Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAQ, 22. APRIL 2008 
VOLKSI IMI AMn BLICK IN DIE GESCHICHTE 
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Das Bild des Fürsten 
Vortrag Stein Egerta: Fürstliche Familie prägt die Identität Liechtensteins 
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«Nachdem Liechtenstein Uber eine 
Mischverfftssung verfügt, in der de 
mokratische und monarchische 
Elemente vertreten sind, wäre zu 
vemiuten, dass ein ausgeglichenes 
Verhältnis zwischen monarchi 
schen und demokratischen Ge 
schichtsbildern besteht», so Refe 
rent Weishaupt einleitend. Die 
Historiker Matthias Weishaupt und 
Sascha Buchbinder stellten bei ih 
rer Untersuchung im Auftrag des 
Historischen Vereins fest, dass das 
Bild des Fürsten bestimmend ist für 
das, was das spezifisch Liechten 
steinische, «die liechtensteinische 
Identität» ausmacht. Gestützt ist 
die Untersuchung in Bezug auf das 
Fürstenbild und damit verbunden 
die Identität Liechtensteins auf 
Quellen wie Festschriften, Festal 
ben, Thronreden und Ansprachen 
sowie Volksschauspiele, Lieder, 
Schulbücher und Briefmarken. 
Eine hohe Bedeutung in der Ge 
schichte Liechtensteins haben die 
familiären Ereignisse im Fürsten 
haus wie Geburten, Hochzeiten so 
wie die Feier von Geburtstagen, die 
als Staatsereignisse gefeiert wer 
den, wie Weishaupt ausführte. Der 
Fürst als Person wird als Garant für 
die Staatsform transportiert und 
dargestellt. Auch politische Ge 
denktage werden am Geburtstag 
des Fürsten gefeiert und so wird der 
Patriotismus über die Person des 
Fürsten ausgelebt. Der liechtenstei 
nische Staatsfeiertag beispiels 
weise ist eine Mischform von ver 
schiedenen Anlässen. Er ist Ge 
denktag der Huldigung von Fürst 
•in dMBinairttrts Bild in 
Franz Josef II., ein katholischer 
Feiertag und der Geburtstag von 
Fürst Franz Josef II. 
Die Quellenbände der heimi 
schen Landesgeschichte folgen bei 
spielsweise nicht einerjPeHodisie- 
rung im eigentlichen Historischen 
Sinn, sondern der Regierungszeit 
von Franz Josef II. am Beispiel der 
Geschichte von 1938 bis 1988. 
Die enge Verknüpfung von Fürs 
tenhaus und Kirche, hebt den Fürs 
ten, im geschichtlichen Kontext ge 
sehen, auf ein Podest, auf welchem 
ihn eine Art «Aura der Heiligkeit» 
umgibt. Nicht weiter verwunder 
lich, dass kaum Kritik möglich ist, 
weil man nicht kritisieren kann, 
was als geheiligt gilt und somit 
nicht in Frage gestellt werden kann. 
Das stärkste Bild ist jedoch das 
des besorgten «Landesvaters». 
«Egal ob wir Johann den Guten be 
trachten oder Fürst Franz Josef II. - 
beide wurden als Landesvater be 
zeichnet und wahrgenommen», so 
der Referent. Für das FUrstenbild 
ist die Vaterrolle deutlich und klar. 
Kritisch betrachtet bedeutet dies 
eine «Unmündigkeitserklfirung» 
des Volkes, da das Volk ja über ei 
nen Vater verfügt, der filr sie und 
ihr Land sorgt und die notwendigen 
Entscheidungen trifft. So mutiert 
die Vaterlands- zur Vaterliebe, was 
zu dem FUrstenbild führte, das 
Liechtenstein heute hat. 
Die Geschichtsschreibung Liech 
tensteins habe «geschlafen», da de 
mokratische Bilder gänzlich fehlen. 
Es habe immer wieder Versuche ge 
geben, aber es sei nie gelungen, ei 
gene Bilder zu schaffen. Es sei für 
ihn als demokratischen Schweizer 
erstaunlich gewesen, festzustellen, 
dass in Liechtenstein ein absolutes 
Defizit an volksnahen Geschichts 
und Staatsbildern bestehe, so Weis 
haupt. An der Diskussion kristalli 
sierte sich heraus, dass das liech 
tensteinische Volk irgendwie Angst 
vor der Ausübung der Volksrechte 
hat oder aber einen fehlenden Bür 
gerstolz. In einem Bild betrachtet - 
«... um ein Kind, das nie volljährig 
geworden ist...» 
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