BLATT
DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN
DIENSTAG, 5. JULI 2005
SEITE 9
Neues Werk
Wo die Thyssen-
Krupp-Presta-Gruppe
Eschen eine neue Pro
duktionsstätte einge
weiht hat. 0
blmtINEWS
Internationaler Ökonomentag
an der Hochschule Liechtenstein
VADUZ - Vom 23. bis 25. September 2005
heisst es «Willkommen» im Auditorium der
Hochschule Liechtenstein zum ersten inter
nationalen Ökonomentag. «Islamisches und
westliches Wirtschaften - harmonisch oder
konfliktträchtig?» lautet die Fragestellung,
die der Bundesverband Deutscher Volks- und
Betriebswirte diskutieren möchte. Gemein
sam mit der Hochschule Liechtenstein wol
len die Veranstalter mehr Verständnis für
westliche und islamische Wirtschaftsstruktu
ren, arabische Finanzmärkte, Finanztransak
tionen sowie die Integrationsfähigkeit isla
mischer Länder in internationale Wirt
schaftsbeziehungen gewinnen. (PD)
WTO: Weitere Liberalisierung
von Dienstleistungen
GENF - Die WTO-Verhandlungen über ei
ne weitere Liberalisierung von Dienstlei
stungen kommen nur langsam voran. Bis
Ende Juni legten 92 von 148 WTO-Mit-
gliedsstaaten erste Offerten vor, 47 Länder,
darunter die Schweiz, reichten insgesamt 23
revidierte Angebote ein. Damit hätten sich
die Offerten zahlenmässig verbessert, deren
Qualität lasse aber noch zu wünschen übrig,
sagte Hamid Mamduh, Direktor der Abtei
lung Dienstleistungen bei der Welthandels
organisation (WTO), am Montag in Genf.
Das sei das allgemeine Empfinden der 148
WTO-Mitgliedstaaten, wie eine Sitzung ver
gangener Woche ergab. Es gebe zwar Zei
chen, dass die Verhandlungen vorankämen,
sagte Mamduh. Während innerhalb von zwei
Jahren, von Mai 2003 bis Mai 2005, nur 52
Offerten vorgelegt wurden, seien im Mai
und Juni dieses Jahres allein insgesamt 40
eingegangen. (sda)
USA gibt Lufthansa grünes
Licht für Swiss-Ubernahme
FRANKFURT/MAIN - Die US-Kartellbe-
hörden haben der Lufthansa grünes Licht für
die geplante 310 Millionen Euro teure Über
nahme der Swiss erteilt. Die Genehmigung
sei am Wochenende ohne Auflagen erteilt
worden, erklärte Lufthansa am Montag in
Frankfurt am Main. Jetzt fehlt dem Konzern
noch die kartellrechtliche Erlaubnis der EU.
Mit einer Entscheidung wird in den nächsten
Tagen gerechnet. Sobald die EU ihre Zustim
mung erteilt hat, will Lufthansa gemäss frü
heren Angaben kundenrelevante Integrations
schritte wie die Zusammenführung der Viel-
fliegerprogramme ausführen. 100 Prozent der
Swiss wird die Lufthansa erst übernehmen,
wenn die internationalen Luftverkehrsrechte
neu ausgehandelt sind. Dies soll in den kom
menden beiden Jahren der Fall sein. (AP)
Anstieg
Welche ausländischen
Gäste dem Schweizer
Tourismus ein Plus im
ersten Quartal beschert
haben. 0
Hoch hinaus
Wer an der Hochschule
Liechtenstein mit dem
Zertifikat Private Ban
ker ausgezeichnet wor
den ist. 10
Nebenwerte
Was an der Schweizer
Börse gestern im Fo
kus stand und wie der
Schlussstand ausgefal
len ist. 12
Presta bleibt in Ilsenburg
Einweihung neuer Produktionshalle zur Bewältigung eines Grossauftrages
Hanl Ralibergar (Mltti rechts), Ministar für tMrtsdiaft and AiMt In Sachsan-Aahalt, schneidet;
BtsdiiftsJaltungsinttgfiad DiynanKrapp Presta AG Eschau, symbeflsch das Band durch zar EhnvaHwni dar i
ESCHEN/ILSENBURG - Nachdem
dl« ThyssenKrupp-Presta-Grup-
pe mit Haupsltz In Eschen steh
vor rund zwal Jahren untar har
ten Wettbewerbsbedingungen
einen Gressauftrag für dl« Her
stellung gebauter Nockenwel
len und Excenterwollen er
kämpfte, galt es für diesen Uber
Jahre laufenden Gemein
schaftsauftrag von BMW I PSA
(Peugeot/CttroSn) geeignete
Produktionsstätten zu schaffen.
Da die Presta an ihrem Stammsitz
in Liechtenstein seit Jahren keine
Expansionsmöglichkeiten mehr hat,
wurde zunächst einem Standort in
Osteuropa der Vorzug gegeben.
Letzten Endes machte aber der
1998 von der ThyssenKrupp Presta
in Ilsenburg (Sachsen-Anhalt) ge
gründete Standort das Rennen, wo
Anfang Juli eine neue Produktions
halle eingeweiht wurde.
Vor der neuen Produktionshalle
wehte die liechtensteinische Fahne
einträchtig neben jener der Deut
schen und des ThyssenKrupp-Kon-
zems als Presta-Vorstandsmitglied
Hermann Weissenhorn (Triesen)
den Festakt zur Einweihung der
neuen Halle eröffnet. Weissenhorn
hob hervor, dass sich die Ilsenburger
nur deshalb erfolgreich gegen eine
neue Produktionsstätte im Osten ge
wehrt hätten, weil sie - wie es sonst
nur am liechtensteinischen Stamm
sitz möglich gewesen wäre - selbst
mit der Bereitschaft für Lohnkür
zungen um die Existenz und den
Ausbau ihrer Niederlassung ge
kämpft haben. Das erweiterte Werk
in Ilsenburg ist für eine jährliche
Produktion von rund 2 Millionen
(lütte Dato)
im (MAHiadHii kt llianlwrM
Nockenwellen und 800 000 Excen-
terwellen ausgelegt. Das liechten
steinische Zweigunternehmen be
schäftigt inzwischen rund 350 Mit
arbeiterinnen und Mitarbeiter. (PD)
PU „nw M - M — ■ «aUU || ■ - im Jii m -»—■
Uli mWror pnin RNRrIWRvRi MS NNM ^IRMn wNW •Wal«
Deutschen Gästen sei Dank
Schweizer Tourismus im ersten Quartal mit deutlichem Zuwachs
NEUENBURG - Gäste aus dam
Ausland haben dem Tourismus-
land Schweiz zu einem Auf
schwung verholten. Im ersten
Quartal 2005 buchten ausländi
sche Gäste 7,3 Prozent mehr
Übernachtungen In Hotels und
Kurbetrieben als Im Jahr davor.
Die Zahl der Logiernächte nahm um
335 000 zu, wie das Bundesamt für
Statistik (BFS) am Montag bekannt
gab. Davon entfielen 119 000 Über
nachtungen auf Gäste aus Deutsch
land. Das ist ein Plus von 7,6 Pro
zent im Jahresvergleich. Auf deut
sche Touristen enfällt fast ein Fünf
tel aller Logiemächte der Schweiz.
Demgegenüber gaben sich die
Schweizerinnen und Schweizer er
neut zurückhaltender. Die Zahl der
Logiernächte nahm gegenüber
2003 um 52 000 ab. Das ist ein Mi
nus von 1,3 Prozent.
Dank des deutlichen Zuwachses
bei den ausländischen Gästen ergab
sich für das gesamte erste Quartal
ein Zuwachs von 3,3 Prozent. Al
lein im Monat März wurden 5,4
Prozent mehr Logiernächte gezählt.
Mahr Bfeta für
Quartal 2005.
Unter den aufkommenden Märk
ten mit starkem Potenzial fällt die
spektakuläre Steigerung der Touris
ten aus China (+40,6 Prozent), In
dien (+30,2 Prozent) und Russland
(+20,6 Prozent) auf. Weniger be
liebt ist das Tourismusland Schweiz
bei Gästen aus Frankreich (-3,2
Prozent), den USA (-3,3 Prozent),
Japan (-9,6 Prozent) und Israel
(-11,4 Prozent). Weil die Beherber
gungsstatistik grundlegend umge
staltet wurde, liegen keine aktuelle
ren Zahlen vor. Laut BFS soll der
Rückstand in den kommenden Mo
naten wettgemacht werden, (sda)
vi
■%