Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

■ -llilii ■ 
^bjPB I 
DIE WIRTSC HAFTS NACH RICHTE IM FÜR LIECHTENSTEIN 
DIENSTAG, 14. JUNI 2005 
SEITE 7 
Mio.-Auftrag 
In welchem Bereich 
die Hilti Akteingesell 
schaft einen Millionen 
auftrag an Land ziehen 
konnte. 0 
volks 
blatt 
NEWS 
Ökonomen rechnen nicht 
mit Änderung des Leitzinses 
ZÜRICH - Die gedämpften Konjunkturaus 
sichten werden die Schweizerische National 
bank (SNB) nicht zu einer Änderung des Leit 
zinses veranlassen. Ökonomen rechnen mehr 
heitlich erst im Dezember mit einer Zinserhö 
hung. Die SNB dürfte am Donnerstag anläss 
lich ihrer zweiten Zinssitzung in diesem Jahr 
das Zielband somit unverändert bei 0,25 Pro 
zent bis 1,25 Prozent belassen. Dabei strebt sie 
die Mitte bei 0,75 Prozent an. Die SNB hatte 
das Zielband das letzte Mal im September 
2004 um 0,25 Prozentpunkte angehoben, (sda) 
Osterweiterung der Euro-Zone 
sollte Franken nicht aufwerten 
ZÜRICH - Die Ökonomen der Credit Suis- 
se (CS) befürchten gemäss einer neuen Stu 
die keine Franken-Hausse wegen der Oster 
weiterung der Euro-Zone. Der Beitritt der 
neuen EU-Staaten zur Währungsunion sollte 
den Aussenwert des Euro grundsätzlich nicht 
schwächen, teilten die CS-ökonomen am 
Montag mit. Die Beitrittskandidaten hätten 
wirtschaftlich zwar ein kleines Gewicht, 
zeichneten sich aber durch eine überdurch 
schnittliche Dynamik aus. Es liege an den 
grossen EU-Staaten, ihre Wachstumsschwä 
che durch wirtschaftspolitische Reformen zu 
überwinden. Infolge der Unsicherheiten bei 
der Ratifizierung der EU-Verfassung seien 
die Chancen dafür aber gesunken, schreibt 
die CS. Gemäss der Studie haben die mittel- 
iind osteuropäischen Länder durch deren 
EU-Beitritt fiir die Schweizer Wirtschaft an 
Bedeutung gewonnen. Werden diese nun in 
die Währungsunion integriert, bleibt für den 
Aussenhandel zwar ein Währungsrisiko be 
stehen. Im Vergleich zu heute dürften die 
Währungsrisiken gemäss der Studie aber sin 
ken, da der Euro weniger stark schwanke als 
die nationalen Währungen. (AP) 
Zürich Noten bezüglich Pünkt 
lichkeit weiterhin schlecht 
KLOTEN - Der Flughafen Zürich Kloten ist 
bezüglich Pünktlichkeit und Verspätungen 
weiterhin schlecht. Wie die Betriebsgesell 
schaft Unique mitteilte, belegt Zürich im 
Vergleich mit 27 europäischen Flughäfen ei 
nen der hintersten Plätze. Unique führt dies 
auf die deutschen Einschränkungen zurück. 
Das schlechte Ranking ergab die quartals 
weise durchgeführte Umfrage der Associa 
tion of European Airlines (AEA) bei ihren 
Mitgliedern. Von den Europaflügen der 
AEA-Fluggesellschaften seien gemäss deren 
Auswertung 26,3 Prozent der Abflüge im 
ersten Quartal 2005 über 15 Minuten verspä 
tet gewesen, so Unique. Grund waren die 
verspäteten AnkUnfite. Der Flughafen Zürich 
Kloten sei bei dieser Art von Verspätungen 
der zweitschlechteste Europas. (AP) 
Gesträubt 
Wer Leica Geosystems 
übernehmen möchte 
und wie das Heerbrug- 
ger Unternehmen dar 
auf reagiert hat. 0 
Abgebaut 
Welche Fbigen die Fu 
sion der HypoVereins- 
bank und der UniCredit 
auf die Arbeitnehmer 
haben wird. 10 
Gehandelt 
Aktien, Devisen und 
Obligationen: Wie sich 
die Kurse an der Börse 
in ZUrich entwickelt 
haben. *|2 
Marken sind Leuchttürme 
Trendforum Liechtenstein: Marketing muss Ideallinie verlassen und Uberraschen 
VADUZ - Jeder von uns steht 
oder hürt Uber 6000 Mal am Tag 
Weitung. Doch nur drei Weite- 
botschaften treffen wirklich ihr 
Ziel. Eine Marke, die auf sich 
aufmerksam machen will, muss 
neue Medien nutzen sowie Kli 
schees beiseite lassen. 
»ItonwH« PMfttf '■ 
«Nur das Ungewöhnliche setzt sich 
im Bewusstsein fest», betonte der 
Schweizer Werber Dominique von 
Matt beim Trendforum Liechten 
stein am Montag in Vaduz, wo es um 
neue Trends in Marketing, Kommu 
nikation und Event-Marketing ging. 
Wer klassische Werbung mit noch 
wenig genutzten Medien verstäike 
und dabei konstruktiv provoziere, 
der liege richtig, um Unternehmen 
oder Marke im Markt erfolgreich zu 
positionieren, so von Matt. 
SMS Ist Mogatrand 
Internet und Mobiltelefonie be 
stimmten immer mehr den Lebens 
stil und die Emotionen vieler Men 
schen. Wenn massenweise Teenager 
per SMS Jagd auf Prinz William 
machten, sei das nur die Spitze ei 
nes Megatrends. Über das so ge 
nannte «Virus Marketing» könnten 
Kunden buchstäblich an einer Mar 
ke mitbauen. Mit ins Kalkül ziehen 
müsse ein Unternehmen aber eine 
gewisse Unberechenbarkeit. Was 
per Internet verbreitet wird, lässt 
sich kaum kontrollieren. 
Im hart umkämpften Markt der 
Werbebotschaften zeichne sich zu 
gleich ab, dass Konsumenten im 
mer mehr selbst bestimmten, ob sie 
Werbung ins Wohnzimmer lassen. 
8 Prozent der Haushalte in den 
USA überspringen bereits 70 Pro 
zent aller TV-Werbespots. Werbung 
stehe im Wettbewerb mit Pro- 
gramminhalten und müsse überra 
schen oder begeistern. Auch nach 
innen. 
Marken geben 
nehmenswertes aus, nannte von 
Matt Umfrageergebnisse. Die neue 
Rechnungslegungsvorschrift IFRS 
für an der Börse kotierte Unterneh 
men schreibe der Marke ab 2006 
einen höheren Wert in der Unter 
nehmensbilanz zu. 
■ |UU ■ »■«-«—* ■ i 11-, II 
BeBflifllZ NM VM UICRIMwMR (MIQI| MS IRNIMMIlMn HHnM 
Ideallinie abweichen, wie bei ei 
nem Formel 1-Rennen. 
Werbung müsse Klischees ver 
lassen, will sie sich im Bewusstsein 
festsetzen. So habe «der sympathi 
sche Banker» ebenso ausgedient 
wie «der glückliche Kunde», der 
von vielen Plakatwänden herunter 
lächle. Stattdessen erkenne man Ju 
lius Bär eher an verblüffenden Pro 
vokationen und einer «atmungsak 
tiven Markenklammer» in Wort 
und Bild. Nicht uniform die glei 
chen Bilder machten aufmerksam, 
sondern konsistent identische Bil 
der transportierten die Idee. 
Schon heute mache der Marken 
wert rund 56 Prozent des Unter 
Fünf Marken waren in persona 
beim Trendfontm in Vaduz vertre 
ten, darunter der deutsche Sportma 
nager Reiner Calmund. Ein Füss- 
ballverein und ein Unternehmen 
hätten grundsätzlich dieselbe Ziel 
setzung, erklärte er. es ginge um 
Marktanteile, Kundenbindung, Jah 
resbilanzen. Fttr beide gelte diesel 
be Formel für den Erfolg: «Kompe 
tenz und Leidenschaft». 
Der WM-Botschafter rührte lei 
denschaftlich die Werbetrommel 
für die Fussball-Weltmeisterschaft 
in Deutschland 2006. < Die 15 
Hauptsponsoren, dfc die WM fi 
nanziell absicherten «hielten als 
Gegenweit bis zu 40 Milliarden 
Einschaltquoten und die Aufmerk 
samkeit von 3,2 Millionen Men 
schen aus rund 200 Ländern in den 
Fussballstadien. Für Deutschland 
erhoffe er sich eine Initialzündung, 
die im internationalen Bewusst 
sein eine Aufbruchstimmung signa 
lisiere. 
Zwei Vorzeigeunternehmer, die 
es geschafft haben, den Blick der 
Konsumenten auf ihre Marken zu 
lenken, nahmen an der Podiumsdis 
kussion teil: Jürgen Hilti, Hilcona 
Schaan, die es in nur zehn Jahren 
von einem Konservenunternehmen 
zum Convenience-Food-Anbietei; 
schaffte, und die Schweizer Unter 
nehmerin des Jahres, Gabriela 
Manser, Mineralquelle Gontenbad. 
Die Diskussion sollte dafür sensibi 
lisieren, das Marketing und Kom 
munikation noch vor Innovations 
kraft der SchlUssel zum Erfolg ist. 
Markenführung gelinge nur, 
wenn ein Unternehmen gegenüber 
den Mitarbeitern glaubwürdig ver 
trete, wofür es werbe, erinnerte der 
bekannteste Schweizer Werbefach 
mann. Eine Marke erfülle aber 
auch die Funktion, dem Konsumen 
ten wie ein Leuchtturm im Chaos 
zu vieler gleicher Produkte die 
Qual der Wahl zu erleichtern. 
Die brillanteste Idee nütze nichts, 
wenn sie nicht klar unter die Men 
schen gebracht würde, stellte von 
Matt sein «Momentum-Modell» 
der Markenführung vor. Hinter ei 
ner Marke müsse eine Idee stehen, 
die niemand sonst verkörpert. Bei 
spiel: Der Wert Glaubwürdigkeit, 
der hinter der Privatbank Julius Bttr 
stehe. Wer überholen wolle, müsse 
seiner Zielgruppe eine emotionale 
Heimat geben und dazu von der 
t. 

* k 
IfSfOTSaii
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.