Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 17. JUNI 2006 BLAT?I INLAND FORUIMIRZTEKAMMER 6 
Persönlich 
HorzHdia Üttickwünscto 
imtoran lubNaren 
Das Volksblatt gratuliert recht herzlich zum 
Geburtstag und wünscht weiterhin alles Gute 
und Gottes Segen. 
Peter SEEMANN, Poststrasse 403, Ruggell, 
zum 90. Geburtstag 
Josef HASLER, Fluxstrasse 36, Eschen, 
zum 82. Geburtstag 
VM Bück In Bwstand 
Heute Freitag vermählen sich vor dem Zi 
vilstandesamt in Vaduz: 
Marcel BAUMANN, von der Schweiz in 
Schaan, und Katrin HEMMERLE, von Va 
duz in Schaan. 
"Wir gratulieren recht herzlich zur Vermäh 
lung und wünschen dem Brautpaar alles Gu 
te iiad viel Glück auf dem gemeinsamen Le 
bensweg. 
Arzt im Dienst 
NottMMIonst 18.00 - 8.00 Uhr 
Dr. Arthur Jehle, Eschen 373 63 63 
Lesermeinung 
Dank dos OK vom 
L6T-AlpiM-Maratlion 
Der 6. LGT-Alpine-Marathon ist Geschichte. 
Das OK fteut sich, dass die Veranstaltung 
unfallfrei und ohne grössere Probleme abge 
laufen ist Die vielen positiven Reaktionen 
zeigen, dass alle direkt und indirekt Beteilig 
ten an diesem Anlass wieder beispielhafe Ar 
beit geleistet haben. 
Deshalb möchte sich das OK ganz herzlich 
bei allen bedanken, die zum Erfolg beigetra 
gen haben und auch den vielfach ausgespro 
chen Dank von Läuferinnen und Läufern 
weiterleiten. Neben den engangierten und 
bezahlten Dienstleistungsunternehmen, die 
alle ihre Arbeit in schon gewohnt souveräner 
Manier erledigten, sind dies namentlich die 
vielen Freiwilligen bei der Streckensiche 
rung und Verpflegung, darunter Uber 70 
Schüler/-innen der Realschule Triesen mit 
ihren Lehrpersonen, den Feuerwehren Gam- 
prin, Schaan und Triesenberg, den Samari 
tern und Ärzten, der Landespolizei, der 
Übermittlungsgruppe des Zivilschutzes 
Liechtenstein, den Landes- und Gemeinde 
behörden, den Alpgenossenschaften sowie 
den vielen Zuschauern entlang der ganzen 
Strecke, die für eine phantastische Stimmung 
sorgten. Danke natürlich auch allen unseren 
Sponsoren, Inserenten und Gönnern, die 
durch ihr Engagement die Durchführung die 
ses Anlasses erst ermöglicht haben. Alle er 
wähnten haben ihren unverzichtbaren Teil 
zum guten Gelingen beigetragen und somit 
beste Werbung für unser Land geleistet. Wir 
freuen uns schon heute auf die 7. Austragung 
am 10. Juni 2006. 
Hannes Willinger 
für das OK LGT-Alpine-Marathon 
Sommerferien 
Sammolstalloit das 
iiivTswivKi gncnwsnn 
TRIESEN/MAUREN - Die Sammelstellen 
des Hilfswerks Liechtenstein in Triesen und 
Mauren sind vom 20. Juni bis 16. August 
2003 ferienhalber geschlossen. Wir wün 
schen allen Mitarbeitern und Mitarbeiterin 
nen, Freunden und Gönnern einen schönen 
und erholsamen Sommer. 
Bitte keine Waten vor den Sammelstellen 
abstellen. Danke! (PD) 
ANZUll 
Faszination Fledermaus 
Haute Abend: Liveübertragung aua dem Fledermauaquartier in der Triesner Kirche 
TRIESEN - InUnwUrti haban 
haute IM dta UUUkatt. ri- 
nan einzigartigen EhnMck In dto 
Inlania ha Etil Ith dar IQrclia In 
■fUJPn ZU WWNwMa Iffll" 
iah 20:48 

Silvio Hoch arbeitet in der Liech 
tensteiner Arbeitsgruppe fUr Fle 
dermausschutz und beobachtet die 
Gemeinschaft der Grossen Maus 
ohren in Triesen nun schon seit 15 
Jahren. Im Vergleich seiner Daten 
mit einer im 1983 gemachten Er 
hebung kann er eine erfreuliche 
Entwicklung der Population kon-' 
statieren: «Seit Anfang der Achtzi 
ger hat sich der Bestand stabili 
siert und erholt.» 
Stattlich« Population 
Zurzeit gebe es in der Wochen 
stube - so werden die Sommer 
quartiere der fliegenden Säugetie 
re im Fachjargon genannt - in der 
Triesner Pfarrkirche zwischen 
200 und 230 Tiere, so Silvio 
Hoch; eine stattliche Zahl, Ver- 

/ ff*'- 
hab ohmma uauaakmn *1a 
MNMO VM IWSSvn MMROMvIlf WM HO 
In Meson zu beobachten Ist 
Abend In dar Plarr- 
glichen, mit rund 130 noch vor 20 
Jahren. 
Zwai Kameras Installiert 
Für die Veranstaltung von heute 
Abend werden zwei Infrarotkame 
ras im Heim der Grossen Mausoh 
ren installiert, wie der Fledermaus- 
forscher erklärt: «Eine ist auf den 
Hangplatz der Tiere gerichtet. Dort 
kann man sehen, wie die Mütter ih 
re Jungen, von denen ich vor einer 
Woche bereits 40 gezählt habe, und 
sich selber pflegen.» Bevor die 
Mütter ihren nächtlichen Ausflug 
beginnen können, pflegen sie ihre 
Flügel und machen diese mittels 
Fett aus den Talgdrüsen in ihren 
Oberlippen geschmeidig. Zudem 
müssen sie ihre noch flügunfähigen 
Kleinen, welche sich sonst an ihre 
Brust krallen, an einem Ballten 
«aufhängen». Danach können die 
Besucher über die zweite Kam:ra 
beobachten, wie die Fledermäise 
sich im Dachstock «warmfliegi n» 
und diesen dann durch die Feniter 
auf der Nordseite verlassen. 
AnlaiiMollo bei Pnrtilfntf 1 
ramhh«wn« a^vv a iwmiiivii 
Während die Population auf cfcm 
Dachboden der Kirche in Trieben 
sehr gut erforscht ist, haben die Ar 
beitsgruppe für Fledermausschjitz 
und die Botanisch-Zoologische Ge 
sellschaft gesamt-liechtensteini^h 
gesehen einen «mageren Wissens 
stand», so der Fledermausbegeis 
terte. Dies sei einerseits darauf ai- 
rückzuführen, dass viele der 18 in 
Liechtenstein nachgewiesenen irr 
ten im Wald wohnen und dement 
sprechend kaum Informationen 
Uber ihre Anzahl vorliegen. Bei 
denjenigen Arten, welche ihre Wt- 
chenstuben in Gebäuden beziehet, 
sei man wiederum auf die Mithil^ 
von Privatpersonen angewiesei, 
wie Silvio Hoch sagt! Er hofft, da£ 
seine Arbeitsgruppe in der Öffent 
lichkeit als Anlaufstelle bei Problfl- 
men mit den faszinierenden Säuge 
tieren wahrgenommen wird - a 
zum Beispiel, wenn verletzte Ties 
aufgefunden werden. 
Forum 
Arztgeheimnis contra EDV 
FL-Ärztekammer kritisiert Tarmed-Krankenkaasenabrechnungaayatem 
bjs 
«Ich statte mich als Arzt gegen 
die ven der Regierung geplante 
Einführung das schweizeri 
schen Taraied. Dieses Kranken- 
kassenabrechnungssystem 
bringt für Liechtenstein viel 
Aufwand und sehr wenig Vortei 
le», sagt Dr. Marco Ospelt, der 
als Präsident dar Ärztekammer 
auch die Meinung von Liech 
tensteins Ärzteschaft vertritt 
Tarmed soll auf Grund der bilatera 
len Verträge mit der Eidgenos 
senschaft auch in Liechtenstein 
eingeführt werden. Das - auch in 
der Schweiz noch neue - Tarmed 
ist aber weit mehr als nur ein Tarif- 
und Abrechnungssystem. 
Tarmed ist eine komplexe EDV- 
Lösung, die aus Sicht der liechten 
steinischen Ärzteschaft grosse 
Probleme in sich birgt. 
«Unser Hauptargument gegen 
Tarmed ist die Tatsache, dass der 
Patientendatenschutz äusserst frag 
würdig geregelt sein würde. Wir 
wehren uns dagegen, aus den Men 
War ist hinterlistig? 
Beim Lesen der Stellungnahme zur 
Mobilfunk-Initiative traute ich am 
Donnerstagmorgen bei der Zei- 
tungslektüre meinen Augen nicht: 
Nun werfen mir meine Gemeinde 
ratskollegen bei der Mobilfunkini 
tiative doch tatsächlich «hinterlisti 
ges Vorgehen» vor! 
Ich habe im Gemeinderat am 
7.6.2005 Idar und deutlich gefor 
dert, dass vor der Erteilung einer 
Baubewilligung für zwei neue An 
tennenmasten das Resultat der lau 
fenden Mobilfunkstudie abgewar 
tet werden muss. Ich vertrat die 
Ansicht, dass erst nach Kenntnis 
nahme der kurz vor Abschluss be 
findlichen Studie Uber eine Baube 
willigung diskutiert und Uber die 
sehen, die zu uns in die Praxen 
kommen, <gläsemen Patienten> zu 
machen. Durch das genaue Kran- 
kenprofil, welches das Tarmed 
System verlangt, werden zum Bei 
spiel heikle Diagnosen wie psychi 
sche Erkrankungen oder Ge 
schlechtskrankheiten ohne Auf 
wand für alle Mitarbeitenden der 
Krankenkassen sofort erkennbar. 
Das kann in einem kleinen Land 
wie Liechtenstein zu Situationen 
führen, die wir vermeiden sollten», 
kritisiert Dr. Marco Ospelt das Vor 
haben der Regierung. 
Privatsphärs schützen 
Für den Präsidenten der Liech 
tensteinischen Ärztekammer wäre 
es die bessere Lösung, wenn in 
Liechtenstein ein eigenes Tarif- 
und Abrechnungssystem aufgebaut 
würde, das die Privatsphäre der Pa 
tientinnen und Patienten schützt und 
der Kleinheit unseres Landes Rech 
nung trägt. «Es wäre ohne grossen 
Aufwand möglich, unser eigenes 
System so weiter zu entwickeln, 
dass es den <gläsernen Paüenten> 
des Tarmed nicht zu-lässt. Eine sau 
bere .Abrechnungsform, die unseren 
Auflagen an die Vergleichbarkeit 
der Rechnungsstellung gerecht 
wird, ist auch ohne Tarmed möglich. 
Als Ärztinnen und Ärzte haben wir 
absolute Schweigepflicht, die unse 
re Patienten schützen muss. Es ist 
uns deshalb wichtig, dass weder 
Sachbearbeiter noch Beamte Kran 
kengeschichten lesen oder gar aus 
drucken können. Die Würde der Pa 
tientin, des Patienten muss auch in 
Liechtensteinische 
Ärztekammer 
Lesermeinung 
damit verbundenen Auflagen ent 
schieden werden kann. Gemeinde 
vorsteher Hubert Sele sagte in der 
GR-Sitzung vom 7.6.2005, dass 
die Baubewilligung noch am glei 
chen Abend erfolgen müsse. Man 
könne dann später, bei den Miet 
verträgen mit den Mobilfunkanbie- 
tern, Forderungen nach niedrigerer 
Strahlenbelastung einbringen. Man 
werde nach der Erteilung der Bau 
bewilligung auch das Resultat der 
Studie anfordern und bei den Miet 
verträgen mit den Mobilfunkanbie 
tern diese Studie berücksichtigen. 
Die Entscheidung für die Bewilli 
gung der neuen Masten müsse aber 
noch heute Abend fallen ... 
Eine Begründung für die plötzli 
che Eile gab es nicht. Ich spielte 
und spiele immer mit offenen Kar 
ten und bin deshalb sehr erstaunt 
Uber die sofortige Bewilligung und 
die nunmehrige Reaktion der Ge 
meinderatskollegen. Ich hatte ja, 
wie erwähnt, vor der Abstimmung 
Uber die Erteilung der Baubewilli 
gung klar und deutlich gesagt, 
dass ich, wenn die Studie nicht ab 
gewartet wird und das Einhalten 
der Maximalbelastung der verlang 
ten 0,02 V/m nicht zugesagt wer 
den, eine Initiative starten werde. 
Dann sollen die Stimmbürgerin- 
nen und Stimmbürger darüber ent 
scheiden, ob und zu welchen Be 
dingungen die Gemeinde Triesen 
berg Gemeindeboden für Mobil 
funkantennen zur Verfügung stellt. 
Nun stelle ich mir - und vor allem 
den Triesenberger Stimmbür 
gerinnen und Stimmbürgern - die 
Zukunft oberste Priorität haben» 
sagt Dr. Marco Ospelt. 
Und iHe Kosten? 
Tarmed macht zwar für die 
Krankenkassen den Patienten trans 
parenter, flir den Patienten aber die 
Rechnung nicht lesbar. Das System 
basiert auf einem Codesystem, das 
für Patienten nicht zu entschlüsseln 
ist. Das heisst, dass die Patienten: 
ihr eigene Arztrechnung nicht mehr 
kontrollieren können und eventuel 
le Fehler nicht melden. FUr Liech 
tensteins Ärzteschaft ist es zudem 
sehr fragwürdig, ob durch Tarmed 
die von allen Seiten geforderten 
Kostensenkungen erreicht werden. 
Tarmed muss teuer von der 
Schweiz gekauft werden. Die Ko 
sten von «Pleiten», die durch das 
neue System entstehen, gingen 
dann aber zu Lasten der liechten 
steinischen Steuerzahlerinnen und 
-zahler. 
Dr. Marco Ospelt für die 
Liechtensteinische Ärztekammer 
Frage: Ist es «hinterlistig», im Ge 
meinderat eine Initiative anzukün 
digen und diese dann auch zu er 
greifen? Oder ist es vielleicht 
hinterlistig, kurz vor der Präsenta 
tion der Mobilfunkstudie im Eil 
tempo eine Baubewilligung zu er 
teilen? 
Wenn den Triesenbergerinnet 
und Triesenbergern die Gesundhei 
wichtig ist, können sie nun mit der 
Unterzeichnung der Initiative i| 
Zukunft wenigstens beim Bau vo| 
Antennen 4uf gemeindeeigenen 
Boden mitbestimmen. Damit ab^ 
eine Gemeindeabstimmung mög 
lich wird, sind rund 260 Unter 
schriften erforderlich. Noch sind $ 
zu wenige. Am kommenden Mon 
tag ist Abgabeschluss. | 
Klaus Schädler, Triesenberg 5^5 
* I 

K
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.