Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 25. MAI 2005 VOLKSI IKII AMf\ INITIATIVE 
BLATTl llllLMIlll/ NACHRICHTEN 
Nachrichten 
Aufenthaltsbewllllgungen für 
EWR-Staatsangehörige 
vaduz - Insgesamt 20 EWR-Bürgerinnen 
und -Bürger können sich Uber ihre durch 
Auslosung erworbenen Aufenthaltsbewilli 
gungen in Liechtenstein freuen. Am 13. Mai 
2005 ging das erste von zwei Auslosungsver- 
fahren im Jahre 2005 zu Ende. Im Zuge der 
Schlussauslosung wurden 15 Aufenthaltsbe 
willigungen für erwerbstätige und 5 Aufent 
haltsbewilligungen fUr nicht-erwerbstätige 
Personen ausgelost. Diese Anzahl kann sich 
aufgrund der Möglichkeit des Familiennach 
zuges erhöhen. Für diese erste Auslosungs 
runde haben sich 211 Erwerbstätige und 12 
Nicht-Erwerbstätige beworben. Liechten 
stein kommt mit den Auslosungen und der 
damit verbundenen Erteilung von Aufent 
haltsbewilligungen seinen EWR-rechtlichen 
Verpflichtungen im Sinne der ausgehandel 
ten Sonderlösung, welche im Beschluss Nr. 
191/1999 des Gemeinsamen EWR-Aus- 
schusses festgelegt wurde, nach. Wie er 
wähnt, wird es in diesem Jahr noch ein wei 
teres Auslosungsverfahren geben. Die Be 
werbungen dafür sind zwischen dem 1. und 
31. August 2005 beim Ausländer- und Pass 
amt einzureichen. Die entsprechenden Teil 
nahmeformulare sind ab dem 15. Juli 2005 
beim Ausländer- und Passamt erhältlich bzw. 
können , unter der Internetadresse 
www.apa.llv.li abgerufen werden. (pafl) 
Balzers genehmigt 
Gründung der Jugendfeuerwehr 
BALZERS - Die Feuerwehr Balzers hat bis 
anhin acht junge Interessenten, von denen 
sechs schon an drei Anlässen / Übungen teil 
genommen haben. In der Person von Patrik 
Telser wurde auch ein Jugendbetreuer für die 
Feuerwehr Balzers bestimmt. Dieser nimmt 
sich gezielt der Jugendlichen an, betreut und 
übt mit denselben. Nun hat die Feuerwehr 
Balzers bei der Gemeinde Balzers zwei An 
träge gestellt: Die Bewilligung bzw. die 
grundsätzliche Zustimmung zur Gründung 
einer JugendfeuerW&r Balzers durch die 
Freiwillige Feuerwehr Balzers und die Ge 
nehmigung eines Kredites im Betrage von 
12 000 Franken für die Anschaffung von Ar 
beits- und Schutzkleidung für die Einklei 
dung von zehn Jugendlichen. 
Dem ebenso erschienenen Protokoll der 
Sitzung des Gemeinderats Balzers vom 3. 
Mai ist zu entnehmen, dass der Gemeinderat 
einstimmig die Gründung einer Jugendfeuer 
wehr Balzers befürwortet und den Gesamt 
kredit von 12 000 Franken für die Einklei 
dung genehmigt. (Red.) 
Aha-Sommercamps: 
noch Plätze frei 
SCHAAN - Bei zwei 
Camps in Luxemburg 
sind noch je drei Plätze 
frei. Wer also Lust hat, 
während der Sommer 
ferien zu verreisen und 
dabei Jugendliche aus 
verschiedenen Nationen kennen zu lernen, 
sollte sich rasch entscheiden und anmelden! 
«Sprachensalat» 
Bei Spiel, Sport und Musik findest du mit 
Jugendlichen aus Belgien, Luxemburg, 
Frankreich und Liechtenstein den Weg durch 
den «Sprachensalat». Wie man sich unterhal 
ten kann, obwohl man die anderen nur teil 
weise oder gar nicht versteht, weil sie andere 
Sprachen sprechen, wird in diesem Camp er 
lebbar vom 16. bis 23. Juli; Alter: 12 bis 14, 
Kosten: CHF 350.-. 
KulturaHes, SpM und Party 
Egal, ob du gerne malen, ein Buch binden, 
einen Video drehen, ein Mosaik nach eige 
nen Ideen gestalten oder mit Metall ein 
Kunstwerk herstellen möchtest, die Angebo 
te sind so vielfältig wie die Jugendlichen aus 
allen Herren Länder. 22. Juli bis 1. August, 
Alter: 15 bis 18, Kosten: CHF 350.-. Die 
Teilnehmer/-innen werden durch die Mitglie 
der des Vereins «Europäische Jugendbeglei 
ter Liechtenstein» (EJL) begleitet. Weitere 
Informationen und Infos über weitere Camps 
gibt's im «aha» - Tipps und Infos für Junge 
Leute, Schaan, 232 90 20, www.aha.li. (PD) 
Tim UNO 
INFO* 
rÖRJUNOS 
Rund 50 Psrsonan diskutitrtM gestern Abend an dar FBP-lnfarmatlansvaraMtaltuiig In Vaduz ttbar die. 
kündigte Vtrfassungslnltiathre «FUr daa Laban». Hintan In dar Bildmitte: LandtagepriMdent Maua Hangar. 
StaNmg: Raglr 
Noch viele offene Fragen 
um die Verfassungsinitiative 
Was die Initiative «Für das Leben» bewirken will und kann 
VADUZ - «Dia Infanten «Für das 
Laben» wollen die Würde des La- 
infft ge- 
ndsatz- 
llche Absichtserklärung fand 
gestern Abend bratta ZusUp- 
mung in der FBP-Diskussims- 
runda. Dass noch vM 
bens auch für die Zukunft 
wahrt wissen. Diese gni 
stehen kann. Ganz verständlich, 
wenn es um einen Text geht. Sich 
verständigen war gestern das Ziel 
der Veranstaltung. 
oungabedarf nötig Ist, war am 
schluss jedoch offensichtlich. 
*Martin lUtdi 
Was wollen sie, die Initianten «Für 
das Leben». Auf den ersten Blick 
scheint es klar: den absoluten 
Schutz des Lebens, vom Anfang 
bis zum Ende. - Eine allgemeine 
Formulierung, um das Ziel der 
Gruppe «Für das Leben» zu formu 
lieren, jedoch eine bewusst ge 
wählte. Denn einen Interpreta 
tionsspielraum würde auch eine 
viel genauere Definition offen las 
sen, wie die gestrige Diskussion 
zum Thema «Lebensabbruch» klar 
machte. 
Die einen verstehen den Initiativ 
text sehr absolut, andere nur abso 
lut und die anderen verstehen nicht, 
dass man den Text so absolut ver- 
Ai 'tA-j-. .A.ifc ^ '■ *■ 
neue vanuiungsnBRr. 
Ob der vorgesctyagene, ergänzte 
Verfassungstext zum Schutz des 
Lebens weiter geht als der beste 
hende? «... der Schutz des 
menschlichen Lebens von der 
Empfängnis an bis zum natürlichen 
Tod ... sowohl der Menschenwür 
de als auch ...», lauten die Ergän 
zungen des Kommitees zum Arti 
kel 14 der Verfassung. Wie Vertre 
ter des Komitees gestern darlegten, 
heisse das beispielsweise nicht, 
dass man keine passive Sterbehilfe 
leisten dürfe. Man wolle mit den 
ergänzten Passagen jedoch für die 
Zukunft absolut sicherstellen, dass 
Verhältnisse wie etwa in den 
Niederlanden von Gesetzes wegen 
in Liechtenstein nie durchsetzbar 
würden. In den Niederlanden ist ei 
ne aktive Form von Sterbehilfe ge 
setzlich gestattet. 
Auch wolle man auf gar keinen 
Fall verhindern, dass man schwan 
geren Frauen jegliche Hilfe zukom 
men lasse. 
Beraten Ja, dier... 
Das Beratungsmodell der FBP- 
(Lebensschutz Plus) wurde 
in. diesem Zusammenhang in d» 
Dikussion eingeführt/Ob das Ihitir 
ativ-Komitee dieses Modell betref 
fend Abtreibung unterstützten, ging 
aus der gestrigen Diskussion nicht 
klar hervor. Bleibt abzuwarten, wie 
sich die Gruppe «Für das Leben» 
diesbezüglich äussern wird, nach 
dem der Landtag ihre Initiative be-~ 
handelt haben wird. 
«Zeitgeist» und 
Bevittkaningspyramlde 
Für das Komitee scheint der 
herrschende «Zeitgeist» mit ein 
Grund für das Initiativbegehren zu 
sein. Weiter sorgt es sich um die 
Bevölkerungspyramide und deren 
Folgen. Man fürchtet, dass in Zu 
kunft bei der Altenpflege immer 
mehr ein Kosten-Nutzen-Denken 
Einzug halten könnte; als Folge 
davon eine Verlagerung von der 
passiven zur aktiven Sterbehilfe. 
Der Staat müsse vorbereitet sein, 
um offensichtlichen und verborge 
nen Gefahren rechtzeitig begegnen 
zu können. Die Dikussionen kreis 
ten bei diesem Aspekt des Lebens 
schutzes um die Themen «natür 
licher Tod», «.Yfachkoma», «Htm* 
^jtodj», woböi jedes Thema für sich 
: einen Dikussionsabend füllen 
würde. Deshalb sollen weiter Ver 
anstaltungen stattfinden, wie FBP- 
Parteisekretär Marcus Vogt fest 
hielt. Dazu sollen auch entspre 
chende Fach-Experten aufgeboten 
werden. 
BAallluyi 
nWUMT HnpiM 
Dass die Initianten für künftige 
Entwicklungen nur ganz wenig 
Spielraum einräumen und dabei 
feher den strafenden Ansatz ver 
schärfen würden, wertete man in 
der gestrigen Diskussion des öfte 
ren als negativ. 
Als sehr positiv wurde hingegen 
allseits betont, dass mit der Einrei 
chung der Initiative eine breite Dis 
kussion über den «Schutz des Le 
bens» angestossen werde. Die Initia 
tive als Impulsgeber zur grundlegen 
den Diskussion fand denn auch all 
gemein wohlwollende Aufnahme. 
eher Marina 
k
	        

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