DIENSTAG, 21. JUNI 2008
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Kompakt
Ntutrtk mit ausgazstelinttar
Führung«- und Kontrollstruktur
SCHAAN - Neutrik wird als erstes Unter
nehmen in Liechtenstein mit dem Best-Board-
Practice-Label ausgezeichnet. Mit dem Er
halt des in Kooperation von der VR Manage
ment AG und der Schweizerischen Vereini
gung fllr Qualitäts- und Management-Syste
me AG (SQS) entwickelten Best Board Prac-
tice-Label (BBP-Label) wird dokumentiert,
dass der Verwaltungsrat bzw. die Geschäfts
leitung der Neutrik AG mit Firmensitz im
liechtensteinischen Schaan eine professio
nelle Filhnings- und Kontrollstruktur imple
mentiert hat. Anhand der ErfUllungsgrade
von so genannten Muss- und Bewertungskri
terien und mittels eines daraus resultierenden
Punktesystems wurde der Neutrik AG das
BBP-Label erteilt. Auf Stufe Verwaltungsrat
und Geschäftsleitung wurden Arbeitsweisen
und -verfahren unter die Lupe genommen
und auf ihre Zweckmässigkeit geprüft. Das
BBP-Label bestätigt, dass der Verwaltungs
rat der Neutrik AG die Kriterien einer guten
Corporate Governance ebenso erfüllt wie die
geforderten normativen, strategischen, fi-
nanzwirtschaMchen, personellen, flihrungs-
mässigen und kommunikativen Funktionen.
Dem Verwaltungsrat der Neutrik AG wur
de von der SQS gestern Montag als erstes
Liechtensteiner Unternehmen feierlich das
BBP-Zeitifikat überreicht (Bild).
Die Neutrik-Gruppe ist weltweit führender
Hersteller von professionellen Steckersyste-
men fiir die Entertainment-Industrie. (PD)
Pressefttrdsning 2005 für
das Vorarlberger Modlonhaus
SCHWARZACH - Das Vorarlberger Me
dienhaus - konkret die Eugen Russ Vorarl
berger Zeitungsverlag und Druckerei GmbH
und die Schwarzacher Zeitungs- und Verlags
GmbH - erhält für seine beiden Printtitel
Vorarlberger Nachrichten und Neue Vorarl-
berger Tageszeitung im Jahr 2005 rund 1,04
Millionen Euro an Presseförderung des Bun
des. Davon entfallen auf die Vertriebsförde
rung für die VN rund 172 000 Euro, auf die
Neue Vorarlberger Tageszeitung rund
137 600 Euro. Dazu kommt die besondere
Förderung zur Erhaltung der regionalen Viel
falt der Tageszeitungen - so heisst es im
Presseförderungsgesetz - für die Neue in
Höhe von 734 447 Euro. Diese Zahlen gab
die fiir die Presseförderung zuständige Kom
munikationsbehörde Austria KommAustria
am vergangenen Wochenende bekannt, (twp)
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VP Bank «Experts Dialog»
«2005 - das Jahr des Wandels?» - Mögliche Anlagestrategien
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Im Rnanzmiitton trlolgraM
Rtdmung tragen zu Mkimn.
Neben einer kritischen Ausein
andersetzung mit aktuellen weltpo
litischen und ökonomischen Rah
menbedingungen und deren Ein-
fluss auf die Investmentenscheide
der Zukunft, standen mögliche In
vestmentstrategien im Blickpunkt
des Interesses. Das attraktive Pro
gramm und die hochkarätigen Re
ferenten aifc der Finanzbranche -
wie zum Beispiel Dr. Marc Faber -
haben mehr als 80 interessierte
F^chbesucher ins Servicezentrum
der VP Bank nach Triesen gerufen.
Das Jahr 2005 hat gute Chancen,
als «Jahr des Wandels» in die An-
nalen eingehen zu können, und
rückblickend als das Jahr zu gelten,
in welchem weitgehende und tief
greifende Veränderungsprozesse in
Deutschland und Europa begonnen
wurden. Dieser Prozess wird uns in
den kommenden Jahren weiter be
gleiten und deutliche Spuren
hinterlassen. Die Überraschend für
September 2005 angesetzten Wah
len in Deutschland, die als Einge
ständnis einer gescheiterten Wirt-
schafts-, Sozial- und Gesellschafts
politik der Regierung Schröder ge
wertet werden müssen und die Ab
stimmungsergebnisse zur EU-Ver
fassung in Frankreich und den
Niederlanden, sind sichtbare Zei
chen dieses Wandels.
Was Deutschland betrifft, ist der
Beginn dieses Wandels auch höchste
Zeit. Bei einem strukturellen Defizit
bei Bund, Ländern, Gemeinden und
Sozialversicherung in der Höhe von
EUR 120 Mrd. pro Jahr besteht in
der Tat akuter Handlungsbedarf. Um
die Dimension dieser Zahl zu be
greifen ein Vergleich: Eine heute
diskutierte Erhöhung der Mehrwert
steuer um 3 Prozentpunkte, die
Erster mxpwts
Santo« AB, immI
Deutschland auch bei den Indirekten
Steuern an die Spitze in Europa
bringen würde, hätte Mehreinnah
men von «lediglich» EUR 24 Mrd.
pro Jahr zur Folge - ein Tropfen auf
dem heissen Stein. Das wirkliche
Problem sitzt viel tiefer:
• Pro Tag gehen heute in
Deutschland zirka 1500 Arbeitsplät
ze verloren, davon je ca. 50 Prozent
infolge von Konkursen bzw. Fir
menverlagerungen in das Ausland.
• Der Anteil der Sozialkosten
für Unternehmen hat die 42-Pro-
zent-Marke überschritten, Tendenz
steigend.
• Gleichzeitig beträgt der
Umfang der Schattenwirtschaft
(= Schwarzarbeit) rund 400 Mrd.
EUR - dies entspricht einem Fünf
tel des deutschen Bruttosozialpro
dukts oder dem Gegenwert von ca.
sechs Millionen Arbeitsstellen (bei
rund fünf Millionen Arbeitslosen).
• Gleichzeitig ist heute jeder
dritte Mitarbeitende im amerikani
schen «Computermekka» Silicon
Valley ein Deutscher - kein Anzei
chen für eine schlechte Ausbildung
oder schlechte Motivation.
Zahlen, die nachdenklich stimmen
und den Ernst der Lage verdeut
lichen - aber auch Zahlen, die Hoff
nung machen und ungeheure Poten
ziale bei einem beginnenden Verän-
derungsprozess erkennen lassen.
«2005 als Jahr des Wandels» könnte
Itayar, CEO IntareatieRaie Fendt
v Dr. Marc Mar.
erhebliche Potenziale und Chancen
wecken - natürlich nicht nur für die
ehemalige Konjunkturlokomotive
Deutschland, sondern für ganz Euro
pa. Die sich abzeichnenden Verände
rungen in der EU, die wohl eine
deutliche Verlangsamung bei künfti
gen Beitritten neuer Mitgliedsstaaten
nach sich ziehen werden, Untershit
zen diese Entwicklung.
Dieser Wandel wird aber auch
grosse Anforderungen an die Ak
teure an den Finanzmärkten stellen.
Der Weg wird «ruppig» und nicht
geradlinig sein - und immer wieder
werden «Fragezeichen» die Akteu
re verunsichern und an der positi
ven weiteren Entwicklung zweifeln
lassen. Umso wichtiger ist e$, dass
wir uns diese strategischen Gedan
ken machen. Dieser Entwicklung
können sich die Finanzplätze
.Schweiz und Liechtenstein, im
Herzen Europas liegend, selbstver
ständlich nicht entziehen. Sie wer
den gezwungen sein, die sich lau
fend verändernden politischen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingun
gen in ihre Investmententscheide
einfliessen zu lassen.
Den geschilderten Herausforde
rungen an die Zukunft trägt der «VP
Bank Experts Dialog» voll Rech
nung. Wie der Name schon aus
drückt, handelt es sich um eine
Konferenz, die vom Dialog - also
von Gesprächen und Inspiration ge
prägt sein soll - nicht vom «Ver
kauf» von Dienstleistungen oder
Produkten. Entsprechend ist das
Konzept für diesen Anlass die Kom
bination von fachlicher «Excellen-
ce» - umgesetzt durch hervorragen
de und innovative Referenten, die
als Fondsmanger und Vermögens-
verwalter die Sprache professionel
ler Kunden sprechen - und einem
erstklassigem und angenehmen
Ambiente, das den Dialog fördert
und «Networking» ermöglicht.
Die ausgewählten Referenten
zeichneten sich alle durch ausserge-
wöhnlichen Sachverstand und eine
langjährige erfolgreiche Tätigkeit in
der Finanzbranche aus. Als Mana
ger von liechtensteinischen Anlage-
r fonds, welche von der Ifos Interna
tionalen Fonds Service AG - einer
100 %-igen Tochtergesellschaft der
VP Bank AG - aufgelegt wurden,
haben sie für ihre eigenen Kunden
Lösungen entwickelt, die eine mög
liche Antwort auf die künftigen
Herausforderungen sein können.
Die Spezialbereiche ihrer Tätigkeit
reicht dabei von Valueinvesting in
Deutschen Aktien Uber Aktienanla
gen in Small- und Mid-Caps und
Tradingstrategien bis hin zu speziel
len und komplexen Anleihen.
Alle Referenten haben zum Dia
log und Austausch sowie zur Ausein
andersetzung des Themenfeldes bei
getragen und auch kontroverse Dis
kussionen ausgelöst. Abschliessend
konnten sicher nicht alle Fragen der
Zukunft beantwortet werden, aber
bestimmt haben alle Teilnehmenden
die eine oder andere wertvolle Inspi
ration mitnehmen können. (PD)
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LAFV-G astbeitrag
Investitionslücke drückt Realzinsen
Gastbeitrag von Peter Foller, Liechtensteinische Landesbank
Der deutliche Rückgang der Lang
fristzinsen in den vergangenen Mo
naten hat Anleger und Finanz
marktbeobachter gleichermassen
überrascht. In Europa kann er zu-,
mindest teilweise auf die hartnä
ckige Konjunkturflaute zurückge
führt werden. Angesichts anhalten
der wirtschaftlicher Expansion und
steigender Lohnstückkosten hat
Alan Greenspan den Rückgang der
Langfristzinsen bei gleichzeitig
steigenden Geldmarktsätzen in den
USA als Rätsel bezeichnet. Der
Rückgang der Nominalrenditen ist
vielleicht noch mit dem Vertrauen
der Anleger in die Stabilitätspolitik
der Notenbanken oder mit der de
mografischen Entwicklung, die die
Nachfrage nach langen Laufzeiten
begünstigt, zu erklären. Aber wa
rum sind trotz steigender öffent
licher Neuverschuldung auch die
Realrenditen so stark abgeachmol-
zen? Nach Berechnungen des Bank-
Credit-Analysten liegt das aktuelle
Realzinsniveau zehnjähriger ameri
kanischer Staatsanleihen rund 280
Basispunkte unter dem Durch
schnitt der letzten fünf Zinserhö
hungszyklen.
Die Gründe für den Realrendite
rückgang sind unter anderem auch
in der Entwicklung der Weltwirt
schaft in den vergangenen Jahren
zu suchen. Seit der Krise von 1997
verfolgen die aufstrebenden asiati
schen Volkswirtschaften eine aus
geprägt exportorientierte Wachs
tumsstrategie. Entsprechend stieg
ihr Leistungsbilanzüberschuss im
Zeitraum 1997 - 2005 um 86 Milli
arden US-Dollar. Als Folge anämi
scher Binnennachfrage (Japan,
Deutschland) oder steigender Roh-
stoffpreise (Opec, Russland) tür
men sich aber auch in anderen Tei
len der Welt horrende Aussenhan-
delsUberschüsse auf. Den Grossteil
dies« Sparüberschüsse haben in
den vergangenen Jahren die angel
sächsischen Volkswirtschaften, al
len voran die USA, absorbiert. Seit
1997 hat das amerikanische Leis
tungsbilanzdefizit um rund 580
Milliarden US-Dollar zugenom
men. Die Sparüberschüsse werden
allerdings von Haushalten und
Staat konsumiert und nur zum ge
ringeren Teil investiert. Der Anteil
des privaten Konsums an der Ge
samtnachfrage ist in den vergange
nen Jahren von 67 Prozent auf 70
Prozent gestiegen.
Die globalen Ungleichgewichte
lassen sich nur abbauen, wenn die
USA ihre Budgetdefizite zurück
fahren und die Überschussländer
die Binnennachfrage ankurbeln.
Mit den von der US-Regierung ve
hement geforderten Wechselkursan
passungen (vor allem die Aufwer
tung der chinesischen Währung) al
leine sind sie nicht zu beseitigen. In
Japan und Deutschland ist eine Be
lebung der Inlandsnachfrage, aber
auch mit Blick auf die Staatsfinan
zen dringend geboten. Ohne
Wachstum und entsprechende Steu
ereinnahmen können die Staats
haushalte nicht saniert werden. Von
angelsächsischer Seite wird Japan
und Deutschland mangelnde Bereit
schaft zur Entfesselung der Markt
kräfte (zum Beispiel die Liberalisie
rung der Arbeitsmärkte) vorgewor
fen. In einer Welt zunehmender
internationaler Arbeitsteilung sind
Strukturreformen zweifellos not
wendig. Kurzfristig lösen sie das
Problem der keynesianischen Inve-
stitionslücke aber nicht. Aktien-
rückkäufe, Dividendenerhöhungen,
Grossfusionen sind Indizien dafür,
dass eine solche Lücke besteht. Der
anhaltende Preisdruck in diversen
Industriezweigen ist ebenfalls ein
Hinweis auf Überkapazitäten. Der
markante Rückgang der Realrendi
ten ist eine Folge dieses Ungleich
gewichtes am Kapitalmarkt Nach
dem kräftigen Kursanstieg in den
vergangenen Monaten ist zwar mit
Korrekturen an den internationalen
Obligationenmärkten zu rechnen.
Das nominelle und reale Zinsniveau
wird allerdings vergleichsweise nie
drig bleiben, solange die globale In-
vestitionslücke nicht geschlossen
werden kann.
Verfasser: Peter Goller, LLB.
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Die alleinige inhaltliche Verant
wortung für diesen Beitrag liegt
beim Verfasser.
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