Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 27. APRIL 200S 
BLATT I INTERNATIONAL DESTAGES 
28 
BLATT I SPLITTER 
Kali» Beweise für 
versteckte Irakische Waffen 
WASHINGTON - Das Regime von Dikta 
tor Saddam Hussein hat keine Massenver 
nichtungswaffen vom Irak nach Syrien ge 
schafft - auch nicht vor dem Angriff der US- 
geführten Truppen im März 2003. Zu dieser 
Erkenntnis sind die US-Waffeninspektoren 
gekommen. Sie haben keine Hinweise auf ei 
ne solche Aktion gefunden, erklärte das In 
spektorenteam in einem am Montagabend 
veröffentlichten Anhang zu ihrem im Sep 
tember veröffentlichten Bericht. Auch hätten 
sie keinen Iraker ausfindig machen können, 
der mit einem, solchen Waffentransfer direkt 
zu tun gehabt hätte. (sda) 
«Ohrfeige für Italien» 
ROM - Die Journalistin Giuliana Sgrena 
hat empört auf eine Untersuchung der US- 
Armee zum Beschuss ihres Autos in Bag 
dad reagiert. Laut Bericht trifft US-Solda- 
ten keine Schuld. Dies sei eine «inakzepta 
ble Ohrfeige für Italien», sagte Sgrena. Es 
sei kaum nachvollziehbar, dass US-Präsi- 
dent George Bush sich zunächst beim ita 
lienischen Premier Silvio Berlusconi dafür 
entschuldigt habe und den Soldaten jetzt 
angeblich kein Fehlverhalten vorzuwerfen 
sei, schrieb sie im Leitartikel ihrer Zeitung 
«II Manifeste», der am Dienstag erschienen 
ist. (sda) 
& 
EU fordert mehr 
Reformen von Türkei 
LUXEMBURG - Die EU verlangt von der 
Türkei weitere Reformen als Voraussetzung 
für den Anfang Oktober geplanten Beginn 
der Beitrittsverhandlungen. Der türkische 
Aussenminister Abdullah GUI erwartet eine 
Einigung im Zypern-Konflikt. Nach einem 
Gespräch mit EU-Vertretern bekräftigte Gül 
am Dienstag in Luxemburg die Bereitschaft, 
ein Protokoll über eine Ausweitung der Zoll 
union auf die zehn neuen EU-Mitglieder zu 
unterzeichnen. (sda/dpa/afp) 
Kofi Annan 
keineswegs entlastet 
NEW YORK - UNO-Generalsekretär Kofi 
Annan wird laut dem Leiter der UNO-Kom- 
mission zum Irak-Korruptionsskandal, Paul 
Volcker, durch bisherige Untersuchungser 
gebnisse keineswegs entlastet. Der jüngste 
Bericht der Kommission beinhalte Kritik. 
Volckers Gremium hatte vor einem Monat 
einen Zwischenbericht veröffentlicht. Darin 
werde Annan «ziemlich heftig» kritisiert, be 
tonte der frühere US-Notenbankchef in ei 
nem am Dienstag veröffentlichten Interview 
mit dem US-Fernsehsender Fox News. Der 
Bericht könne nicht als «Entlastung» für An 
nan bewertet werden. (sda/afp) 
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Militarprasenz beendet 
Syriens MilitSrpräsenz im Libanon beendet - Abzug der letzten Soldaten 
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malt 40 000 «yrtsdian Soldaten 
in Mamas dta Branza zu Syrian. 
Anfang Jahr waren noch 14 000 sy 
rische Soldaten im Land. An der 
Zeremonie auf der Luftwaffenbasis 
Rajak im Bekaa-Tal nahm die Ar- 
meefUhrung beider Länder teil. Da 
bei wurde auch den rund 12 000 sy 
rischen Soldaten gedacht, die im 
Libanon starben. 
Der syrische Armee-Stabschef Ali 
Habib sagte, mit dem Eingreifen im 
libanesischen Bürgerkrieg und der 
anschliessenden Besetzung habe die 
syrische Armee «die heilige Mission 
erfüllt, den arabischen Libanon und 
seine Würde zu schützen». 
Nach der Zeremonie vertiess der 
gefürchtete Chef des syrischen Ge 
heimdienstes im Libanon, Rustum 
Ghasaleh, das Land. Acht Busse mit 
den letzten Soldaten folgten ihm. 
Nur wenige Libanesen säumten da 
bei die Strasse. Rund 2000 Syrer 
empfingen die Rückkehrer an der 
Grenze mit Blumen. Für die libane 
sische Regierung könnte sich nun 
mehr politischer Spielraum eröffnen. 
Syrien war ein Jahr nach Beginn des 
Bürgerkriegs 1975 im Libanon ein 
marschiert und verstand sich seitdem 
als dessen Schutzmacht. 
Nach dem Ende des Kriegs 1990 
blieb Syriens Einfluss auf Politik, 
Wirtschaft und Armee gross. Nach 
der Ermordung des libanesischen 
Exministerpfisidenten Rafik Hariri 
Mitte Februar war der Dmck auf 
Syrien aber gewachsen: In Massen 
demonstrationen wurde der Abzug 
gefordert. Die Opposition verdäch 
tigt Syrien, in den Hariri-Anschlag 
verwickelt zu sein. Die profyrische 
Regierung irat nach den (rotesten 
zurück. Noch im Mai soll ein neues 
Parlament gewählt werden. Schon 
im vergangenen Jahr hatte der Si 
cherheitsrat in der Resolution 1SS9 
den Abzug gefordert. 
«Saufaar dir BMdrtmm» 
Die Beiruter Zeitung «Daily Star» 
kommentierte: «Die Libanesen wer 
den wohl einen Seufzer der Erleich 
terung von sich geben.» Der desi 
gnierte libanesische Ministerpräsi 
dent Nadschib Mikati sprach von ei 
ner neuen Ära, die auf enger Koope 
ration basiere. Er hatte am Dienstag 
im Parlament sein Programm vorge 
stellt. Die antisyrische Opposition be- 
grüsste den Abzug. «Er beendet eine 
länge Dauer voller Fehler und Vor 
herrschaft», sagte ein Abgeordneter. 
UNO prüft und USA warten ah 
Noch am Dienstag sollte ein Prü 
ferteam der UNO in Syrien und im 
Libanon beginnen, den Abschluss 
des Rückzugs zu verifizieren. 
UNO- Generalsekretär Kofi Annan 
erklärte sich mit der Lage im Liba 
non nur bedingt zufrieden. In ei 
nem Bericht an den Sicherheitsrat 
schrieb er, die Auflagen der Reso 
lution seien noch nicht vollständig 
erfüllt. (sda/afp/reuters/dpa) 
Berlusconi fordert das Vertrauen 
Berlusconi kündigt Wahlen im Mai 2006 an - Votum im Parlament 
ROM - Ohl Partamantswahtan In 
Itallan finden voraussichtlich 
tan Mai 2008 statt Dias sagte 
MIIIISW |N IBNMIII MlvM NVNV 
cani am Dianstag bat dar Varaf- 
digung dar 9 VbamMstar und 
82 Untarstaatssakratlra dar 
Er habe bereits mit Staatspräsident 
Carlo Azeglio Ciampi über das Da 
tum gesprochen, fügte Berlusconi 
hinzu. Am Abend stellte Berlusconi 
im Parlament sein Regierungspro 
gramm vor und forderte für seine 
Mitte-Rechts-Regierung das Ver 
trauen des Parlaments. 
Ankurbelung der flauen Wirt 
schaft, Massnahmen zur Förderung 
der Unternehmen und der Familien 
seien für die Regierung prioritär, 
betonte Berlusconi. Weiter versi 
cherte der Ministerpräsident, dass 
sich die Regierung für die Einhal 
tung der Maastrichter Konvergenz 
kriterien einsetzen werde. «Wir 
werden die Verschuldung unter die 
Schwelle von 100 Prozent des Brut- 
toinlandprodukts drücken. Bis Ende 
der Legislaturperiode stehen uns 
noch 13 entscheidende Monate be 
vor», betonte Berlusconi. 
Hut Partei 
Der Ministerpräsident kündigte 
an, dass er seine Mitte-Rechts-Ko- 
alition in eine einzige Partei um 
wandeln wolle. Die Fünf-Parteien- 
Koalition sei kein reines Wahlkar 
tell, sondern eine Koalition, die 
Werte und Ziele teile. «Wir sind 
das Beispiel einer Reformgruppie 
rung, die das Ziel hat, sich in eine 
einzige Gruppierung umzuwan 
deln», betonte er. (sda/dpa/apa) 
«Jahrhundertflut» 
Hochwasser im Westen Rumäniens 
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«Jahrtrandartflut» hat 
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überflutete das Hochwasser 
laMriteha Dirfar, tausende 
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OuL Im banicbbarten SartHan 
Mmmate'^nwiudavar. 
Die Katastrophe begann vor einer 
Woche in Westrumänien, als Dau 
erregen und Schneeschmelze die 
Flüsse über die Ufer treten Hessen. 
Am Dienstag wurden in der Klein 
stadt Arad weitere 200 Häuser von 
den Wassermassen erfasst. Rund 
2200 Menschen wurden in Rumä 
nien in den vergangenen drei Tagen 
in Sicherheit gebracht. Berichte 
über Tote oder Verletzte lagen zu 
nächst nicht vor. Zuletzt standen 
80 000 Hektar Ackerland unter 
Wasser. Der rumänische Staatsprä 
sident Traian Basescu reiste am 
Dienstag aus Luxemburg, wo er am 
Vorabend den EU-Beitrittsvertrag 
unterzeichnet hatte, in das Ka 
tastrophengebiet in der Flachland 
region bei Timisoara. Er sagte Hil 
fe in Höbe von 100 Millionen 
Franken zu. Viele Bauern weiger 
ten sich, ihre von den Wassernüs 
sen bedrohten Höfe zu verlassen. 
Daraufhin erklärte der Präfekt des 
Kreises Tltnis offiziell den Not 
stand in der Region. Dies erlaubt 
den Behörden, die Menschen auch 
mit Gewalt zu retten. (sda/dpa) 
LONDON «>• Briten dürfen «ich 
an kalten Wlntertagendraussen 
schwimmen gehest Dieses Recht 
hat ein kleiner Schwimmverein 
von London am Dienstag vor 
dem höchsten britischen Zivilge 
richt durchgfcsetzt Die Haupt 
stadt hatte dem Hampstead-He- 
ath-Winter-Swimmirlg Club sei 
ne traditionellen frflhmorgend- 
Beten, S<^mm*ttmrien in ei- 
undftwkjpWet litt 
Nörten der Stadt vortaten. W** 
Vereinsmitiilieder dar 
W'kitm ptfstaw, könne die 
argumentierte die StsidWejWsl' 
tung. Doch ein Richter entschied, 
dass in diesem FsJl die Freiheit 
des Einzelnen gegen «graue und 
langweilige Sicherheitsvorschrif 
ten)» in Schute genommen wer« 
den müsse. Jeder könne selbst 
entscheidet ob er das Risiko ein 
gehe, ins kalte Wasser zu steigen. 
(«da) 
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