MITTWOCH, 20. APRIL 2008
VOLKS I lAlICCCM 8ÄTTIGUNQS0EFÖHL
BLATT I VvlOOCIll KRANKHEITSERREGER
22
R AIGEBER
Alfred R. NIM
Dipl. Astrolofe SfA
Fortschritt
oder Bewahren?
Heute wechselt die Sonne in das Stierzei
chen. Der Stier ist fttr seine ruhige, bedäch
tige und eher konservativ ausgerichtete Vor
gehensweise bekannt. Vorausgesetzt der
Stier wird nicht Übermässig gereizt, ist er als
beliebt. Der verstorbene Papst Johannes
Paul II. war im Sonnenzeichen ein Stier.
Darüber hinaus hatte et noch eine charisma
tische Jupiter/Neptunverbindung an hervor
ragender Stellung und einen reisefreudigen
Zwillingsmond im Horoskop.
ZMdwn itorZMt
Am Montag, den 18. April, als die Sonne
noch im Pionierzeichen Widder stand, hat in
Rom die römisch-katholische Kirche mit
der Papstwahl begonnen. Die christliche
Kirche steht mit dieser Wahl am Scheide
weg. Soll si^gemäss dem verstorbenen Pon-
tifex die konservative Kirchenpolitik fort
führen oder sich dem Zeitgeist öffnen?
Symtottsdie Entsprechungen
*
Das Konklave begann astrologisch mit
(fem Jungfrau-Aszendent. Die, Jungfrau
steht nicht gerade für eine fortschrittliche,
nach vorne gewandte Einstellung. Die Jung
frau lässt sich allzu leicht vom Schmutz der
Welt hypnotisieren und vergisst, dass die
Seele davon unberührt bleibt. Da der Herr
scher von Jungfrau im Widder stark steht,
kann man davon ausgehen, dass um den.
neuen Pontifex aufs Heftigste gestritten
wird. In der Hauptsache geht es gemäss der
astrologischen Symbolik zur Zeit der Wahl
um eine der katholischen Kirche nützliche
Führerfigur oder um Reform innerkirch
licher Strukturen und Schaffung von echten
Perspektiven fttr die aktiven Christen.
Kritisch* Summ« aus TUMngon
In einem offenen Brief an die in Rom ta
genden Kardinäle bittet der Schweizer Theo
loge Hans KUng zu Recht um Neuorientie
rung der Kirche. Bei der Wahl des neuen
Papstes pocht er unter anderem auf einen
kollegialen Mit-Bischof und einen firauen-
freundlichen Seelsorger. Ausserdem ist er
für die Aufgabe des Wahrheitsmonopols der
Kirche. Andere Religionen sollten nicht be
lehrt, sondern von ihnen gelernt werden.
Es ist kaum anzunehmen, dass der fort
schrittliche Hans KUng irgendeinen nach
haltigen Einfluss auf die Kardinäle aus
üben kann. Auf den aufgeklärten Christen
wirken seine Worte allerdings wie Balsam
und versprechen eine echte Perspektive für
die Zukunft. Das Charisma eines einzelnen
Menschen wie Johannes Paul IL kann nicht
auf Dauer Ersatz für ein eigenverantwortli
ches spirituelles Leben «ein. Sicherlich
braucht es fttr unsere gesellschaftliche Ent
wicklung auch die Grundwerte des Chris
tentums,. DieMenschen sehnen sich aber
auch nachEigenverantwortuag. Werden sie
lange nicht gehört, stimmen sie wie in der
ehemaUgen 9pit out den Füssen ab und
laufen einfach weg.
IWeftMftKltt Sprechstunde diese Wo
che: Mittwoch, 20. April« 19 bis 20 Uhr, Te-
. !efon: O0*155 64O53 43.
Auge zählt Kalorien
Optischer Tlrick steigert Nahrungsaufnahme um 73 Prozent
www.astrocoadi.ch
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So konnten die Forscher der Uni'
versity of Illinois at Urbana Cham-
paign ermitteln, dass während ei
nes Versuchs durch einen einfa
chen optischen Trick von einer
Testgruppe ganz unbewusst satte
73 Prozent mehr Nahrung verzehrt
wurde, berichten die Wissenschaf
ter in der aktuellen Ausgabe der
Obesity Research.
In einer Suppenküche servierten
die Forscher den Probanden je ei
nen Teller Suppe. Was die Versuchs
teilnehmer jedoch nicht wussten
war, dass die Hälfte <ler Suppentel
ler speziell präpariert war. durch ei
ne kleine Öffnung an der Unterseite
der Teller wurde unmerklich stän
dig Suppe nachgefüllt. Dadurch as-
sen die gelinkten Probanden wäh
rend der 20-minütigen Mahlzeit um
73 Prozent mehr Suppe, als jene
Versuchteilnehmer," die yon einem
normalen ItellerMse«.
pe. «Menschen benutzen ihre Au-
gep, um Kalorien zu zählen. Wir
mussten feststellen, dass nicht das
einsetzende Sättigungsgeflihl aus
schlaggebend war für die Beendi
gung der Mahlzeit, sondern viel
mehr der leere Teller», erklärte
Studienleiter Brian Wansink.
Obwohl die getäuschten Proban
den um 113 Kalorien mehr zu sich
genommen hatten, glaubten sie,
genau so viel wie die Kontroll
gruppe gegessen zu haben und
fühlten sich nicht unwohl, sondern
ebenso satt wie die Kontrollgrup-
Als Fazit der Untersuchungser
gebnisse hebt Wansink vor allem
die Wichtige Bedeutung der Por-
tionsgrösse als wesentlichen Faktor
für die Gefahr einer Unterschät
zung der verzehrten Kalorienmen
ge hervor. Er empfiehlt einen einfa- 4
eben psychologischen Trick: Durch
das Abpacken von grossen Produk
ten in mehrere kleine Gefässe kann
man sein Auge ganz leicht austrick
sen. So spart man Kalorien bei
gleicher Sättigung. (pte)
Krankheitsübertragung via Wolken
Gefahr durch Verbreitung von Organismen in der Atmosphäre
ULM - Mlkre-OrgantaMM In
-»— liillhahi SaMi « -■—
MM KrluSCM MM MI Mi Wr
braitww van Knuddialtan,
darn kam
Diese wissenschaftlich radikale
Theorie wird von Andrei P. Som
mer von der Universität Ulm und
Chandra Wickramasinghe von der
Cardiff Univeriity aufgestellt. Sie
kommen durch ihre Untersuchun
gen zu dem Eigebnis, dass so ge
nannte Nanobakterien - Mikro-Or-
ganismen, die um ein Vielfaches
kleiner sind als Bakterien - in der
terrestrischen Umwelt bereits weit
verbreitet sind und dass es zwin
gende Beweise gibt, dass sie auch
in der Stratosphäre existieren.
Derzeit wurden Nanobakterien
bereits bei Menschen auf vier ver
schiedenen Kontinenten nachge
wiesen. Die Wissenschafter neh
men an, dass Nanobakterien eine
wesentliche Rolle bei der Ausbrei
tung und Bildung gefährlicher
Krankheiten - wie beispielsweise
Herzkrankheiten, HIV oder Njcren-
erkrankungen - spielen. «Experi
mente haben gezeigt, dass Nano
bakterien vom Kftpar durch den
Urin abgesondert werden und dass
ihre weitere Verbreitung vom Brd
boden in die Atmosphäre und Stra
tosphäre eine unvermeidliche Kon
sequenz ist», erklärte Sommer.
Darüber hinaus nehnien die For
scher an, dass durch Auftreten
von Nanobakterien in den Wölken
eine globale Verbreitung von Krank
heitserregern möglich ist. Denn die
Mikro-Oiganismen spielen auch ei
ne zentrale Rolle bei derTYopfenbil-
dung der Wolken. «Nanobakterien,
die vom Boden durch den Wind in
die Wolken gelangen, können zwi
schen den einzelnen Aggregatzu
ständen innerhalb einer Wolke hin
und her pendeln. Dies führt zu einer
Schwingung zwischen den ruhen
den und den bewegten Regionen der
Vfcike. Pabei agieren Überreste von
verunreinigten Proteinen, die sich
auf dfem Mikio-Ofganismus befin
den, ais extrem effiziente Wolken-
Zeflkeme, die eine Wolkenkonden
sation begünstigen», erläutert Wick
ramasinghe.
Die Ergebnisse der Studie wur
den in der letzten Ausgabe des
amerikanischen Journal of Proteo-
me Research publiziert (pte)
K U R L - N E IV S
SchnüfMdiagnoss
für Lungenkrebs
CLEVELAND - Die jüngsten
technischen Entwicklungen im
Bereiph der Medizintechnik ge
ben Hoffnung auf eine frühere
Diagnostizierbarkeit von Lun
genkrebs. Denn durch ein hand-
grosses Elektrogerät - die Cy-
ranose - soll der Lungenkrebs
schon bald olfaktorisch anhand
der ausgeatmeten Luft diagnos
tiziert werden können. US-
amerikanischen Forschem der
Cleveland Clinic in Ohio ist es
gelungen, einen Prototypen zu
entwickeln, der ein früheres
Erkennen dieser aggressiven
Krebserkrankung möglich
macht Elektronische Schnüffel
geräte, die bestimmte Oase auf
spüren, gibt es schon seit mehre
ren Jahren. Doch nun ist es den
Forschem erstmals gelungen ei
nen speziellen Lungenkrebsde
tektor zu entwickeln. Lungen
krebs ist tJerzeit die weltweit
gefährlichste Krebsfönn. Da»
Problem dieser Erkrankung liegt
darin, dass viele Patienten die
Symptome lange ignorieren und
so der Krebs erst im Endstadium
festgestellt wird. Die Forscher
konnten bei ihren Untersuchun
gen ermitteln, dass sich der
Atem von Lungenkrebs-Patien
ten durch geWiste Stoffe sowohl
von dem Atem gesunder Patien
ten als auch von der Atemluft
anderer Lungenerkrankungen
unterscheidet. Durch die variie
renden Anteile von Benzol, Aze
ton und anderer Gase lassen sich
Rückschlüsse auf eine mögliche
Erkrankung ziehen, erklären die
Forscher. Sie hoffen nun, dass
die Cyranose in naher Zukunft
Teil eines regelmässigen Ge
sundheitschecks wird, der eine
Frühdiagnose von Lungenkrebs
- vor allem bei Rauchern - er
möglicht. (pte)
Migration das
Homo sapiens klären
WASHINGTON DC - Genana
lysen von mehr als 100000 Er
denbürgern sollen Licht in die
Besiedlung des Planeten Erde
bringen. Das «Genograhic Pro-
ject», das von National Geogra
phie und IBM ins Leben gerufen
wurde, will die Wanderungen
des Homo sapiens entschlüsseln.
Computer- und Laboranalysen
von indigenen Völkern sollen
helfen ein gesamtes Bild der Mi
gration zusammenzustellen, be
richtet BBC-Online. Insgesamt
dauert das Projekt fünf Jahre
lang und kostet 40 Millionen
Dollar. Beteiligt sind neben dem
wissenschaftlichen Leiter Spen
cer Wells zahlreiche Experten
wie Genetiker, Linguisten und
Archäologen. «Wir sehen das
Projekt als Erforschung der Hu-
man-Ressourcen und als einen
Blick in die Zukunft», so Wells.
Die Untersuchungen sollen nun
neue Beweise für die Herkunft
des Menschen bringen. Bisheri
ge Daten haben ergeben, dass die
Ursprünge des Homo sapiens in
Afrika auf etwa 200000 Jahre
zurückgehen. Zur grossen Wan-
derung soll es etwa vor 60000
Jahren gekommen sein. (pte)
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