Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 7. MAI 200S 
BLATTI WIRTSCHAFT KOMPAKT INUNG 
13 
Kompakt 
Unllevsr mit 
deutlichem Gewlnnsprung 
AMSTERDAM - Der Konsumgüterkonzern 
Unilever hat im ersten Quartal deutlich mehr 
verdient. Das niederländisch-britische Unter 
nehmen, zu dem so bekannte Marken wie 
Lipton Tee und Dove gehören, berichtete aifi 
Freitag in Amsterdam von einem um 24 Pro 
zent auf 934 Millionen Euro gestiegenen 
»Nettogewinn. Ursache seien unter anderem* 
niedrigere Steuern und im Vergleich zum 
Vot jahr zwei Verkaufstage mehr. Der Umsatz 
verbesserte sich um 4 Prozent auf 9,27 Milli 
arden Euro. Für das weitere Jahr rechnet 
Unilever zwar mit anhaltend schwierigen 
Rahmenbedingungen in Europa, in den auf 
strebenden Märkten seien die Perspektiven 
aber besser. Analyst David Lang von Inves- 
tec erklärte, die Ergebnisse seien besser als 
erwartet. (AP) 
Helneken kauft 
Brauerei Im Ural 
<r~ J 

Heineken 



>• - 
AMSTERDAM - Der niederländische 
Brauereikonzern Heineken breitet sich in 
Russland weiter aus. Das Unternehmen gab 
am Freitag den Kauf der Patra-Brauerei in 
Russlands drittgrösster Stadt Jekaterinburg 
bekannt. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. 
Heineken erhalt durch die ÜbertM$Mt|d*r 
Firma im Ural nach'eigenen Angmfelnen 
Marktanteil von 8,3 Prozent in Rustbnd und 
festigt damit seine Position als Nummer drei. 
Das Unternehmen erwartet, dass der russi 
sche Biermarkt dieses Jahr um 5,5 Prozent 
wächst. (sda) 
Italien hebt Begrenzung 
von itfF-StimmrecM auf 
ROM - Der italienische Ministerrat hat am 
Freitag ein Dekret verabschiedet, mit dem 
das bisher auf zwei Prozent begrenzte 
Stimmrecht des französischen Stromkon 
zerns Electricite de France (EdF) beim italie 
nischen Energieversorger Edison aufgeho 
ben wird. (sda) 
Mf-me Meinung: vom Chrishan Hausmann 
Businessplan und dann...? 
KMU Zentrum: Tippt für Start-ups mit Businessplan in der Tasche 
Vörhaben angehen Hesse. Und eini 
ge werden di#s am Ende auch 
schaffen. 
Jedem erfolgreichen Unterneh 
mensaufbau oder jeder Neuausrich 
tung eines bestehenden Unterneh 
mens liegt ein Businessplan zu 
Grunde. Auch für Banken, Investo 
ren ist der Businessplan eine unbe 
dingte Voraussetzung für ein Enga 
gement. geworden. Also schreibt 
und ,fe\Jt jeder an seinem Business 
plan herum, bis dieser passt. Und 
dann? 
Christian 
fttkrerKMU ZMtram. 
Der Businessplan-Wettbewerb 
Liechtenstein bringt es an den Tag: 
Viele spielen mit dem Gedanken 
sich selbstständig zu machen, das 
eigene Geschäft zu eröffnen und ei 
gener Herr und Meister zu sein. Ei 
nige haben auch schon eine zün 
dende Idee, mit welcher sich dieses 
Eine gute Produkt- oder Dienst 
leistungsidee zu haben, heisst 
nicht, auch gleichzeitig eine gute 
Geschäftsidee zu haben. Gibt es 
überhaupt einen Markt dafür? Was 
ist der Kunde bereit, dafür zu be 
zahlen? Hat nicht ein anderer be 
reits dieselbe oder eine ähnliche 
Idee gehabt? Das sind zentrale Fra 
gen, die geklärt werden müssen. 
Der Businessplan hilft, die eigene 
Geschäftsidee kritisch und objektiv 
zu hinterfragen und ist so Entschei 
dungsgrundlage und Wegweiser 
zur erfolgreichen Umsetzung der 
Geschäftsidee. 
Bn Builnsuplan Mit 
Einen Businessplan zu erarbei 
ten. ist keine einmalige Angelegen 
heit oder Reissaufgabe, weil es die 
Banken verlangen oder weil man 
an einem Wettbewerb teilnehmen 
soll. Er ist ein langfristiges Kon 
trollinstrument für die eigene 
Unternehmung. Entwickeln sich 
die Umsätze wie geplant? Liegen 
die laufenden Kosten im grünen 
Bereich? Wie kann der Liquiditäts- 
engpass vermieden werden? Die 
ständige Überprüfung der eigenen 
Vorgaben ist ein Muss. Die konti 
nuierliche Anpassung des Busi 
nessplanes an die realen Marktge 
gebenheiten wi(d dadurch zu einem 
wichtigen Aufgabenbereich der 
Geschäftsleitung. 
Wachstum als MI« 
Gerade ein starkes Wachstum 
birgt ftlr Start-up-Unternehmun- 
gen ein grosses Risiko in sich. 
Wachstum als Gefahr fttr eine 
Unternehmung klingt befremd 
lich, ist aber Tatsache: Das 
Wachstum muss mangels Reser 
ven aus dem eigenen Cashflow 
heraus bezahlt, sprich vorfinan 
ziert werden und kann zu einem 
massiven Liquiditätsproblem füh 
ren. Gerade in solchen Fällen 
bietet der Businessplan einen 
gewissen Schutz. Damit lassen 
sich solche Probleme frühzeitig 
erkennen. 
Gerade ein Businessplan spielt 
bei Verhandlungen mit Banken ei 
ne zentrale Rolle. Banken geben 
gerne Geld - das ist ihr Produkt - 
wollen aber auch das Risiko des 
Verlustes gering halten. Gerade 
Start-iips sind auf den Goodwill 
der Banken angewiesen. Ein gut 
durchdachter, nachvollziehbarer 
Businessplan schafft Vertrauen und 
hilft gerade in kritischen Zeiten die 
Bank als engagierten Partner zu 
gewinnen. 
Schlag für US-Autoindustrie 
Rating-Agenturen vergeben Noten zur Kreditwürdigkeit 
NEW YORK - Di« Aktien van Be- 
naral Motors und Ford wurden 
End« dar Wache durch die Ra- 
wfwSS^pSnZlii' 
Agenturen übernehmen In der 
Hnanzmtt die Roll« von Wach 
hunden, die hei Gefahr Alarm 
schlagen. 
Ihre Bewertungen entscheiden dar 
über, zu welchen Konditionen sich 
Firmen Kredite an den Kapital 
märkten holen können. Faustregel: 
Je schlechter die Einstufung, desto 
teurer wird der Bittgang bei den 
Geldgebern. 
Am bekanntesten ist neben Stan 
dard & Poor's die Agentur Moody's. 
Daneben gibt es noch einige kleine 
re Firmen wie Fitch. Ihre Bewer 
tungen stützen sich auf die Analyse 
des Geschäftsverlaufs und die all 
gemeine Branchensituation. 
Die Bewertung erfolgt bei Moo 
dy's und Standard & Poor's über 
mehrere Buchstaben- und Zahlen 
kombinationen in rund 20 Stufen. 
Sie reichen von den Bestbewertun 
gen «Aaa» (Moody's) und «AAA» 
(S&P) bis zur Kennzeichnung der 
Werden derch «la« 
Zahlungsunfähigkeit Uber «C» 
(Moody's) und «D» (S&P). Ganz 
ohne Makel ist das Image der Ra 
ting-Agenturen in den vergangenen 
Jahren nicht geblieben. Im Skandal 
um den US-Energiekonzern Enron, 
der seine marode Lage durch Bi 
lanztricks lange Zeit verschleiern 
konnte, wurde ihnen vorgeworfen, 
nicht rechtzeitig gewarnt zu haben. 
Andererseits geht vielen Firmen 
chefs die Herabstufung heute viel 
zu schnell, weil sie in ohnehin kon 
junkturell schwierigen Zeiten die 
Belastungen nochmals erhöhten 
' und langfristigere Potenziale wo 
möglich nicht ausreichend berück 
sichtigen. (sda) 
IBM will 600 Jobs in Deutschland abbauen 
Laut Gewerkschaft ver.di soll der Abbau bis Ende Juni erfolgen 
STUTTBART - Der amerikani 
sche Cemputerfcanzern IBM will 
nach Bewarfcschaftsangaben in 
Deutschland deutlich mehr itei- 
len streichen als die bisher be 
kannten 580 Jobs. 
Der Dienstleistungsgewerkschaft 
ver.di zufolge will sich das Unter 
nehmen im Zuge seines weltweiten 
Abbaus von bis zu 13 000 Arbeits 
plätzen von 600 weiteren Mitarbei 
tern in Deutschland trennen. Wie 
Rolf Schmidt von ver.di am Freitag 
in Stuttgart berichtete, ist es Ziel 
von IBM, bis Ende des zweiten 
Quartals «die Leute dazu zu brin 
gen, das Unternehmen freiwillig zu 
verlassen». Die IG Metall sieht so 
gar bis zu 2500 Jobs bedroht. Der 
Konzern hatte bereits im März die 
Schliessung der Standorte von 
IBM Business Services in Hannover 
und Schweinfurt mitgeteilt D«von 
sind 580 Arbeitsplätze betroffen. 
Schmidt kritisierte, IBM habe gut 
Geld verdient. Der Konzern trenne 
sich zur Verbesserung der Profitmar 
ge von Persona). «Es ist die Rage, 
wie lange das gut geht» Der Com- 
puterkonzern will weltweit 10000 
bis 13 000 Stellen abbauen, die mei 
sten davon in Europa. 
Die IG Metall rechnet unterdes 
sen damit dass bis zu 2500 Jobs in 
Deutschland bedroht sind, wie Ge 
werkschaftssprecher Kai Bliesener 
in Stuttgart erklärte. IBM-Sprecher 
Peter Gerdemann wollte sich zu 
dieser Zahl nicht Süssem. Die Be 
ratungen mit den Arbeitnehmerver 
tretern liefen schon. (AP) 
	        

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