Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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MITTWOCH, 8. JUNI 2005 
VOLKS| KyLjyp TANZTHEATER 
GALERIE ALTESSE 
26 
In Kürze 
Komposition von Bach 
In Weimarer Archiv entdeckt 
LEIPZIG/WEIMAR - Eine bislang unbe 
kannte Komposition von Johann Sebastian 
Bach (1685 bis 1750) ist in der Herzogin An 
na Amalia Bibliothek in Weimar entdeckt 
worden. Ein Wissenschaftler des Bach-Ar- 
chivs Leipzig stiess auf das Manuskript. «Es 
handelt sich um einen spektakulären Fund, 
ein Gelegenheitswerk erlesener Qualität», 
sagte der Direktor der Stiftung Bach-Archiv 
Leipzig, Christoph Wolff, am Dienstag. Die 
Handschrift gebe Aufschlüsse Uber die stilis 
tische Entwicklung Bachs, der von 1708 bis 
1717 Hoforganist in Weimar war. (sda) 
Montserraft Caballö 
legt Ruhepause ein 
ESSEN-Die 
Sopranistin 
Montserrat 
Caballi legt 
eine dreimo 
natige Ruhe 
pause ein. 
Nach kurzem 
Krankenhaus 
aufenthalt ha 
be die weltbe 
kannte spani 
sche Sängerin 
alle für die 
nächste Zeit 
geplanten 
Termine gestrichen. Das teilte die Philhar 
monie Essen am Dienstag mit. Zu den 
Hintergründen wurde zunächst nichts be 
kannt Der für den 23. Juli geplante Auftritt 
in Essen werde voraussichtlich im Herbst 
nachgeholt, hiess es. (sda) 
Auf dem Weg ins Nichts 
Uraufführung des Tanztheaters «King» der Compagnie Tanzufer im Hallenbad 
FELOKIRCH - Im heruntarge- 
kommenen Quartier Saint Valery 
Int slcli «Im Handvoll Obdach 
loser auf einem Befinde ein 
quartiert, auf dem vloMeM ebi- 
mal sfn Fussbalistadion entste 
hen soN. Die Compagnie Tfcnz- 
uftr unter der kUnstleHschen 
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Leitung der CttoreogrepMn Ur 
sula SabaUn tanzte am Montag 
erstmals Hm Version von lohn 
Bergen Erzählung «IQng». 
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In Saint Valery leben Marcello, der 
sonntags Tanklaster reinigt, Evita, 
die fast ein Konservatorium be 
sucht hätte, Anna, die in einem Be 
tonwürfel ohne Fenster haust, der 
grosse Joachim mit seiner Katze 
Katastrophe, die minderjährige 
Malak, ihr Beschützer Liberto, der 
junge Danny in seinem Container, 
der fromme Ex-Schlachthofarbeiter 
Saul, die immer schmäler weiden 
de Corina, der Holzbastler Alfonso 
und Jack, der sich für den Vermie 
ter der andern hält. «King» handelt 
von 24 Stunden im Leben dieser 
Menschen. Markus Mathis spricht 
den Erzähler King, bei Beiger ein 
streunender Hund, der auch die 
Vorgeschichte der Menschen kennt. 
Den zehn Tänzerinnen und Tän 
zern wird keine virtuose Tanzarbeit 
abverlangt, ein schwereloses Tanz 
vergnügen würde wenig zum Sujet 
passen. Die Akteure ringen mit sich 
Markes Mathis (Mitts rechts) ist Mag, dar Chronist und Beobachter. 
selbst, miteinander, mit ihrem Da 
sein. Immer wieder strecken sie die 
rechte Hand nach oben und fuchteln 
mit der Linken unten herum, wie 
um den Nächsten, lästige Konkur 
renz in der Jagd auf das Nötigste, 
wegzudrücken. Der Mensch wird in 
der Extremsituation der Obdachlo 
sigkeit seiner Würde als Person be 
raubt, eine Zuordnung der Figuren 
zu den Tanzenden ist, bis auf die 
Fast-Musikerin Evita, die mit ihrer 
Wäscheleine in der hinteren Ecke 
der Szenerie in einem turmartigen 
Aufbau wohnt, kaum möglich. 
Am Schluss kommt das Räum 
kommando: Der Spekulationswert 
des Grundstücks ist höher als der 
Wert der menschlichen Existenz 
seiner Bewohner. Etwas weniger 
theatralisches Husten der in 
den plötzlich aufgewirbelten 
Staub Gehüllten hätte es auch ge 
tan. Insgesamt ist der Versuch, 
sich mit Kunst einem so unkünst 
lichen Thema anzunähern, sicher 
gelungen. 
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Die unversöhnlich laute Musik 
von Alfred Vogel (Komposition, 
Schlagzeug) und Vincent Lucas 
Dietrich (Bass, Sampling) unter 
streicht das szetiische Geschehen 
ebenso passend wie den gesproche 
nen Text. Auch Johannes Rauchs 
Bühnenbild, in dem Videoaufnah 
men von einer schäbigen Ruinen- 
stadtlandschaft wie Saint Valery ei 
ne wesentliche Rolle spielen, um 
trotz der Künstlichkeit des Medi 
ums Tanztheater grösstmögliche 
Authentizität zu erreichen, verdient 
Lob. 
Oer Siidtlroler Visionär 
NENDELN - Wilhelm Senoner in 
der Galerie Altesse in Nendeln: Zur 
ersten Einzelausstellung der faszi 
nierenden Skulpturen von Wilhelm 
Senoner lädt die Galerie Altesse 
ein. Geboren am 3. Juni 1946, lebt 
und arbeitet der international be 
kannte SUdtiroler Bildhauer Wil 
helm Senoner in St. Ulrich in Grö- 
den. Dreimal erhielt er eine Aus 
zeichnung in Gold bei Wettbewer 
ben der Internationalen Bozner 
Mustermesse. Persönliche Ausstel 
lungen im In- und Ausland beglei 
ten seinen künstlerischen Lebens 
weg. Wilhelm Senoner schafft 
Kunstwerke von hoher Sensibilität 
und tiefgründiger Aussagekraft. 
Seine wirklich bestechende 
künstlerische Ausdrucksform 
spricht an und überzeugt, denn sie 
kommt von innen, die Originalität 
ist da, weil es sich um den authen 
tischen Ausdruck des Empfindens 
dies Künstlers handelt. Wer Gele 
genheit hat, seine Skulpturen zu se 
hen, wird feststeilen, dass sie nicht 
nur schon beim ersten Hinsehen 
ausserordentlich beeindrucken, 
sondern dass es ein sehr sinnliches 
Erlebnis ist, seine Skulpturen zu 
betrachten, sich ihnen anzunähern. 
Sie sind Merkmale der Kunst, das 
Wesentliche des Charakters, der 
dargestellten menschlichen Figur 
herauszuarbeiten. Majestätisch 
wirken manche Köpfe, ein wenig 
ägyptisch, dann wieder mittelalter 
lich, aber immer sehr menschlich, 
nicht entrückt, nicht abgehoben. 
Wer nahe herantritt, sich die feinen 
Linien ansieht, die hin und wieder 
die scheinbare Einfarbigkeit durch 
brechenden «Accessoires», der 
spürt: Senoners Arbeiten sind nicht 
für einen schnellen Vorbeigang ge 
eignet. 
Das Faszinosum ist die Körper 
sprache seiner Gestalten. Im Ein 
klang mit der Farbe der Plastik und 
dem gewählten abstrahierten Ge- 
Vernissage 
Menschen sehen sollten. Die Gale 
rie Altesse ist stolz darauf, diesen 
hochrangigen Künstler für eine 
Ausstellung in Liechtenstein ge 
wonnen zu haben und lädt zur Aus 
stellungseröffnung am Samstag, 
den 11. Juni, um 17 Uhr, alle Inter 
essierten herzlich ein. (PD) 
Frau mit retsm Kopfschmuck: 
Skulptur von Wüheha Staenor. 
sichtsausdruck lässt eben diese 
Körpersprache die Figuren leben 
dig erscheinen. Frauengestalten 
ziehen am Betrachter vorbei, Eva, 
Susanna, die Mutter mit dem Kind. 
Wilhelm Senoners Arbeiten erfül 
len jeden Raum mit dem Leben, 
das sie ausstrahlen. Licht und 
Schatten, Farbe und Form, Statik 
und Bewegung, Oberflächenstruk 
tur und Körper: Die künstlerische 
Sprache Wilhelm Senoners ist 
international. Es ist die Sprache der 
Schöpfung. Fern von jedem eitlem 
Tand, der keine eigene Persönlich 
keit zulässt, sondern nur Imitate 
schafft, zeigt er uns, wie wir uns 
Haus Gutenberg 
Mitte finden - Versöhnung leben 
Festen - Wellness 
für Leib und Seele 
Mit Armella Häne-Züger und Pa 
ter Ludwig Zink. 
25. Juni bis 2. Juli. 
Wortschöpfung ohne Werte? 
Zwischen Shareholder Value, 
Balanced Scorecard und sozialem 
Gewissen; mit Prof. Dr. Ditmar 
Hilpert, ESB-European School of 
Business, Reutlingen; Dr. phil. 
Martin Brasser, Uni Luzern; Dr. 
theol. Hans A. Rapp, Haus Guten 
berg. 
2. Juli, 9 bis 17 Uhr. 
Emaillieren 
Traditioneller Workshop mit Jo 
sef Ammann, Kunstschaffender. 
4. bis 7. Juli. 
Von der Quelle her loben 
Ein Atem- und Meditations-Semi 
nar mit Dr. Christoph Mächler. 
7. bis 10. Juli. 
Playback-Theater 
Die eigene Spontaneität entwi 
ckeln, mit Ella HofTmann, Schau 
spielerin und Moderatorin. 
Daten: 
24./31. August und 7./14./21./28. 
September, jeweils von 20 bis 22 
Ühr. 
Vom Umgang mit sich selbst, 
Stress entsteht im Kopf! 
Mit Horst Michaelis, Lehrbeauf 
tragter der Akademie für Bioener 
getik. Daten: 30. August und 
6./13. September, jeweils um 
19.30 Uhr. 
«Väterzmorga» 
Drei Samstagvormittage für Väter 
und Kinder, mit Dieter Warten 
weiler, Buchautor. 2. Septem 
ber/12. November/10. Dezember, 
jeweils 8.30 bis 11.30 Uhr. 
Typologie- 
Sozialkompetenz beurteilen 
Mit Othmar Dendorfer am 2. Sep 
tember, 8.30 - 16.30 Uhr. 
ün Shin jyutsu SefcsthUfakur» 1 
Mehrere tausend Jahre alte Kunst 
für Gesundheit und Harmonie, 
mit Daniela Niedermayr-Mathies, 
Jin-Shin-Jyutsu-Praktikerin 
6./13./20./27. September, 19.30 
bis 22 Uhr 
Anmekhingen/Auskünfte: 
Haus Gutenberg 
9496 Balzers 
Telefon 388 11 33 
Telefax 388 11 35 
E-Mail: 
gutenberg@haus-gutenberg.li 
Internet: www.haus-gutenberg.li. 
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