DONNERSTAG, 7. JULI 2008
SS$fl INTERNATIONAL SSRSS.
28
VOLKS
BLATT
SPLITTER
Immunltit aufgthoban
SANTIAGO DE CHILE - Das Berufungs
gericht der chilenischen Hauptstadt Santiago
hat am Mittwoch die Immunität von Exdik-
tator Augusto Pinochet aufgehoben. Damit
werde der Weg frei gemacht, um dem 89-
Jährigen wegen Verletzung der Menschen
rechte den Prozcss zu machen, hiess es aus
Justizkreisen in Santiago. Anfang Juli war
Pinochet abermals ins Spital eingeliefert
worden. Im Juni hatte er einen Schlaganfall
erlitten. (sda/afp)
«Die Button sind los»
PAMPLONA - Mit einem Feuerwerk hat in
der spanischen Stadt Pamplona gestern Mitt
woch das traditionelle Fest zu Ehren des Lo
kalpatrons San Fermin begonnen. Höhe
punkt der neuntägigen Feiern sind die um
strittenen Stierrennen, bei denen mehrere
hundert Läufer sich von 17 Bullen durch die
Strassen treiben lassen und dabei Kopf und
Kragen riskieren. Der erste dieser Läufe fin
det am Donnerstag statt. (AP)
Malta ratlflzfart EU-Verfassung
VALETTA - Malta hat gestern Mittwoch die
Eli-Verfassung ratifiziert. Alle 65 Abgeord
neten stimmten dem Vertragswerk zu. Malta,
das seit 1. Mai 2004 Mitglied der EU ist, ist
der 13. EU-Staat, der die EU-Verfassung ge
billigt hat. (sda)
Viele «Gipfel»-Stürmer
G8-Gipfel: Heftige Ausschreitungen - Kontroverse um Hilfe für Arme erwartet
GLINIABLES - Heftige Aus
schreitungen heben gestern
Mittwoch dm Beginn des 88-
Glpfets In Schottland überschat
tet. Mindestens 100 demom
frierende 68-Benner wunlen
festgenommen. 29 Polizisten
erlitten leichte Verletzungen.
Die Ausschreitungen begannen be
reits in der Nacht, als mehrere hun
dert G8-Gegner versuchten, bis
zum Schauplatz des Politikertref
fens, dem Luxushotel Gleneagles,
vorzudringen. Am Morgen brach
ten die G8-Gegner aus der linksau
tonomen Szene den Verkehr auf
vielen Strassen im Raum Edin
burgh zum Erliegen.
Vermummte Randalierer demo
lierten mit Steinen und Eisenstan
gen Autos und Geschäfte und lie
ferten sich Scharmützel mit der Po
lizei. Am Abend durchbrachen De
monstranten einen Sicherheitszaun
zum Tagungsort, wurden aber von
der Polizei umgehend zurückge
drängt.
Der Chef der schottischen Regio
nalregierung, Jack McConnell,
sprach von «Gangstertum». Unter
den Demonstranten befänden sich
Krawallmacher aus Spanien, Ita
lien, Deutschland und England.
Armut und KHma Im Zentrum
Der Gipfel der sieben führenden
Industriestaaten und Russlands be-
Bsmuulrmton lehnt steh heftig« Auseinendenetzungen mit den StehMheltskriHten um den SS-Gipfel.
gann am Abend mit einem Galadiner
bei der britischen Königin Elizabeth
II. Die Arbeitssitzungen finden heute
und morgen Freitag statt.
Zu den Themen gehören der ho
he ölpreis, die iranischen und
nordkoreani sehen Atomprogramme
sowie der Friedensprozess im Na
hen Osten. Im Zentrum stehen für
den Gastgeber und britischen Pre
mier Tbny Blair abeT die Afrika-
Hilfe und der Kampf gegen den
Klimawandel.
So will die britische Regierung
eine Verdoppelung der Entwick
lungshilfen für die armen Länder
erreichen. Schon Anfang Juni hat
ten die G8-Finanzminister verein
bart, den 40 ärmsten Ländern ihre
Schulden von rund 55 Milliarden
Dollar bei internationalen Institu
tionen vollständig zu erlassen.
USA und EU uneins
Weitergehenden Forderungen
stehen vor allem die USA skeptisch
gegenüber. US-Präsident George
W. Bush unterstrich zudem am
Mittwoch, eine Hilfe für korrupte
Regime komme nicht in Frage.
Die EU will bei der Hilfe für Ar
me dagegen mit gutem Beispiel
vorangehen: Die Entwicklungslän
der sollen von der Union jährlich ei
ne Milliarde Euro bekommen, um
die Absatzchancen ihrer Waren auf
den Weltmärkten zu verbessern, wie
EU-Kommissionspräsident Josö
Manuel Barroso ankündigte, (sda)
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Jungeselle ist Vater eines Sohnes
Albert II. von Monaeo anerkennt unehelichen Sohn - kein Thronfolger
MONACO - Fürst Albort II. von
Monaco erkennt seinen bald
zweijährigen Sohn Alexandre
an. Albort wolle, dass sein Sohn
«seine Kindheit in Frieden und
behütet» leben kHnno, ohne von
den Medien verfolgt zu werden,
sagte Alberts Anwalt Thlerry
Lacoste.
Der kleine Alexandre stammt aus
einer jahrelangen Beziehung Al
berts mit der Ex-Stewardess Nicole
Coste aus Togo. Über das uneheli
che Kind hatte es in den vergange
nen Wochen immer wieder Speku
lationen in der Presse gegeben. Das
Kind komme trotz der Anerken
nung nicht als Thronfolger in Mo
naco in Frage, sagte der Anwalt
Leicht gesunken
Schweiz: Weniger rassistische Vorfälle
BERN - In der Schweiz sind ha
Jahr 2004 weniger
feindliche Vorflllo i
worden als hl den
Das stallt die
Rassismus und
in der 14. Ausgabe der Jähr
lichen Chronologie fest.
2004 wurden 101 Vorfälle gemeldet;
im Jahr 2003 waren es noch 111,
wie die Stiftung gegen Rassismus
und Antisemitismus (GRA) gestern
mitteilte. Über den Schwercgrad der
Vorfälle sagten diese nackten Zahlen
aber nichts aus. Die vom LuZtmer
Journalisten und Szenekenner Hans
Stutz verfasste Chronologie fasst le-
diglfch aktenkundig gewordene Vor
fälle zusammen. Unterschieden
wird nach zwölf Kategorien: Unter
weiter. Er werde auch nicht den
Namen Grjmaldi tragen, allerdings
dasselbe Anrecht auf ein Erbe ha
ben wie mögliche andere Kinder
des Prinzen.
Nicole Coste und Albert II. hat
ten nach Angaben der 33-jährigen
Coste von 1997 bis 2002 eine Lie
besbeziehung unterhalten. Der klei
ne Alexandre, das insgesamt dritte
Kind der geschiedenen Coste, wur
de am 24. August 2003 im 14. Pari
ser Stadtbezirk geboren.
In der Geburtsurkunde Hess die
Mutter den Namen des Vaters frei.
Nach dem Ende der Trauerfrist für
den verstorbenen Fürsten Rainier
III. machte sein 47-jähriger Sohn
nun reinen Tisch. Albert II. wird am
kommenden Dienstag den Grimal-
di-Thron besteigen. Für den neuen
Fürsten brachte der uneheliche
Sohn deutliche Sprünge in der Po
pularitätskurve: Statt eines einge
fleischten Junggesellen ohne An
hang haben die Monegassen einen
Vater mit Kind als Staatschef.
Der neue Staatschef von Mona
co appellierte an die Medien, ein
«verantwortliches Verhalten» an
den Tag zu legen und seine eigene
Privatsphäre sowie die seines
minderjährigen Sohnes zu respek
tieren.
Dieses Verhalten solle sich an
dem orientieren, das die Medien
«in ähnlichen Umständen gegenü
ber anderen öffentlichen Personen
eingenommen» hätten, hiess es in
der Erklärung. (sda/af]p/dpa)
anderem sind es öffentliche Auftrit
te, veibale und kötperliche Angriffe,
Brandanschläge, Publikationen und
Behörden-Rassismus.
Registriert wurden auch Vorfälle,
die nicht unter die Rassismus-Straf-
norrn gemäss Strafgesetzbuch fal
len. Die Entwicklung der Zahlen sei
zwar erfreulich, wird GRA-Präsi-
dent Ronnie Bentheim in der Mittei
lung zitiert Vorfälle wie der Brand
anschlag auf eine Asylbewerber-
Unterkunft im Januar in Kappel SO
durch Jugendliche oder die Brand
stiftung in einer Synagoge in Lu
gano zeigten aber, dass es in der
Schweiz offene und unterschwellige
Probleme in Bezug auf Fremden
feindlichkeit gebe. Diese durften
nicht verharmlost werden. (sda)
Bons gewinnt Prozsss
um sinn
DUBLIN - Bono, der Rocksän-
gei der irischen Gnipe U2, hat
seinen Prozess um Erinnerungs-
gegensiande von der USA-Tour
«Joshua Tree» im Jahr 1987 ge
wonnen. Es ging um Bonos Cow
boy-Hut, ein Paar Ohrringe, eine
schwarze Hose und ein grünes
Sweatghiit
Bin Gericht in Dublin ent-
schied ifirDienstag, dass die da-
malige~~$ty listin der Band, Lola
Cashman, sieben Tbge Zeit habe,
um diese Dinge zurückzugeben.
Casimian hatte erklärt, dass ihr
die Gegenstände als Geschenk
Uberlassen worden seien.
Die Gruppe bestritt dies und er
klärte, sie wolle die Gegenstände
als Erinnerungsstücke aufheben
oder Museen wie der Rock V
Roll Hall of Fame in Cleveland in
den USA vermachen. Chapman,
die den Hut und die anderen Sa
chen versteigern wollte, hatte die
Band 1988 verlassen und später
fUr George Michael und die Pet
Shop Boys gearbeitet
Sie hatte U2 gegen sich aufge
bracht, als sie 2003 das Buch «In-
side the Zoo with U2» heraus
brachte, Dario liess sie sich unter
anderem Uber Bonos Gewichts-
Probleme, die dreckigen Kämme
des Gitarristen The Edge und die
T-Shirts des Schlagzeugen Larry
Müllen aus. (AP)