Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTS NACH RICHTE IM FÜR LIECHTENSTEIN 
MITTWOCH. 6. JULI 2005 
SEITE 7 
□a 

Expansion 
Wie das Unternehmen 
Leica Geosystems den 
amerikanischen Markt 
verstärkt bearbeiten 
will. 7 
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Leica expandiert in Amerika 
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HEERBRUGG - Der Vermessungstechnik- 
konzem Leica Geosystems baut seinen Sitz 
für Nord- und Südamerika aus und Ubernimmt 
eine kanadische Firma. In Norcross bei Atlan 
ta bezieht das Unternehmen eine 9300 Qua 
dratmeter grosse Anlage, die als Hauptsitz für 
Nord- und Lateinamerika ausgerichtet ist, wie 
Leica am Dienstag mitteilte. Gleichzeitig wird 
die kanadische Firma Terramatics Systems 
übernommen. Das Unternehmen entwickelt 
GPS-Navigationssysteme. Zum Kaufpreis 
wurden keine Angaben gemacht. Leica befin 
det sich in einem Abwehrkampf gegen das un 
freundliche Übemahmeangebot des schwedi 
schen Hexagon-Konzerns. (AP) 
Weniger, aber komplexere Fälle 
ZÜRICH - Die Schweizerische Bankenom- 
budsstelle hat 2004 deutlich weniger Reklama 
tionen erhalten. Weniger Arbeit hat der Om 
budsmann deswegen allerdings nicht, denn die 
Fälle werden immer komplexer. Die Zahl der 
Beanstandungen schrumpfte im Jahr 2004 um 
18 Prozent auf 1735, wie es am Dienstag an 
der Jahresmedienkonferenz der Ombudsstelle 
hiess. Bei 42 Prozent der 872 schriftlich be 
handelten Fälle intervenierte der Ombuds 
mann bei der Bank. Etwa bei der Hälfte dieser 
Fälle habe sich tatsächlich ein Fehlverhalten 
der Bank gezeigt. In praktisch allen Fällen hat 
die Bank aber den Kunden entschädigt, (sda) 
Rtveila spürt 
den kühleren Sommer 2004 
ROTHRIST - Der Getränkekonzern Rivella 
hat mit dem kühleren Wetter im vergangenen 
Jahr weniger Getränke verkauft. Beim Markt 
anteil in der Schweiz legte die Gruppe indes 
leicht zu. Der Hitzesommer 2003 habe die 
Messlatte sehr , hoch angesetzt, teilte Rivella 
am Dienstag mit. Der Sommer 2004 fiel da 
gegen kühler aus, was sich nach Angaben des 
Getränkeherstellers aus Rothrist auch auf die 
Absätze der Gruppe auswirkte. Gegenüber 
den Rekordwerten des Voijahres ging der Ge- 
tränkeausstoss 2004 um 5,2 Prozent auf 114,7 
Millionen Liter zurück. Der Nettoverkaufser 
lös sank um 3,4 Prozent auf 153,9 Millionen 
Franken. In der Schweiz verkaufte Rivella 
letztes Jahr 98,2 Millionen Liter Getränke. 
Das sind 6 Prozent weniger als im Vorjahr. 
Nicht mehr erreicht wurde damit die im Vor 
jahr erstmals übertroffene Macke von 100 
Millionen Litern, (sda) 
Rückgang 
Inwiefern der Schwei 
zer Getränkekonzern 
Rivella den kühleren 
Sommer 2004 zu spü 
ren bekommen hat. y 
Devisen 
Welchen Dollar-Betrag 
erhalten Sie für Ihre 
Franken? Die Devisen 
kurse bringen Licht ins 
Dunkel. 10 
Gehandelt 
Aktien und Obligatio 
nen: Wie sich die Kur 
se an der Börse in Zü 
rich gestern entwickelt 
haben. «|Q 
Kranich kriegt das Kreuz 
EU-Wettbewerbshüter machen Swiss-Übernahme-Weg unter Auflagen frei 
BRÜSSEL/BASEL - Dia EU gibt 
den Weg zur Übernahme dar 
Airline Swlss durch die Lufthan 
sa frei. Ble Wettbewerbshiiter 
in Brüssel genehmigten den De 
al am Dienstag mit Auflagen. 
Beide Fluggesellschaften müs 
sen Start- und Landrechte ab 
geben, vor allem in Frankfurt 
und Zürich. 
EU-Wettbewerbskommissarin Nee- 
lie Kroes erklärte, sie begrüsse die 
Konsolidierung im europäischen 
Luftfahrtsektor. Diese sollte aber 
nicht zu Preissteigerungen oder zu 
einem geringeren Angebot führen. 
Problematisch bewertete Brüssel 
die Auswirkungen der Übernahme 
mit einem Volumen von 310 Milli 
onen Euro (zirka 470 Millionen 
Franken) auf die Strecken Zürich - 
Frankfurt und Zürich-München. 
Betroffen wäre der Wettbewerb 
auch auf einigen Langstreckenver 
bindungen in die USA sowie nach 
Ist überzeugt, dass die Luftveitohrsanbindung dar Schweiz nun dauarhaft 
gesichert ist: Christoph Franz, GE0 der Swlss. 
Südafrika, Thailand und Ägypten. 
Um diese Bedenken auszuräumen, 
verpflichteten sich Lufthansa und 
Swiss laut EU-Kommission, Start- 
und Landerechte - so genannte 
Slots - auf den Flughäfen Zürich, 
Frankfurt, München, Düsseldorf, 
Berlin, Wien, Stockholm und Ko 
penhagen aufzugeben. Damit seien 
die Voraussetzungen für konkurrie 
rende Fluggesellschaften geschaf 
fen, bis zu 41 Hin- und Rückflüge 
täglich auf den betreffenden 
Strecken anzubieten. Die Slot- 
Rechte können Mitbewerber erhal 
ten, wenn sie Flüge auf der betref 
fenden Strecke mindestens drei 
Jahre lang anbieten. 
Laut einem Swiss-Sprecher han 
delt es sich um elf Strecken in Eu 
ropa und sechs Interkontinentalver 
bindungen. Lufthansa sagte zu, ihr 
Flugangebot auf diesen Strecken 
nicht zu erhöhen, damit neue An 
bieter sich etablieren können. Das 
Schweizer Bundesamt für Zivilluft 
fahrt habe der EU-Kommission 
versichert, anderen Anbietern Ver 
kehrsrechte zu erteilen, um auf dem 
Flug in die USA oder anderen Zie 
len ausserhalb Europas, in Zürich 
zwischenlanden zu können. 
Die Schweizer Gesellschaft Air- 
Trust, über die die Übernahme bis 
her abgewickelt wurde, wird nun 
innerhalb von zehn Tagen den Kauf 
preis von 8.96 Franken netto je an 
gediente Swiss-Aktie an die Publi 
kumsaktionäre auszahlen. Gleichzei 
tig wird Lufthansa ihren Anteil an 
AirTrust von derzeit 11 auf 49 Pro 
zent erhöhen. Nach Abschluss der 
Verhandlungen zur Sicherung der 
Luftverkehrsrechte und dem Vorlie 
gen von entsprechenden Überein 
künften wird Lufthansa Swiss zu 
100 Prozent übernehmen. Dies wird 
frühestens 2006 der Fall sein. (AP) 
LAFV-G astbeitrag 
Entwicklung der europäischen Aktienmärkte 
LAFV-Gastbeitrag von Marcel Wetzeis, VTM 
In den letzten Monaten war es an 
den Aktienmärkten recht dyna 
misch. Der Ölpreis schlägt mit 
psychologisch schmerzhaften Kurs 
anstiegen auf die Aktienkurse. Dann 
gibt es positive Stimmung durch er 
folgreiche IPO's - die Platzierung 
neuer Aktien an den Börsen: 
Hätten Sie gedacht, dass sich 
Google - die Suchmaschine im 
Internet schlechthin - innerhalb 
kürzester Zeit nach dem Börsen 
gang mehr als verdreifacht? Er 
innerungen an vergangene Zeiten 
werden wieder wach. Mittlerweile 
gehört Google zu den Top 100 der 
grössten Unternehmen der Welt, 
gemessen an der Marktkapitalisie- 
rung an der Börse. Mit rund 80 
Milliarden US-Dollar ist das Unter 
nehmen etwa eineinhalb Mal so 
viel Wert'wie Boeing und trotz des 
EUR/USD-Kurses noch deutlich 
mehr wert als Siemens... 
Betrachten wir die Heimat der 
«Heuschrecken-Diskussion»: Deut 
sche Unternehmen sind im Vergleich 
ANZEIGE 
zu anderen Märkten beziehungs 
weise gemessen an der eigenen His 
torie sicherlich noch günstig - kein 
Wunder also, dass sich Private-Equi- 
ty-Unternehmen bevorzugt hier auf 
halten. Zahlreiche Übernahmespe 
kulationen, nicht nur von den «Heu 
schrecken», nährten eine positive 
Grundstimmung an den Märkten. 
Noch ein Zünder in Deutschland: 
Mögliche Neuwahlen, sofern sich 
Bundespräsident Köhler - wie all 
gemein erwartet - entsprechend 
entscheidet, sorgen ebenfalls für 
gute Laune an den Börsen und las 
sen die Kurse bereits in die richtige 
Richtung laufen. An dieser Stelle 
die passende Börsenweisheit: Poli 
tische Börsen haben kurze Beine... 
Insgesamt wird die Luft recht 
dünn: Die in den Aktienkursen ein 
gerechnete Gewinndynamik der 
Unternehmen kann sicherlich schon 
alleine aufgrund der konjunkturel 
len Situation kaum erfüllt werden - 
auch eine neue Konstellation der 
künftigen Bundesregierung wird 
keine Wunder erfüllen können. 
Vergleicht man die Entwicklung 
des DAX-Index mit dem Dow-Jo- 
nes-Industrial-Index, fällt ein inte 
ressanter Trend auf: Wir haben die 
Amerikaner in Sachen Kursanstieg 
hinter uns gelassen - mit welcher 
fundamentalen «Berechtigung», 
mag ein jeder für sich ausmachen. 
Dass die US-Börsen aufgrund der 
Ölpreis-Situation überproportional 
abgegeben haben, klingt vor dem 
Hintergrund des hohen Ölbedarfs 
(zirka 25 Prozent der weltweiten 
Ölreserven) verständlich. Sicherlich 
ist auch nachvollziehbar, dass wir 
Dank der besonderen Situation in 
Europa beziehungsweise Deutsch 
land freundliche Kursentwicklun 
gen hatten. Jedoch dürfen wir si 
cherlich davon ausgehen, dass die 
Kursschere zwischen USA und Eu 
ropa wieder zusammenlaufen wird. 
Ein Contra-Punkt ist die Entwick 
lung des frei verfügbaren Einkom 
mens der privaten Haushalte der 
USA. Die Zinserhöhungen sorgen 
unter anderem für eine Erhöhung 
der Finanzierungsrate für das traute 
Heim - dort sind bekanntlich variab 
le Verzinsungen üblich. Neben den 
Üblichen Folgen wächst die Immo- 
bilienblase und droht zu platzen. 
Für die kommenden Wochen bis 
zu den erwarteten Neuwahlen er 
warten wir weiterhin freundliche 
Entwicklungen an den Börsen. Je 
doch gehen wir nach den Neuwah 
len zunächst von bestenfalls stag 
nierenden Kursentwicklungen aus 
und agieren entsprechend dem 
skizzierten Szenario. 
Verfasser: Marcel Wetzeis, VTM. 
Die alleinige inhaltliche Verant 
wortung für diesen Beitrag liegt 
beim Verfasser. 
Spielregeln 
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Preis« vom 5. Juli 2005 
Kategorie A (thesaurierend) 
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