Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 28. MAI 2005 VOLKS| INTERNATIONAL DESTAGIS 36 
VOLKS 
BLATT 
SPLITTER 
Bartie vor Gericht 
OTTAWA - Barbie, die Puppe, gegen Barbie 
das Restaurant: Dieser ungewöhnliche 
Rechtsstreit wird demnächst das höchste ka 
nadische Gericht beschäftigen. Der High 
Court liess am Donnerstag in einem Urheber 
rechtsstreit die Berufungsklage, des US- 
Spielwarenherstellers Mattel Inc. gegen den 
in Montreal ansässigen Eigentümer zweier 
Restaurants mit dem Namen «Barbie's» zu. 
Der Restaurantbesitzer vertritt den Stand 
punkt, der Name «Barbie's» spiele auf Bar- 
becue an. In den «Barbie's»-Restaurants gibt 
es vor allem Grillgerichte (Barbecue) zu es 
sen. Mattel dagegen sieht sein Recht an den 
eingetragenen Markennamen «Barbie» und 
«Barbies» verletzt. Der Fall soll im Oktober 
verhandelt werden. (AP) 
Winzige Giftspinne 
verbreitet Angst 
DllBAI/KAIRO - In den Vereinigten Arabi 
schen Emiraten verbreitet eine nur 1,5 Zenti 
meter grosse Spinne Angst und Schrecken. 
Ihr Gift ist tödlich. Da die Rotrückenspinne 
in dem Wüstenstaat nicht heimisch ist, haben 
die Spitäler und Arztpraxen des Landes nach 
Angaben der Zeitung «Gulf News» von ges 
tern Freitag bislang noch kein Gegengift vor 
rätig. Die Spinne wurde vermutlich aus Aust 
ralien eingeschleppt, wo sie häufig zu finden 
ist. (sda) 
Marlall Cany feiert 
16. Numwer ein» Hll 
NEW YORK - Mariah Carey hat allen 
Grund zum Feiern: Mit der Ballade «We Be- 
long Together» von ihrem jüngsten Album 
«The Emancipation of Mimi» hat sie den 16. 
Nummer-eins-Hit ihrer Karriere geschallt. Er 
folgreicher waten mit 20 beziehungsweise 18 
Nummer-eins-Singles bislang nur die Beatles 
und Elvis Presley. Careys Single ging inner* 
halb von weniger als zwei Monaten mehr als 
zwei Millionen Mal über den Ladentisch. «Ich 
glaube nicht,.diuis ich das wirklich schon ver- 
aifceitet habe», sagte sie der Nachriehtenagen- 
(AP) 
ANZhlGü 

I 1 I ul I l IC I L'l I L>IU J I L. 
-Abonnent von 
Vorzugspreisen 
«Es geht um Ihre Zukunft» 
Europa schaut gebannt nach Frankreich - Letzter Appell Chiracs für EU-Verfassung 

BRÜSSEL/PARIS - Gebannt, aber 
fast hoffnungslos blickt Europa 
morgen Sonntag nach Frank 
reich. Rund 42 Millionen Wahl 
berechtigte sind aufgefordert, 
ihr Votum über die europäische 
Verfassung abzugeben. Nach 
Jüngsten Umfragen hat sich die 
Mehrheit gegen den neuen EU- 
Vertrag stabilisiert und liegt bei 
54 bis 55 Prozent. 
« 
Bewahrheitet sich dies, wäre die 
Verfassung tot und die EU befände 
sich gut ein Jahr nach der histori 
schen Erweiterung in einer Krise. 
Aber auch in Frankreich dürfte ein 
Nein ein innenpolitisches Beben 
auslösen. Staatspräsident Jacques 
Chirac hatte am Donnerstagabend 
noch einmal einen dramatischen 
Appell an seine Landsleute gerich 
tet. «Am Sonntag wird jeder von 
uns einen Teil von Frankreichs 
Schicksal in seinen Händen tra 
gen», sagte, Chirac in einer von 
Fernsehen und Radio übertragenen 
Ansprache. Frankreich als EU- 
Gründungsstaat trage die Verant 
wortung, «das Risiko eines Bruchs 
der Union unseres Kontinents» zu 
vermeiden. Das Referendum sei 
keine Abstimmung über die Regie 
rung. «Es geht um Ihre Zukunft und 
die Ihrer Kinder, die Zukunft Frank 
reichs und die Zukunft Europas.» 
Am gestrigen Abend wollten 
Bundeskanzler Gerhard Schröder 
Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac hat gestern nochmals an die 
Bevölkerung appelliert, für die EU-Verfassung zu stimmen. 
und der spanische Ministerpräsi 
dent Jose Luis Rodriguez Zapatero 
noch einmal in Frankreich für die 
Verfassung werben. Ob aber die 
Appelle der Alpha-Tiere Europas 
die Menschen überzeugen werden, 
ist mittlerweile mehr als fraglich. 
Zu lange hat die politische Elite in 
Frankreich die Bedenken der Men 
schen nicht ernst genug genommen 
und ein Ja zur Verfassung fest ein 
kalkuliert. Diese Attitüde dürfte das 
Lager der Gegner letztlich noch ge 
stärkt haben. 
Angst vor neoliberalem Club 
Brüssel war in der Kampagne 
bislang meist nur Zuschauer. Chi 
rac war bestrebt, die EU-Würden- 
träger - wie etwa Kommissionsprä 
sident Josö Manuel Barroso - so 
weit wie möglich herauszuhalten. 
Ganz offenbar hat das Image der 
EU in Frankreich sehr gelitten. Die 
Befürchtung, Europa verwandele 
sich nach der Erweiterung in einen 
neoliberalen Club, bei dem soziale 
Sicherheit nur noch eine unterge 
ordnete Rolle spielt, ist vor allem in 
Frankreich gross. Deshalb ist das 
Lager der Verfassungsgegner rela 
tiv gross. 
Der Frage, was bei einem Nein 
mit der EU passiert, wird in Brüssel 
beharrlich ausgewichen. Es sei jetzt 
Sache der Franzosen abzustimmen, 
am Sonntagabend werde man das 
Ergebnis bewerten. Gestern Freitag 
betonte ein Sprecher der EU-Kom- 
mission allerdings ungewohnt red 
selig, dass mittlerweile neun Staa 
ten die Verfassung ratifiziert hätten. 
Und diese neun Staaten repräsen 
tierten mit 220 Millionen Men 
schen 49 Prozent der EU-Bevölke- 
rung. (sda) 
Vorfälle von Missbrauch des Korans 
Pentagon gesteht fünf Fälle von Missbrauch des Korans in Guantanamo ein 
WASHINGTON - im Skandal um 
mögliche Schändungen des Ko 
rans durch US-Soldaten hat das 
US-Verteidigungsministerium 
Missbräuche in mindestens fünf 
Fällen eingestanden. Acht weite 
re mutmassliche Vorfälle hätten 
sich als harmlos herausgestellt. 
Viermal sei das heilige Buch des Is 
lam von Wächtern und einmal von 
einem Verhörbeamten «im weites- 
r 
ten Sinne falsch behandelt» wor 
den, sagte US-Brigadegeneral Jay 
Wood am Donnerstag (Ortszeit) in 
Washington. Der General machte 
zudem moslemischen Gefangenen 
Vorwürfe, sie selbst hätten den Ko 
ran einige Male falsch behandelt. 
In drei Fällen sei der Koran «sehr 
In Islamischen Ländern kam es wegen der Meldung, dass der Koran 
mlssbraucfit worden sei, zu teils gewaltsamen Kundgebungen. 
wahrscheinlich» absichtlich falsch 
behandelt worden, sagte Wood wei 
ter. 
Die US-Zeitschrift «Newsweek» 
hatte Anfang Mai berichtet, dass 
US-Soldaten in Guantänamo den 
Koran entwürdigt und sogar in die 
Toilette geworfen hätten und damit 
für Empörung in der islamischen 
Welt gesorgt. Der Bericht löste ei 
ne Welle von Protesten in vielen 
moslemischen Staaten aus, in Af 
ghanistan starben dabei 14 Men 
schen. 
In der vergangenen Woche zog 
das t Nachrichtenmagazin den Arti 
kel vollständig mit der Begründung 
zurück, die Quelle des Berichts, ein 
Regierungsbeamter, sei sich seiner 
Angaben nicht mehr sicher, (sda) 
Tag der Blauhelme 
UNO baut Friedenseinsätze aus 
GENF - Die UNO baut ihre Flie 
denseinsätze laufend aus. An 
lässlich des Internationalen Ta 
ges der Blauhelme von morgen 
Sonntag gedachte UNO-General 
sekretär Kofi Annan der Opfer. 
115 Friedenssoldaten der UNO ka 
men im vergangenen Jahr ums Le 
ben. In diesem Jahr wurden bereits 
39 weitere getötet, unter ihnen 9 
Soldaten aus Bangladesh, die in 
der Demokratischen Republik 
Kongo bei einem Attentat ihr Le 
ben verloren. 
Derzeit sind weltweit 66 000 Mi 
litärs und 15 000 Zivilisten in 17 
Friedensoperationen der UNO im 
Einsatz. Sie wachen über die Ein 
haltung eines Waffenstillstandes, 
entwaffnen ehemalige Kämpfer, 
und fördern die Versöhnung von 
Konfliktparteien. 
Weiter helfen sie bei humanitä 
ren Einsätzen, unterstützen Flücht 
linge und Vertriebene bei der 
Rückkehr in ihre Heimat und set 
zen Voraussetzungen für demokra 
tische Wahlen sowie den Wieder 
aufbau durch. Die Friedensopera 
tionen der UNO kosten jährlich 
fünf Millionen Dollar. 
In den vergangenen 12 Monaten 
setzte der UNO-Sicherheitsrat 
neue Friedensoperationen ein: in 
Haiti, in Burundi und in der Elfen 
beinküste. Das Mandat der Be 
obachtermission in der Demokrati 
schen Republik Kongo wurde er 
weitert. (sda) 
+ t ili guter Utzt..,++ + + + 
Mahr Milch 
mit Matratzen 
BRÜSSEL - Auch Kühe lieben 
den Komfort. «Eine Kuh mit 
Komfort gibt mindestens 3000 
Liter Milch mehr pro Jahr», ver 
sichert Johan Van Royen, Spre 
cher der Landwirtschaftsmesse 
Agribex, den belgischen Bauern. 
Genug Platz, Licht und Luft in 
den Ställen seien nötig. Aber 
auch Bürsten, an denen sich die 
Rindviecher reiben können, und 
Matratzen gehören für Van Roy 
en in einen modernen Stall, 
«Eine Kuh, die wiederkäut, 
liegt lieber», zitierte die Zeitung 
«De Morgen» den Fachmann am 
Freitag: «Um sich hinzulegen, 
lässt das Tier sich auf die Kniege 
lenke fallen. Wenn der Stall einen 
Steinboden hat, tut sich die Kuh 
weh, weshalb sie nach geraumer 
Zeit zum Wiederkäuen stehen 
bleibt. Das bereitet Stress.» Und 
eine Kuh, die gestresst ist, gibt 
weniger Milch. Eine Kuh-Matrat 
ze könne da Abhilfe schaffen. 
(sda)
	        

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