Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 6. JUNI 2005 BLATT I INLAND FELIDKIRG 
FELDKIRCH-FESTIVAL 
Persönlich 
Herzliche Glückwünsche 
unseren Jubilaren 
Das Volksblatt gratuliert recht herzlich zum 
Geburtstag und wünscht weiterhin alles Gute 
und Gottes Segen. 
hn■!t■ — 
twm Monug 
Maria FRASSON, Auring 57, Vaduz, zum 
85. Geburtstag 
Veranstaltungen 
Flohmarkt des Ettamverelits 
Gamprin-Bendern 
GAMPRIN - Am Mittwoch, den 8. Juni von 
14 Uhr bis 17 Uhr veranstaltet der Elternver 
ein Gamprin-Bendern auf dem Bongertplatz 
(bei nasser Witterung im Gemeindesaal) ei 
nen Flohmarkt für Menschen von 0 bis 99 
Jahren. Für Getränke, Kaffee und Kuchen 
wird gesorgt. Klein und Gross sind herzlich 
eingeladen. Eltemverein Gamprin-Bendern. 
Wander» und Testtag 
für Berg- und Ttekking-Schuhe. 
FLUMSERBERG - Schuh Risch lädt am 
Sonntag, 12. Juni, zum «Lowa»-Test. Wer 
Lust hat neben einem Wander- und Trek- 
kingschuh-Test in geselliger Atmospäre die 
frische Luft zu geniessen, sollte am 12. Juni 
um 9 Uhr bei der Talstation Flumserberg 
sein. Hoch oben auf den Bergen warten die 
neuen Modelle von «Lowa» zur Anprobe und 
fllr die anschliessende WaWÖerung.' Anmel 
dungen zum Wander- und Testtag bitte 
bis spätestens Mittwoch, 8. Juni, unter Tele 
fon +423 / 237 59 00. Weitere Infos auf 
www.schuhrisch.li. (PD) 
Vortrag mit Adolf Muschg 
GAMPRIN - Am Donnerstag, den 9. Juni 
um 18 Uhr lädt das Liechtenstein-Institut 
zu einem Vortrag mit dem bekannten 
Schriftsteller Adolf Muschg ins Gemeinde 
haus Gamprin ein. Adolf Muschg spricht 
zum Thema «Europäische Identität - was 
heisst das - und was heisst in ihrem Licht: 
Europäische Integration?». Anschliessend 
findet eine Diskussion statt und es wird ein 
Aperitif serviert. Der Eintritt ist frei. Aus 
organisatorischen Gründen wird um An 
meldung unter Telefon 373 30 22 (Fax 
373 54 22, E-Mail admin@liechtenstein- 
institut) gebeten. (PD) 
Aufruf 
Melsteffkurso: Unterkünfte 
für Teilnehmer gesucht 
VADUZ - Vom 4. bis 17. Juli finden in Va 
duz, Triesen und Eschen die Kurse der Inter 
nationalen Meisterkurse statt. Die Kurse für 
Gesang finden vom 4. bis 15 Juli, für Block 
flöte vom 8. bis 11. Juli, Violine und Cello 
vom 9". bis 16. Juli und die Jazz-Kurse vom 
12. bis 17. Juli statt. Für die Teilnehmer die 
ser Kurse suchen wir günstige oder vielleicht 
sogar Gratis-Privatquartiere. Sie sollten mit 
den öffentlichen Verkehrsmittel jedoch gut 
erreichbar sein, da die Mehrzahl der Studen 
ten über kein Fahrzeug verfügen. Da die 
Unterbringung in Hotels fUr die Studenten zu 
teuer ist, sind wir darauf angewiesen, den 
Grossteil der Teilnehmer privat unterbringen 
zu können. Wer also ein Zimmer während 
dieser Zeit an einen oder mehrere Teilneh 
mer zu vergeben hat, melde sich bitte im Se 
kretariat der Internationalen Meisterkurse 
Tel.-Nr. 235 03 30, Fax 235 03 31 oder 
E-Mail: lms®lms.llv.li. 
Internationale Meisterkurse 
Reisende Klänge 
Konzert des Duoe «KontraSax» in der Tangente 
Arzt im Die 
mst 
Notfalldienst 18.00 - 
8.00 Uhr 
Dr. Manfred Oehry, Schaan 
.392 13 13 
(in Praxis Dr. Ruth Kranz) 
• 
ESCHEN - Latten Samstag 
spMta In dar Tangente, dam 
verlängerten Wohnzimmer van 
Karl Gasanar, daa NMnar Dua 
«KontraSax». Ramy Harzberg am 
Kantrabaaa und Christine Facha 
an BassMarfnaftta und Sapran- 
aax galang aa dabal, Dura Be 
geisterung an dar Mnail 
Publikum zu übertragen. 
Die beiden Kölnerinnen Überzeug 
ten vor allem durch Kommunika 
tionstalent und Spielfreude. Das 
bestens aufeinander eingespielte 
Duo - sie spielen seit 1990 zusam 
men - zog das Überschaubare aber 
begeisterte Publikum mit ein und 
erklärte in kleinen Anekdoten so 
kryptische Titel wie «Kontrabass 
oder die Kunst des Reisens» oder 
«O wie schön ist die Karibik», ein 
Stück, das aus einer besonders tris 
ten und trüben Stimmung heraus 
entstand - Musik dient schliess 
lich auch zur Beschwörung einer 
besseren Welt! Diese augenzwin- 
kerende Haltung schlägt sich in 
der Musik nieder. KontraSax spie 
len abwechselnd Kompositionen 
und Improvisationen. Es sind mal 
minimalistische Arrangements, die 
meditative Gelassenheit verströ 
men, mal luftig-leichte Klangwel 
ten, die immer äusserst konzen 
triert Töne und Melodien erkun 
den. Der Titel ihrer neuen CD 
«Zanshin» - was für eine innere 
Haltung höchster Konzentration 
bei gleichzeitiger Gelassenheit 
steht - ist programmatisch für die 
Energie, die ihre Musik entfaltet. 
Begeisterten das Publikum in der Tangente: Ctirtstina Fuchs (links) und Romy Herzberg. 
Romy Herzberg entlockt dem 
Kontrabass Geräusche und Klän 
ge, indem sie mit den Händen über 
das Holz fährt, den Holzkorpus 
klopft und streichelt, und sie 
scheut sich auch nicht, den Bass 
als Rhythmusinstrument einzuset 
zen. Christina Fuchs ergänzt ideal 
mit ihrem dynamischen, aber im 
mer ruhigen Spiel auf der von ihr 
so genannten «Kirmeströte», dem 
Sopransax und der Bassklarinette. 
Romy Herzberg und Christina 
Fuchs beweisen in ihren musikali 
schen Erkundungen vor allem Neu 
gier. Das Reisen ist ein wichtiges 
Thema, der Dialog mit der Welt, ei 
ne Offenheit, die man der Musik 
anhört. Zurückgenommen bearbei 
ten sie die Instrumente in einer 
Weise, die bei aller Entspanntheit 
doch keine Langeweile aufkommen 
lassen. Das wache Duo pflegt 
Gren/.überschreitungen auch zu an 
deren Künsten und vertont bei 
spielsweise Filme oder macht Mu 
sik zu bildender Kunst, Bühne und 
Literatur. 
Ais ZUckerchen zum Schluss 
stellten sie ihr Improvisationstalent 
vor, indem sie die drei vom Publi 
kum vorgegebenen Begriffe Epi 
lepsie, Gartenarbeit und Sommer 
traum - keine leichte Vorgabel - 
Uberzeugend musikalisch umsetz 
ten. 
Sternstunde der Kirchenmusik 
«Veeperae Beatae Virginia» mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Eneemble 
FELDKIRCH - Monteverdls Ma- 
rienvaapar Ist nicht nur eines 
dar bedeutendsten Werke dar 
Musikgeschichte; |ada Auffüh 
rung Ist schon deswegen etwas 
ganz Basanderes, wall keine 
verbindliche Instrumentierung 
vorliegt. Festival-Leiter Thomas 
Hengelbrock, als Dirigent Spezi 
alist für Neuausgrabungen, Wa 
te die Aufgabe dar Neuinterpre- 
tatlon mit Bravour. 
• AnwUHIHf 
Die «Vesperae Beatae Virginis» 
(1607-1610) markieren eine mu 
sikalische Zeitenwende. Monte- 
verdi verband in einzigartiger 
Weise den alten, polyphonen, mit 
dem neuen Stil: mit von einem 
Intrumentalensemble begleiteten 
Sologesängen. Elemente der von 
ihm «erfundenen» Oper, verflocht 
er mit Chorgesang und gregoriani 
schen Antiphonen. Thomas En- 
gelbrocks Marienvesper am 
Samstag kam ohne den vom Kom 
ponisten vorgesehenen Doppel 
chor aus. Zwei solistische Vokal- 
gnippen standen, von der Orgel 
getrennt, nebeneinander, jede 
Chorstimme wurde durch eine So 
listin oder einen Solisten des Bal- 
thasar-Neumann-Chors vertreten, 
und auch die Instrumentalbeset 
zung des Balthasar-Neumann-En 
sembles war auf ein Minimum re 
duziert. Durch diesen kammermu 
sikalischen Ansatz gelang es Hen 
gelbrock, die Feinheiten dieses 
musikalisch so reichhaltigen Wer 
kes besonders deutlich herauszu 
arbeiten. Wie bei aller satztechni 
schen Kompliziertheit Präzision 
und Klarheit erreicht, in Tempi 
und Dynamik Dramatik forciert, 
Einzelnummern verknüpft und 
verschlungene Strukturen deutlich 
wurden, liess die Feldkircher Ma 
rienvesper zu einer Sternstunde 
der Kirchenmusik werden. 
Zwiesprache mit Gott 
Eingeleitet von den Choral-Anti 
phonen des Fests der Unbefleckten 
Empfängnis entfalteten die chori 
schen, kontrapunktisch mit jenen 
verwobene Psalmabschnitte eine in 
Worten kaum wiederzugebende 
Wirkung. Insbesondere in den, so 
listisch, als Duett bzw. Terzett ge 
sungenen, äusserst anspruchsvollen 
«concerti», in den sinnlich-eroti 
schen Hohelied-Vertonungen «Ni 
gra sum», «Pulchra es» oder dem 
mystischen, die Gottesgegenwart 
im Tempel des Alten Bundes evo- 
zierenden «Duo Seraphim», konn 
ten die Gesangssolisten ihre her 
vorragenden lyrischen Qualitäten 
unter Beweis stellen. Beeindru 
ckend in seiner Natürlichkeit das 
Bogenvibrato bei «Duo Seraphim»! 
Die Transzendenz des Echo-Ge 
sangs im «Audi coelum», die Zwie 
sprache von menschlicher und gött 
licher Sphäre, hätte ergreifender 
nicht zum Ausdruck gebracht wer 
den können. 
Medienpartner 
VOLKSBLATT 
Das gänzlich entrückte Publikum 
quittierte diese Meisterleistung mit 
tosendem Applaus und «Bravi!»- 
Rufen, wofür sich die Musiker mit 
der Wiederholung eines Psalms be 
dankten. 
I
	        

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