Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)


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DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN 
DIENSTAG, 3. MAI 2005 
SEITE 9 
Im Visier 
Warum die Schweizer 
Übernahinekommis- 
sion die Firma Unaxis 
im Visier von Untersu 
chungen hat. 10 
VOLKS 
BLATT 
NEWS 
Ölproduktkm reicht aus 
KUWAIT - Die Organisation Erdöl expor 
tierender Länder (OPEC) fördert mit täglich 
29,7 Mio. Barrel mehr Rohöl als die offiziel 
le Quote vorsieht. Der OPEC-Präsident sieht 
keinen Bedarf einer Ausweitung. Die offi 
zielle Förderquote werde von den zehn 
OPEC-Staaten ohne den Irak täglich um 2,2 
Mio. Barrel überstiegen, sagte Ahmed Fahd 
al Sabah, OPEC-Präsident und kuwaitischer 
ölminister am Montag in Kuwait-Stadt. 
«Wir denken, dass der Markt gut versorgt 
ist», betonte Sabah. Die OPEC hatte vor drei 
; Wochen fUr Mai eine Erhöhung der täglichen 
j Fördermenge um 500000 Barrel angekün- 
j digt. Währenddessen ist der OPEC-Ölpreis 
! weiter gefallen. Laut OPEC-Sekretariat vom 
< Montag in Wien lag der Durchschnittspreis 
für ein Barrel am vergangenen Freitag bei 
47.90 US-Dollar. Das waren 13 Cent weni 
ger als am Donnerstag (48.03 Dollar), (sda) 
Roche erhält Zulassung für 
naun Bhrtzuckennwta^K 
BASEL - Der Basler Pharmakon ' 
hat von der amerikanisch 
hörde FDA die 51 OK-Zulassung für ein neu 
es Blutzuckermessgerät erhalten. Das Gerät 
wird im Verlauf des Jahres in den USA er 
hältlich sein. Dank Zuverlässigkeit und ein 
facher Handhabung soll es eine erleichterte 
Diabeteskontrolle ermöglichen. (AP) 
Adidas verkauft Salomon 
HERZOGENAURACH - Der Sportartikel 
hersteller Adidas verkauft seine französische 
Tochter Salomon an den finnischen Amer- 
Sports-Konzem. Das gab Adidas-Vorstands 
chef Herbert Hainer am Montag bekannt. 
Adidas wolle sich stärker auf seine Kern- 
kompetenzen in den Bereichen Sportschuhe, 
Bekleidung und Golf konzentrieren, sagte 
Hainer. Zuvor hatte Adidas-Salomon einen 
unerwartet hohen Gewinnsprung im ersten 
Quartal bekannt gegeben. Während der Um 
satz von Adidas und der Golfsparte Taylor- 
Made kräftig stiegen, brach der Umsatz bei 
Salomon um neun Prozent ein. Die Nachfra 
ge nach Wintersportartikeln, Inlineskates 
und Fahrradkomponenten sei gesunkene AP) 
Partner 
Warum der Grossaktio 
när Wairen Büffet sei 
nen Freund Bill Gates 
in den Vorstand geholt 
hat. IQ 
Fondsplatz 
Wie sich die Werte des 
Fondsplatzes Liechten 
stein entwickelt haben 
und wie die Werte heu 
te stehen. f f 
Börse 
Was sich an der Börse 
getan hat. Wer die Ge 
winner und wer die 
Verlierer des Tages 
sind. *|2 
Eine Frage der Steuerung 
Gesprächsrunde zum Thema Finanzplatz und Bankgeheimnis 
ZÜRICH - Ein« dai 
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dautsdwn und rarapllsclMii B- 
nanzpoiitik tritt Haute am 9. 
Uachtanatalnar Europa-Sympo- 
slum in Vaduz auf. Dia dautscba 
Staataaakratirin Barbara Han- 
drteka war gastarn Aband Bast 
In ainar Gasprichsrunda in Zü 
rich. 

Im nächsten Landtag wird das 
Zinsbesteuerungsabkommen mit 
der Europäischen Union in zweiter 
Lesung beraten und soll am l. Juni 
in Kraft treten. Diese Regelung ist 
unter anderem Ausdruck dafür, wie 
in Europa weiterhin spezifisch na 
tionale Standpunkte in finanzpoliti 
scher Hinsicht vorhanden sind. 
Den deutschen Standpunkt ver 
lrat gestern Abend Barbara Hen 
dricks (siehe Kasten). Sie sprach 
auf Einladung der VP Bank beim so 
genannten Kamingespräch in Zü 
rich vor geladenen Medienvertre 
tern. Heute referiert sie unter dem 
Titel «Aktuelle europäische Ent 
wicklungen im Finanzmarktbe 
reich» am 9. Liechtensteiner Euro 
pa-Symposium in Vaduz. 
Kilm fflarfr Ben 
VR-Präsident der VP Bank Hans 
Brunhart moderierte das Hinter- 
grundgespräch zur europäischen 
Finanzpolitik in der Villa Tobler. 
Einleitend stellte Brunhart die 
Staatssekretärin und damit Mit 
glied der deutschen Bundesregie 
rung Barbara Hendricks vor und 
führte sie ein als eine, die Uber sich 
selber sage: «Ich nehme die Sorgen 
der Menschen ernst.» 
Darauf referierte Hendricks kurz. 
«EU-Entscheide betreffen alle.» 
Sie meinte damit, dass die EU so 
wohl das EWR-Mitglied Liechten 
stein als auch das Nichtmitglied 
VH Priridint VP Bank Haas Braabart Hai Barbara lliairtefci, 
ipiNMn IDw nl|N NT NfepillCMR nRMapIR^n« 
Schweiz entscheidend Einfluss 
nehme. -Liechtenstein sei naturlich 
ein Thema im europäischen Dis 
kurs Uber Finanzmärktpolitik. 
Nicht verwunderlich, werden in 
Liechtenstein beispielsweise seit 
Ende 2004 rund 15 Milliarden 
Franken in 200 Fonds verwaltet, 
wie Hendricks sagte. Sie sehe auch 
wie wichtig die Finanzdienstleis 
tungsbranche insgesamt für Liech 
tenstein sei (30 Prozent des BIP). 
Damit dies so bleiben kann, sollen 
laut Hendricks neue gesetzliche 
EU-Bestimmungen auf ein Mini 
mum beschränkt bleiben. Hen 
dricks sprach damit die 3. Richtli 
nien der EU zur Geldwäscherei an, 
die Geldflüsse noch transparenter 
machen sollen. Ein Nachjustieren 
sei jedoch erforderlich. Dabei müs 
se auch das Gesellschaftsrecht mit 
einbezogen werden, ansonsten 
seien neue Bestimmungen nutzlos. 
Das Ganze käme einer Black Box 
gleich, einer Einladung für Miss 
brauch und «diese Einladung soll 
ten wird nicht aussprechen», so 
Hendricks. Sie sehe die mit der Re 
gelung verbundene Herausforde 
rung, doch «Missbrauch muss ent 
schieden bestraft werden». Ein In 
formationsaustausch sei nötig. 
Liechtenstein sei ein gutes Bei 
spiel. wie es die 2. EU-Richtlinien 
gegen Geldwäscherei in nationales 
Recht umgesetzt habe. «Grosses 
Engagement» und «Begeisterung» 
sei sichtbar. Die konstruktiven Ge 
spräche sollten weiter geführt wer 
den. Hendricks machte jedoch kei 
nen Hehl aus ihrem Standpunkt, in 
dem sie auf aus ihrer Sicht Wider 
spruch verwies: Einerseits kämpfe 
man geschlossen gegen Terror, an 
dererseits verweigerten gewisse 
Staaten die Auskunft bei Steuerfra 
gen. Erst wenn alle Finanzplätze 
die diesbezüglichen OECD-Richt- 
linien anerkennen würden, sei ein 
Durchbruch zu schaffen. 
falls immer wieder gestellten For 
derungen. Mit Nachdruck verwies 
sie dabei auf die einmalige Tatsa 
che, dass in der Schweiz Steuer 
hinterziehung nicht als Straftat ge 
ahndet wird und deshalb bei sol 
chen Vergehen mit ausländischen 
Behörden nicht unbedarft koope 
riert wird (Informationsaustausch). 
Die deutsche Bundesregierung 
möchte «längerfristig» eine andere 
Lösung, wie Hendricks sagte. Am 
Schluss einer kontroversen Diskus 
sion sprach Hendricks ihre Credo: 
«Sie glaube daran, dass es auch 
künftig unterschiedliche Steuersät 
ze (zwischen 15 bis 30 Prozent) 
innerhalb Europas geben könne, 
diese müssten jedoch auf Grund 
einheitlicher Gewinnermittlungs 
vorschriften nachvollziehbar sprich 
transparent sein.» So gesehen 
kommt eine SteuerhsunxraiMeiung, 
die Frage ist nur wie und voh wöm 
gesteuert wild. " ' ; 7;.' 
Zur Person 
Auf die bekannten Fragen und 
Forderungen der Medienschaffen 
den betreffend Finanzplatz (Bank 
geheimnis) Schweiz/Liechtenstein 
antwortete Hendricks mit den eben- 
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