Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 30. JUNI 2005 VOLKSj 9*11 A MH LIECHTENSTEIN DIALOG 
BLATTI I HILM Iii IS JUGENDWETTBEWERB 
Nachrichten 
Heterogenltät macht Schule - 
Herausfordeningen und Chancen 
VADUZ - Kinder und Jugendliche entwi 
ckeln sich immer unterschiedlicher. Dies ge 
schieht vor dem Hintergrund von unter 
schiedlichen Sprachen, Elternhäusern, Bio- 
grafien, Wertvorstellungen und vielem mehr. 
Als Folge davon bestehen die Klassen an un 
seren Schulen aus zunehmend unterschied 
lichen Schülerinnen und Schillern. Diese zu 
unterrichten bedeutet eine grosse Herausfor 
derung für die Lehrpersonen. Die Regierung 
hat nun auf diese Situation reagiert. 
Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom 
28. Juni 2005 das Grobkonzept «Heteroge- 
nität macht Schule - Herausforderungen und 
Chancen» verabschiedet. Das Grobkonzept 
enthält Massnahmen, welche den Schulen 7 
und Lehrpersonen als Unterstützung zur op 
timalen Förderung der unterschiedlichen 
Kinder und Jugendlichen dienen sollen. 
Vieles ist schon getan 
Um eine optimale und möglichst chan 
cengleiche Förderung aller Schülerinnen und 
Schüler zu gewährleisten, ist vieles schon ge 
tan worden. So wurden in der Vergangenheit 
der Ergänzungsunterricht an den Primär- und 
Oberschulen, eine ganzheitliche Schüler 
beurteilung an den Primarschulen, die Stütz- 
und Förderkurse, beziehungsweise die Lern 
begleitung an den Sekundärschulen sowie 
beispielsweise auch ein individualisierendes 
Mathematikbuch an den Ober- und Real 
schulen eingeführt. 
Noue Massnahmen 
Die Bemühungen um einen förderorientier 
ten Unterricht sollen weitergeführt werden. 
Mit zusätzlichen Massnahmen und Unterstüt- 
zungsstrukturen soll es möglich werden, die 
Unterrichtssituation für die Kinder und Ju 
gendlichen sowie die Lehrpersonen weiter zu 
verbessern. So soll beispielsweise das Bera- 
tungs- und Weiterbildungsangebot für Lehr- 
>j;$eisonen erweitert werdc^Es soll geprüft 
* Werden^ wie die Fftjjjpiiig von Kjndemmit 
^twicklungiyjW^gcntngen, im Kindegat 
ten noch verbemett werden kann. Intern soll 
in den Schulen evaluiert werden, in welchen 
Bereichen diese den unterschiedlichen Bega 
bungen der Kinder und Jugendlichen noch 
besser gerecht werden können. Weiters wer 
den Standards erarbeitet, die aufzeigen sol 
len, in welchen Bereichen die Schülerinnen 
und Schüler Förderbedarf haben. 
Hetarogenitift als Chance 
Während der nächsten drei Schuljahre wird 
sich das Bildungswesen verstärkt auf die 
Unterrichtssituation in den Kindergärten und 
Schulen konzentrieren. Im Zentrum aller Be 
mühungen steht immer der optimale Lernfort 
schritt der Kinder und Jugendlichen. Gleich 
zeitig soll durch die Unterstützungsmassnah- 
men bei allen Beteiligten erreicht werden, 
dass sie die heterogenen Schulergruppen nicht 
als Belastung empfinden, sondern vielmehr 
als Chance sehen für einen guten Unterricht 
und damit als Chance für eine verbesserte ge 
sellschaftliche und berufliche Integration der 
Kinder und Jugendlichen. (pafl) 
Brand der Burg Gutenberg 
BALZERS - Die Freiwillige Feuerwehr Bal 
zers führt am Donnerstag, den 7. Juli 2005, um 
19.30 Uhr eine Grossübung durch. Die Feuer 
wehren von Triesen, Unaxis Balzers AG und 
Wartau sowie Einheiten der Landespolizei und 
der Samariter Balzers sind bei dieser Übung 
ebenfalls mit dabei. Es werden somit zirka 120 
Einsatzkräfte mit sieben Tanklösch- und Riist- 
fahrzeugen, sieben Motorspritzen und weiteres 
Material im Einsatz stehen. 
Übungsannahme: Leichter Südwind, Brand 
ausbruch und Ausbreitung im Schlosswald, 
Übergriff auf den nordöstlichen Teil der Burg 
Gutenberg. Ziel: Die Zusammenarbeit der Feu 
erwehren Balzers, Triesen, Unaxis Balzers AG 
und Wartau sowie der Landespolizei und Sa 
mariter soll überprüft und gefestigt werden. Für 
diese Übung haben sich diverse Gäste und 
Interessierte angemeldet, welche die Arbeit der 
Einsatzkräfte näher kennen lernen möchten. 
Besammlung der Gäste ist um 19.30 Uhr beim 
Feuerwehrdepot Balzers (Parkplatz bei der 
Unaxis Balzers AG benutzen). (PD) 
Blocher und FATF dabei 
Hochkarätiger 2. Liechtenstein Dialog am 27. und 28. Oktober 2005 in Vaduz 
VADUZ - Nach dam Erfolg Im 
Vorjahr führt die Regierung am 
27. und 28. Oktober 2005 In Va 
duz den 2. Liechtenstein Dialog 
durch. Thema in diasam Jahr: 
«Dynamik globalisierter Hnaiu- 
märkta: Chancen, Risiken und 
Herausforderungen für Rnanz- 
plitza». Ms Referenten zugesagt 
haben bisher unter anderem 
Bundesrat Christoph Biochor, 
Volkswagen-Finanzvorstand 
Hans Dieter Ptttsch sowie FATF- 
üeneraisakretir Main Damals. 
Bei der Vorstellung des neuen Pro 
gramms sagte Regierungschef Ot 
mar Hasler gestern: «Wir wollen 
Liechtenstein zu einer international 
anerkannten Dialogplattform ma 
chen. Wir greifen auf, was Uber 
Liechtenstein hinaus diskutiert 
wird und wo neue Ansätze gefun 
den werden müssen. Bei der Pre 
miere letztes Jahr wurde allseits 
sehr geschätzt, dass wir in Liech 
tenstein die Steuerdebatte offen 
diskutiert haben. Mit der damaligen 
Topbesetzung haben wir die Latte 
sehr hoch gelegt. Wir dürfen aber 
sagen, dass wir mit dem ersten 
Liechtenstein Dialog einen guten 
Start hinlegen konnten und sowohl 
im In- und Ausland eine ausge 
zeichnete Resonanz gefunden ha 
ben. Es gibt viele Fragestellungen, 
auf die es Antworten geben inuss. 
Im Sinne der proaktiven Politik der 
Regierung werden wir auch für uns 
unbequeme Fragen aufgreifen, de 
nen wir uns stqUei); mllssen, denn 
Bereits gut gerietet für den Liechtenstein Oleleg 2005 (v.l.): GesenitMter Ernst JL Brugger, I 
mar Hasler und Ragtoningsmiteiiielter Martin Flick. 
nur so kommen wir vorwärts.» 
Globalisierte Hnanzmärkte 
Das internationale Forum wird 
auch in diesem Jahr wieder Persön 
lichkeiten aus Finanz und Wirt 
schaft, Politik und Verwaltung und 
Wissenschaft zusammenführen, 
welche sich diesmal dem Thema 
«Dynamik globalisierter Finanz 
märkte» widmen werden. Eine 
hochrangige Diskussion zum The 
ma «Verantwortung von Politik und 
Unternehmen im globalen Finanz 
markt» wird am 27. Oktober wie 
der öffentlich zugänglich sein. 
Wie Gesamtleiter Ernst A. Brug- 
ger gestern ausführte, ist die Vorbe 
reitung schon sehr weit gediehen. 
Das Programm ist zu 80 Prozent fi 
xiert, jetzt wird noch an der Opti 
mierung gearbeitet. «Es geht da 
rum, dass wir wieder einen echten 
Dialog erhalten und dass Liechten 
stein einen nachhaltigen Beitrag in 
die internationale Diskussion ein 
bringen kann und damit aus erster 
Hand Informationen zu internatio 
nalen Entwicklungen erhält», so 
Emst Brugger. 
Prominente IMtnehmer 
Unter anderem haben bereits fol 
gende Persönlichkeiten als Diskus 
sionsteilnehmer zugesagt, so unter 
anderem: Bundesrat Christoph Blo 
cher, Justizminister Schweiz, Hans 
Dieter Pötsch, Finanzvorstand der 
Völkswagen AG, Heinrich TraumUl- 
ler, Chef der österreichischen Fi 
nanzmarktaufsicht, Alain Damais, 
FATF-Generalsekretär, Heinrich 
Henckel, CEO der Schweizer Börse, 
William J. Fox, Direktor des US-Fi 
nanzministeriums, Valerie J. McNe- 
vin, Weltbank-Beraterin, Michael 
Hilti, Chef der Hilti-Gruppe, Patrick 
Odier, Partner Lombard Odier, und 
Alderman Sir Gavyn Arthur, Lord 
Mayor der City of London. 
Ausführliche Informationen sind 
im Internet zu finden unter 
www.dialogue.li 
I ifMJIiiyit 

Liechtensteiner Team hat die Nase vorn 
«La Casita» gewinnt ersten interregionalen Jugendprojekt-Wettbewerb in Bregenz 
BRE6ENZ/VADUZ - Am Dienstag 
aband, den 20. Juni 2005, wur 
den In Bregenz die Gewinner 
das ersten interreglonalen Ju- 
gendproJekt-Wettbewerbs ge 
kürt. Insgesamt elf Projekte aus 
Vorarlberg, St. Gallen und Liech 
tenstein wurden von einer Jury 
aus Jugendlichen bewertet. 
Das liechtensteinische Siegerpro 
jekt «La Casita - ein Begegnungs 
zentrum in Mar del Plata» soll per 
sönliche Kontakte zwischen Kin 
dern und Jugendlichen unterschied 
licher Kulturen ermöglichen und so 
Vorurteile gegenüber unbekannten 
Kulturen abbauen. 
«Durch die ideenreichen und zu 
gleich erstaunlichen Projekte der 
Jugendlichen wurde der erste Inter 
regionale Jugendprojekt-Wettbe 
werb zu einem grossartigen Erfolg. 
So wird eindrücklich unterstrichen, 
dass gerade Jugendliche grosses 
gesellschaftliches und soziales En 
gagement zeigen, wenn ihnen ent 
sprechende Möglichkeiten geboten 
werden», erklärte Regierungschef 
Otmar Hasler anlässlich der Preis 
übergabe in Bregenz. 
fumecnstungsmcnas Programm 
Neben Regierungschef Otmar 
Hasler nahmen aus Vorarlberg Lan- 
desrätin Greti Schmid und aus St. 
Gallen Regierungsrätin Kathrin 
Hilber am Projektabend teil. Das 
Programm bestand unter anderem 
aus Theater- und Tanzeinlagen so 
wie aus Powerpoint- und Filmprä 
sentationen. 
Alle vorgestellten Projekte durch 
liefen rund zwei Wochen zuvor eine 
Vorausscheidung im eigenen Land. 
Die jeweils besten Projekte wurden 
dann für den interregionalen Abend 
in Bregenz nominiert. Für die inter 
regionalen Präsentationen wurde ei 
ne Jury aus je fünf Jugendlichen der 
drei teilnehmenden Länder zu 
sammengestellt. Diese Jury bewer 
tete die Projekte anhand der Krite 
rien «Präsentation» und «Vermitt 
lung des Inhalts». 
Erfolgreiche Prolekte 
aus Liechtenstein 
«Alle drei liechtensteinischen 
Projekte zeugten von hoher Qua 
lität sowie grossem Einsatz und 
konnten daher überaus erfolgreich 
abschneiden. Aus liechtensteini 
scher Sicht war der Jugendprojekt- 
Wettbewerb somit ein ausseror 
dentlich erfreulicher Abend, und 
ich möchte mich hierfUr bei allen 
drei liechtensteinischen Teams be 
danken», hielt Regierungschef Ot 
mar Hasler fest. 
Den ersten Preis vergab die Pro 
jekt-Jury an zwei Gruppen: Einer 
seits an die Jungwacht Wittenbach 
aus St. Gallen und andererseits an 
die Gruppe «Verein NUDOS» aus 
Liechtenstein. Aufgrund der hohen 
Qualität aller elf vorgestellten Pro 
jekte entschieden sich die Projekt 
koordinatoren der drei Länder, das 
Preisgeld in Höhe von 4500 Euro ab 
gestuft auf alle Projekte zu verteilen. 
Siogorprajekt 
dos Vereins «NUDOS» 
Der Verein «NUDOS» fördert 
einerseits den interkulturellen Aus 
tausch zwischen Kinder und Ju 
gendlichen aus Liechtenstein sowie 
der Schweiz und Südamerika. Er 
unterstützt andererseits kleine und 
% 
Regierungschef Otmar Heiler In Bregenz hmdtten der erfllgrelchen 1M- 
mhm«rinneii und Teilnehmer des. 
grosse Projekte von lokalen NGOs 
und Privatpersonen in Südamerika. 
Diese Projekte haben zum Ziel, Ei 
geninitiative zu fördern und zu 
gleich den Zugang zu Bildungs 
möglichkeiten zu erleichtern. 
Das Projekt «La Casita» etwa 
soll Vorurteile gegenüber unbe 
kannten Kulturen abbauen, indem 
persönliche Kontakte mit anderen 
Kindern und Jugendlichen ermög 
licht werden. Es soll die persönli 
che Entwicklung und die Chancen 
auf eine Ausbildung fördern und 
zudem als Zufluchtsort dienen. Bis 
anhin konnte das Projekt über 
83 000 Franken an Geldern erzielen. 
In Liechtenstein wurde der Ju 
gendprojekt-Wettbewerb unter dem 
Motto «Helle Köpfe und strahlende 
Gesichter» gemeinsam vom Amt 
für Soziale Dienste und dem «aha - 
Tipps und Infos fUr junge Leute» 
durchgeführt. 
■ M-« - 
N8IIQMV9 
Rang 1: Verein «NUDOS» mit 
«La Casita», Schaan, und Jung 
wacht Wittenbach mit Flossbau, St. 
Gallen 
Rang 3: Offene Jugendarbeit 
«Jugendschopf» mit «lOOOsteme- 
kino» Wattwil 
Rang 4: Arbeitsstelle Kirchliche 
Jugendarbeit mit Jugendradio Vita 
min R, St. Gallen 
Rang 5: Verein «The active Ge 
neration», Triesenberg. (pafl)
	        

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