MITTWOCH, 18. MAI 2005
VOLKS I |AfICC CM MIGRATION
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21
Ratgeber
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Alfred R. Böhm
Dipl. Astrologe SfA
Grenzen überwinden
Am kommenden Freitag, den 20. Mai geht
der astrologische Stier zu Ende: Die Sonne
tritt in das Tierkreiszeichen Zwilling: Vom
nach vorne stürmenden Widder zum sess-
haften Bauern und Bürger ist jetzt der Händ
ler an der Reihe. Der Zwilling tauscht Uber
die persönlichen Grenzen hinweg mit sei
nem Nachbarn nicht nur Informationen,
sondern auch Waren und Dienstleistungen
aus. Er hat die Begabung, das Pragmatische
zu sehen: Weg von der Scholle, hin zum
Nützlichen.
Information bowaft
Alles fängt mit Information an. Sobald
wir Kenntnis von anderen Möglichkeiten
haben, relativieren wir unseren gegenwärti
gen Zustand und versuchen darüber hinaus
zu gelangen oder uns angstvoll abzugren
zen. Im Stier haben wir im besten Fall ge
lernt, uns selbst zu spüren, sozusagen erst
einmal Kontakt zur Erde oder Scholle auf
zunehmen. Ziele waren. Sicherheit im eige
nen Sein zu erlangen sowie die Fähigkeit,
das zu bejahen und zu geniessen.
Wenn jetzt Information und Austausch
Trumpf ist, dann setzt das eben diese Fähig
keit voraus: Sich selbst in seinen Grenzen
und Möglichkeiten ein Stück weit erfahren
zu haben. Ist dies allerdings nicht der Fall,
dann kann man die Folgen beispielsweise in
der Kindererziehung sehr gut nachvollzie
hen. Ein Kind, das mit Informationen über
schüttet wird, verliert jegliche Orientierung
und wird zum unberechenbaren Spielball
wechselnder Interessen. Es geht jede Ziel
orientierung verloren. Übrig bleibt die Be
liebigkeit aller Werte.
Sicher könnte man an dieser Stelle Uber
das Fernsehen, die Medien, Computerspiele
oder das Internet lästern. Das würde aber
bedeuten, dass wir das Kind mit dem Bade
ausgiessen. Die Dinge, die wir gebrauchen,
sind nicht das Übel, sondern nur deren unre-
flektierte Anwendung.
Der Stier lädt uns ein, zu spüren und zu
fühlen was uns wirklich wert und wichtig
ist. Wenn wir wissen was wir brauchen,
können wir vielleicht auch erkennen, was
wir haben oder vielleicht sogar wovon wir
reichlich haben. Das, was wir an Kapazitä
ten übrig haben, braucht vielleicht jemand
anderes und ist deshalb froh um den Aus
tausch.
Der Zwilling tritt nun auf und regelt den
gegenseitigen Austausch. Er fragt nicht nach
der Ideologie, sondern nur nach dem, was
die momentane Situation weiterbringt. Ganz
pragmatisch, ganz sachlich aber interessant
und anregend. Grenzen fallen da, wo das
Bedürfnis nach Erweiterung besteht. Bei ei
ner Liebesbeziehung ist das natürlich. Im
Zwischenmenschlichen und Zwischenstaat
lichen müssen wir nur Angst und Langewei
le zurücklassen.
Telefonische Sprechstunde diese Wo
che: Mittwoch, den 18. Mai, von 19 bis 20
Uhr, Telefon: 0041 55 640 53 43.
Küste statt Wüste
Menschheit eroberte den Globus entlang der Küsten
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•fei paar tausend Jahron.
Aktuelle Forschungsergebnisse der
University of Glasgow kommen zu
dem Schluss, dass dies nur möglich
war, indem die ersten modernen
Menschen aus Afrika nicht über das
Landesinnere emigrierten sondern
sich entlang der Küsten bewegten.
Die Analyse eines Aboriginal-
Stamms in Südost-Asien lässt ver
muten, dass sie einer einzelnen Mi
grantenwelle, die das Horn von
Afrika vor 65 000 Jahren verlassen
hat, entstammen. Die Ergebnisse
der Studie erscheinend der aktuel
len Ausgabe von Science.
Die meisten Experten sind sich
darüber einig, dass die moderne
Menschheit aus Afrika stammt und
von dort aus den Planeten besiedel
te. Während jedoch archäologische
Beweise darauf schliessen lassen,
dass die Menschen nördlich Rich
tung Ägypten und dem Nahen
Osten zogen, zeigen Klimaauf
zeichnungen, dass diese Region bis
vor 50 000 Jahren trockenes Wüs
tengebiet und somit eine unwahr-
'scheinliche Wahl für eine Reiserou
te war. Eine ostwärtige Wanderung
entlang der Küstenlinie von Soma
lia und Indien wäre darum eine bes
sere Alternative gewesen, erklären
die Forscher. «Es wäre nicht
schwierig gewesen, an der Küste zu
leben. Ganz im Gegenteil, denn die
Küste bietet angenehme Lebensbe
dingungen», erklärte Studienleiter
Vincent Macaulay.
Mit BNA-Praban gotaatat
Macaulay und sein Forscherteam
testeten ihre Idee, indem sie die
DNA des malaysianischen Orang-
Asli-Stamms analysierten, da von
diesem Stamm angenommen wird,
dass er sich nicht genetisch mit an
deren Gruppen vermischt hat. «Wir
waren daran interessiert festzustel
len, welches die erste Menschen
gruppe war, die aus Afrika emigrier
te», erklärte Macaulay. 260 Einhei
mischen wurden DNA-Proben ent
nommen und mit der mitochondri-
schen DNA von anderen Völker
gruppen verglichen. Gleichzeitig
wurden auch von einer mutmasslich
verwandten Bevölkerungsgruppe
auf den Andaman Islands im Indi
schen Ozean Proben entnommen.
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Mitochondrische DNA wird un
verändert von Generation zu Gene
ration übertragen und lässt - ver
glichen mit der DNA von anderen
Volksgruppen - aufgrund von Ab
weichungen Rückschlüsse auf den
Zeitpunkt der Trennung der beiden
Gruppen ziehen. Dabei konnten die
Experten feststellen, dass der
Orang-Asli- und der Andaman-
Stamm von einer einzigen Gruppe
Personen abstammten, die vor
65 000 Jahren in Indien lebte. Die
Experten nehmen aufgrund ihrer
Ergebnisse an, dass beide Bevölke
rungsgruppen eine weniger hohe
genetische Übereinstimmung mit
der original indischen Ursprungs
population aufwiesen, wenn sie
durch das Landesinnere migriert
wären. Daraus resultiert die logi
sche Schlussifolgerung, dass frühere
Bevölkerungsgruppen entlang der
Küsten wanderten. Das würde auch
die Schnelligkeit der Migration er
klären, meinen die Experten, (pte)
Sonne bringt Wale zum Stranden
Verstärkte Aktivität der Sonne soll Orientierung stören
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Wale, ebenso wie Tauben, orientie
ren sich bei ihren Wanderungen an
diesem Erdmagnetsystem. Um-
weltschützer sehen aber immer
noch die zunehmende Lautstärke in
den Ozeanen durch Motorenlärm
und Sonarsysteme als Hauptursa
che, berichtet BBC-online.
Die Forscher um Klaus Vaneslow
von der Universität in Kiel haben
die Längen der solaren Zyklen er
rechnet und mit der Zahl der ge-
strandetöffl^ottwale in der Nordsee-
Region verglichen. Sie sind dabei
zum Ergebnis gekommen, dass 87
der 97 Wale während der vergange
nen 300 Jahre dann gestrandet sind,
wenn die Länge der Sonnenakti
vität unterdurchschnittlich war.
Taubenzüchter berichten von ähn
lichen Problemen mit Orientie
rungslosigkeit, wenn die Sonnen-
aktivität besonders stark ist.
«Es könnte das Gleiche sein wie
bei den Tauben», argumentiert Va
neslow. «Pottwale sind Uber riesige
Entfernungen hinweg unterwegs.
Dabei orientieren sie sich nicht mit
den Augen.» Es sei nicht unvor
stellbar. dass auch sie Uber magne
tische Sensoren verfügen wie das
zum Beispiel bei Tauben der Fall
ist. «Wir glauben, dass die Zahl der
gestrandeten Wale zu Zeiten, wenn
die Sonne die Erdmagnetfelder
stört, höher ist», führt der Forscher
aus. In den vergangenen zehn Jah
ren hat sich die Zahl der gestrande
ten Meeressäuger in Grossbritan
nien verdoppelt. US-Forscher ma
chen allerdings die zunehmende
Lautstärke in den Ozeanen für die
grosse Zahl an gestrandeten Walen
verantwortlich. Schon vor zwei
Jahren haben Experten vor den Ge
fahren von Sonarsystemen für
Meeressäuger gewarnt. Ein neues
Sonarsystem, das U-Boote auf
spürt, ist so laut, dass ein einziger
Ton Tiere Uber eine Fläche von 3,8
Millionen Quadratkilometern stö
ren kann, berichtete die Umweltpr-
ganisation Ecoterra. (pte)
TOBINGEN - Wissenschaftler
der Universität Tübingen haben
entdeckt, dass Blattformen von
Pflanzen genaue Auskünfte Uber
Klimabedingungen geben. Sie
stellten fest, dass sich auch in
Europa die jeweils Uberwiegend
vorkommenden Blattformen
entlang von Klimagradienten
zuverlässig vorhersagen lassen.
Damit haben die Forscher be
wiesen, dass es nicht einfach
von den Launen der Natur ab
hängt, ob in einem bestimmten
Gebiet Pflanzenarten mit Uber
wiegend grossen oder kleinen
Blättern wachsen und ob sie et
wa gezähnte oder ganzrandige
Blattränder haben, berichten sie
im Fachmagazin New Phytolo-
gist. Die Forscher hatten schon
länger vermutet, dass sich Pflan
zen Uber längere Zeiträume
funktionell an ihre Umweltbe
dingungen anpassen, wie im
Falle von Blättern. Christopher
Traiser, Stefan Klotz, Dieter Uhl
und Volker Mosbrugger vom In
stitut für Geowissenschaften der
Universität Tübingen haben nun
aber untersucht, wie Blattfor
men und Klimabedingungen in
Europa zusammenhängen. Trai
ser und seine Kollegen haben
festgestellt, dass Blätter mittle
rer Grösse die europäische Vege
tation mit rund 60 bis 80 Prozent
der Blätter insgesamt dominie
ren. Kleine Blätter kommen am
häufigsten im Mittelmeerraum
und mit einem zweiten Maxi
mum im Norden vor. Grosse
Blätter gibt es am häufigsten im
Osten des Kontinents, den ge
ringsten Anteil machen sie im
Mittelmeerraum aus. (pte)
BtsdiMJgtss Hsrz
htHt sieh selbst
BOSTON - Durch das Aus
schalten eines bestimmten Gens,
und des dazugehörigen Enzyms
besitzt das Herz nach einem
Herzinfarkt die Fähigkeit, einen
Selbstheilungsprozess zu starten.
Zu diesem Ergebnis kommen
US-amerikanische Wissenschaf
ter des Howard Hughes Medical
Institutes. Durch die Inaktivie-
rung des Gens, dass filr die Bil
dung des p38 MAP-Enzyms ver
antwortlich ist, regeneriert sich
das beschädigte Heragewebe
und die Zellen des .terzmuskels
bilden sich wieder neu. Die Er
gebnisse sind in der aktuellen
Ausgabe des Magazins Genes &
Development veröffentlicht wor
den. Die Forscher konnten bei ei
ner Versuchsreihe mit genetisch
veränderten Mäusen feststellen,
dass durch das fehlende Gm die
Regeneration des Heraens in 90
Prozent der Fälle wieder einsetz
te. «Durch die Blockierung die
ses Enzyms konnte sich das be
schädigte Zellgewebe des Herz
muskels nach einem Infarkt wie
der neu bilden und gleichzeitig
das infarktgeschidigte Gewebe
reparieren», erklärt Studienleiter
Mark Keating. Die Ergebnisse
sind der erste Schritt flir die Ent
wicklung einer regenerativen
medizinischen Behandlungsme
thode, die ohne den Einsatz von
Stemnuxllen auskommt, meinen
die Experten. (pte)
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