Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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MITTWOCH, 27. APRIL 2005 
VOLKS 
BLATT 
10 JAHRI SWR 
NACHRICHTEN 
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Die Ffeiheitist 
Vertrag «Lerncoaching für 
Kinder* in der PS Ebenholz 
VADUZ - Was können Eltern tun, um ihren 
Kindern beim Lernen zu helfen? Zuerst ein 
mal aufmerksam zuhören, zuschauen und ver 
stehen, wie das Kind lernt. Denn jedes Kind 
hat sein eigenes Lernverhalten - das eine lernt 
durch handeln, das andere muss laut lesen, das 
dritte braucht absolute Ruhe usw. Sobald El 
tern dies verstehen, haben sie die besten Vor 
aussetzungen, um ihrem Kind eine optimale 
individuelle Unterstützung zu geben. Diesen 
Mechanismus aufzudecken ist ein zentrales 
Ziel der schweizer Lernexpertin Lilian Stflhli 
(Bild). Mit ihrem lehrreichen Vortrag fesselte 
sie vergangenen Montag zirka 100 Eltern, die 
sich auf Einladung der beiden Vaduzer Eltem- 
vereinigungen in der Primarschule Ebenholz 
eingefunden hatten. Neben etwas Theorie gab 
die Referentin viele praktische Beispiele und 
wertvolle Impulse, woraus sich im Anschluss 
ebenso angeregte wie kompetente Diskussio 
nen entwickelten. 
Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung 
einiger wichtiger Punkte, wie Kinder - zum 
Beispiel bei den Hausaufgaben - unterstützt 
werden können: 
• Ein effizientes Arbeitsumfeld schaffen: 
keine Ablenkungen durch zum Beispiel Tele 
fonate; das aktuelle Ziel erfragen; bei ge 
meinsamer Arbeit nicht sinnlos Zeit verplem 
pern. 
9 Zuerst einmal Bindung aufnehmen, das 
heisst: direkten Blickkontakt herstellen und 
dem Kind zuhören. 
• Das Kind muss selbst über seine Vorge 
hensweise entscheiden - die Eltern können 
höchstens mit Fragen oder Tipps Alternativen 
aufzeigen. 
• Dem Kind beim Lernen fortlaufend kleine, 
positive Signale geben, beispielsweise verba 
les Lob, Kopfnicken, Lächeln. 
Nicht unterschätzt werden darf auch die 
grosse Bedeutung des regelmässigen Übens 
zu Hause. Die Schulzeit ist einfach zu vollge 
packt, als dass dort genügend Zeit bliebe, um 
die erlernten Fähigkeiten (beispielsweise 
Schreiben, Rechnen) noch zu automatisieren. 
Ist dies erledigt, soll den Kindern aber auch 
genügend Zeit für sich selbst bleiben, sei es 
auf dem Weg zur Schule, in der Freizeit oder 
in den Ferien. Zu Lernen liegt nämlich in der 
genetischen Bestimmung der Kinder - und 
am besten werden sie dabei unterstützt, indem 
auf sie eingegangen wird. (PD) 
Kurs 
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den vektorbasierten interaktiven Animatio 
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zu versehen. Flash ist der Standard für inter 
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rationen, Langform-Animationen und ande 
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des Betrachters, ohne Qualitätsverlust an, so 
lange man mit Vektorbildern arbeitet Das Er 
gebnis ist ein qualitativ hochwertiges Anzei 
ge-Erlebnis. Der Kurs 430 beginnt am Don 
nerstag, den 28. April 2005, um 18 Uhr im In 
form College in Triesen. Anmeldung und 
Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein- 
Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per 
E-Mail info@stein-egerta.li. (PD) 
«10 Jahr« Em» (S): Micha«! Hlltl, Prlsidant FUndustri«- und Handolskammar 
eräugen und die Schweiz in tfae 
schwächere Veibandlungspösätidn 
■IrtrtiW idi'iaaM aaf üa sowie unter Diuck setzen weiden. 
und Hm- 
Volksblatt: Herr Hilti, die Indus 
trie- und Handelskammer deckte 
Liechtenstein 1992 mit Argumen 
ten für den EWR-Beitritt ein. 
Was befürchtete die Industrie, 
wenn das Volk Nein gesagt hiitte? 
Michael Hilti: Die LIHK hatte 
klare Argumente, die für einen Bei 
tritt zum EWR sprachen und hat 
diese kommuniziert. Es war eine 
sehr entscheidende Abstimmung 
für Liechtenstein und die LIHK 
musste sich klar und deutlich zur 
Vorlage äussern. Als kleines Land 
sind wir auf einen freien Zutritt in 
den wichtigsten Markt besonders 
angewiesen. Ein Nein hätte die be 
reits bestehenden Probleme in den 
Wirtschaftsbeziehungen mit der 
EU weiter verstärkt. Ich erinnere 
zum Beispiel an die Problematik 
von Arbeitsgenehmigungen für 
Liechtensteiner im EU-Raum. Es 
standen verschiedene Investitions 
vorhaben in der Industrie an, die 
1 VOLKSBLATT-Serie [ 
10 Jahre EWR 
aufgrund des positiven Entscheides 
pro Standort Liechtenstein gefällt 
wurden. 
Die Industrie bekam ab 1995 die 
gleichen Wettbewerbschancen 
wie die EU-Staaten. Wie drückt 
sich das in der Erfolgsgeschichte 
des Wirtschaftsstandortes aus? 
Wir haben immer wieder betont, 
dass es schwierig ist, den Einfluss 
des EWR-Entscheides eindeutig zu 
quantifizieren. Der Anstieg der Be- 
schäftigungsentwicklung von über 
39 Prozent in unserem Lande von 
1991 - 2002 mit einer deutlichen 
Beschleunigung ab I99S gemäss 
der Studie von Peter Eisenhut vom 
Mai 2004 im Gegensatz zur sehr 
verhaltenen Entwicklung der 
Schweiz ist aber sicher ein klarer 
Hinweis für die Richtigkeit dieser 
Entscheidung. 
Ausflug zum ORF 
MAUREN/SCHAANWALD - In 
Zusammenarbeit der Seniorentreff 
punkte Mauren und Schaanwald so 
wie der Kooidinationsstelle Jugend 
und Senioren machten sich auch 
heuer wieder 35 Ausflugsbegeisterte 
auf den Weg in den ORF nach Dom- 
birn. Unter der charmanten und 
kompetenten Führung der ORF-Mit- 
arfoeiterinnen Ilga und Maria erleb 
ten die Teilnehmerinnen und Teil 
nehmer einen informativen und 
interessanten Nachmittag in den 
«heiligen Hallen» des Rundfunksen 
ders. Roland Poiger begrüsste die 
Delegation aus Liechtenstein und 
freute sich am regen Interesse der 
Nachbarn. Die Moderatoren Thomas 
Wunderlich, Martina Köberle sowie 
der «Vorarlberg Heute»-Wettermann 
§m vm KMMtaatM Mit im EU zu I 
Die EU ist der wichtigste Han 
delspartner der 33 Industrie 
unternehmen. Wie zeigt sich der 
Vorteil der «vier Freiheiten», die 
mit der EWR-Mitgliedschaft 
garantiert sind: von Waren, 
Dienstteistungen, Personen und 
Kapital? 
: Wichtig ist, dass wir ein gleich* 
wertiger und völlig integrierter Teil 
des europäischen Wirtschaftsraums 
wurden. Grundsätzlich konnten wir 
von den vier Freiheiten profitieren, 
auch wenn es für einige Bereiche 
wie der Lebensmittelproduktion 
aufgrund der Verträge mit der 
Schweiz einige Komplikationen 
gibt. Was die Personenfreiheit an 
geht, leben wir mit einer Sonderlö 
sung, die den Zuzug von EWR- 
Staatsangehörigen beschränkt, aber 
das ist in Anbetracht der Grösse 
von Liechtenstein auch gut so. 
Was sich als ganz wichtig er 
weist, ist, dass mit der Erweiterung 
der EU die neuen Staaten gleichzei 
tig Mitglied des EWR werden. Da 
mit werden bestehende Freihan 
delsabkommen in ein umfassendes 
EWR-Abkommen mit uns bereits 
bekannten Regeln und Standards 
übergeführt. Für uns ist damit ein 
reibungsloser Übergang und eine 
bedeutende Marktausweitung gesi 
chert. 
«EWR - Ja, aber mit der 
Schweiz», war die Botschaft Es 
kam anders. Von weichem Nut 
zen war Liechtenstein seit 1995 
für die Schweizer Wirtschaft als 
Sprungbrett in den EWR, den 
griaatein gemeinsamen Markt der 
Welt? 
Der materielle Nutzen war sicher 
nicht erheblich, denn in den Verein 
barungen mit der EU wie aber auch 
der Schweiz wurde klar festgehal 
ten, das Liechtenstein nicht als 
Drehscheibe missbraucht werden 
konnte. Ich denke, wir konnten der 
Schweiz in einigen Fragen von 
Nutzen sein, da wir direktes Wissen 
aus unserer EWR-Mitgliedschaft 
haben. 
Wie schätzen Sie die Position des 
EWR-Landes Liechtenstein ein 
im Vergleich zur Schweiz, die Ja 
mit den bilateralen Verträgen 
den gleichen Zugang zur EU aus 
gehandelt hat? 
Ich denke, da. gibt es einen 
grundlegenden Unterschied. Wir 
sind vollwertiges Mitglied des 
EWRs mit allen Rechten und 
Pflichten und damit auch automa 
tisch in die Weiterentwicklung an 
gebunden. Die Schweiz dagegen 
muss mit bilateralen Verträgen ar 
beiten, die immer wieder Probleme 
fedMB «He das Schweizer Wtrt> 
aefcaftsraum gtht Sfeherheft tat 
diesem dynamischen Prozeas der 
Integration Europas der unter- 
achkdUchen Geschwindigkeiten. 
Wie gross schätzen Sie die Ge 
fahr ein, als Kleinstaat dabei die 
eigenständige Handlungsfähig 
keit zu vertieren? 
Man müsste sich generell mal mit 
der Frage auseinandersetzen, was 
ist an Eigenständigkeit Überhaupt 
noch geblieben. Wir sind eineneits 
Teil des EWRs und haben uns ver 
pflichtet, EWR-Recht auch bei uns 
umzusetzen, und wir sind gleichzei 
tig auch eng verbunden mit Bern 
und werden von dort auch indirekt 
gesteuert. Die Schweizer reden so 
schön vom «autonomen Nachvoll 
zug», wenn Schweizerrecht dem 
EWR-Recht angeglichen wird. 
Da kann man sich wirklich die 
Frage stellen, wie es mit der Auto 
nomie, sprich der eigenständigen 
Handlungsfähigkeit in Wirklichkeit 
noch bestellt ist Im Gegensatz zu 
früher haben wir nun die Möglich 
keit, aktiv bei der Gestaltung des 
EWR-Rechts mitzuwirken. Am 
Konkretesten ist dies beim EFTA- 
Gerichtshof und bei der ESA-Auf 
sichtsbehörde der Fall. Leider ha 
ben wir die Tendenz, sowohl die 
Bestimmungen von Bern wie des 
EWRs zu Ubernehmen und noch ei 
gene verschärfende Bestimmungen 
beizufügen. 
Für Liechtenstein scheint der 
EWR die optimale Lfisuag zu 
sein. Immer wieder flackert die 
Diskussion aa£ dass es den EWR 
nicht mehr geben könnte. Wie 
lässt sich der EWR stärken? 
Es war uns von Anfang an klar, 
dass auch der EWR ein Konstnikt 
ist, das sich weiterentwickelt Stär 
ken können wir den EWR, indem 
wir uns aktiv engagieren und hier 
nach Vereinfachungen und Erleich 
terungen suchen. Die EU hat mo 
mentan mit der Erweiterung Pro 
bleme genug, und so ist die 
Möglichkeit, die Effizienz des 
EWRs zu verbessern, auch eine 
Chance, die nur ein Mitgliedsstaat 
wahrnehmen kann. Wir müssen 
insbesondere ein aktives Monito 
ring aufbauen, um die Entwicklung 
der Beziehungen der amteren 
Kleinstaaten in Europa mit der EU 
zu verfolgen. Denn hier finden wir 
Indikatoren und Hinweise, wohin 
die Reise der Zukunft geht und was 
wir zu erwarten haben. 
Seniorenausflug 
konnte die Gruppe «in natura» erle 
ben und das eine oder andere" 
Schwätzchen machen. Ein Highlight 
war bestimmt auch die LiveUbettra- 
gung der Sendung von Christian Sut- 
ter, die Nachrichten von Angelika 
Schwarz und dem Mitarbeiter des 
Verkehrsfunks. Zu guter Letzt durf 
ten die Senioren die Vorbereitung der 
Sendung «Vorarlberg Heute» miter 
leben und das Studio sowie die Re 
gieplätze besichtigen. Als Dank 
überreichte die Organisatorin des 
Nachmittags Andrea Dtrsehl, Senio- 
renkoordinatorin den beiden Führe- 
rinnen Qga und Maria einen kleinen; 
Keramikgruss der Gemeinde Mau- 
rep-SchaanwakL Nach diesen haut 
nahen und beeindruckenden Erleb 
nissen stärkten sich die Ausflüger zu 
guter Letzt noch im Schlot» Caft in 
Hohenems. (PD) 
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