Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 14. MAI 200S 
S&RI WIRTSCHAFT SSi? 8C0M 
14 
Kompakt 
Behrings «Kaution» 
2u Recht beschlagnahmt 
bellinzona - Die 
Bundesanwaltschaft hat 
1,8 Millionen Franken, 
die der Basler Financier 
Dieter Behring vor sei 
ner Verhaftung seinen 
Anwälten als «Kaution» 
Uberwiesen hat, zu 
Recht beschlagnahmt. Das Bundesstrafge 
richt in Bellinzona hat zwei Beschwerden 
Behrings und seiner Anwälte abgewiesen. 
Die Beschwerdeführer hatten argumen 
tiert, es fehle an einem hinreichenden Tatver 
dacht, weshalb die Beschlagnahme unzuläs 
sig sei. Laut dem Urteil des Bundesstrafge 
richts Finden sich - jedenfalls beim derzeiti 
gen Stand des Verfahrens - genügende Ver 
dachtsmomente, die eine Beschlagnahme 
rechtfertigen. Es sei unbestritten, dass das 
Vermögen Behrings im Wesentlichen auf Li 
zenzeinnahmen aus seinem Handelssystem 
zurückzuführen sei. Allein im Jahr 2003 ha 
be Behring beziehungsweise seine Aktienge 
sellschaft rund 100 Millionen Franken an Li 
zenzgebühren erhalten. Unstrittig sei auch, 
dass vom Gesamtinvestitionsvolumen von 
ungefähr 890 Millionen nur noch ein Bruch 
teil vorhanden und der Verbleib der rest 
lichen Gelder derzeit ungeklärt sei. (AP) 
220-Mlllioneit-Auftrag 
für Stadler aus Holland 
BUSSNANG - Das Thurgauer Bahntechnik- 
untemehmen Stadler Rail in Bussnang hat in 
Holland einen 220-Millionen-Franken-Auf- 
trag erhalten. Die 43 Gelenktriebwagen in 
dieselelektrischer Ausrüstung wurden von 
der Arriva plc bestellt und werden in Fries 
land, Groningen und Niedersachsen einge 
setzt. Die Arriva-Gruppe mit Hauptsitz in 
London ist eine führende private Anbieterin 
im regionalen Schienen- und Busverkehr in 
Europa. (AP) 
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Swisscom erhöht Druck 
Senkung der Festnetz-Tarife bei Anrufen aufs Mobilnetz 
BERN - Dar Preiskrieg im Mefcii- 
ftmfc schlügt auch aufs Festnetz 
durah. Die twincom reduziert 
dl« Beböhren für Annifa vom 
Festnetz auf Swisscom-Mandys. 
Ata Juli bezahlen dl« Kundm 14 
Reppen wonIgor pro Minute. 
Oamtt steigt der Druck auf Sun- 
risa und Oranga. 
Anrufe vom Swisscom-Festnetz 
auf Swisscom-Handys kosten neu 
pro Minute 41 Rappen statt SS Rap 
pen im Normaltarif und 31 statt 45 
Rappen im Niedertarif, wie der 
Konzern am Freitag bekannt gab. 
Damit wird der Minutenpreis im 
Normaltarif um 2S Prozent und im 
Niedertarif um 31 Prozent billiger. 
Noch am Vortag hatte Swisscom- 
Chef Jens Alder nicht genau sagen 
wollen, «wann genau Swisscom 
Fixnet die tieferen Terminierungs- 
gebühren an die Kunden weiterge 
ben wird». 
Tate2 sankt auch 
Den Preiskrieg hatte die Swiss 
com in der letzten Woche angezet 
telt, indem sie die so genannten 
TerminierungsgebUhren gesenkt 
hatte. Damit müssen andere Tele 
komanbieter für die Weiterleitung 
von Anrufen auf das Swisscom- 
Handynetz ab Juni nur noch 20 statt 
33,5 Rappen bezahlen. 
Die Konkurrenz steht vor der 
Entscheidung, ob sie diese Reduk 
tion an die Kunden weitergibt oder 
in die eigene Tasche steckt. So hat 
Tele2-Chef Roman Schwarz bereits 
angekündigt, die Festnetzgebühren 
senken zu wollen, das Ausmass 
aber noch offen gelassen. 
Der zweitgrösste Schweize^Tele 
komkonzern Sunrise hielt^>ich da- 
IWafani« in PraMolag: Swtacam satzt salne Kankurraiiz unter Druck. 
gegen bedeckt: «Wir können zum 
ganzen Thema Terminierungsge 
bUhren im Moment nichts sagen», 
sagte Sprecherin Muriel Mathis auf 
Anfrage. Die Lage werde analy 
siert. Allerdings lägen die Ge 
sprächsgebühren vom Sunrise- 
Festnetz auf Sunrise-Handys schon 
seit längerem bei 32 Rappen. 
Orange hat als Reaktion auf die 
Swisscom die Preise für das Han- 
dyabonnement Optima um bis zu 
30 Prozent gesenkt. Der Konzern 
evaluiert zurzeit die Höhe der Ter 
minierungsgebUhren. «Deshalb 
können wir zum jetzigen Zeitpunkt 
keine Aussagen machen, wann und 
in' welchem Rahmen Anpassungen 
vorgenommen werden könnten», 
sagte eine Sprecherin. 
Wako-Untarsuchung 
Dies hat Folgen: Die Swisscom 
lässt umgekehrt die Preise für Anru 
fe von ihrem Festnetz auf Handys 
von Sunrise und Orange unverän 
dert. «Sobald sich diese Anbieter 
cntschliessen, ihre Terminierungs 
gebUhren ebenfalls zu reduzieren, 
gibt Swisscom Fixnet auch die Re 
duktion in geeigneter Form ihren 
Kunden weiter», schreibt der 
«Blaue Riese». Alder selber hatte 
sich am Vortag diesbezüglich pessi 
mistisch gezeigt: Orange und Sun 
rise «werden das wohl gerne ein 
stecken. was wir ihnen geben. Wir 
gehen nicht davon aus, dass sich un 
sere Konkurrenten fair benehmen». 
Während die Swisscom die Ge- 
bührensenkiing an die Kunden 
weitergebe, blieben Anrufe auf 
Handys von Orange und Sunrise 
auf dem alten Preisniveau, urteilte 
ZKB-Analyst Serge Rotzer. Damit 
habe die Swisscom den Druck auf 
die Mitbewerber erhöht und sich 
vom Verteidiger zum Angreifer ge 
wandelt. Dies sei geschickt im re 
gulatorischen und wettberwerbs- 
rechtlichen Umfeld. (sda) 
LEIPZIG - 1 
BMW weiht Leipziger Werk offiziell ein 
Vorstandsvorsitz^der Panke rügt Überregulierung in Deutschland 
BMW-Cfcof Helmut 
dta ÖbarrMulieniM 
in DautscNand gariigt Essai un 
bestreitbar, dass man im Inter 
nationalen Vergleich am Stand 
ort Deutschland mit zu hohen 
Kosten zu kämpfen habe, segte 
er am Freitag anlässUch der Bn- 
woihung des neuen Wefks in 
Leipzig vor Journalisten. 
Zugleich unterstrich er erneut, dass 
Deutschland die besten Vorausset 
zungen habe, um auch im interna 
tionalen Wettbewerb erfolgreich 
sein zu können. Wie der Vonstands 
vorsitzende weiter sagte, war auch 
die durch Vereinbarungen zur Ar 
beitszeit erreichte Flexibilität ein 
Pluspunkt für Leipzig. Je nach Pro 
duktionsvolumen kann an dem 
sächsischen Standort zwischen 60 
und 140 Stunden pro Woche gear 
beitet werden. Die Tatsache, dass 
man das Leipziger Werk jetzt ein 
weihe, sei deshalb auch ein klares 
Signal, dass man mit Flexibilität in 
Deutschland viel bewegen könne. 
Panke erläuterte noch einmal, 
warum sich Leipzig im Wettbewerb 
gegen die starke Konkurrenz von 
rund 250 Städten in ganz Europa 
durchsetzen konnte. Speziell die 
Nähe zu anderen BMW-Werken sei 
ein starkes Argument gewesen. Zu 
gleich gebe es eine hohe Dichte an 
Zulieferern im süd- und mitteldeut 
schen Raum. Zudem habe die gros 
se Zahl an hoch qualifizierten Ar 
beitskräften für einen Standort in 
Deutschland gesprochen. 
BMW-Produktionsvorstand Nor- 
berftjeithorer machte deutlich, 
dass di£ Entscheidung für Leipzig 
■um ^ i _«- ■um t„,Ai_I, *, «_ . , 
Inn ml m wpn|« MW wvvHMni m m i 
auf der Strategie «Produktion folgt 
dem Markt» basierte. BMW habe 
sich intensiv auf die EU-Osterwei- 
terung vorbereitet. Die Veitriebsge- 
sellschaften rechneten nach dem 
Beitritt weiterer osteuropäischer 
Staaten in die Europäische Union 
mit höheren Absätzen. Leipzig sei 
dafür die ideale Basis, ohne den 
Standort Deutschland zu verlassen. 
Am Nachmittag sollte das Wyk' 
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> 
1, 
in Leipzig htit einem Festakt offi 
ziell eingeweiht werden. Erwartet 
wurden dazu ausser Bundeskanzler 
Gerhard Schröder die Ministerprä 
sidenten von Bayern, Sachsen und 
Sachsen-Anhalt, Edmund Stoiber, 
Georg Milbradt und Wolfgang 
Böhmer. BMW baut bereits seit 
Anfang März in Leipzig Fahrzeuge 
det> 3er-Reihe. Das Unternehmen 
investierte in Leipzig rund 1,3 
f 
Milliarden Euro. Der blau-weisse 
Autobauer bekam für sein Engage 
ment in den neuen Bundesländern 
Fördermittel in Höhe von 363 
Millionen Euro. Bei voller Ausla 
stung wird das Werk 5000 Mitar 
beiter beschäftigen, 650 Autos sol 
len dann täglich von den Bändern 
rollen. Noch einmal 5000 Arbeits 
plätze werden bei Zulieferern in der 
Region erwartet. (AP) 
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