ff KULTUR & EVENTS I 27
Kirill Petrenko
In Bregenz aufgewachsen, ist der Künstler nun
Musikchef an der Komischen Oper Berlin.
Herr Petrenko, Sie haben in Feld
kirch und Wien studiert und rasch
Karriere gemacht. Nach Engagements
an verschiedenen Bühnen waren Sie
Generalmusikdirektor im Theater
Meiningen, nun sind Sie in dieser
Funktion an der Komischen Oper in
Berlin. Wie läuft es?
tu
Petrenko: In diesem Haus fand ich die
Bedingungen, diees mir ermöglichen,
meine musikalischen Vorstellungen
umzusetzen.
Beziehen sich diese guten Bedingun
gen auch auf die Qualität der Musiker,
die Sie an diesem bedeutenden
Opernhaus in Europa haben?
Petrenko: Ja. Auch wenn in diesem
Haus nur ein bestimmtes Repertoire
spielbar ist. Wir können hier keinen
„Tristan" machen.
Diese Wagner-Oper zählt also zu
Ihren Wunschstücken?
Petrenko: Ich bin für alles offen, aber
es muss ja nicht sofort sein. Außer
dem kann ich als Gastdirigent an
derswo das annehmen, was ich noch
gerne machen würde.
#
Und das heißt, dass Sie* zum Beispiel
an der Frankfurter Oper Mussorgskijs
„Chowanschtschina" dirigieren.
Wie läuft eigentlich die Zusammen
arbeit mit den Regisseuren?
Petrenko: Jetzt bin ich jung
und experimentierfreudig.
Facts & Infos
■Kirill Petrenko gastiert am 10. Juni mit
dem Orchester der Komischen Oper Berlin in
Dornbirn und dirigiert am 16. Juli das Kam
merorchester Arpeggione in Hohenems.
Ich versuche, das musikalische Niveau
gleichberechtigt zu halten, habe mit
mir ansonsten arrangiert, dass ich so
ziemlich alles mitmache.
Wie lange werden Sie noch in Berlin
bleiben?
Petrenko: Möglicherweise noch ein
paar Jahre.
Was heiBt, dass man Sie noch seltener
in Vorarlberg sehen wird?
Petrenko: Ja leider, obwohl ich sehr
gerne hier bin. Wenn ich in Vorarlberg
dirigiere, gibt es ja.gleich drei Bezie
hungsgeschichten. Meine Lehrer, die
Kollegen, mit denen ich studiert ha
be und die, die ich ur^frichtet habe.
Wie sehen Sie grundsätzlich Ihre
Aufgabe als Dirigent?
Petrenko: Ich bin dazu da, den Musi
kern die Möglichkeit zu geben, wie
derum ihr Bestes zu geben.
Kirill Petrenko: Den Musikern die Möglichkeit geben, wiederum ihr Bestes zu geben.