Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG. 9. JUNI 2005 BLW?I INLAND VO5TRÄO #MN8CHA " 9 
Vortrag 
ÖffMitHdiv Vartrag ran 
Praf. Dr. Moll Muschg 
BENDERN - Unter dem Titel «Europäi 
sche Identität - was heisst das - und was 
heisst in ihrem Licht: Europäische Integra 
tion?» findet am Liechtenstein Institut in 
Bendern ein Vortrag von Prof. Dr. Adolf 
Muschg statt. 
Im Rahmen eines umfassenden EWR- 
Symposiums, welches das Liechtenstein- 
Institut aus Anlass der zehnjährigen Mit 
gliedschaft Liechtensteins im Europäi 
schen Wirtschaftsraum (EWR) durchfuhrt, 
referiert heute Abend zum Auftakt Prof. 
Dr. Adolf Muschg zum Thema «Europäi 
sche Identität - was heisst das - und was 
heisst in ihrem Licht: Europäische Integra 
tion?». 
Adolf Muschg, 1934 geboren, war bis 
1999 Professor für deutsche Sprache und Li 
teratur an der ETH Zürich. Seit 2003 ist 
Adolf Muschg Präsident der Akademie der 
Künste in Berlin. Der vielfach preisgekrönte 
Autor (Hennann-Hesse-Preis 1974, Georg- 
Büchner-Preis 1994, Grimmelshausen-Preis 
2001) meldet sich in Essays, Reden und Zei 
tungsartikeln immer wieder zu tagespoliti 
schen Ereignissen zu Wort. Dabei be- und 
hinterfragt er auch die Rolle seiner Schwei 
zer Heimat innerhalb der Europa- und Welt 
politik und in Bezug auf eine notwendige 
Vergangenheitsbewältigung. 
Fragen zu Europa, zu Europäischer Inte 
gration und Identität stehen vermehrt im 
Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Sich 
zwar zu Europa bekennen, aber kritisch 
bleiben, scheint seine Devise, wenn er 
sagt: «Ich bekenne mich zur politischen 
Föderation Europas, sie bleibt in meiner 
Lebenszeit das. wichtigste und hoffnungs 
vollste Projekt der Geschichte. Aber zu 
gleich meine ich, dass sie mit der Vorstel 
lung europäische Identität» selbstkritisch 
umgehen oder noch lieber: gar nicht damit 
operieren sollte. Wenn die europäische Ge 
schichte nicht ausruht, «Identität» wortlos 
und pragmatisch auch für die Zukunft zu 
begründen: was dann? Das Zusammen 
wachsen und Zusammenraufen darf man 
einigermassen getrost dem tätigen Mini 
mum einvernehmlicher Gewohnheiten 
überlassen - aufgrund eines geteilten Re 
spekts für Menschen- und Bürgerrechte. 
Planetarisch betrachtet, handelt es sich bei 
diesem Minimum schon um ein bisher an 
derswo noch nirgends erreichtes und im 
mer noch utopisch anmutendes Maximum. 
Jede engere Definition Europas könnte von 
Übel sein und die Union eher spalten als 
verbinden.» 
Der öffentliche Vortrag findet heute Abend 
um 18 Uhr im Gemeindesaal in Gamprin 
statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldung an das 
Sekretariat des Liechenstein Instituts, Tel. 
373 30 22 erbeten. (PD) 
Im Interesse der Natur 
Alpgenossenschaft Gross-Steg auf Wanderschaft 
STE6 - Am Sonntag, B. Juni, var- 
anataltata dl« Mpgtnotsan- 
sdiaft Brosa-Staa dl« «rat« 
Amd 20 T«H- 
routa unter dia Rfcaa. 
Angesagt war die Begehung und 
Besichtigung der Schutzwaldsanie 
rung Gross-Steg «Rüfana - Bärgi- 
chöpf - Malbunstrasse». Die Gnos- 
wanderung wurde von Felix Nä- 
scher und dem BGS Beauftragten 
Ewald Oehry vom Amt für Wald, 
Natur und Landschaft begleitet und 
die bereits gemachten und noch zu 
erwartenden Arbeiten wurden fach 
männisch erläutert und kommen 
tiert. 
Die Waldungen in der «Rüfana» 
haben eine enorme Schutzbedeu 
tung fUr die darunterliegenden Hüt 
ten im Gross-Steg sowie die Ver 
bindungsstrasse nach Malbun. Seit 
Jahrzehnten verhindern überhöhte 
Wildbestände eine natürliche Ver 
jüngung dieser Wälder. 
Aufgrund des Berichtes «Wild 
probleme in den Wäldern» vom 
Februar 2003 wurde im Mai 2003 
mit Vertretern der Gemeinde Trie- 
senberg, Vertretern der Alpgenos 
senschaft, Mitgliedern der BGS- 
Kommission sowie mit Mitgliedern 
des Jagdbeirates eine Begehung vor 
Ort durchgeführt. Alle konnten sich 
im Gelände von den enormen Wild 
problemen überzeugen und man 
war sich einig, dass hier dringends 
ter Handlungsbedarf geboten ist. 
Im Gebiet «Under da Bärgi- 
chöpf» oberhalb der Gross-Steger 
Hütten ist seit Jahren die Erstellung 
"■ "fe-' 
Bergtour auf die Gauschla 
2310 m am 12. Juni 
SCHAAN - Der Liechtensteiner 
Alpenverein lädt alle Berg- und 
Naturfreunde zu einer unschwieri- 
gen Beigtour am Sonntag, 12. Juni, 
ein. Diese Rundtour Uber dem 
Rheintal führt grösstenteils über 
schöne Bergwege und über mässig 
steile Weideborde. 
Die markante Form des südlichs 
ten Gipfels der Alviergruppe fällt 
besonders auf, wenn wir von 
Schaan oder Vaduz hinaufblicken. 
Der «schlafende Bischof» ragt 
einer Steinschlagverbauung vorge 
sehen. Werden nicht durch jagdli 
che Massnahmen die Voraussetzun 
gen geschaffen, damit sich intakter 
Schutzwald entwickeln kann, sind 
diese Verbauungen aber in Frage zu 
stellen. 
Im Sommer 2004 wurde auf 
grund des Vorberichtes und eines 
genehmigten Projektes der Behör 
den und im Einverständnis der Bo 
denbesitzer mit den ersten Sanie- 
rungsmassnahmen begonnen. 
Die gesamte Anpflanzungsfläche 
wurde mit einem Wildzaun von ca. 
800 Metern Länge vor dem Zutritt 
,x)es Wildes gesichert. Der Zaunver 
lauf wurde so angelegt, dass er vor 
Steinschlag und Rufeniedergängen 
nach Möglichkeit geschützt ist. 
Durch die sehr hohe Verjün 
gungsdringlichkeit kann nicht auf 
eine natürlich einsetzende Veijün- 
trafan rieh an Santeg zu i 
gung gewartet werden. Die Sturm 
flächen sowie die grossen und klei 
nen Bestandesblössen weiden im 
Laufe dieses Sommers mittels 
Gruppenpflanzungen im Schutz 
von querliegenden Baumstämmen 
und im Schutz von Stöcken oder 
der bestehenden Bestockung be 
pflanzt. Die Bepflanzung erfolgt 
mit ca. 7000 Pflanzen, wie Fichten, 
Bergföhren, Lärchen, Bergahorn 
und Mehlbeere. 
Weitere Massnahmen in diesem 
Gebiet sind die massive Reduktion 
des Wildbestandes, sowie ein abso 
lutes FUtterungsverbot des Wildes 
innerhalb des erweiterten Projekt 
perimeters. 
Wie sich Aufforstungsmassnah- 
men innerhalb eines Wildzaunes 
sehr positiv auswirken, konnte an 
lässlich dieser Wanderung nur et 
wa* 50Ü Meter nördlich beispiel- 
Alpenvereiim 
mehr als 1800 Meter Uber dem 
Rhein auf. Wir sehen seine Mitra, 
seine Nase und sein Kinn. Als 
formschöne Felsgestalt erscheint er 
uns, wenn wir ihn von Süden aus 
betrachten. 
Im Vergleich zum nahen Alvier 
wird die schöne Gipfelwieise der 
Gauschla im Sommer wenig be 
sucht Der beliebte Skibeig ist ein 
hervorragender Aussichtsberg. Der 
Blick ins Rheintal und ins Sargan 
serland ist sogar noch schöner als je 
ner vom Alvier. Klein und unschein 
bar entdecken wir im Süden den Flä- 
scherberg. Der Rhein zieht sein sil 
bernes Band von Landquart bis zum 
Bodensee. Calanda, Pizol und Falk- 
nis zeigen uns ihre wahrhafte Grösse 
und Ausdehnung. Den Alpstein, die 
Glarner und Bündner Alpen und die 
Beige des Rätikons sehen wir von 
dieser grossartigen Aussichtsloge. 
Route: Kurhaus Alvier - Vorm- 
serweg - Flidaköpf - Gauschla - 
Schaner Alp - Turnahalde - Kur 
haus Alvier. 
Gehzeit im Aufstieg 3 1/2 Stun 
den, im Abstieg 3 Stunden, Höhen 
differenz ca. 1400 m. 
Zusammenkunft: Am Sonntag 
morgen um 7 Uhr bei der Balzner 
haft beobachtet werden. Jfn nörd- * 
liehen Teilgebiet obermlb der 
Gross-Steg-HUtten wurde am 26. 
Dezember 1999 vom Sturm Lothar 
eine grosse Waldfläche kahlge 
schlagen. Imierhalb dieser Fläche 
können schon sehr erfreuliche 
Aufforstungen festgestellt werden. 
Nur im Schutze eines Wildzaunes 
können sich die Jungpflanzen po 
sitiv entwickeln und ein entspre 
chender Schutzwald aufgebaut 
werden. 
Die Gnoswanderung 2005 war 
somit ein informativer Gedanken 
austausch Uber unseren Schutzwald 
und die Jagd. Die Alpgenossen 
schaft Gross-Steg bedankt sich bei 
Felix Näscher und Ewald Oehry 
für die sehr interessanten Ausfüh 
rungen und Informationen und 
hoft| weiterhin auf gute Zu 
sammenarbeit. (PD) 
Rheinbrücke, Weiterfahrt mit Pri 
vatautos bis zum Kurhaus Alvier. 
Bei unsicherem Wetter gibt der 
Tourenleiter Felix Vogt am Sams 
tagabend zwischen 17 und 18 Uhr, 
unter Tel. 384 15 49, gerne Aus 
kunft, ob die Tour stattfindet. 
Aufgrund der herrschenden Ver 
hältnisse sind einige Umstellungen 
ins Tourenprogramm eingeflossen. 
Wir bitten Sie, die gültigen Aus 
schreibungen jeweils den Medien 
zu entnehmen (normalerweise 
Donnerstagsausgabe in den Liech 
tensteiner Landeszeitungen). 
(LAV) 
ANZEIOE 
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