Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MMN 
VOLKS 
BLATT 
DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
ANZEIGE 
FREITAG, 10. JUNI 2005 
SEITE 23 
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Kammermusik 
Was es am Geburts 
tagskonzert mit dem 
Beaux Arts Trio im 
Konservatorium zu hö 
ren gab. 25 
ÄS? IN EWS 
«Impressions sur Liechten 
stein» - Bilder von Uschi Stoff 
LUXEMBURG - Am Dienstag, 7. Juni, 
wurde im Cercle Munster in Luxemburg die 
Ausstellung «Impressions sur Liechtenstein» 
mit Acrylbildern und Zeichnungen von 
Uschi Stoff, Nendeln, eröffnet. Momentauf 
nahmen aus Liechtenstein, festgehalten in 
zeitgenössischen, realistischen und farbin 
tensiven Acrylbildern und Zeichnungen. 
Als Ehrengast konnte Uschi Stoff I.K.H. 
Prinzessin Margaretha von und zu Liechten 
stein empfangen, die aus Brüssel angereist 
war. Pierre Dillenbourg, Konsul von Tune 
sien in Luxemburg, begrüsste die zahlreichen 
Gäste und führte in das Werk Uschi Stoffs 
ein. Aglae Hagg war für die österreichische 
Botschaft in Luxemburg gekommen. 
Ein Fernsehteam von RTL erstellte einen 
Kulturbericht Uber die Ausstellung und die 
Vernissage mit einem Interview Uschi 
Stoffs, die als österreichische Kunstschaf 
fende seit 22 Jahren in Liechtenstein lebt. 
Viele Ausstellungen - wie diejenige in der 
Tangente, Eschen, im Pfrundhaus, Eschen, 
in der Domus-Galerie, Schaan und in Nen 
deln werden in Liechtenstein noch gut in Erin 
nerung sein. I.K.H. Prinzessin Margaretha 
von Liechtenstein erinnerte sich besonders 
an die Präsentation der textilen Installation 
«Marienmantel» in der Laurentiuskirche in 
Schaan. 
Die aktuelle Ausstellung in Luxemburg 
dauert noch bis zum 20. Juni 2005. (PD) 
I.MLH. Prinzessin Margaretha van und zu 
Liechtenstein In Besprich mit Uschi Stoff 
und Ptarrt OHIanlmiFg. 
Chur tanzt 
CHUR - Die erfolgreich verlaufenen ersten 
Tage des Tanzes mit ihrem Herzstück «Chur 
tanzt» im Mai 2004 im Stadttheater Chur ha 
ben einen Grossteil der damals beteiligten 
Tanzschulen und das Stadttheater ermutigt, 
ihre Zusammenarbeit zu intensivieren. Dazu 
wird am 11. Juni um 11 Uhr auf der Bühne 
des Stadttheaters der Verein «Chur tanzt» ge 
gründet. Als Zweck der Vereins nennen die 
Initiatoren: 
• Die Förderung, Unterstützung und Koordi 
nation des einheimischen Tanzschaffens in 
all seinen Ausdrucksformen. 
• Er soll eine Plattform sein, die zur Vernet 
zung der Tanzszene und damit zu derem 
Stärkung und Förderung beiträgt. 
• Die Beratung und Förderung begabter 
Tanzschüler/-innen, die den Wunsch äussern, 
Tänzer oder Tänzerin zu werden. 
• Die Organisation des Tiuizfestivals «Tage 
des Tanzes» mit der Produktion der Tanz 
schulen «Chur tanzt». (®1) 
Mobil 
Warum die neue B- 
Klasse vpn Mercedes 
mit Design, Dynamik 
und Dimensionen be 
sticht. 26 
TV-Abend 
Auf welchen Sendern 
es heute Abend was zu 
sehen gibt und wo es 
gemütlich oder action- 
reich zugeht. 27 
Kino 
Wann die Dreharbei 
ten zu «Mission: Im- 
possible3» beginnen 
und worauf Tom Gui- 
se verzichtet hat. 28 
Inszeniertes Konzert 
«Zar und Zimmermann» in Original-Klanggewand zum Feldkirch-Festival-Abschluss 
FELDKIRCH - Mit einem insze 
nierten Konzart schliesst der Bal- 
thasar-Neumann-Chor unter der 
Leitung von Festivalleiter Tho- 
mas nengemrocK am sonnig* 
abend das FMdMrdi Festival ab. 
»Arne UHfltr 
Thomas Hengelbrock gründete 
mit dem Balthasar-Neumann-Chor 
1991 eine professionelle Formation 
aus jungen Solisten, die bereits mit 
den ersten Auftritten ausserge- 
wöhnliche Erfolge verzeichnen 
konnte. Im Mittelpunkt steht die 
Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts, 
doch führt die musikalische Arbeit 
auch zur Auseinandersetzung mit 
zeitgenössischen Werken, so z. B. 
auf der musikalischen Zeitreise 
«Vermächtnisse», bei der Werke 
von Perotinus Magnus bis zu Györ- 
gy Ligeti zu Gehör kommen. Unbe 
kannte kirchenmusikalische Werke 
und die italienische Chormusik 
sind dem Chor ein besonderes An 
liegen. In gemeinsamen Musikthe 
aterproduktionen und szenischen 
Projekten mit dem Balthasar-Neu- 
mann-Ensemble zeigt sich das 
aussergewöhnliche schauspieleri 
sche Talent der einzelnen Chormit 
glieder. Höhepunkte waren u. a. die 
szenischen Aufführungen «Italieni 
sche Karnevalsmusiken» in Mas 
ken und Kostümen sowie «Meta 
morphosen der Melancholie», eine 
Hommage an englische Komponis 
ten und Dichter des 17. Jahrhun 
derts, und das Musiktheater King 
Z . uz K ; u 
Faldklrdi-Fastlvsls mit «Zar 
Arthur mit der Musik von Henry 
Purcell und dem Drama von John 
Dryden. 
1992 feierte der Chor seinen ers 
ten internationalen Erfolg in 
Utrecht mit Purcells Dido and Ae- 
neas mit dem Freiburger Barockor 
chester unter der Leitung von Tho 
mas Hengelbrock. Im Balthasar- 
Neumann-Ensemble haben sich 
Spitzenmusiker aus mehreren Län 
dern zusammengeschlossen. Unter 
der künstlerischen Leitung von 
Thomas Hengelbrock hat sich das 
Ensemble in den vergangenen Jah 
ren einen exzellenten Ruf erwor 
ben. Am Sonntagabend führt der 
Chor im Montforthaus die komi 
sche Oper «Zar und Zimmermann» 
auf. Eine Einführung zum Werk, 
bietet um 18 Uhr, Anna Mika, im 
Graf-Rudolf-Saal, Montforthaus. 

Harmonischer Reichtum 
Die Pi-Pa-Virtuosin Lan Weiwei im Hallenbad 
FILDKIRCH - Unter dam Motto 
«Im nächtlichen Bambushain» 
machte die mehrfach ausge 
zeichnete Pi-Pa-Virtuosin Lan 
Weiwei, dlo schon letztes Jahr 
am FaMkirch-Fssthral zu Gast 
war, am späten Mittwochabend 
ihrem Publikum Ihr facettenrii- 
chos Heimatland China musika 
lisch arfahrtMr. 
»>m» UHfltr 
Die junge Lan Weiwei gilt bereits 
als eine der ganz Grossen auf der 
viersaitigen chinesischen Laute, 
der Pi Pa. Sie pflegt nicht nur die 
klassische Literatur, sondern wid 
met sich insbesondere Werken zeit 
genössischer Komponisten. Die 
acht Stücke ganz unterschiedlicher 
Länge, die Lan vortrug, hatten in 
haltlich alle mit China zu tun, mit 
einzelnen Regionen, mit chinesi 
scher. Geschichte und Kultur. Lan 
sprach vor jedem Stück kurz Uber 
dessen Inhalt, wobei sie teilweise 
wie ein Reiseprospekt klang. 
Es wäre schön gewesen, mehr 
Uber die Kompositionen selbst zu 
erfahren. Den Zuhörern dürfte es 
schwer gefallen sein, zwischen 
zeitgenössischen und traditionellen 
Stücken klar zu unterscheiden, die 
sich alle durch einen unglaublichen 
harmonischen Reichtum auszeich 
neten. Zupften die Finger von Lans 
rechter Hand, in atemberaubend 
schneller Abfolge, Uber einen län 
geren Abschnitt immer nur eine 
einzige Saite, entfalteten sich im 
nächsten Moment ungeahnte, ex 
trem komplexe musikalische Struk 
turen. Die technische Meister 
schaft, die Virtuosität, mit der Lan 
ihre Finger Uber ihr Instrument hu 
schen liess, war Uberwältigend; die 
klangliche, oft lautmalerische Viel 
falt, die sie ihrem Instrument dabei 
entlockte, schier unbegrenzt. 
In dieser Hinsicht besonders ein 
drucksvoll war eine Komposition 
Uber die berühmte Terrakottaarmee 
des ersten Kaisers Qin Shi Huangdi 
(259-210 v. Chr.) bei Xi'an im 
Nordwesten Chinas. Lan kündigte 
ger auf sich zumarschieren sehen 
könne. Eine solche bedrohlich 
scheppernde, schabende, immer 
lauter werdende Marschkomponen 
te hatte das Stück durchaus, doch 
beschränkte es sich keineswegs auf 
diesen eher vordergründigen Ef 
fekt. Programmusik, gewiss, aber 
von ihrer schönsten, berauschends 
ten Art. Der Marsch der Geisterar 
mee wurde zu einem harten, gläser 
nen Ticken und erstarb schliesslich 
in einem, wie von einem Wind 
hauch verursachten Rascheln. 
Auch ein chinesisches Gedicht, 
Uber dessen Inhalt sie allerdings 
nichts verriet, Übrigens das einzige 
nicht rein instrumentale StUck des 
Abends, hatte Lan im Repertoire. 
Erst nach einer nicht enden wollen 
den Flut von Harmoniewechseln 
und unterschiedlichsten Themen 
gelangte Lan cum wundervoll ge 
sungenen Schlussteil. 
das Stück als ein «Sound Movie» 
an, in dem man die Terrakottakrie- 
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