Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 4. MAI 2005 
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BLATTI InlLMnlU SCHWARZARBEITER 
9 
Abstimmung in Schaan 
40 Millionen: Abstimmung 
am 10. und 12. Juni 
SCHAAN - Wie die Gemeinde Schaan mit 
teilt, findet am 10. und 12. Juni die Abstim 
mung Uber die Zentmmsgestaltung mit ei 
nem Dorfsaal und Dorfplatz statt. Die Bürge 
rinnen und Bürger werden über 40 Millionen 
Pranken entscheiden. 
Der Schaaner Gemeinderat hat die Kredit 
vorlage für Abstimmung vom 10. und 12. Ju 
ni Uber die Zentrumsgestaltung mit einem 
Dorfsaal und Dorfplatz genehmigt 
Für den neuen Mehrzwecksaal sind 23,5 
Millionen Pranken und flir den Bau einer 
Tiefgarage einschliesslich der Erschliessung 
8,5 Millionen Franken veranschlagt. Der 
Uberdeckte Aussenbereich mit 1,5 Millionen 
Franken sowie die Integration des Senioren 
treffs und eines Cafls mit ebenfalls 1,5 Milli 
onen Franken runden die baulichen und ge 
stalterischen Massnahmen auf dem Rathaus 
areal ab. Im Abstimmungskredit enthalten 
sind zudem CHF 1 Million für die Neuge 
staltung des Dorfplatzes und eine Bauherren 
reserve von CHF 3 Millionen. 
Die Gemeinde teilt in einem Newsletter 
mit, dass die Kostenberechnungen und die 
vorgesehene Durchführung des Projektwett 
bewerbs auf einer vertieften Machbarkeits 
studie und fundierten Vorabklärungen durch 
die Ortsplanungskommission basieren. 
Der Parkierungsbedarf für den Dorfsaal 
wird mit der Realisierung von rund 120 
Parkplätzen in der Tiefgarage unterhalb des 
Saals gedeckt. Die Kosten fUr die Parkgarage 
und die unterirdische Erschliessung über das 
Marktplatzareal seien in den 40 Millionen 
der Abstimmungsvorlage enthalten. 
«Aus wirtschaftlichen Gründen und im 
Sinne einer Vorinvestition hat der Gemeinde 
rat beschlossen, im Zuge der Erschliessung 
unterhalb des Marktplatzes eine zweite, ein 
geschossige Tiefgarage zu bauen. Diese wird 
massgeblich zur Zentrumsentwicklung bei 
tragen und mittelfristig den Bedarf der Bau 
felder um den Marktplatz decken. Die Park 
garage geht im Rahmen dieser Überbauun 
gen unter Rückerstattung der Baukosten 
weitgehend in Privatbesitz Uber. Deshalb ist 
die Vorinvestition von 3,6 Millionen nicht 
Teil des Abstimmungskredits», so wörtlich 
aus dem Newsletter der Gemeinde. 
InlinutluMtand am 24. Mal; 
Die Gemeinde führt am 24. Mai 2005, 19 
Uhr, im Rathaussaal einen Informations 
abend durch, bei dem sich die Stimmbürge 
rinnen und Stimmbürger Uber die Hinter 
gründe und Ziele der Neugestaltung des 
Ortskerns mit Dorfsaal und Dorfplatz orien 
tieren können. Im Vorfeld der Veranstaltung 
geht zudem eine detaillierte Informations 
broschüre an alle Haushalte. (pk) 
Erfolgreiche zwischenstaatliche Zusammenarbeit - Zwei Monate Bauzeit 
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Wer von Balzers her Uber die St 
Luzisteig fährt, bemerkt seit kur 
zem im Waldhang des Flfischer 
Bergs, etwa auf halbem Weg zwi 
schen der Landesgrenze und der 
Festungskaserne, Gerüste und 
Schutzdächer der Baustelle auf dem 
Burghügel von Grafenberg. Die 
dortigen Ruinen, besser bekannt un 
ter dem volkstümlichen Namen 
Mörderburg, sind ein beliebtes Aus 
flugsziel, bereiteten aber den 
verantwortlichen Denkmalpflegern 
und Archäologen aus GraubUnden 
und Liechtenstein seit langem Sor 
gen wegen akuter Einsturzgefahr. 
Die bedrohlichen Ausbrüche im 
Mauerfuss der 25 Meter langen und 
zweieinhalb Stockwerke hohen 
Mauer sind im Rahmen der laufen 
den Sicherungskampagne bereits 
geschlossen worden. Damit ist de 
ren Standsicherheit wieder gewähr 
leistet. Gegenwärtig wird an der Fes 
tigung der seitlichen Mauerabbrü- 
che und der Mauerkrone gearbeitet. 
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Nach weiteren sichtbaren Mauer 
resten zu schliessen, scheint die 
Hauptmauer zu einem mächtigen 
Bau mit einer Grundfläche von 11 
auf 42 Metern zu gehören. Er 
thronte einst auf dem Felshügel und 
beherrschte die Strasse von den 
Bündner Alpenpässen zum Boden 
see. Direkt unter der Burg sperrte 
eine Letzimauer, deren Reste im 
dortigen Waldstreifen noch gut zu 
erkennen sind, den Weg und das Tal 
an seiner schmälsten Stelle ab. Die 
Burg wird zu ihrer Zeit in keiner 
Urkunde erwähnt. Der besondere 
Mauerwerkscharakter ihrer Haupt 
mauer, mit den gegenläufig schräg 
gestellten Steinschichten - dem so 
genannten Kornährenveifcand lässt 
jedoch darauf schliessen, dass sie 
im 13. Jahrhundert errichtet wor 
den sein muss. FUr die jetzt dort ar 
beitenden, auf Burgensicherungen 
spezialisierten Handwerker ist es 
eine grosse Herausforderung, die 
notwendigen Ergänzungen exakt in 
Anlehnung an dieses zeittypische 
Mauerbild auszuführen. Bauleute 
und Auftraggeber warten gespannt 
auf das Urteil des Publikums. 
Die Tatsache, dass die Ruine auf 
Fläscher Boden, also in Graubün 
den und somit in der Schweiz steht, 
dieser Boden aber Eigentum der 
liechtensteinischen Gemeinde Bal 
zers ist, führte nach einer jahrelan 
gen Vorbereitungszeit zu einer er 
folgreichen zwischenstaatlichen 
Zusammenarbeit. Es wird mit einer 
Bauzeit von zirka zwei Monaten 
gerechnet. Ab etwa Anfang Juni 
wird wieder ein sicherer Besuch 
der Burgruine Grafenbeig/Mörder- 
burg möglich sein. (pafl) 
Rotes Licht für Schwarzarbeiter 
* 
Landespolizei und Ausländer- und Peesamt stellen Schwarzarbeiter 
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Autllndar- und Paasamtas 
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und das AufantkaltsracMfasL 
In den frühen Moigenstunden des 
28. April 2005 führten Beamte des 
Ausländer- und Passamtes gemein 
sam mit der Landespolizei Routi 
nekontrollen auf diversen Baustel 
len durch. Im Rahmen dieser Kon 
trollen wurden diverse Widerhand 
lungen gegen die Aufenthalts-, Ein 
reise und Arbeitsbestimmungen' 
festgestellt. In drei Fällen erfolgt 
eine Anzeige. 
OurchHncM 
dar KantroSa antzoyan 
Bei der Kontrolle vom 28. April 
wurden insgesamt 53 Personen 
festgestellt, welche bei 21 Firmen 
beschäftigt sind. Vereinzelt ver 
suchten sich Personen der Kontrol 
le durch Verstecken oder Flucht zu 
entziehen. 
Gemäss ersten Ermittlungser 
kenntnissen ist davon auszugehen, 
dass bei einer Person, welche kei 
nen legalen Aufenthaltsstatus und 
keine Aibeitsbewilligung hatte, ei 
ne professionelle Schlepperei vor 
liegt. Der Mann sei gemäss Aussa 
gen im Kosovo angeworben wor 
den, in der Schweiz für 15 Franken 
pro Stunde zu arbeiten. Für die il 
legale Einreise in die Schweiz 
musste der Mann 1000 Euro dem 
Schlepper bezahlen, welcher an 
schliessend den Reisepass einzog 
und ihn an einen «Arbeitgeber» 
vermittelte. In den vorliegenden 
Fällen werden sowohl die Perso 
nen angezeigt, die über keine gülti 
gen Papiere verfügten, als auch de 
ren Arbeitgeber. 
Die festgestellten Widerhandlun 
gen steifen- ein neues Phänomen 
dar. Als Folge des EWR-Abkom- 
mens und der Vaduzer Konvention 
können von Staatsangehörigen der 
Schweiz und des EWR Dienstleis 
tungen in Liechtenstein angeboten 
werden. Unter diesen Dienstleis 
tungserbringern sind diese selbst 
und deren Mitarbeiter mit Wohnsitz 
im EWR oder in der Schweiz zu 
verstehen. Eine Minderheit dieser 
Firmen versucht offensichtlich mit 
klassischer Schwarzarbeit in Liech 
tenstein Aufträge zu erledigen, ein 
Verhalten, das in jeder Hinsicht ab 
solut unerwünscht ist und entspre 
chend geahndet wild. 
Gemäss geltender Gesetzeslage 
werden dem Schweizer Unterneh 
mer sowohl die anfallenden Haft- 
kpsten als auch die Ausschaffung 
des betroffenen Arbeiters in den 
Kosovo in Rechnung gestellt. (Ipfl)
	        

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