DONNERSTAG, 2. JUNI 2005
VOLKSI 1/1 II Tl ID ATELIERBESUCH
BLATTl IXUL I Un AUSSTELLUNG
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Nachrichten
Aktmalen
SCHAAN - Dieser
Kurs wendet sich an
die Freunde der
Aktmalerei, die ei
gene Grenzen über
schreiten wollen
und nach neuen
Ausdrucksmöglich
keiten suchen. Nach
anfänglichem Aus
einandersetzen mit
der Anatomie des
Körpers steht der Kurs ganz im Zeichen des
freien Schaffens und Experimentierens. Da
zu steht uns ein Modeil zur Verfügung. Der
Kurs 186 unter der Leitung von Wilfried Zi-
lian findet am Samstag, den 11. und Sonntag,
den 12. Juni jeweils von 9.30 bis 17 Uhr im
GZ Resch in Schaan statt. Anmeldung und
Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-
Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per
E-Mail info@stein-egerta.li. (PD)
«SakrHeg»-Verfilmung:
Drehbeginn im Juni
LOS ANGELES - Paul Bettany («Wimble
don») wird in der Verfilmung des Bestsellers
«Sakrileg» von Dan Brown (Buchoriginal:
«The Da Vinci Code») erneut für Regisseur
Ron Howard vor die Kamera treten. Bettany
spielte bereits in Howards preisgekröntem
Drama «A Beautiful Mind» mit. «Variety»
zufolge soll er den fanatischen Albino Silas
verkörpern. «Ameiie»-Star Audrey Tautou
gibt in der Bestsellerverfilmung ihr US-
Filmdebüt. Tom Hanks schlüpft in die Rolle
des Symbolforschers Robert Langdon, der in
der fiktiven Story geheimen Bruderschaften
und dunklen Kirchengeheimnissen nachgeht.
Die Dreharbeiten sollen im Juni beginnen.
Im Mai 2006 soll der Thriller in die Kinos
kommen. (sda)
Fliessende Bewegungen
Tage der offenen Tür in Doris Bühlers Atelier
TRÜRBACH - Die In Liechten
stein geborene Doris Bühler, die
Ibra künstlerische Ausbildung
In dm USA erhalten hat, Ist
zwar schon seit 2000 wieder in
der Region tatig, genauer In ei
nem Studio In THlbbach, aber
^ausgestellt hat sie ttHzulande
; ■ noch nie. Auf vielfaches Drän
gen hat sie jetzt am 1., 4. und 5.
Juni Ihr Atelier in der Haupt-
strasse 27 geöffnet.
«OmolMItw .
Jeder in Liechtenstein kennt Doris
Bühlers Bronzeplastik «Phoenix»
im Vaduzer Städtle. Aber was die
1970 geborene Künstlerin sonst
macht, ist hierzulande vielfach un
bekannt. Bis auf eine Beteiligung
am Skulpturenpark «Bad Ragartz»
hat Bühler in der engeren Region
nie ausgestellt, wohl aber an et
lichen Orten in den USA, in den
Niederlanden, der Schweiz, zuletzt,
bis 22. 5., in den Brookgreen Gar
dens in Süd-Carolina. BUhler hat in
Boston und Paris studiert und 1994
am Wheaton College in Norton,
MA., mit einem BA in Studio Arts
und International Relations abge
schlossen. In Wheaton erhielt sie
ihre erste Auszeichnung, den F. M.
Carpenter Prize for Fine Arts.
Dreieinhalb Jahre arbeitete sie in
den Skylight Studios in Boston und
machte 2000 ihren Master of Fine
Arts in Skulptur an der New York
Academy of Figurative Art. Trotz
der Erfolge sieht sich Bühler immer
noch als Lernende. «Ich bin faszi-
Freude
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Ideen fliegen sie die ganze Zelt an: Doris BUhler in ihrem Atelier.
niert vom menschlichen Körper.
Das ist für mich im Moment die
grösste Herausforderung.» Das Be
herrschen der Grundlagen ist ihr
besonders wichtig, ihre Arbeiten
zeichnen höchste technische Per
fektion und anatomische Genauig
keit aus. Jüngste Werke gehen
allerdings eher in Richtung Ab
straktion.
Streben nach AHanslchtigkelt
Sie zieht mit der Kamera umher,
auf der Suche nach Menschen in
besonders ausdrucksstarken Hal
tungen. Ideen fliegen sie die gan
ze Zeit an, Tag und Nacht. Aber
entscheidend für das Ergebnis ist
die bei der Arbeit mit dem Modell
im Atelier entstehende Spannung.
Wie bei Bernini zeichnen Bühlers
Plastiken die fliessende Bewe
gung der Figur und das Streben
nach Allansichtigkeit aus. Be
sonders zum Ausdruck kommt
diese in Serien, in denen eine Ab
folge identischer, immer ein Stück
weiter gedrehter Torsi ein gleich
zeitiges Sehen von allen Blick
winkeln ermöglicht. Ganz neu
sind ineinander verwobene Ein
zelbilder von Bewegungsabläufen
der jeweils gleichen Figur in Ter
rakotta. Daneben sind v. a. Arbei
ten aus Gips zu sehen, allerlei
Formen, Skizzen, Studien und
Vorarbeiten in verschiedenen Sta
dien. Auch kleinformatige Ölbil
der, Impressionen städtischer Sze
nerien aus Amerika werden ge
zeigt, teilweise sogar, für Bühler
ungewöhnlich, ohne Menschen.
Rolf Graf: c<von oben und von unten»
Ausstellungseröffnung im Kunstraum Engländerbau Vaduz
VADDZ - Am kommenden
Diensteg, den 7. Juni wird im
Kunstreum Engländerbau in Va
duz die Ausstellung «von oben
und von unten» von Rolf Graf er
öffnet. Sie wurde von Axel Jab-
lonski kuratiert. Zur Vernissage
um 18 Uhr sind alle herzlich
eingeladen; der Eintritt ist frei.
Ausgangspunkt der Ausstellung
von Rolf Graf im Kunstraum Eng
länderbau ist die Kassettendecke
der Kirche St. Martin in Zillis in
Graubünden. Diese Decke aus dem
12. Jahrhundert stellt ein Ord
nungsmodell der Welt von damals
vor. Christus in der Mitte, Bilder
themen aus dem Neuen Testament
drumherum, dann alttestamentari
sche Darstellungen und zum Rand
hin Meeresbestien und Engel als
die Grenze der Vorstellung von der
—KUNSTRAUM"
Englftnderfoau
«Von oben und von unten» heisst die Ausstellung von Rolf Graf, die am
kommenden Dienstag, den 7. Juni um 18 Uhr im Kunstraum Engländerbau
In Vaduz eröffnet wird.
9490 Vaduz www.kunstraum.il
Welt. Es war ein Modell, das Trag
fähigkeit hatte und dem Betrachter,
der den Mächten ausgeliefert war,
Sicherheit und Orientierung ver
mittelte.
Die Ausstellung «von oben und
von unten» ist eine raumgreifende
Installation. Mittels Diaprojektio
nen und einer Bearbeitung des Bo
dens wird der Zwischenraum zwi
schen Boden und Decke neu defi
niert: als Erlebnisraum und Ort, an
dem man sich heute befindet - im
mer noch zwischen oben und un
ten, gebunden wie eh und je an die
eigenen Vorstellungswelten.
Rolf Graf, 1967 in Heiden im
Kanton Appenzell geboren und
aufgewachsen, lebt und arbeitet in
Berlin. Er ist Bildhauer und stu
dierte Kunst bei Silvie und Chdrif
Defraoui an der Ecole sup^rieure
d'art visuel ESAV Genf und an der
Kunstakademie Düsseldorf bei
Jannis Kounellis. Einzel- und
Gruppenausstellungen u.a. in Bern,
Düsseldorf, Köln, Kreuzlingen, So-
lothurn.
Die Melancholie
des Augenblicks
Auf der Schnittfläche eines
Baumstumpfs hat jemand fein säu
berlich in der Manier eines Polste
rers eine bequeme Sitzfläche ange
bracht. Auf einem Klapphocker
sitzt ein Mann am Strassenrand, ne
ben sich drei Paar Stiefel, zu einem
kleinen Turm aufgestellt, sozusa
gen als minimale Verkaufspräsenta-
tion. Ein Parkplatz, in der Mitte ei
nige restliche Weihnachtsbäume im
Kreis strahlenförmig angeordnet.
Beispiele von Gestaltung, um nicht
der Beliebigkeit anheim zu fallen,
um den Lebensumständen eine
Ordnung zu geben, um Haltung zu
wahren gegenüber den alltäglich
sich aufdrängenden Widrigkeiten.
Mit der Kamera nimmt der in Ber
lin lebende Rolf Graf beiläufig der
artige Situationen auf und fügt sie
in sein stetig wachsendes Archiv
der zahllosen Beispiele von All
tagsbewältigung. Sich die «Erde
Untertan machen» gerät angesichts
solcher Beispiele oft zu Momenten
der Melancholie.
Es ist der Zwischenraum zwi
schen der Aufgabe und ihrer Lö
sung, zwischen der Zumutung und
ihrer Bewältigung, zwischen An
spruch und Wirklichkeit, dem Rolf
Graf in seinen Arbeiten immer wie
der nachgeht. So präsentierte er im
Kunstraum Kreuzlingen 2002 zwei
Seitenwände eines alten Schuppens
aus Holzbrettern, über Eck mitein
ander verbunden, inwendig mit
Styrodur, einem modernen him
melblauen Isoliermaterial, verklei
det. Beide Materialien dienen dem
selben Zweck: der Isolierung. Der
Blick kann sich nicht entscheiden.
Es fällt schwer, die Kombination
beider Materialien zu akzeptieren,
obwohl, sie doch heutzutage alltäg
lich ist.
Die Ausstellung dauert vom 8.
Juni bis 24. Juli und ist täglich
ausser Montag geöffnet. Die Öff
nungszeiten im Kunstraum Englän
derbau sind Dienstag und Donners
tag, 13 bis 20 Uhr; Mittwoch und
Freitag, 13 bis 17 Uhr; Samstag
und Sonntag 11 bis 17 Uhr. Weite
re Infos auf www.kunstraum.li im
Internet. (PD)
AN/I 1C.I
www.tak.li immer mit informiert
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