DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN
DONNERSTAG, 21. APRIL 2005
SEITE 29
Kabarett
Was die Besucherinnen
und Besucher des Ka
baretts '«Männerkultu
ren» am Samstag in
Mels erwartet. 30
Neue Heimat
Welche Liechtensteine
rin sich im Piemont ein
300-jähriges Haus zur
zur Heimat gemacht
hat. 31
Taktisch
In welchem Gewand
sich die dritte Ausgabe
der Splinter-Cell-Serie
namens «Chaos Theo-
ry» präsentiert. 34
Fehlbesetzt
Was sich der Holly
wood-Schauspieler AI
Pacino denkt, wenn er
eine neue Rolle spie
len muss. 3g
volks i
BLATT]
NEWS
Künstlerin aus Kamtschatka
malt regionale Landschaften
BUCHS - Zurzeit findet in Buchs eine inter
essante Gemäldeausstellung statt. Gezeigt
werden Porträts, abstrakte Kunst sowie zahl
reiche Landschaften aus der Region Liechten
stein-Ostschwei/.. Die vielfältige Künstlerin
stammt aus der fernen Halbinsel Kamtschatka
am Ufer des Pazifischen Ozeans, dem Land
der Vulkane und Geysire, und sieht unsere Re
gion mit einem anderen, speziellen Auge. Sie
hat'ein Hochschulstudium in Angewpfld^r
"Kunst absolviert und aSSitet derzeit mi^Akryl
und Aquarell. Anna Shesterikova wird ihre
Werke anlässlich der Finissage am Freitag, den
22. April um 17 Uhr im Alten Pfarrhaus,
Kirchstrasse 2 in Buchs, selber vorstellen. Die
BegrUssungsansprache hält Cyril Deicha, Prä
sident der Russischen Kulturgesellschaft
Liechtenstein. Der Eintritt ist frei. (PD)
Luc Bondy bleibt Intendant der
Wiener Festwochen bis 2010
WIEN - Der gebürtige Zürcher Luc Bondy
wird seinen Vertrag als Intendant der Wiener
Festwochen bis '2010 verlängern. Eine ent
sprechende Meldung der Tageszeitung «Die
Presse» wurde am Mittwoch vom Wiener
Kulturstadtrat bestätigt. In der Frage der von
Bondy geforderten höheren Geldmittel - die
Rede war von umgerechnet rund eineinhalb
Millionen Franken - soll es einen Ausgleich
für die notwendigen erhöhten Mietzahlungen
für das Theater an der Wien geben. Der 1948
geborene Regisseur Luc Bondy leitete seit
1997 als Schauspieldirektor gemeinsam mit
Musikdirektor Klaus-Peter Kehr und der Di
rektorin für Tanz und Crossover-Projekte
Hortensia Völckers die Wiener Festwochen.
Seit I. Juli 2001 ist Bondy als Intendant al
lein programmverantwortlich. (sda)
Keine Verrückte
Eva Rodekirchen, die Memminger Jungfrau von Orl6ans, im Gespräch
SCHAAN - Zum Schillarjalir
bringt das IM diaaan Donmrt-
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Volksblatt: Haben Sie ein enges
Verhältnis zu Schüler?
Eva Rodekirchen: Eigentlich
überhaupt nicht. Ich mag die Spra
che total gerne. Ich habe in der
Schauspielschule ein paar Szenen
arbeiten gemacht, aber noch nie öf
fentlich ein Stück gespielt. Das ist
mein erster Schiller auf der Bühne.
Sie spielen in Memmingen eher
nicht die klassischen Dickschiffe.
Ist dieser Bereich für Sie allge
mein Neuland?
Auf jeden Fall. Das ist die gröss-
te klassische Rolle, die ich je ge
spielt habe. Ich habe schon Klassi
ker gespielt, aber eher im Kleinen.
Ich werde sonst immer für moder
nere Stücke besetzt und hatte auch
immer gedacht: Vielleicht bin ich
nicht der Typ dafür. Aber mittler
weile, muss ich sagen, macht mir
das doch sehr viel Spass. Ich muss-
te es einfach ausprobieren. Und es
hat funktioniert. Die Texte sind gar
nicht so «alt», wie man denkt. Ich
glaube, so wie ich sie spreche, sind
sie doch sehr modern. Ich finds ein
fach schrecklich, wenn die Leute
im Theater so rumtönen, weil man
dann nach spätestens 20 Minuten
nicht mehr zuhört.
Meinen Sie dieses Deklamatori
sche?
Ja, genau, dieser typische Thea
terton, den es früher gab. Ich hoffe,
dass wir das nicht machen.
Die Memminger Zeitung war
des Lobes voll Uber die Lebendig
keit und Energie der Inszenie
rung...
Ja, das hat mich gefreut. Sie ha
ben geschrieben, es sei sehr
menschlich.
Sehen Sie das auch so? Ich habe
von einer Theaterbesucherin ge
hört, sie habe es eher als klassi
sches Rampentheater im Stil der
Sechzigerjahre empfunden.
Die Inszenierung ist vielleicht
ein wenig so, das kann sein. Ich
kann natürlich nur fUr mich spre
chen, und ich habe versucht, mei
nen Einfluss geltend zu machen
und die Rolle mit Empfindungen
aus meinem Leben zu füllen.
Sind Sie relativ frisch mit der
Schauspielschule fertig?
Ich bin seit zwei Jahren fertig
und seither in Mertuningen. Nach
dieser Saison gehe ich nach Ingol
stadt.
Weil Sie sich dort weiterentwi
ckeln wollen?
Auf jeden Fall. Das Haus in In
golstadt ist schon ein bisschen grös
ser, es ist ein Dreispartenhaus. Bis
jetzt kenne ich nur den Intendanten
in Ingolstadt, und der ist sehr nett,
Und die Stadt ist auch ein bisschen
grösser. Memmingen ist nett, aber
ich finde: Zwei Jahre reichen, um es
vorsichtig auszudrücken.
Die Mindeihebner Zeltung stellt
in ihrer Kritik der «Jungfrau von
Orkans» auf die Aktualität des
Stücks im HlnbHck auf den 11.
September ab...
Der Regisseur Peter Seuwen hat
so was mal erwähnt Ich habe mich
damit Uberhaupt nicht beschäftigt,
muss ich sagen. Natürlich ist Fana
tismus dabei bei dieser Frau. Sonst
kann man solche Aufgaben nicht
meistern. Aber ich tue mich ein
bisschen schwer damit, eine Ver
bindung zum 11. September herzu
stellen. Ich spiele die Rolle und
.kann alles nachvollziehen, was sie
macht. Sie ist keine Selbstmordat-
tentäterin. Natürlich kämpft sie für
eine Sache, und es ist auch eine
Glaubensfrage. Im Stück tötet sie ja
auch, aber das geschieht im Kampf,
im Krieg. Ich finde, das ist ein gros
ser Unterschied dazu, Unschuldige
umzubringen.
Kommt Settwens Gedanke bei
der Inssenierung heraus?
Ich weiss nicht, ob das wirklich
herauskommt Ich glaube, was er
wirklich meint, ist einfach der fana
tische Kampf für eine Sache. Jo
hanna stellt sich auch völlig zu
rück, sie erlaubt sich nicht, jeman
den zu lieben, und eigentlich gar
nicht menschlich zu sein. Und dar
an geht sie auch zugrunde.
Ich versuche, sie nachvollziehbar
zu machen, denn sie war keine Ver
rückte, was oft behauptet wird. Al
so, das sehe ich nicht so.
Können Sie sich vorstellen, dass
sie wirklich diese Visionen hatte?
Ja. Ich glaube auch an das
Schicksal. Ich glaube, ich habe
auch einen Auftrag in meinem Le
ben. Und den kriege ich auch von
irgendwo. Ich weiss nicht, ob es
Gott ist, der mir den gibt, aber ich
glaube da schon ein bisschen dran.
Sie war sehr einsam. Vielleicht hört
man sich dann selber irgendwann.
Wenn man eine Psychose hat, ist es
einfach, Stimmen zu hören. Aber
ich glaube nicht, dass sie das hatte.
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