MITTWOCH, 8. JUNI 2005 euirrl INTERNATIONAL DE8TAQE8 28
VOLKS
BLATT
SPLITTER
35 000 Paar gefälschte
Turnschuhe sichergestellt
LA SPEZIA/ITALIEN - Der italienische
Zoll hat 35 000 Paar gefälschte Turnschuhe
aus China beschlagnahmt. Die Schuhe hatten
einen geschätzten Marktwert von 1,8 Millio
nen Euro, wie die Zollbehörden am Dienstag
mitteilten. Die Ware wurde in fünf Fracfit-
containern'im Hafen von La Spezia an der
italienischen Westküste sichergestellt. Die
Schuhe trugen unter anderem die Markenna
men Nike, Adidas und Puma. (AP)
Evakuierungen nach
Vulkanausbruch In Mexiko
MEXIKO-STADT - Nach dem zweiten
Ausbruch des mexikanischen Vulkans des
Feuers innerhalb von zwei Tagen sind am
Dienstag meh
rere umliegen
de Ortschaften
evakuiert wor
den. Die Be
wohner von
drei Dörfern
wurden aufge
fordert, ihre
Häuser zu ver
lassen, wie die
Behörden mit
teilten. Der
Vulkan an der
Grenze zwi
schen den westlichen Staaten Colima und Ja-
lisco hatte am späten Montagabend den zwei
ten Tag in Folge Asche und glühendes Ge
stein ausgespuckt. Eine fünf Kilometer hohe
Aschewolke stieg auf. Es war eine der stärks
ten Aktivitäten des 3820 Meter hohen Vul
kans seit mehreren Jahrzehnten. Die erste
aufgezeichnete Eruption datiert aus dem Jahr
1560. (AP)
Kein Prozess wegen «Condor»
SANTIAGO DE CHILE - Ein Gericht in
Santiago de Chile hat die Immunität von Ex
Diktator Augusto Pinochet im Verfahren
wegen geheimer Auslandskonten aufgehoben.
Zugleich stoppte es ein Verfahren, in dem es
um Menschenrechtsverletzungen im Rahmen
der «Operation Condor» geht. Der inzwischen
89 Jahre alte General und frühere Staatschef
könne wegen seiner angeschlagenen Gesund
heit nicht mehr in dieser Sache strafrechtlich
verfolgt werden, entschied das Berufungsge
richt. Gegen Pinochet laufen Verfahren wegen
schwerer Menschenrechtsverletzungen wäh
rend der Militärdiktatur in Chile (1973-90).
Im Rahmen der so genannten Operation Con
dor im Auftrag der Machthaber in Argenti
nien, Bolivien, Brasilien, Chile, Paraguay und
Uruguay töteten Agenten in den 70er und 80er
Jahren weltweit mutmasslich mehr als 200
Oppositionelle (sda)
«Biete Rücktritt an»
Nach wochenlangen Protesten bietet Boliviens Präsident Mesa Rücktritt an
LA PAZ - Nach wochenlangen,
teils gewaltsam«! Pretesten für
eine Verstaatlichung das Enar-
glesektors hat dar bolivianische
Prüsident Carlos Mesa seinen
Rücktritt angeboten. Die Ent
scheidung des bolivianischen
Parlaments steht noch aus.
«Ich betrachte es als meine Verant
wortung, einzugestehen, dass ich so
nicht mehr weitermachen kann.
Deshalb biete ich meinen Rücktritt
an», sagte Mesa am Dienstag im
staatlichen Fernsehen. Rund 80 000
Demonstranten hatten am Montag
abend den Präsidentenpalast im Re
gierungsviertel belagert. Sie forder
ten die Verstaaüichung des Energie
sektors. Bei den Protesten kam es
zu Auseinandersetzungen mit der
Polizei; 26 Menschen wurden fest
genommen. Die Demonstranten
sollten ihre Forderung in einem ver-
fassungsgemässen Rahmen vor
bringen, forderte Mesa in seiner 25-
minütigen Ansprache. Es müsse ei
ne Lösung erarbeitet werden, die al
len Interessen gerecht werde.
Gegen Piivillileiuiig
Mesa war erst im Oktober 2003
zum Nachfolger von Gonzalo Sän-
chez de Lozada bestimmt worden,
der nach heftigen Protesten gegen
die Privatisierung der staatlichen
Gasunternehmen aus dem Amt ge
jagt worden war.
lausende demonstrierten In Ii Pez für die Verstaatlichung des Energtosektors.
Vor der Rücktrittsankündigung
Mesas waren die Proteste in La Paz
eskaliert. Zehntausende Menschen
zogen durch die Innenstadt, man
che riefen «Bürgerkrieg» und war
fen Knallkörper. Die aufgebrachten
Menschen zerstörten die Scheiben
eines Hotels. Teilweise kam es
auch zu Plünderungen.
Auch am Dienstag demonstrier
ten in La Paz wieder Tausende für
die Verstaatlichung des Energiesek
tors. Sie marschierten aus der ver
armten Vorstadt El Alto ins Zen
trum, wo zahlreiche Geschäfte und
Behörden geschlossen blieben.
ranamem antscnetoei
Gleichentags sollte das boliviani
sche Parlament über Mesas Rück-
trittsgesuch entscheiden. Laut Ver
fassung kommen dafür der Präsi
dent des Senats, Hormando Vaca
Diez, der Präsident des Abgeordne
tenhauses, Mario Cossio, oder der
Präsident des Obersten Gerichts,
Eduardo Rodrfguez, in Frage.
Der linksgerichtete Koka-Bau
ernführer und Vorsitzende der Par
tei Bewegung zum Sozialismus
(MAS), Evo Morales, forderte je
doch den Rücktritt der Präsidenten
von Senat und Abgeordnetenhaus.
Auf diese Weise könne laut Verfas
sung der Weg zu Neuwahlen freige
macht werden. (sda/afp)
Rücktritt nur ein «Gerücht»
Kanzler Schröder weist Bericht iiber Rücktritts-Szenario zurück
BITTIRFELD - Bundeskanzler
Gertiard Schräder und die SPD-
Fühning haben mit Nachdruck
einen zurikkoewieson.
nach dem im Partaivorstand ein
Rücktritt des Regierungschefs zu
Gunsten von Perteichef Franz
Mumoienng erwogen min.
Darauf angesprochen, sprach
Schröder am Dienstag in Bitterfeld
von grobem Unfug. «Ein Rat: Fal
len Sie nicht auf jedes Gerücht
rein», sagte er vor Journalisten.
Der Kanzler äusserte den Ver
dacht, «dass der Ursprung dessen,
was Sie Gerücht nennen, durchaus
zu Recht in oppositionellen Partei
zentralen zu suchen ist». Zuvor hat
te der «Kölner Stadtanzeiger» unter
Kanzler fchifdor (racMs) neben Partatahef Franz Müntefering.
Berufung auf Kreise der SPD-Füh-
rung die Umgebung von CSU-Gene
ralsekretär Markus Söder als Ur
sprung der Agenturmeldung Uber
das angebliche Szenario zum Kanz-
ler-Rücktritt ins Gespräch gebracht.
Söder erklärte jedoch umgehend, der
Vorwurf sei vollkommen abwegig.
In der Debatte Über den Weg zu Neu
wahlen griffen Vertreter der SPD-
Linken Bundespräsident Horst Köh
ler an. «Wir müssen langsam die
Auseinandersetzung mit dem
Bundespräsidenten suchen», sagte
der stellvertretende SPD-Fraktions
chef Michael Müller dem «Handels
blatt». Ein Sprecher Köhlers wollte
die Kritik nicht kommentieren. Die
Nachrichtenagentur ddp hatte ge
meldet, im SPD-Vorstand sei über
das Szenario beraten worden, dass
Schröder entgegen den bisherigen
Plänen doch zurücktreten könne. So
würde der Kanzler den Weg für
Müntefering frei machen, der mit
rot-grüner Mehrheit im Bundestag
zum neuen Regierungschef gewählt
werden könne. (sda/reuters)
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von Vot /uejs preisen
Tödlicher Streit
Mann tötet Gattin und sich selbst
0BERIBIR6 SZ-ön 59-Jähriger
Schweizer hat am frühen Diens-
jen in Obeflberg seine
51-JMhnge Gattin und dann sich
: einem KUchenmesser
getütet Verttframt und Polizei
gehen davon aus, dass es vor
der Tat zu einem Streit gekom
men war.
Das Familiendrama ereignete sich
in einem dreistöckigen Mehrfami
lienhaus, wo das Paar wohnte. Die
Frau dürfte versucht haben, vor ih
rem Gatten aus dem Haus zu flie
hen, wie Kantonspolizei und Ver
höramt meldeten.
Im Treppenhaus griff der Täter
das Opfer mit einem KUchenmes
ser an und verletzte es tödlich.
Dann richtete er sich im Kellerge-
schoss selbst.
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Eine Drittperson fand gegen 6.30
Uhr die schwer verletzte Frau im
Treppenhaus auf und alarmierte die
Polizei. Diese durchsuchte das Ge
bäude. Im Keller stiess sie auf die
Leiche des Ehemannes und auf ein
Messer.
Über den genauen Tathejgang,
die Art der Verletzungen und die
Todesursachen konnte die Polizei.,
noch keine Angaben machen. Dier
Wissenschaftliche Dienst^der
Stadtpolizei Zürich und das Insti
tut fü^ Rechtsmedizin der Univer
sität Zürich wurden eingeschaltet.
(sda)
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Nackt-Tanz für Ragen
KATHMANDU - Mehr als 100
Frauen haben in einem entlegenen
Dorf in den Bergen Nepals nackt
fpanzt, um die Götter um Rigjen
zu bittet). Wie die Zeitung «K$h-
mandu Post» am Dienstag berich
tete, versammelten sieb die Frau
en in der Schule der Ortschaft
1
Darbang und schmierten sich die
Chnsjldbter gmil sdrwarzemPulver
an. «Die Leute in der Gegend"
glauben, dass der (Hindugott) Ma-
hadev sichlreut uadRegen bringt,
wenn die Frauen packt tanzen»,
zitierte die Zeitung einen Dorfleh
rer. Den Mieteorologen zufolge hat
sich der Monsumegen in diesem
Jahr verspätet (AP)
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