Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 19. MAI 2005 VOLKSI (IUI A |Vin NACHTRAGSKREDITE 
BLATT I IIMLMIMU LANDTAG IM KORZE 
Landtag im Kürze 
Wahlen in dl« 
Beschwerdekommlsslon FMA 
vaduz - Der Landtag hatte gestern zwei 
Mitglieder in die Beschwerdekommission 
der Finanzmarktaufsicht (FMA) zu wählen. 
Roswitha Schaffhauser-Küchler aus Eschen, 
bisher ordentliches Mitglied der Beschwer 
dekommission FMA, hatte ihre Demission 
aus der Kommission erklärt. Sie begründete 
ihren Schritt damit, dass sie seit einigen Jah 
ren im Immobiliensektor tätig ist. Auf Grund 
der aktuellen Gesetzeslage erkenne sie eine 
'Unvereinbarkeit ihrer beruflichen Tätigkeit 
mit der Arbeit in der Beschwerdekommis 
sion. Der Landtag bestellte gestern auf Vor 
schlag der FBP neu Herbert Kind aus Rug- 
gell als Mitglied der Beschwerdekommis- 
sion. Weiters wurde vom Landtag auf Vor 
schlag der VU Michaela Wildhaber aus Va 
duz als Ersätzmitglied in die Beschwerde 
kommission gewählt. Nachdem bis dato nur 
ein Ersatzmitglied bestellt war, ist die Kom 
mission nun komplett. (mr) 
Entlohnung der Mitglieder der 
Besdiwerdekommlssion FMA 
vaduz - Der Landtag hat gestern auch über 
die Entlohnung der Mitglieder der Beschwer 
dekommission FMA entschieden. Er geneh 
migte den entsprechenden Vorschlag der Re 
gierung diskussionslos. Unter Vorbehalt einer 
generellen Neulösung (eine Gesetzesvorlage 
ist in Arbeit und soll laut Regierungschef Ot 
mar Hasler noch in diesem Jahr vor den 
Landtag kommen) sieht die Entlöhnung wie 
folgt aus: Ein Jahrespauschale von 5000 
Franken für den Präsidenten, 2000 Franken 
für den Stellvertreter und eine Fallpauschale 
von 2000 Franken. Desweiteren erhalten die 
Kommissionsmitglieder Sitzungsgeld von 
250 Franken pro Tag beziehungsweise 150 
Franken für einen halben Tag. (mr) 
Über Mitglieder und Zahlen 
Landtag genehmigt Nachtragskredite - GWK im Zentrum der Diskussion 
EFTA-Abkommen 
Freihandelsabkommen der 
EFTA-Staaten mit Libanon 
VADUZ - Die Regierung unterbreitet dem 
Landtag den Bericht und Antrag betreffend 
das Freihandelsabkommen der EFTA-Staa 
ten mit der Republik Libanon. Das Abkom 
men wurde anlässlich des EFTA-Minister- 
treffens am 24. Juni 2004 in Montreux unter 
zeichnet. Es soll im Laufe des Jahres 2005 in 
Kraft treten. Das Freihandelsabkommen um- 
fasst den Industriesektor, verarbeitete Land- 
wirtschaftsprodukte sowie Fisch und andere 
Meeresprodukte. Das Freihandelsabkommen 
ist asymmetrisch ausgestaltet und berük- 
ksichtigt damit die Unterschiede der wirt 
schaftlichen Entwicklung des Libanon und 
der EFTA-Staaten. Während die EFTA- Staa 
ten ihre Zölle und Abgaben mit Inkrafttreten 
des Abkommens vollständig abschaffen, 
wird dem Libanon für den schrittweisen 
Zollabbau ab 2008 eine Übergangszeit bis 
2015 gewährt. Wie in den bisherigen EFTA- 
Freihandelsabkommen wird der Handel mit 
unverarbeiteten Landwirtschaftserzeugnis- 
sen in bilateralen Vereinbarungen zwischen 
den einzelnen EFTA-Staaten und dem Liba 
non geregelt Das bilaterale Landwirtschäfts- 
abkommen zwischen der Schweiz und dem 
Libanon findet aufgrund des Zollvertrags 
auch auf Liechtenstein Anwendung, (pafl) 
VADUZ - Die ante summarische 
Nachtragskredit-Sammelvorla- 
ga hat dar Landtag gestern ge 
nehmigt Zahlreiche fragen gab 
et zu den Nachtragskrediten Im 
Bereich dar Wrtschaftsfttrde- 
rung (BWK/KMU-Zentrum), zu 
einem Sonderbeitreg an Mach 
tenstein Teurlsntusundzum 
Beitrag an die Im Aufbau be 
findliche Pattontenorganieation. 
• Hirtin Bfrrt 
Insgesamt bewilligte gestern der 
Landtag einen zusätzlichen Ausga 
benrahmen von 1 160 000 Franken. 
Dieser gliedert sich in Kreditüber 
schreitungen im Umfang von 
870 000 Franken und in drei Nach 
tragskredite von insgesamt 290 000 
Franken. Die Kreditüberschreitun 
gen im Zusammenhang mit Schnee 
räumungsarbeiten und der Realisie 
rung der Ausstellungen des Liech 
tensteinischen Landesmuseums wa 
ren gestern kein Thema. Im Gegen 
teil dazu wurde über die drei Nach 
tragskredite in den genannten Be 
reichen des Längeren diskutiert und 
bei der Regierung nachgefragt. 
Uquiditätsstcherang der 6WK 
Die Regierung beantragte mit der 
gestrigen Sammelvorlage einen 
Unterstützungsbeitrag von 150 000 
Franken im Rahmen der Wirt 
schaftsförderung für die Gewerbe- 
und Wirtschaftskammer, um deren 
Liquidität kurzfristig sicherstellen 
zu können. Nach Aufhebung der 
Pflichtmitgliedschaft durch den 
Staatsgerichtshof befindet sich die 
GWK in einer Umstrukturierungs 
phase. 
• Landtagsvizepräsident Ivo Kjein 
(VU) erklärte den Nachtragskredit 
gestern zur «Überbrückungsfinan- 
zierung ä fonds perdu». Er wollte 
von der Regierung wissen, wie viele 
Mitglieder bei der GWK bis anhin 
ihren Austritt erklärt haben, bis wann 
die Umstrukturierung beendet sein 
soll und wie man danach die weitere 
Finanzierung der GWK sieht. Auch 
VU-Fraktionssprecherin Doris Beck 
wollte entsprechende Auskünfte. 
Regierungschef Otmar Hasler er 
klärte dazu, ein neues Konzept der 
GWK liege «zumindest in schrift 
licher Form» vor. Inwieweit wer in 
Zukunft noch wie viel Geld spre 
Wendelln Lantpert (FBP) wollte Auskunft filier die im Aufbau beflndHche 
Patientenorganisation und deren künftige finanzielle Unterstützung. 
chen werde, hänge «wesentlich» 
auch von der künftigen Mitglieder 
zahl ab. Sicher aber gelte: «Die 
GWK muss über die Bücher gehen, 
ihre Organisation überdenken.» 
Die Frage müsse lauten, wie viel 
Dienstleistungen die GWK (im öf 
fentlichen Interesse) noch leisten 
könne und was sich dabei selber fi 
nanziere (ohne Pflichmitglied- 
schaft). Sicher werde man diesbe 
züglich wieder an den Landtag ge 
langen, doch dazu brauche es ein 
klares Konzept, wie die Umstruktu 
rierung vor sich gehen soll. 
Regierungschefstellvertreter 
Klaus Tschütscher verwies darauf, 
dass die GWK bereits mit einem 
neuen Schlüssel arbeite: Neu gilt die 
Betriebsgrösse als Referenz für den 
Mitgliederbeitrag. Gemäss GWK- 
Sekräteriat ist neu noch mit rund 
1300 Mitgliedern zu rechnen (bisher 
3800). Tschütscher verwies gestern 
darauf, dass die finanzielle Seite der 
GWK nicht ohne inhaltliche zu be 
urteilen ist. Einerseits liegt seit vor 
gestern der Vernehmlassungsbericht 
zu einem neuen GWK-Gesetz bei 
der Regierung und diesbezüglich 
sollen in den nächsten Tagen mit der 
GWK Gespräche geführt werden. 
Andererseits müsse auch das in To 
talrevision befindliche Gewerbege 
setz Beachtung finden, wie Tschü 
tscher festhielt. Am kommenden 
Freitag wird die GWK ihre Dele 
giertenversammlung abhalten. 
Patientenorganisation 
Anlässlich der Revision des Sani 
tätsgesetzes (seit Januar 2004 in 
Kraft) wurde die Bedeutung einer 
Patientenorganisation in Liechten 
stein hervorgehoben. Die Errich 
tung einer derartigen Institution 
wird von allen Seiten befürwortet.' 
Wendelin Lampert (FBP) wollte 
gestern von der Regierung wissen, 
wie die Regierung die Interessen 
vertretung gewährleiste. 
Wie Regierungsrat Martin Meyer 
ausführte, befasst sich ein Kreis von 
Privatpersonen (12 Personen) mit 
der Gründung einer Patientenorga 
nisation. Sowohl Regierung als auch 
die Ärztekammer sind laut Meyer 
der Ansicht, dass die Patientenorga 
nisation unabhängig gegründet wer 
den soll. Noch vor der Sommerpau 
se könnte die Organisation gegrün 
det sein. Die 30 000 Franken Start 
hilfe sollen erst nach der Gründung 
ausbezahlt werden. Das Geld wird 
zur Gründung und zur ersten Mit 
gliederwerbung verwendet werden, 
wie Meyer gestern erklärte. ,, 
Ob die Patientenorganisation 
kUnftig einen Jahresbeitrag erhalten 
werde, könne er noch nicht definitiv 
sagen, so Meyer. Das hänge unter 
anderem auch von der künftigen 
Mitgliederzahl ab. Im Gegensatz zur 
Ärztekammer habe die Patientenor 
ganisation auch «noch» keinen ge 
setzlichen Auftrag. 
J 
«Griinderzentrum» 
Mit einem Betrag von 50 000 
Franken wurde gestern vom Land 
tag auch die Weiterentwicklurtg des 
KMU-Kompetenzzentrums an der 
Hochschule Liechtenstein unter 
stützt. Es sollen Vorabklärungen für 
eine Projekt «Gründerzentrum» ge 
troffen werden. Dadurch könne die 
aktive Wirtschaftspolitik im KMU- 
Bereich weitergeführt werden wie 
der Regierungschef festhielt. 
Sondertiettrag 
an Liechtenstein Tourismus 
Der Verwaltungsrat von Liechten 
stein Tourismus hat sich für die Ein 
führung der Marke Liechtenstein auf 
sämtlichen Kommunikationsträgem 
ausgesprochen. In enger Zusammen 
arbeit mit er Stiftung «Image Liech 
tenstein» wurde ein neues Erschei 
nungsbild für Liechtenstein Tou 
rismus erarbeitet. Harry Quaderer 
(VU) wollte wissen, wärum nicht die 
Stiftung Image Liechtenstein tuf die 
Umsetzung aufkomme. 
Mit dem Betrag von 110 000 Fran 
ken, der gestern vom Landtag als 
Nachtragskredit genehmigt wurde, 
übernimmt der Staat die Mehrkosten 
für die konsequente Umsetzung der 
Marke. Ziel der Marke ist es, nach 
aussen eine Kommunikation zu er 
reichen, die Aufmerksamkeit schafft 
und Liechtenstein gut erkennbar dar 
stellt, wie Regierungschef Otmar 
Hasler gestern erklärte. Die Stiftung 
sei dabei für die Grundlagen verant 
wortlich und nicht für die Unterstüt 
zung einzelner Initiativen. Die Re 
gierung begrüsse das Engagement 
von Liechtenstein Tourismus. 
Ohne Kraft zii viel Spass 
Ein Fahrrad für Rollstuhlfahrer ohne Kettenantrieb 
SCHAAN - Wie soll ein Fahrrad 
ohne Kette funktionleren? Dia 
Lösung Ist der Kardanantrieb. 
Dieser Antrieb wird nun auch 
für «Handbikes» beziehungs 
weise Rollstuhlvelos verwen 
det. Auch Werner Ruch, be 
kannt für seine Rollstuhtfahrten 
für Behinderten-Initiativen in 
der Schweiz, ist begeistert von 
diesem Kardanbika. 
Werner Ruch wusste es sofort, als 
er mit dem «Kardanbike» die erste 
Kurve genommen hatte: «Das ist 
es! Das muss ich haben!» Ihn be 
geisterte der ruhige Lauf, die nicht 
durch Ketten und Kabel beschränk 
te Sicht nach vorn und vor allem 
die Leichtigkeit des Fahrens: «Das 
fährt ja fast ohne Anstrengung!» 
Und Werver Ruch weiss, wovon er 
spricht . Als Folge einer Lähmung 
in seine$ Kindheit ist er den Roll 
stuhl seit vielen Jahren gewohnt. Er 
braucht ihn für seine alltägliche Be 
wegungsfreiheit. Oft genug stösst 
Werner Rech hat sleMIch Spass 
mit seinem ebaa Ketteaaatrleb 
fahrendste KardaabWw. 
er dabei an Grenzen. Naturwege, 
Kopfsteinpflaster und unebene 
Strassenbeläge machen das Fort 
kommen im Rollstuhl immer wie 
der zur anstrengenden Tortur, un- 
überwindbare Bordsteine, Stufen 
und Treppen machen es gar unmög 
lich. 
»a« ■ |f, I 
Wwiiiinwinwi 
spürbar mehr Fabrgenuss 
Nun entdeckte Ruch auf der Su 
che nach mehr Fahrspass durch Zu 
fall in Deutschland das neue «Kar 
danbike - das kettenfreie Hand- 
bike». Das Kardanbike ist ein Vor- 
spannbike ohne jeglichen Schnick 
schnack, völlig unkompliziert in 
der Handhabung und bestechend 
durch seine schnelle Beweglich 
keit. «Jetzt brauche ich nicht mehr 
die Kraft wie vorher», sagt Werner 
Ruch, «mit dem «Kardanbike» 
komme ich mit viel weniger Kraft 
aufwand viel schneller, viel weiter 
und kann dabei endlich auch die 
Fahrt gemessen.» Genau genom 
men macht das «Kardanbike» den 
Rollstuhl zum vollwertigen Fahr 
rad. Es lässt sich mit wenigen 
Handgriffen und ohne fremde Hilfe 
vor fast jeden Rollstuhl spannen. 
Die Übertragung von den ergono 
mischen Handkurbeln auf das mit 
7-Gang-Nabenschaltung ausgestat 
tete Antriebsrad erfolgt dabei ket 
tenfrei über eine unsichtbar im 
Rahmen eingebaute Kardanwelle. 
Dieser patentierte Kardanantrieb ist 
auch der Grund für das ruhige und 
leichte Fahrerlebnis mit dem «Kar 
danbike» - ohne Zahnräder, Ketten 
und Kabel im Blickfeld und ohne 
ölspritzer im Gesicht. Natürlich ist 
es auch sehr praktisch zum Mitneh 
men und man beschmutzt sich da 
mit nicht. Somit eröffnet das «Kar 
danbike» dem Rollstuhlfahrer ganz 
neue Perspektiven und es eignet 
sich nicht nur für sportliche Roll 
stuhlfahrer, sondern für alle gehbe 
hinderten Menschen jeden Alters, 
die sich mehr draussen bewegen 
möchten und ihre Arme dafür ein 
setzen können. (ab) 
i A 
t
	        

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