DIENSTAG, 24. MAI 2005
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Kompakt
Italien verletzt Stabilitätspakt
BRÜSSEL/LUXEMBURG - Italien hat
2003 und 2004 eine Neuverschuldung von
jeweils 3,1 Prozent ausgewiesen, wie Euro
stat am Montag bekannt gab. Dies ist ein Ver
stoss gegen den EU-Stabilitätspakt. Über die
nächsten Schritte wird im Juli entschieden.
Die EU-Statistikbehörde in Luxemburg hatte
sich bereits zuvor geweigert, die Angaben
Roms zu beiden Jahren zu bestätigen. Die
italienische Regierung hatte für 2003 ein
Haushaltsdefizit von 2,9 Prozent und für
2004 von genau drei Prozent angegeben. Eu
rostat verlangt nun weitere Daten aus Rom.
«Abhängig vom Ausgang der Untersuchung
könnte dies zu einer weiteren Revision des
Staatsdefizits für den Zeitraum von 2001 bis
2004 führen», erklärte das Statistikamt. (sda)
Aluminiumindustrie
profitierte von Exportwirtsdiaft
ZÜRICH - Die Schweizer Aluminiumindus
trie hat im vergangenen Jahr von der starken
Exportwirtschaft profitiert. Im Inland war die
Aluminiumnutzung mit 172 600 Tonnen nach
schwächeren Jahren wieder auf dem Niveau
des Jahres 2000. Die Halbzeugwerke liefer
ten vier Fünftel ihrer Produktion ins Ausland.
Die Branche sei in einer robusten konjunktu
rellen Verfassung, sagte der Präsident des
Aluminium-Verbandes Schweiz, Markus Ta-
vernier, am Montag an einer Medienkonfe
renz in Zürich. Um 12,4 Prozent war der Xlu-
miniumeinsatz im vergangenen Jahr höher als
2003. Bei 172 600 Tonnen entspreche dies ei
ner Pro-Kopf-Nutzung von 23,6 Kilogramm,
zwei Kilogramm mehr als 2003. (AP)
Aktien-Gewinn dank
Aussicht auf Bundestagswahl
FRANKFURT -Wegen der Aussicht auf ei
ne vorgezogene Bundestagswahl und einen
Regierungswechsel sind die deutschen Ak
tien zumeist mit Gewinnen in die neue Bör
senwoche gestartet. Der Leitindex DAX klet
terte bis zum Nachmittag um 0,86 Prozent
auf 4398 Punkte. Mehrere Händler betonten,
dass nach einer Wahl wichtige Wirtschaftsre-
formen vermutlich schneller umgesetzt wer
den könnten. (sda/dpa)
Wirtschaftslage ist laut
Bundesrat nicht alarmierend
BERN - Der Bundesrat beurteilt die Wirt
schaftslage der Schweiz zurzeit nicht als
alarmierend. In einer am Montag veröffent
lichten Antwort auf eine Interpellation der
SP-Fraktion bekräftigte die Landesregierung
aber den wirtschaftspolitischen Handlungs
bedarf zur Überwindung der Wachstums
schwäche. Die Schweiz befinde sich seit dem
zweiten Quartal 2003 in einer konjunkturel
len Aufschwungphase, schrieb der Bundes
rat. Die Schwächezeichen, die sich im vier
ten Quartal letzten Jahres gezeigt hätten,
sollten nach gegenwärtiger Einschätzung
schon in den nächsten Quartalen wieder
Uberwunden werden. (AP)
Mitsubishi vergrößert Verlust
tokio - Der krisengeschüttelte japanische
Autobauer Mitsubishi Motors ist nach dem
Ende der finanziellen Hilfe von Daimler
Chrysler noch tiefer in die roten Zahlen ge
rutscht. Im abgelaufenen Geschäftsjahr fuhr
das Unternehmen einen Verlust von 474,8
Milliarden Yen (3,5 Milliarden Euro) ein,
nach einem Minus von 213 Milliarden Yen
(1,6 Milliarden Euro) im Jahr zuvor, wie
Mitsubishi am 1 Montag in Tokio berichtete.
Der Umsatz verringerte sich um 16 Prozent
auf 2,1 Billionen Yen. (AP)
Harte Strafe angedroht
EU-Kommission stellt dem Software-Riesen Microsoft Ultimatum
BRÜSSEL - Die EU-Kommission
hat den amerikantsctien Soft-
ware-Herstaller Microsoft auf
gefordert, bis Ende dieses Mo
nats zufrieden stellende Vor
schläge zur Beilegung des
Wettbeweitsstreits zu machen.
«Nach dem Monatsende werden
wir Massnahmen ergreifen», sagte
EU-Kommissionssprecher Jona
than Todd am Montag. Die EU
kann Microsoft für jeden Tag eine
Strafe in Höhe von fünf Prozent
seines täglichen weltweiten Umsat
zes auferlegen, an dem der Konzern
eine ihr nicht zusagende Lösung
des Wettbewerbsproblems vorlegt.
m ii- ». . . . —
Mim ii Mstran
Brüssel verurteilte Microsoft be
reits im März 2004 zu einer Geld
strafe von 497 Millionen Euro. Der
Konzern hat nach Überzeugung der
EU-Wettbewerbshüter sein Mono
pol bei der Betriebssystem-Soft
ware Windows dazu genutzt, Kon
kurrenten auszuschliessen. Micro
soft musste danach eine Version
von Windows ohne den Media
Player anbieten, damit Verbraucher
selbst entscheiden können, welche
Abspiel-Software für Medieninhal
te sie einsetzen wollen. Die Win-
BIII Gates: Sein Konzern musste bereits Im März 2004 knapp 500 Millionen Euro Strafe zahlen.
dows-Version liegt mittlerweile un
ter dem Namen «Windows XP Ho
me Edition N» vor. Die EU bemän
gelte aber erneut die von Microsoft
eingeleiteten Massnahmen zur Ver
besserung der Interoperabilität zwi
schen der Windows-Server-Soft-
ware und anderen Produkten als
unzureichend. (AP)
LAFV-Gastbeitrag
Gesunde Ernährung für Top-Manager
Gastbeitrag von Sonia Sinatra, Serica Fondsleitung AG, Vaduz
Gesunde leisten mehr, wissen Fir
men und messen diesem Aspekt
mehr Gewicht bei. Gleiches sollten
auch Mitarbeiter tun, denn: Die Ge
sundheit ist ein Kriterium bei der
Auswahl von Kadern und ein Wett
bewerbsfaktor.
Wettbewerb, Konkurrenz, Ter
mindruck. Ein guter Manager hetzt
von Sitzung zu Sitzung, reist im
Eiltempo durch sämtliche Zeitzo
nen der Welt und sitzt, wenn er
denn in seinem Büro ist, mindes
tens während zwölf Stunden am
Schreibtisch.
Überhaupt: Der Manager steht
unter Dauerstrom, schliesslich hat
er am Laufmeter Entscheide von
grosser Tragweite zu fällen. Hinzu
kommt der Business-Lunch mit
dem wichtigen Kunden und die
Veranstaltung auf dem gesell
schaftlichen Parkett, an der der Ma
nager mit dem Cüpli in der Hand
einen guten und entspannten Ein
druck zu hinterlassen hat. Kurzum:
Der moderne Top-Manager kämpft
den Vielfrontenkrieg: gegen die
entfesselten Marktkräfte der globa
len Wirtschaft, gegen den übervol
len Terminkalender.
Ein Leben, das irgendwann sei
nen Tribut fordert. Das merken vie
le Führungskräfte allerdings erst
dann, wenn es zu spät ist, wenn der
Burn-out Realität und die Depres
sion nicht mehr zu leugnen sind
oder wenn das Herz dem ewigen
Druck nicht mehr standhält und
sich in den Infarkt flüchtet.
Gesunde Ernährung ist deshalb
die Basis für körperliches Wohlbe
finden und zusammen mit Sport die
Voraussetzung für körperliche
Leistungsfähigkeit. Was versteht
man unter «gesunder Ernährung»?
Der einfache Grundsatz lautet: Ge
sunde Ernährung ist fettbewusste,
koh-lenhydratbetonte, ausgewoge
ne Mischkost mit ausreichender
Flüssigkeitszufuhr. Jede einseitige
Ernährung sowie die verschiedenen
in Mode gekommenen Diätformen
sind alles andere als gesund.
Der zivilisierte Mensch neigt zu
zwei Ernährungssünden: Er isst
erstens zu viel (gemessen am Ener
gieverbrauch) und zweitens zu fett
reich. Der Hauptgrund für eine
übermässige Energiezufuhr ist ein
zu hoher Fettanteil in der Nahrung.
Als Faustregel gilt: Mindestens
50 % der Tageskalorienzufuhr soll
ten aus Kohlenhydraten stammen,
15 bis 20 % aus Eiweiss und höchs
tens 30 % aus Fetten.
Die klassischen Risikofaktoren
für kardiovaskuläre Erkrankungen
sind bekannt. Interessanterweise
wird vielfach noch immer der so
genannte «Stress» dazugezählt,
obwohl man das, was man land
läufig als «Stress» versteht, nicht
als eigenständigen Risikofaktor
betrachten sollte. Vielmehr sind
psychosozialer Stress, psychosozi
ale Vereinsamung bis hin zur De-
ANZF.IfiK
pression mit einem höheren Herz
infarktrisiko vergesellschaftet,
wohingegen der so genannte
«Stress» erst durch die damit ver
bundenen Risikofaktoren (Rau
chen, Bewegungsmangel, Fehler
nährung) ungesund wird.
Es ist also offensichtlich, dass
körperliche Aktivität für unseren
Gesundheitszustand etwas sehr Po
sitives bewirkt. Die Lebensverlän
gerung bedeutet aber auch, dass
diese mit einer besseren Lebens
qualität verbunden ist.
Verfasserin: Sonia Sinatra, Serica
Fondsleitung AG, Vaduz
Die alleinige inhaltliche Verant
wortung für diesen Beitrag liegt
beim Verfasser.
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