MITTWOCH, 27. APRIL 2006
VOLKSI TUCMA UNAXIS-GV
BLATTI I rlCIVIM CHRONOLOGIE
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Chronologie
Dar Showdown um Unaxis
BERN - Seit Jahresbeginn versucht die
österreichische Beteiligungsgesellschaft Vic-
tory die Kontrolle über Unaxis zu gewinnen.
Diese wird noch von der GrUnderfamilie
Bührle wahrgenommen. Hier die wichtigsten
Schritte:
2000: Umbenennung des Oerlikon-BUhr-
ie-Konzerns in Unaxis. Im Jahrzehnt davor
war die ehemalige Waffenschmiede zu einem
Technologiekonzern umgebaut worden.
2003: Unaxis kann schwarze Zahlen vorle
gen - einen Betriebsgewinn von 16 Millio
nen. Franken Der Konzern beschäftigt 6500
Personen.
30. Nov. 2004: Unaxis konzentriert sich
auf die Geschäfte mit Dünnschicht- und Va
kuumtechnologie und baut im Halbleiterge
schäft weltweit 500 Stellen ab.
11. Feb. 2005: Die österreichische Beteili
gungsgesellschaft Victory Industriebeteili
gung AG der Investoren Mirko Kovats und
Ronny Pecik erwirbt eine 12-Prozent-Betei-
ligung an Unaxis. Die bisherigen einzigen
Grossaktionäre um die GrUnderfamilie Bühr
le (Ihag) halten 21,5 Prozent, die Zürcher
Kantonalbank ZKB 11,26 Prozent.
13. Feb. 2005: Kovats erklärt gegenüber
«Finanz und Wirtschaft», die ZKB habe für
die Victory «treuhändig ein Paket ge
schnürt». Für die ZKB ist diese Aussage
nichl nachvollziehbar.
18. Feb. 2005: Kovats will seine Beteili
gung an Unaxis ausbauen, denkt aber nicht
an eine Übernahne. Er fordert, dass bei Una
xis die Kosten gesenkt, der Vertrieb gestärkt
und ein Teil des Geschäfts nach Asien verla
gert wird.
23. Feb. 2005: Kovats erhöht seinen Anteil
an Unaxis Uber den Zukauf von Aktien und
Optionen auf 21,6 Prozent.
24. Feb. 2005: Die ZKB stockt ihren An
teil an Unaxis von 11 auf 20,4 Prozent auf.
5. April 2005: Anmeldeschluss zur Una-
xis-Generalversammlung. Victory hat laut
Unaxis einen Stimmrechtsanteil von 16,4
Prozent.
6. April 2005: Kovats und Pecik bieten der
GrUnderfamilie Bührle an, deren Aktien zu
kaufen. Diese lehnt aber ab.
15. April 2005: Kovats und Pecik halten
neu Uber die Beteiligungsgesellschaft Victo
ry 21,22 Prozent der Stimmrechte an Unaxis.
20. April 2005: Der Wiener Immobilien
unternehmer Georg Stumpf erwirbt ein Drit
tel an Victory.
22. April 2005: Victory löst alle Optionen
an Unaxis ein und hält neu 34,04 Prozent am
Technologiekonzern.
25. April 2005: Kovats und Pecik erklären
gegenüber der Nachrichtenagentur APA, sie
strebten 51 Prozent an Unaxis an.
26. April 2005: An der Generalversamm
lung stimmen die Aktionäre im Sinne des
Verwaltungsrates und wählen Saurer-Chef
Heinrich Fischer in den Verwaltungsrat. Vic
tory geht mit ihren Favoriten leer aus.
Ausserdem sprechen sich die Aktionäre mit
rund zwei Dritteln der Stimmen für die von
Victory bestrittene Nennwertrückzahlung
a^s. Vicotry verlangt nun eine ausserordent
liche Generalversammlung. (sda)
Victory will den Sieg
Uitaxia-GV mit Machtkampf: Erate Runde geht an GrUnderfamilie
Unaxls-CEO Harald Eggars (links) bakrütlgta gastarn dia alngascMafana Kawarastratagia.
striata Raany Padk, nacMam ar gastarn mit salnar iatalHgiing»ga«aII«chaW Vlctary aar i
LUZIRN - Im Machtkampf um
dan Tacfinoiogiakonzarn Unaxis
haban dar Varwattungsrat und
dia Bründarfamiila vorerst ai-
nan Punktasiag erningan. Di«
Aktionära stimmtan gastarn
Dianstag auf dar ganzan Linia in
Ihrem Sinna. Dach Victory gibt
sich nicht gaschiagan.
Die österreichische Beteiligungs
gesellschaft um die beiden Indus-
triellen Mirko Kovats und Ronny
Pecik verlangen baldmöglichst eine
ausserordentliche Generalver
sammlung. Die Beschlüsse der or
dentlichen Generalversammlung
vom Dienstag sollen dann, fürj&l-
gültig erklärt werden. ^ ''
Victory setzt
«Ich komme wieder», sagte Pe
cik am Dienstag vor den rund 775
Aktionärinnen und Aktionären im
Luzerner Kultur- und Kongress
haus (KKL). Vertreten waren 52
Prozent der Stimmen.
Victory konnte an der General
versammlung (GV) lediglich mit
16,4 Prozent ihrer Stimmen abstim
men, weil sie bis zum Anmelde
schluss zur GV erst Uber diese An
zahl Aktien verfügt hatte. Seither
hat Victory aber ihren Anteil auf
34,04 Prozent erhöht. Damit hat
sich Victory aber auch gleich einer
statutarischen Änderung enthoben,
die am Dienstag von den Aktionä
ren gegen den Willen der Österrei
cher angenommen worden ist.
Neu müssen Aktionäre, deren
Anteil grösster ist als ein Drittel,
wie üblich allen anderen Aktionä
ren ein Übernahmeangebot ma
chen. Das hätte Victory neben den
bereits investierten 720 Millionen
Franken weitere rund 1,5 Milliar
den Franken gekostet. Weil aber
Victory ihren AnteiLbereits vor der
Generalversammlung aufgestockt
hat, muss sie sich der neuen Rege
lung nicht beugen.
Druck auf v^rwaWwfgwa*
Victory wolle den Technologie
konzern in eine neue Zukunft fuh
ren. Das Management und der Ver
waltungsrat hätten versagt, sagte
Mirko Kovats. Die beiden Ge
schäftsmänner verlangen den Rück
tritt des ganzen Verwaltungsrates.
Präsidertt Willy Kissling stellte sich
ohnehin nicht zur Wiederwahl.
Dass die restlichen Mitglieder
nicht schon am Dienstag zurückge
treten seien, verstehe er nicht, sagte
Kovats. Man könne sich ja jetzt
schon vorstellen, wie es an einer
ausserordentlichen Generalver
sammlung in ein paar Wochen aus
schaue.
Ihag untsrstützt Varwattungsrat
Die GrUnderfamilie Anda-Bührie
stellte sich mit ihrer Familienstiftung
Ihag hinter den Verwaltungsrat. Das
Gremium mUsse unabhängig blei
ben, sagte Bernhard Müller namens
der Ihag. Nur so könne gewährleistet
werden, dass Entscheide im Interes
se des Unternehmens und nicht von
Einzelaktionären gefällt werden. Die
Ihag besitzt 21 Prozent an der ehe
maligen Oerlikon-Bührle.
Die Aktionäre wählten Saurer-
Chef Heinrich Fischer in den Ver-
waltungsrat. DaimlerChrysler-Ma
nager Andreas Renschier habe sei
ne Kandidatur zurückgezogen.
Neben Kissling stellte sich Pius
Beschera nicht zur Wiederwahl.
Victory portierte vier Personen,
darunter Mirko Kovats selber.
Datum für
SV
Auch einer Nennweitriickzahlung
stimmten die Aktionäre zu. Die Ak
tionäre erhalten so 14 Franken pro
Aktie. Victory stellte dagegen, mit
der Begründung, dass dem Unter
nehmen Substanz entzogen werde.
Der neue Verwaltungsratspräsident
Markus Rauh kündigte an, dass das
Datum der ausserordentlichen Gene
ralversammlung möglichst bald be
kannt gegeben werden soll. (sda)
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