Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 4. JULI 2005 
VOLKSi IMI AlVirt theaterspektakel 
BLATTi INI LH IV 1/ nachrichten 
5 
Nachrichten 
«Bauernfänger» begeisterte 
RUGGELL - Mit einem fulminanten Kon 
zert begeisterten die «Bauernfänger» am 
Freitagabend das zahlreich erschienene Pub 
likum beim Sommernachtsfest im Küefer- 
Martis-Huus. Trotz kühler Witterung ver 
stand es das stromlose Männersextett, das 
nach eigener Definition «totgespielte Gassen 
hauer und Herzschmerzballaden unbarmher 
zig wiederbelebt», die Herzen der Zuhörer im 
Nu zu' erwärmen und eine heisse Sommer 
nachtsatmosphäre ins Kulturtenn zu zaubern. 
Das Fest ist als Abschlussveranstaltung zur 
Ausstellung «Haus Nr. 1-88. Von alten Häu 
sern und Menschen» durchgeführt worden. 
Die Ausstellung und die dazu von der Kul 
turkommission Ruggell herausgegebene fil 
mische Dokumentation hat grosses Besu 
cherinteresse und sehr positive Reaktionen 
hervorgerufen. Die DVD ist auch nach Aus 
stellungsende im Küefer-Martis-Huus oder 
auf der Gemeinde Ruggell erhätlich. 
Hinweis: Zwischen 4. Juli und 26. August 
bleibt das Küefer-Martis-Huus geschlossen. 
Vorschau: 
• 27. August - 27. November 2005: «Göt 
tin - Hexe - Heilerin.» Zu einer Kulturge 
schichte weiblicher Magie. Eine Ausstellung 
des Frauenmuseums Hittisau in Kooperation 
mit dem Küefer-Martis-Huus. 
Eröffnung: Freitag, 26. August 2005, 19 
Uhr. 
• 6. September - 27. November 2005: 
Gertrud Kohli Ausstellung und Installation 
mit Werken der Ruggeller Künstlerin. (PD) 
«Senioren für Senioren» 
Schön, daheim zu sein! 
VADUZ - Gut zu wissen, dass es auch heute 
noch «Heinzelmännchen» gibt! Nein? Pro 
bieren Sie es aus, wenn Sie wieder einmal 
zusehen müssen, 
wie der Rasen 
schnell Uber das 
zulässige Mass 
wächst, wenn die 
Blumen während 
Ihrer Ferien ge 
gossen werden 
müssen, wenn der 
Keller schon längst einmal aufgeräumt und 
entrümpelt werden sollte oder etwas repariert 
werden muss. Wenn für all diese Tätigkeiten 
Ihre Kräfte nicht mehr ausreichen, können 
Sie in der Kontakt- und Beratungsstelle Alter 
«Heinzelmännchen» anfordern, die kleinere 
Reparaturen und handwerkliche Arbeiten er 
ledigen. Für einen erschwinglichen Preis er 
halten Sie handwerkliche Hilfe im Haus und 
Garten. Auskunft: KBA, Beckagässli 6, Va 
duz, Tel. 237 65 65 (PD) 
Gefördert 
durch die 
Landesbank. 
Hauptsponsor. 
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«Hau den Lukas» 
Theaterprojekt des Vereins Albatros und des Jungen Theaters Liechtenstein 
VADUZ - Buntes Maricttrelben 
mittag m in* aar uecninsuMir 
schtn Landesbank. Mit dem The 
aterstück «Hau dm Lukas», dam 
Konzart «Malens» und Albi Bü 
chel mit alnar Feuarschau gelang 
aam verein wmüw gemeitisani 
mit dem Jungen Theater Liech 
tenstein ein gelungenes und 
spannendes «fiauklerfestlval». 
» Eh Ina 
Anlässlich der Gründungsfeier des 
Vereins Albatros vor drei Jahren 
fand die erste Veranstaltung im Hof 
statt. Unterstützt wurde sie von der 
Liechtensteinischen Landesbank, 
die auch die Plattform dafür gab. 
Aufgrund des grossen Erfolges be- 
schloss der Verein, andere Wege zu 
gehen. Das «Junge Theater Liech 
tenstein» war so begeistert von der 
letzten Aufführung, dass beide Ver 
eine beschlossen, gemeinsam ein 
Theaterprojekt mit Betreuten und 
Nichtbetreuten zu realisieren. Da 
raus entstand eine Co-Produktion 
unter der Regie von Beatrice Brun- 
hart-Risch, Pädagogin für Theater 
und Rhythmik, Vorstandsmitglied 
und Künstlerische Leiterin des Jun 
gen Theaters Liechtenstein. Ute 
Jastezab, Vorstandsmitglied des 
Vereins Albatros erläuterte die Ver 
einsaktivitäten: Wichtig sei v.a. die 
Förderung der Selbstständigkeit und 
Mit viel Freude am Spiel: Teilnehmer am Thaaterspaktaksl. 
Integration von geistig und psy 
chisch behinderten Mitmenschen. 
Gauklerfestival 
Ein zahlreiches Publikum fand 
sich im festlich geschmückten Hof 
ein und wehende Fähnchen gaben 
der Umgebung einen freundlichen 
Touch. Verkaufsstände mit Erzeug 
nissen des Lukas-Hauses boten ihre 
selbst gefertigten Waren an, ebenso 
der Stand des Heilpädagogischen 
Zentrums Schaan mit eigenen Pro 
dukten. Eine Wurstbude mit Ge 
tränken sorgte für das leibliche 
Wohl. Auf der professionell aufge 
stellten Bühne herrschte emsiges 
Treiben, selbst gebastelte und ande 
re Musikinstrumente mit den merk 
würdigsten Namen warteten auf ih 
ren Einsatz. Ocean-Drum, Spring- 
Drum, Morockord, Koto, Didgeri- 
doo, Djembe, Schamanentrommel, 
ein Regenrohr und eine Rassel 
standen bereit. In Erwartung end 
lich das Geprobte darzubieten, war 
teten fünf Mitglieder des Vereins 
Albatros auf ihren Einsatz. Das 
Konzert mit dem Namen «Falla- 
lens» verfügt Uber ein sehr breites 
Repertoire. Adrian Luca sang sein 
Lieblingslied Kaiinka mit Begeis 
terung, das Lied «Appenzeller» 
entstand Anfang Jahr bei Regen 
wetter. Neben der Bühne tanzten 
kleine Kinder von der Musik ange 
zogen, andere übten sich im Jong 
lieren, es herrschte eine ungezwun 
gene Atmosphäre. Roswitha Schäd- 
ler spielte als Duo mit Thomas 
Ospelt auf der Gitarre «Zum Tanze, 
da geht ein Mädel» und Natascha 
Hairer sang dazu. 
Theaterstück «Hau den Lukas» 
Höhepunkt war jedoch das Thea 
terstück «Hau den Lukas» mit gros 
sem Engagement von den Mitwir 
kenden gespielt. Im Zentrum des 
Geschehens steht ein Jahrmarkt mit 
allen Wünschen und alltäglichen 
Gegebenheiten, welche die zehn 
betreuten Personen aus ihrem Le 
ben kennen. Mit einer grossartigen 
Pantomimennummer gelang Tho 
mas Beck als tollpatschiger Till die 
Herzen der Zuschauer zu gewin 
nen. Albi Büchel zeigte mit seinem 
Feuerdiabolo und als Feuer 
schlucker eine tolle Nummer. 
Ein erfaigraidier Anlass, was dta 
war auch das Gebeten«: zauberhaft 
Ohne Worte, aber nicht tonlos ... 
Stummfilmabend im Rheinpark-Stadion 
VADUZ - «Wer Stummfilme von 
Charlie Chaplin und Laurel und 
Hardy» versprachen die Organi 
satoren zum nhnJMhrigen Jubi 
läum des «Fllmfests Vaduz». 
Doch das war nicht alias: Das 
«Zürich Siiant Movie Orchestra» 
sorgte für den seltenen Genuss, 
Uva-Muslk und Kino gleichzei 
tig zu erleben. 
• Sobtttiin 6mb 
Es war ein Kontrast, der radikaler 
kaum ausfallen konnte: Wo ansons 
ten der FC Vaduz für KopfschUtteln, 
Freudentaumel und Ärgernisse zu 
ständig war, stand eine Riesenlein 
wand - schwarzweisse Stummfilme 
im uefa-cup-tauglichen Stadion - die 
Tribüne vom Alternativpublikum be 
setzt. Und dazwischen das Orches 
ter: Neun Musiker auf einer Erhe 
bung, gut sieht- und hörbar. Dieses 
Bild alleine war schon genug, um 
nach Hause zu gehen, ohne von der 
Ahnung belästigt zu werden, etwas 
verpasst zu haben. Aber alle blieben 
und manche machten sich um diese 
Angelegenheiten keine Gedanken. 
«Ah ja, diese alten, alten, über 
drehten Dinger», verkündete meine 
Stimmtet aber nicht tenles: Belm StunmfNmabend des «Hhnfestes Va 
duz» gab das «Zürich SHent Mevie Orchestra» den Ten an. 
vorgesehene Begleitung und be 
gründete auf diese Weise ihr Glän 
zen mit Abwesenheit. Lassen wir 
das. Denn es gab im Stadion genü 
gend Publikum, das sich zu diesem 
Thema anders geäussert hätte. 
Sprechen wir über die Filme. Char 
lie Chaplin's «The Floorewalker» 
(1916) war die Nummer eins, der 
Stimmungsmacher zu Beginn: Der 
kauzige Mann mit dem Spazier 
stock im Kaufhaus, wie immer für 
Ärger sorgend. Auf der Rolltreppe 
legt er sich mit dem Warenhausde 
tektiv an - die Malheurs mal Er 
gebnis seiner Ungeschicklichkeit, 
mal kühl berechnet. 
Die Hauptrollen in Nummer zwei 
und drei für die legendären Oliver 
Hardy und Stan Laurel. «Liberty» 
(1928) und «Big Business» (1927) 
wurden dem Publikum zugetraut 
und - ich bin zwar kein Filmkriti 
ker - aber lustig wars allemal. Dick 
und Doof auf dem Wolkenkratzer 
gerüst dem Drang nachgebend, Ho 
sen zu tauschen. Und beim zweiten 
Film als Christbaumverkäufer und 
Vandalen. 
Und schliesslich nochmals Sir 
Charles Spencer Chaplin in «The 
Rink» (1917), ein Doppelleben als 
Kellner und wohlhabender Bürger 
führend, als Rollschuhläufer die 
Herzen der Mädchen erobernd. 
FKmimisft 0n Um Racks 
Das «Zürich Silent Movie Or 
chestra» - bestehend aus Studen 
ten der «Hochschule Musik und 
Theater Zürich» - versuchte mit 
eigens komponierten Stücken den 
Übergang von den besonderen Fil 
men zum besonderen Erlebnis 
perfekt zu machen. Neun Musi 
kanten, unterstützt von drei Diri 
genten, führten Flöten, Klarinette, 
Violine, Horn, Posaune, Schlag 
zeug und Klavier auf sicheren 
Pfaden, in perfekter Abstimmung 
zum Filmtempo und mit eleganten 
Tempi-Wechseln bei plötzlichen 
GewaltausbrUchen auf'der Lein 
wand.
	        

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