Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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SAMSTAG, 4. JUNI 2008 
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BLATT I l\UL I Un FELDKIRCH-FESTIVAL 
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Konzert 
Die beste Blues-Band 
Amerikas im Briüll 
RÜTHI-BÜCHEL - «Magic Slim & The 
Teardrops» wurden 2003 in Memphis zur 
besten Blues-Band des Jahres gekürt. Die 
Band gewann damit bereits ihren sechsten 
Handy-Award. «Magic Slim & The Tear 
drops» sind am Sonntag, den 5. Juni ab 20.30 
Uhr live im Grütli The Club in Rüthi-BUchel 
zu hören. Magic Slim gilt als der grösste 
lebende Vertreter des elektrifizierten «Mis- 
sissippi-to-Chicago-Blues». In den Staaten 
wird er als National schätz oder als zu erhal 
tendes, lebendiges Kulturerbe gehandelt. Er 
hat nahezu alle modernen Blues-Künstler in 
ihrer Arbeit wesentlich beeinflusst. In jungen 
Jahren arbeitete er wochentags auf den 
Baumwollfeldern und am Wochenende spiel 
te er den Blues auf den klassischen «House 
Partys». Dieser ursprungliche Bezug zu den 
urigsten Blueswurzeln widerspiegelt sich in 
seiner Biografie - ein Leben und eine Musik 
wie aus dem Blues-Lexikon. Line up: Morris 
Holt (Magic Slim), Guitar, Vocals; Jonathan 
McDonald, Guitar; Christopher Biedron, 
Bass; Vernal Taylor, Drums. (PD) 
«Eine ganz tolle Spielzeit» 
Die kommende Spielzeit imTaK 
SCHAAN - «Ich bin ttbemugt, 
dass wir auf eine ganz toll« 
Spielzeit zugehen», schwärmte 
TaK-intendant Georg Rootering 
an dar Pressekonferenz am 
Donnerstag und griff aus der 
Fülle des Angebots einige 
Glanzllchter heraus: In den 
Sparten Schauspiel, Konzert, 
IQnder-/Jugendtheater und TaK- 
sache tummeln sich in wieder 
spannende Neuentdeckungen 
und grosse Namen. 
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Bis zum Ende der Umbauarbeiten 
im November heisst es weiter «TaK 
auf Tour»: Udo Kröll und Klaus 
Schöch eröffnen in den Gemeinde 
sälen von Triesen und Mauren die 
Schauspielsaison mit «Indien» von 
Dorfer und Hader. Rootering freut 
sich Uber die Beteiligung der Ge 
meinden und hofft, dem TaK neue 
Zuschauerkreise zu erschliessen. 
Mit dem Rheinberger-Singspiel 
«Der arme Heinrich» setzt das TaK 
die Zusammenarbeit mit der Liech 
tensteinischen Musikschule und 
Christine Seghezzi fort. 
Das poetisch-witzige, virtuose 
PL-Eigenproduktion 
bei Festival in Zürich 
ZÜRICH - Schweizer Jugendthe 
aterclubs treffen sich bis zum 5. Ju 
ni in Zürich zum Festival «Spiil- 
plätz». Auf dem Programm stehen 
Eigenproduktionen. Zum Finale 
wurde der U21-Spielclub aus 
Liechtenstein eingeladen. Im Mai 
Beorg Rootering freut sich auf die mit Bemmen voligepaekte kommende 
Spielzeit 
Maskentheater «Teatro Delusio» 
sei ein echtes Muss und enthalte al 
les, wofür das TaK stehe, so Roote 
ring. Ben Becker kommt mit einem 
Performanceabend mit Klaus-Kins 
ki-Texten und sieben Technikern (!) 
ins TaK. Cornelia Froboess, der 
Star des Münchner Residenzthea 
ters, unlängst in der umjubelten 
Botho-Strauss-Uraufführung zu se 
hen, führt einen literarisch-musika 
lischen Dialog mit Sigi Schwab, 
und «ein sehr gewagtes, aber hoch 
qualitatives Unternehmen» steht 
mit «Ajax» ins Haus, einer kraft 
vollen, körperbetonten Sophokles- 
Adaption von Heiner-Müller-Mit 
streiter Theodoras Terzepoulos. 
Der deutsche Superstar Ulrich Mat- 
thes wird zweimal zu Gast sein: in 
«Thomas Bernhards Zauberflöten 
traum» und, gemeinsam mit der 
Nachrichten 
stellte das Team des diesjährigen 
U21-Theaterprojekts sein selbst er 
arbeitetes Stück im TaKino vor. Pe 
ter Beck, Veronika Fessier, Patrick 
Hagmann, Felix Jäggi, Janette Kol 
ler, Carolin Lauerbach, Jessica 
Matzig und Lorena Scheidegger 
spielten in der Regie von Aurele 
Ferrier ihr buntes Patchwork von 
Spielszenen und Videosequenzen. 
fulminanten Corinna Harfouch, in 
«Wer hat Angst vor Virginia 
Woolf?»». 
Bgenproduztorte Uraufführung 
Mit der Uraufführung von Gab 
riele Wohmanns «Die Kinder 
kommen», inszeniert von Roote 
ring, hat das TaK wieder eine Ei 
genproduktion im Programm. Sy 
bille Fabians Bühnenfassung der 
«Marquise von O» soll insbesonde 
re ein junges Publikum ansprechen; 
Rootering: «In Freiburg ist das 
Stück ein Renner!» Cordula Tran- 
tow, eine weitere Vertreterin der 
ersten Schauspielerinnen-Riege, 
kommt mit «Ein Gespräch im Hau 
se Stein» ins Land. 
Auch die Konzerte sind mehr als 
viel versprechend: Die Pianistin 
Maria Joäo Pires spielt mit dem hr- 
Sinfonieorchester unter der Leitung 
von Heinz Holliger, und Daniel 
Harding dirigiert das Mahler Cham 
ber Orchestra. Weitere Gustostücke 
sind Bachs h-Moll-Messe mit Can- 
tus Cölln oder der Auftritt der Violi 
nistin Midori mit dem NDR-Sinfo 
nieorchester. Doch damit nicht ge 
nug: Auch das Klangfest fährt ab 
sofort unter der TaK-Flagge! 
Das Team wurde bei allen Vorstel 
lungen vom Publikum gefeiert. 
Das U21-Theaterprojekt ist ein 
gemeinsames Angebot des TaKs 
und des Vereins «Junges Theater 
liechtenstein» an Jugendliche und 
junge Erwachsene aus der Region, 
einmal Bühnenluft zu schnuppern, 
selbst im Rampenlicht zu stehen 
und seine eigenen Ideen vom The 
aterspielen umzusetzen. Neben den 
drei öffentlichen Aufführungen gab 
es mehrere geschlossene Vorstel 
lungen fiir Schulen. Am Sonntag, 
S. Juni, gibt es eine Zusatzauffüh- 
rung als Gastspiel. Beim «Spiil- 
plätz»-Fina!e um 11.30 Uhr im 
Theater an der Sihl fragt das U21- 
Team: «Pubertierst du noch oder 
lebst du schon?» (PD) 
Sublime Würde des Menschen 
Eröffnung des Feldkirch-Festivals im Montforthaus 
FELDKIRCH - Am Donnerstag 
wurde mit der traditionellen 
Feldkirch-Rede das Feldkirch- 
Festival 2005 unter dem Motto 
«Könige, Bettler, Narren» eröff 
net Die Rednerin, die senegale 
sische Modeschöpferin Oumou 
Sy, sprach von der sehr unter 
schiedlichen Auffassung von 
den Im Motto enthaltenen Be 
griffen in ihrer Heimat 
«Anw Uftlr 
Ein passenderer Rahmen hätte sich 
schwerlich finden lassen: Die Feld- 
kirch-Rede hielt die aus bettelar 
men Verhältnissen stammende 
Spektakelkünstlerin mit könig 
lichen Vorfahren Oumou Sy, und 
Medienpartner 
VOLKSBLATT 

aaami 
das römische Strassenmusikeren-, 
semble Orchestra di Piazza Vitto- 
rio umrahmte die Feier musika 
lisch. Bürgermeister Wilfried 
Berchtold bezeichnete das Festival 
in seiner Begrüssung als «Teil un 
serer Identität». Thomas Hengelb 
rock, künstlerischer Leiferdes Fes 
tivals, erläuterte das Motto «Köni 
ge, Bettler, Narren». Die Kunst 
zeige, dass der Mensch nicht nur 
aus Geld bestehe. Bei dem Motto 
gehe es «nicht um Gegensätze, 
sondern um das Gemeinsame, das 
uns verbindet». 
Sy, die, obwohl künstlerisch und 
wirtschaftlich äusserst erfolgreich, 
noch immer viel mit den Ärmsten 
der Armen zu tun hat und viel für 
sie tut, sprach, Selbsterlebtes und 
Tradiertes einfliessen lassend, von 
den schillernden Begriffen «Kö-. 
nig», «Bettler» und «Narr» in ihrer 
senegalesischen Heimat. Wasser, 
von dem Bettler getrunken haben, 
gelte im Senegal als heilig, die Nar 
ren in Sys Beispielen waren von ei 
ner königlich-mystischen Aura um-' 
geben, oder Bettler, Narr und Kö 
nig in einem. Was Sy am Königtum 
so fasziniert, ist letztlich, das wurde 
in ihrer Feldkirch-Rede deutlich, 
entfalten können: auf einem öffent 
lichen Platz. 
Beim anschliessenden, fröh 
lichen Publikumsfest überraschte 
das eben erst dem Flugzeug entstie 
gene Jözsef-Lendvay-Ensemble 
mit einer spontanen Einlage. Später 
versammelten sich nach und nach 
die Musiker des Orchestra di Piaz 
za Vittorio und spielten in die Bei 
ne gehende Rhythmen - wie in 
Rom an einem lauen Som 
merabend. 
ANZKIGI 
Oumou Sy lebt das Mette «Könige, Bettler, Narren» auf Ihre eigene MMee 
die im Königtum verehrte sublime 
Würde des Menschen. 
Das Orchestra di Piazza Vittorio 
unter der Leitung von Mario Tron- 
co, das als orchestra in residence 
das Festival in besonderer Weise 
begleitet, vermittelte mit seiner ei 
gentümlichem Mischung aus dem, 
was seine sechzehn Mitglieder aus 
elf Ländern an Einflüssen einbrin 
gen, einen ersten Eindruck seiner 
Kunst. Das heutige Konzert im 
Pförtnerhaus ist seit einiger Zeit 
ausverkauft; dafür kommen die 
Wahlrömer am Sonntag zu einem 
Gratiskonzert nach Vaduz, wo sie 
sich in ihrem ureigensten Terrain 

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