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SAMSTAG, 4. JUNI 2008
VOLKSI 1/1 II Tl ID TAK-SPIELPLAN
BLATT I l\UL I Un FELDKIRCH-FESTIVAL
32
Konzert
Die beste Blues-Band
Amerikas im Briüll
RÜTHI-BÜCHEL - «Magic Slim & The
Teardrops» wurden 2003 in Memphis zur
besten Blues-Band des Jahres gekürt. Die
Band gewann damit bereits ihren sechsten
Handy-Award. «Magic Slim & The Tear
drops» sind am Sonntag, den 5. Juni ab 20.30
Uhr live im Grütli The Club in Rüthi-BUchel
zu hören. Magic Slim gilt als der grösste
lebende Vertreter des elektrifizierten «Mis-
sissippi-to-Chicago-Blues». In den Staaten
wird er als National schätz oder als zu erhal
tendes, lebendiges Kulturerbe gehandelt. Er
hat nahezu alle modernen Blues-Künstler in
ihrer Arbeit wesentlich beeinflusst. In jungen
Jahren arbeitete er wochentags auf den
Baumwollfeldern und am Wochenende spiel
te er den Blues auf den klassischen «House
Partys». Dieser ursprungliche Bezug zu den
urigsten Blueswurzeln widerspiegelt sich in
seiner Biografie - ein Leben und eine Musik
wie aus dem Blues-Lexikon. Line up: Morris
Holt (Magic Slim), Guitar, Vocals; Jonathan
McDonald, Guitar; Christopher Biedron,
Bass; Vernal Taylor, Drums. (PD)
«Eine ganz tolle Spielzeit»
Die kommende Spielzeit imTaK
SCHAAN - «Ich bin ttbemugt,
dass wir auf eine ganz toll«
Spielzeit zugehen», schwärmte
TaK-intendant Georg Rootering
an dar Pressekonferenz am
Donnerstag und griff aus der
Fülle des Angebots einige
Glanzllchter heraus: In den
Sparten Schauspiel, Konzert,
IQnder-/Jugendtheater und TaK-
sache tummeln sich in wieder
spannende Neuentdeckungen
und grosse Namen.
■km Ufflf
Bis zum Ende der Umbauarbeiten
im November heisst es weiter «TaK
auf Tour»: Udo Kröll und Klaus
Schöch eröffnen in den Gemeinde
sälen von Triesen und Mauren die
Schauspielsaison mit «Indien» von
Dorfer und Hader. Rootering freut
sich Uber die Beteiligung der Ge
meinden und hofft, dem TaK neue
Zuschauerkreise zu erschliessen.
Mit dem Rheinberger-Singspiel
«Der arme Heinrich» setzt das TaK
die Zusammenarbeit mit der Liech
tensteinischen Musikschule und
Christine Seghezzi fort.
Das poetisch-witzige, virtuose
PL-Eigenproduktion
bei Festival in Zürich
ZÜRICH - Schweizer Jugendthe
aterclubs treffen sich bis zum 5. Ju
ni in Zürich zum Festival «Spiil-
plätz». Auf dem Programm stehen
Eigenproduktionen. Zum Finale
wurde der U21-Spielclub aus
Liechtenstein eingeladen. Im Mai
Beorg Rootering freut sich auf die mit Bemmen voligepaekte kommende
Spielzeit
Maskentheater «Teatro Delusio»
sei ein echtes Muss und enthalte al
les, wofür das TaK stehe, so Roote
ring. Ben Becker kommt mit einem
Performanceabend mit Klaus-Kins
ki-Texten und sieben Technikern (!)
ins TaK. Cornelia Froboess, der
Star des Münchner Residenzthea
ters, unlängst in der umjubelten
Botho-Strauss-Uraufführung zu se
hen, führt einen literarisch-musika
lischen Dialog mit Sigi Schwab,
und «ein sehr gewagtes, aber hoch
qualitatives Unternehmen» steht
mit «Ajax» ins Haus, einer kraft
vollen, körperbetonten Sophokles-
Adaption von Heiner-Müller-Mit
streiter Theodoras Terzepoulos.
Der deutsche Superstar Ulrich Mat-
thes wird zweimal zu Gast sein: in
«Thomas Bernhards Zauberflöten
traum» und, gemeinsam mit der
Nachrichten
stellte das Team des diesjährigen
U21-Theaterprojekts sein selbst er
arbeitetes Stück im TaKino vor. Pe
ter Beck, Veronika Fessier, Patrick
Hagmann, Felix Jäggi, Janette Kol
ler, Carolin Lauerbach, Jessica
Matzig und Lorena Scheidegger
spielten in der Regie von Aurele
Ferrier ihr buntes Patchwork von
Spielszenen und Videosequenzen.
fulminanten Corinna Harfouch, in
«Wer hat Angst vor Virginia
Woolf?»».
Bgenproduztorte Uraufführung
Mit der Uraufführung von Gab
riele Wohmanns «Die Kinder
kommen», inszeniert von Roote
ring, hat das TaK wieder eine Ei
genproduktion im Programm. Sy
bille Fabians Bühnenfassung der
«Marquise von O» soll insbesonde
re ein junges Publikum ansprechen;
Rootering: «In Freiburg ist das
Stück ein Renner!» Cordula Tran-
tow, eine weitere Vertreterin der
ersten Schauspielerinnen-Riege,
kommt mit «Ein Gespräch im Hau
se Stein» ins Land.
Auch die Konzerte sind mehr als
viel versprechend: Die Pianistin
Maria Joäo Pires spielt mit dem hr-
Sinfonieorchester unter der Leitung
von Heinz Holliger, und Daniel
Harding dirigiert das Mahler Cham
ber Orchestra. Weitere Gustostücke
sind Bachs h-Moll-Messe mit Can-
tus Cölln oder der Auftritt der Violi
nistin Midori mit dem NDR-Sinfo
nieorchester. Doch damit nicht ge
nug: Auch das Klangfest fährt ab
sofort unter der TaK-Flagge!
Das Team wurde bei allen Vorstel
lungen vom Publikum gefeiert.
Das U21-Theaterprojekt ist ein
gemeinsames Angebot des TaKs
und des Vereins «Junges Theater
liechtenstein» an Jugendliche und
junge Erwachsene aus der Region,
einmal Bühnenluft zu schnuppern,
selbst im Rampenlicht zu stehen
und seine eigenen Ideen vom The
aterspielen umzusetzen. Neben den
drei öffentlichen Aufführungen gab
es mehrere geschlossene Vorstel
lungen fiir Schulen. Am Sonntag,
S. Juni, gibt es eine Zusatzauffüh-
rung als Gastspiel. Beim «Spiil-
plätz»-Fina!e um 11.30 Uhr im
Theater an der Sihl fragt das U21-
Team: «Pubertierst du noch oder
lebst du schon?» (PD)
Sublime Würde des Menschen
Eröffnung des Feldkirch-Festivals im Montforthaus
FELDKIRCH - Am Donnerstag
wurde mit der traditionellen
Feldkirch-Rede das Feldkirch-
Festival 2005 unter dem Motto
«Könige, Bettler, Narren» eröff
net Die Rednerin, die senegale
sische Modeschöpferin Oumou
Sy, sprach von der sehr unter
schiedlichen Auffassung von
den Im Motto enthaltenen Be
griffen in ihrer Heimat
«Anw Uftlr
Ein passenderer Rahmen hätte sich
schwerlich finden lassen: Die Feld-
kirch-Rede hielt die aus bettelar
men Verhältnissen stammende
Spektakelkünstlerin mit könig
lichen Vorfahren Oumou Sy, und
Medienpartner
VOLKSBLATT
aaami
das römische Strassenmusikeren-,
semble Orchestra di Piazza Vitto-
rio umrahmte die Feier musika
lisch. Bürgermeister Wilfried
Berchtold bezeichnete das Festival
in seiner Begrüssung als «Teil un
serer Identität». Thomas Hengelb
rock, künstlerischer Leiferdes Fes
tivals, erläuterte das Motto «Köni
ge, Bettler, Narren». Die Kunst
zeige, dass der Mensch nicht nur
aus Geld bestehe. Bei dem Motto
gehe es «nicht um Gegensätze,
sondern um das Gemeinsame, das
uns verbindet».
Sy, die, obwohl künstlerisch und
wirtschaftlich äusserst erfolgreich,
noch immer viel mit den Ärmsten
der Armen zu tun hat und viel für
sie tut, sprach, Selbsterlebtes und
Tradiertes einfliessen lassend, von
den schillernden Begriffen «Kö-.
nig», «Bettler» und «Narr» in ihrer
senegalesischen Heimat. Wasser,
von dem Bettler getrunken haben,
gelte im Senegal als heilig, die Nar
ren in Sys Beispielen waren von ei
ner königlich-mystischen Aura um-'
geben, oder Bettler, Narr und Kö
nig in einem. Was Sy am Königtum
so fasziniert, ist letztlich, das wurde
in ihrer Feldkirch-Rede deutlich,
entfalten können: auf einem öffent
lichen Platz.
Beim anschliessenden, fröh
lichen Publikumsfest überraschte
das eben erst dem Flugzeug entstie
gene Jözsef-Lendvay-Ensemble
mit einer spontanen Einlage. Später
versammelten sich nach und nach
die Musiker des Orchestra di Piaz
za Vittorio und spielten in die Bei
ne gehende Rhythmen - wie in
Rom an einem lauen Som
merabend.
ANZKIGI
Oumou Sy lebt das Mette «Könige, Bettler, Narren» auf Ihre eigene MMee
die im Königtum verehrte sublime
Würde des Menschen.
Das Orchestra di Piazza Vittorio
unter der Leitung von Mario Tron-
co, das als orchestra in residence
das Festival in besonderer Weise
begleitet, vermittelte mit seiner ei
gentümlichem Mischung aus dem,
was seine sechzehn Mitglieder aus
elf Ländern an Einflüssen einbrin
gen, einen ersten Eindruck seiner
Kunst. Das heutige Konzert im
Pförtnerhaus ist seit einiger Zeit
ausverkauft; dafür kommen die
Wahlrömer am Sonntag zu einem
Gratiskonzert nach Vaduz, wo sie
sich in ihrem ureigensten Terrain
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