DIENSTAG, 31. MAI 2005
>
VOLKSI IMI A lim GEMEINSCHAFTSBRIEFMARKE
BLATT I I Iii LA IM U BRIEFMARKENECKE
5
Nachrichten
Feuerwehrdepot Schaan
wird umgebaut
SCHAAN - Der Gemeinderat hat für den
Umbau des Feuerwehrdepots die im Budget
2005 vorgesehenen Mittel von 165 000 Fran
ken freigegeben. Im Vordergrund des Bau
vorhabens steht die Umnutzung des ehemali
gen Samariterheims. (PD)
Schaaner Fäscht und
Schulsporttag am 25. Juni
SCHAAN - Der Schulsporttag und das
Schaaner Fäscht werden heuer erstmals am
gleichen Tag durchgeführt. Am Samstag,
den 25. Juni erwarten die Besucherinnen
und Besucher auf der Sportanlage Rhein-
| wiese viele Attraktionen. Ein Höhepunkt ist
| das traditionelle Dorf-Fussballturnier, an
| dem der Schaaner Gemeinderat wieder mit
einer Mannschaft vertreten sein wird. Der
Schulsporttag beginnt am Vormittag und
! geht fliessend in das Schaaner Fäscht Uber.
; Sport und Spass für die ganze Familie heisst
| das Motto. Entsprechend bunt ist das vielfäl-
' tige Programm mit Spielen, Vorführungen
der Sportvereine und einer gemütlichen
; Festwirtschaft. (PD)
i
Ausbau der Nordzufahrt
zur Deponie Forst
SCHAAN - Die Zufahrt zur Inertstoffde
ponie Forst wird durch den Werkverkehr
I und die damit verbundene Verschmutzung
der Zufahrtstrasse, mit Staubentwicklung
und Rutschgefahr bei nassem Wetter, zu
nehmend belastet. Der Gemeinderat hat
deshalb einen Kredit von 175 000 Franken
für den Ausbau der Nordzufahrt genehmigt.
Die neue Nordzufahrt zur Inertstoffdeponie
dient hauptsächlich den privaten Anliefe
rungen mit Personenwagen. Der Schwer
verkehr wird wie bis anhin über die beste
hende Strasse abgewickelt. Mit dieser Lö*
sung trägt die Gemeinde zur Entfle&iitlting
des Werkverkehrs und des Zulieferverkehrs
sowie zur Erhöhung der Sicherheit bei.
(PD)
Schaan: Gemeindesteuer
zuschlag bleibt bei 170 Prozent
SCHAAN - Für die Einwohnerinnen und
Einwohner von Schaan wird auch im Steu
erjahr 2004 ein Gemeindesteuerzuschlag
von 170 Prozent angewendet. Der Gemein
derat hat diesen Beschluss aul der Grundla
ge des Berechnungsmodells der Finanz
kommission und der Gemeindekasse an
seiner Sitzung vom 25. Mai gefasst. Schaan
gehört damit zusammen mit Balzers und
Vaduz zu jenen drei Gemeinden des Lan
des, die einen tieferen Gemeindesteuerzu
schlag anwenden. In allen anderen Ge
meinden beträgt der Zuschlag 200 Prozent.
Beim Berechnungssystem zur Ermittlung
des Gemeindesteuerzuschlags werden die
Durchschnittswerte aus der laufenden
Rechnung, der Investitionsrechnung und
des Eigenkapitals der Gemeinde berück-
; sichtigt. Konkret werden die Zahlen der
; Rechnungsjahre 2003 und 2004 sowie des
1 Budgets 2005 mit einbezogen. Das transpa-
| rente und flexible Berechnungsmodell ge-
; währleistet, dass sich die Höhe des Ge
meindesteuerzuschlags jeweils am tatsäch-
; liehen Mittelbedarf der Gemeinde orien
tiert. (PD)
i Oldtimer-Kontrollwoche bei der
Motorfahrzeugkontrolle
! VADUZ - In Absprache mit dem Motor-Ve-
: teranen-Club Liechtenstein wird die MFK
in Vaduz die für dieses Jahr anstehenden
: Kontrollen in der Woche vom 30. Mai 2005
bis zum 3. Juni 2005 konzentrieren. Aufge-
| boten sind rund 60 Oldtimer-Personenwa-
! gen und ca. 15 Motorräder. Es dürften des-
; halb in der nächsten Woche vermehrt inter
essante Veteranenfahrzeuge auf unseren
Strassen zu bewundern sein. Gerne sind Sie
auch eingeladen, bei der MFK vorbeizu
schauen und eventuelle technische Proble
me schon im Voraus mit den Experten zu
besprechen,
i Motor-Veteranen-Club Liechtenstein
* <
Briefmarke als Botschafter
Die Briefmarke ist ein spezielles Kulturgut mit langer TVadition in Liechtenstein
SCHAAN - «Mit China und Liech-
HAAN
istelr
tensteln haben sich zwei Län
der gefunden, die die Brlefmar
kenkultur seit Jahren pflegen»,
sagt Thomas Büchel, Leiter der
Stabsstelle für Kulturfragen.
Die am 18. Mai in Liechtenstein
und China in Umlauf gebrachte
Gemeinschaftsbriefmarke ist
das Resultat eines erfolgrei
chen Kulturaustausches.
• Alloidw BfrUn
Was verbindet seit dem 18. Mai
2005 eines der grössten und eines
der kleinsten Länder der Welt mit
einander? Eine Gemeinschafts
briefmarke. Die Volksrepublik Chi
na und das Fürstentum Liechten
stein haben zusammen in einem
«Kulturaustauschprojekt» eine spe
zielle Briefmarke mit landesspezi
fischen Blumenmotiven «gestaltet.
«Es begann vor etwa sechs Jah
ren. Der chinesische Generalkonsul
in Zürich ergriff damals die Initiati
ve und lancierte die Idee», sagt
Katrin Frick, stellvertretende Leite
rin des Amtes für Briefmarkenge
staltung. Danach wurde der ganze
diplomatische Tross in Bewegung
gesetzt. Auch kleine Probleme wa
ren in der Anfangsphase zu über
winden: «Es war vor allem schwer,
mit den entsprechenden Personen
in China Kontakt aufzunehmen,
wegen der immensen Grösse des
Landes. Wir wussten nicht genau,
wen wir denn da in China anrufen
müssen, um die Organisation in die
Wege zu leiten. Doch das General
konsulat in Zürich half unS", "die
richtigen Personen zu erreichen.»
Im November 2003 fanden das
erste Treffen und die erste Bespre-
Dle liechtensteinische Delegation zusammen mit Harn-Peter Willi, schweizer Konsul in!
der chinesischen Post beim Besuch In Chine am 18. Mal 2005.
i, und I
chung statt. Die wichtigsten Aspek
te des Projekts wurden dabei fest
gehalten. Der Weg war frei für die
Gemeinschaftsbriefmarken der
zwei «Briefmarkensammler-Kultu-
ren». «China hat die meisten Brief
markensammler, verteilt auf die
Einwohnerzahl, und Liechtenstein
pflegt die Briefmarkenkultur schon
lange», sagt Thomas Büchel, Leiter
der Stabsstelle für Kulturfragen.
Chen Hongshou
und Ambrosius Bosschaert
«Zuerst musste man sich einigen,
was man als Motiv auswählt. Wir
entschieden uns fjlr ein Bild eines
Blumenbouquets aus der fürst
lichen Sammlung, gemalt vom flä
mischen Maler Ambrosius Bos
schaert des Älteren», sagt Büchel.
Die chinesische Delegation ent
schied sich auch für ein Blumen
motiv und wählte das «Blumenran-
kenbild» des Meisters Chen Hong
shou. So besassen beide Briefmar
ken eine Verbindung. Auf beiden
Postwertzeichen sind Blumen im
Zentrum und beide Künstler lebten
fast zur gleichen Zeit (Zwischen
1573 und 1652).
Kulturaustausch zweier Länder
Die Gemeinschaftsbriefmarken
sind nun schon seit dem 18. Mai
in Umlauf. Thomas BUchel sieht
im ganzen Projekt drei Schlüssel
punkte: «Erstens sind Briefmar
ken ein spezielles Kulturgut und
haben hierzulande ein grosse Tra
dition. Zweitens: Die Briefmarken
dienen auch als Botschafter und
zeigen ein Abbild von Liechten
stein. Nicht zuletzt unterstützte
das ganze Projekt den Kulturaus
tausch zweier sehr verschiedener
Länder.»
Die Feierlichkeiten zur Ausgabe
der liechtensteinischen Gemein
schaftsmarken China-Liechtenstein
finden am 15. Juni 2005 in Vaduz
statt. Eine Delegation aus Peking,
wird dem Festakt beiwohnen. «Wir
mussten das Fest auf den 15. Juni
ansetzen, obwohl die Briefmarke
schon seit dem 18. Mai erhältlich
ist. Am 18. Mai war ja unsere Dele
gation in China und wir konnten
nicht gleichzeitig zwei Feste orga
nisieren», sagt Katrin Frick.
Briefmarkenecke
Europa-Marke 60
Am 19. September i960 gelangte
die I. liechtensteinische Europa
marke zur Ausgabe. Der 50-Rap-
pen-Wert wurde von Louis Jäger
entworfen und zeigt ein Waben
muster mit der Inschrift Europa.
Die in London beheimatete Fir
ma Harrison & Sons Limited er
hielt den Druckauftrag für diese 1.
Europamarke des Fürstentums
Liechtenstein. Die Bogen umfass-
ten 20 Marken und die Auflage be
trug 322 000 Stück. Gedruckt wur
de auf weisses Papier ohne Fase
rung, der Bogen trug die Platten
nummer 1. Sammler wie Händler
nennen diese Marke «Europa 60»
oder «Wabenmarke».
Frankaturgültig waren die Mar
ken bis 31. Oktober 1966. Die Mar
ken waren innert drei Tagen ausver
kauft. Was war geschehen?
Zum einen wurde die Nachfrage
der Europasammler teilweise unter
schätzt, obwohl die Auflage höher
war als die zur gleichen Zeit her
ausgegebene Serie «Bäume und
Sträucher», die mit einer Auflage
von 180 000 bis 192 000 zu Buche
steht.
Andererseits musste viel Maku
laturware aussortiert werden und so
entstand ein Engpass bei der Aus
lieferung. Zur Deckung der Nach
frage mussten die reservierten Be
stände, die für das Postmuseum
vorgesehen waren, herangezogen
werden. Schweizer Händler boten
schon am Abend des zweiten Tages
das Doppelte des Ausgabepreises
und ein gewaltiger Ansturm auf die
Marken begann. Man könnte mei
nen, in den Waben wäre noch Ho
nig gelagert, so wurden Sammler,
BBPV
ABED
«tamoii
Händler und Spekulanten angezo
gen. Bei vielen Einheimischen
brach das Sammlerfieber aus und
die liechtensteinischen Briefmar
ken erlangten Weltruhm. Nicht nur
die Fachleute wurden auf die liech
tensteinischen Marken aufmerk
sam.
Die Abonnentqnzahl betrug im
Jahre 1960 an die 4000 und steiger
te sich bis zum Jahre 1982 auf
92 700 Bezüger und löste somit ei
nen Boom aus, der über mehr als
zwei Jahrzehnte andauerte.
Einige Jahre vergingen, bis eine
zweite Auflage zum Vorschein
kam. Man musste ja bekanntlich
die Museumsbestände auflösen und
druckte dann die Marken nach. Die
zweite Auflage unterscheidet sich
durch drei Merkmale von der Ur-
marke. Bei der Einzelmarke sind
der Name des Entwerfers und der
Druckerei näher am Markenbild.
Die Bogen tragen die Plattennum
mer 2 und im Bogenrand ist Harri
son & Sons Ltd. aufgedruckt. In
Fachkreisen wird die Auflagezahl
um die 3000 Stück Marken ge
schätzt. Von offizieller Seite konn
ten keine genaueren Zahlen in Er
fahrung gebracht werden. Die
zweite Auflage kam in einem Teil
von Geschenkheftli der Regierung
unter die Leute. Später wurden
durch Umtauschaktionen weitere
Marken in Umlauf gebracht. Man
rechnet, dass um die 400 Marken
den Weg zu den Sammlern gefun
den haben.
Gestempelte Marken sind höchst
selten und stammen alle aus den
Geschenkheftli, die jeweils einen
Viererblock postfrisch und einen
Viererblock gestempelt enthielten.
Sämtliche Marken der zweiten
Auflage sind mit dem Ersttagstem
pel vom 19. September 1960 ent
wertet, obwohl die Marken zum da
maligen Zeitpunkt womöglich noch
gar nicht gedruckt waren. Bedarfs
briefe sind von der zweiten Auflage
keine vorhanden, da die Marken
erst nach der Ungültigkeitserklä
rung zum Vorschein kamen.
Kommen wir nochmals auf die
erste Ausgabe zurück. Bei dieser
Ausgabe kommen Doppelzähnun
gen und Farbverschiebungen vor.
Ein ungezähnter Probedruckbo
gen ohne Randbeschriftung fand
den Weg zu den Sammlern. Interes
santerweise war der Probedruckbo
gen mit dem Originalgummi verse
hen. Dieser Bogen wurde
zwischenzeitlich zerschnitten und
fand so Aufnahme in verschiedenen
Alben.
Auch 45 Jahre nach der beschrie
benen Europamarke werden immer
wieder neue Marken aufgelegt und
können über ein Abo im Voraus, di
rekt bei der Postwertzeichenstelle
in Vaduz, oder am Ausgabetag an
den Postschaltern erworben wer
den. So auch am kommenden Mon
tag, den 6. Juni 2005. Schön und
portogerecht frankierte Briefe und
Karten lockern jede Sammlung auf.
Die genauen Portostufen und Fran
katurmöglichkeiten für die neuen
Ausgaben können Uber www.lphv.
Ii abgerufen werden.
Für den LPHV: Hans Oehri;
LPHV, Postfach 460, 9490 Va
duz, oder E-Mail lphv@lphv.li
»i
&