Ausnahme sind alle Neuzugän
ge jünger als 25 Jahre. Apropos Al
ter: ein Betreuter der Bewährungs
hilfe ist durchschnittlich knapp 30
Jahre alt, wobei der jüngste 17 und
der älteste/60 Lenze zählt. Erfreu
lich: Im Berichtsjahr ist es zu kei
nem Widerruf der Bewährung auf
Grund einer neuen Straftat gekom
men. Bei einem Betreuten hat es
allerdings eine Verlängerung der
Probezeit gegeben.
Soziale Betreuung im Gefängnis
Seit Juni 2004 wird die sozialar
beiterische Betreuung von Insassen
des Gefängnisses in Vaduz durch
die Geschäftsstelle für Bewäh
rungshilfe wahrgenommen. Ge
meinsam mit dem Therapeutischen
Dienst des Amtes für Soziale
Dienste und in Absprache mit dem
Gefängnisleiter wurde ein Betreu
ungskonzept, in welchem die Zu
ständigkeit der einzelnen Dienste
definiert wurde, entwickelt. Im
Rahmen dieser Betreuung gab es
bisher mit neun Gefängnisinsassen
(Untersuchungshaft und Strafhaft)
Kontakt. Kontakte gab es auch zur
Justizanstalt Feldkirch, in der in
Liechtenstein verurteilte Personen
ihre Freiheitsstrafen «absitzen».
Aufgabenbereich wird wachsen
Ein Schwerpunkt des Jahres
2004 sei gewesen, schreibt Ge
schäftsstellenleiter Edmund Pil-
gram im Jahresbericht, die Bewäh
rungshilfe mit anderen Einrichtun
gen zu vernetzen. Auch am Kon
zept, die Geschäftsstelle für Be
währungshilfe in Liechtenstein zu
einem «Spezialisten» der Straffälli
genhilfe zu etablieren, sei weiter
gearbeitet worden. Es ist zu hoffen,
so Edmund Pilgram, dass im Jahr
2006 die Diversion im Rahmen des
Strafverfahrens möglich sein wird
und damit eine breitere, konstrukti
vere Palette im Umgang mit Straf
tätern jeden Alters vorhanden ist.
Bei der Diversion geht es kurz
gesagt um den aussergerichtlichen
Tatausgleich. Die Einführung der
Diversion würde aber auch ein er
hebliches Mehr an Arbeit bedeuten,
welches von Pilgram allein nicht
mehr bewältigt werden könne. In
diesem Zusammenhang hält der
Diplomsozialarbeiter im Jahresbe
richt fest, «dass die Regierung er
freulicherweise die Anstellung ei
ner weiteren Mitarbeiterin im Jahr
2005 bewilligt hat».
Als Arbeitsziel für das Jahr 2005
nennt Edmund Pilgram vor allem
das Vorhaben, stärkeres Augen
merk auf die Betreuung von straf
fällig gewordenen, mehrfach belas
teten Jugendlichen und jungen Er
wachsenen zu legen und ein ent
sprechendes Betreuungsangebot -
unter Umständen in Kooperation
mit anderen Stellen - zu entwi
ckeln. Weiteres Ziel: eine Bewäh
rungshilfe für aggressive Strafitäter.
Auf Initiative des Vereins Bewäh
rungshilfe haben Mitarbeiter des
Therapeutischen Dienstes sowie
des Kinder- und Jugenddienstes des
Amtes für Soziale Dienste zu die
sem Zweck ein Anti-Gewalt-Trai-
ning (AGT) entwickelt. Das AGT
ist für Personen bestimmt, die
wegen Körperverletzungsdelikten
strafrechtlich in Erscheinung getre
ten sind und das AGT im Rahmen
einer gerichtlichen Weisung erfül
len müssen.
Bewährungshilfe
Die Bewährungshilfe ist eine Be-
treuungs- und Beratungseinrich
tung und bietet Hilfe für straffäl
lig gewordene Jugendliche und
Erwachsene. Sie kommt sowohl
bei einer bedingten Verurteilung,
als auch Entlassung aus der Haft
zur Anwendung und wird vom
Gericht angeordnet. Ziel - ist es,
die krisenhafte Vergangenheit
und. die Schwierigkeiten der
Gegenwart zu bewältigen und ei
ne lebensweite Zukunft - vor al
lem ein straffreies Leben - zu
fUhren. Die Methode der Bewäh-
luqgshilfe ist nicht die Überwa
chung, sondern Unterstützung.
Sie hilft bei Arbeits- und Woh
nungssuche, bei Kontakt mit
Amtern und berät bei der Lösung
von vielfältigen Alltagsproble
men.
. Aufgabe des Vereins für Be-
währühgshilfe ist die Durchfüh
rung der Straffälligenhilfe in
Liechtenstein. Ziel ist die Integra
tion von straffällig gewordenen
Mitbürgerinnen. und Mitbürgern.
Die Selbstständigkeit der Klien-
Zentrale Bedeutung hat die
psychosoziale Unterstützung der
Klientinnen un^ Klienten mit so-
ziaiarbftterischen Metboden, die
sich 1 an der jeweiligen Problem
lage orientieren. (le)
Informationsbroschüre über Elektrosmog
Tipps zur Erkennung und Vermeidung elektromagnetischer Felder
VADUZ - Eine neue Informa
tionsbroschüre zum Thema
Elektrosmog im Alltag, Elektro
magnetische Felder erkennen
und vermindern, kann beim
liechtensteinischen Elektro-
fachhandel sowie bei der Re-
gierungskanztel kostenlos be
zogen werden.
Die von der Regierung herausgege
bene Broschüre informiert unter
anderem über die Entstehung re
spektive die Wirkung elektromag
netischer Felder und zeigt mögli
che Quellen elektromagnetischer
Felder sowie verschiedene Vorsor-
gemassnahmen auf.
Elektrischer Strom ist ein fester
Bestandteil des modernen Alltags
in Freizeit und Beruf. Mit der Nut
zung von Elektrizität gehen aber
immer auch elektrische und mag
netische Felder einher. Solche Fel
der wirken einerseits etwa durch
Hochspannungsleitungen oder
Funksender von aussen auf den
Menschen ein oder entstehen ande
rerseits unmittelbar in der Wohn-
und Arbeitsumgebung.
Belastung reduzieren
Jene elektromagnetischen Felder,
welche der Mensch durch seine ei
gene Wohn- und Arbeitsumgebung
erzeugt, sind dabei in den meisten
Fällen für den grössten Teil der Be
lastung verantwortlich. Daher kann
durch eine sachgerechte Verwen
dung von Elektrogeräten in der
Wohnung und am Arbeitsplatz die
elektromagnetische Belastung
deutlich reduziert werden.
Schliesslich gehen beispielsweise
auch von Radioweckern, schnurlo
sen Funktelefonen oder von im
Stand-by-Betrieb laufenden Gerä
ten, wie etwa Fernsehern, elektro
magnetische Felder aus.
Tipp* für den Alttag
Angesichts dessen zeigt die In
formationsbroschüre Elektrosmog
im Alltag nicht nur die Wirkungs
weise elektromagnetischer Felder
auf, sondern enthält auch zahlrei
che Ratschläge und Informationen
zur Reduzierung der individuellen
Belastung durch entsprechende
Felder. Darüber hinaus enthält die
Broschüre, welche in Liechtenstein
von der Regierung herausgegeben
wird, auch Informationen zu den
Themen Physik, Recht und Ge
sundheit. Nach heutigem Stand des
Wissens gehen von elektromagneti
schen Feldern, wie sie üblicher
weise in Wohnungen auftreten, kei
ne Risiken aus.
Erstellt wurde die 16-seitige Bro
schüre in Zusammenarbeit mit der
Fachstelle für Umwelt und Energie
der Stadt St. Gallen, den St Galler
Stadtwerken und der Forschungs
stiftung Mobilkommunikation der
ETH Zürich. Die Broschüre des
Ressorts Verkehr und Kommunika
tion der Regierung kann entweder
beim Elektro- Fachhandel in Liech
tenstein oder direkt bei der Regie
rungskanzlei kostenlos bezogen
werden. (pafl)