Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 14. FEBRUAR 2004 SEITE 11 ANTIZYKLISCH Das Lampert Druckzen­ trum um Inhaber Alfred Lampert geht neue We­ ge: Investiert werden Millionenbeträge, -j 3 SSSflNEWS Flughafen Zürich stürzte ab BRÜSSEL - Der Flughafen Zürich hat unter den wichtigeren Flughäfen Europas im ver­ gangenen Jahr am häufigsten Verspätungen verzeichnet. Das geht aus einer Statistik des Verbandes europäischer Fluggesellschaften (AEA) hervor. Wie die AEA am Freitag mit­ teilte, starteten im vergangenen Jahr 29,9 Prozent der Flüge vom Flughafen Zürich mit mehr als 15 Minuten Verspätung. Damit war Zürich vor Rom und Paris Charles de Gaule der unpünktlichste der erfassten Flughäfen. Im Jahr zuvor hatte Zürich in der Statistik noch den 18. Platz belegt. Insgesamt beob­ achtete die AEA (Association of European Airlines) 2003 bei den Verspätungen auf den grösseren Flughäfen Europas ein leichte Ver­ besserung: Der Anteil der Verspätungen ver­ ringerte sich bei den innereuropäischen Flü­ gen von 19,9 Prozent im Vorjahr auf 19,1 Prozent. Am besten schnitten Kopenhagen, Helsinki und Brüssel ab. Oetker wird Bierkönig FRANKFURT/DORTMUND - Der deut­ sche Oetker-Konzern rückt mit der Mehr­ heitsübernahme der Brau und Brunnen AG in Dortmund an die Spitze der deutschen Bier­ brauer. Jedes siebte Bier in Deutschland zapft künftig Dr. Oetker. Mehr als 40 Bierniarken, darunter Radeberger und Jever, Clausthaler und Tucher sowie DAB und Rostocker, kom­ men demnächst aus seinem Haus. Der Mar- kenbierabsatz der Oetker-Gruppe werde sich mit Brau und Brunnen auf knapp 15 Mio. Hektoliter im Jahr erhöhen, sagte der Oetker- Generalbevollmächtigte Ulrich Kallnleyer am Freitag in Frankfurt. Das entspreche rund 15 Prozent des Inlandsbiermarktes. Fachhochschule St. Gallen und EMPA arbeiten zusammen ST. GALLEN - Die St. Galler Hochschule für Technik, Wirtschaft und Soziale Arbeit (FHS) und die Materialforschungs- und Technologieanstalt EMPA wollen bei For­ schung, Entwicklung, Lehre und Infrastruk­ tur verstärkt zusammenarbeiten. Der Um­ fang der Kooperation wurde in einem Rah­ menvertrag geregelt, wie die EMPA am Frei­ tag mitteilte. Die Zusammenarbeit funktio­ niert bereits: So arbeitet die FHS zum Bei­ spiel bei einer Untersuchung der EMPA zur Belüftung von Velohelmen mit. Das Poten­ zial für Kooperationen sei breit, heisst es. So sollen 
gemeinsame Fachgespräche auf der Ebene von Abteilungen und Fachbereichen stattfinden. Geplant sind auch gemeinsame Semester- und Diplomarbeiten, Vorlesungen, Seminare und Vorträge sowie Veranstaltun­ gen zum Technologietransfer. 
ITALIENISCH Panini, frische Kuchen und Torten und italieni­ sche, heisse Schokola­ de gibt es ab sofort in Bendern. 14 
KEIN KÄSE • Fondue wird immer häufiger im Ausland konsumiert. Der Um­ satz beim anderen Käse war aber zähflüssig. 0 
EMSIG Trotz Gewinnrückgang will die neue Ems-Che- fin Martulli emsig den Konzern ausbauen. 16 «Leader» sehen die Zukunft Fachhochschule Liechtenstein: Liechtensteins Steuerrecht im Umbruch VADUZ - Die richtige Steuerpoli­ tik entscheidet über Gewinner und. Verlierer der Globalisie­ rung. Statt alter Zöpfe braucht es neue Denkansätze. Die zu finden, fordert die Fachhoch­ schule Liechtenstein mit einer neuen Vortragsreihe auf. »Komelia Pfeiffer «Liechtensteins Steuerrecht im Umbruch?» lautet der Titel der Ver­ anstaltungsreihe mit internationa­ len Experten, die am Freitagnach­ mittag in der Fachhochschule in Vaduz begann. «Die Zeit ist reif, Gedankenprozesse anzukurbeln», eröffnete Professor Hans Rüdiger Kaufmann das «Diskussionsforum für kreative Ideen», die auch un­ konventionell sein dürfen. «Das Undenkbare andenken» Das Steuerklima in Liechtenstein ist moderal, doch sind die Standort­ vorteile des Finanzplatzes Liech­ tenstein unter internationalen Druck geraten. Altregierungschef Mario Frick, heute Treuhänder und Rechtsanwalt, begann das «Un­ denkbare anzudenken» und infor­ mierte über die Nützlichkeit eines Netzes von Doppelbesteuerungsab- kominen für Liechtenstein; Die internationalen Trends und Ent­ wicklungen in der EU und der OECD stellte der Willem G. Kuiper vor, der schon die OECD, die EU- Staaten und internationale Firmen beraten hat. Über «Leadership» als «das A bis Z» für jeden Emeue- rungsprozess sprach Professor John Antonakis von der Wirtschaftsfa­ kultät der Universität Lausanne. Zwei Strategien sieht Antonakis für Liechtenstein: eine nach aussen 
Strategische Überlegungen zum Steuerrecht: Altregierungschef Mario Frick, Willem G. Kuiper, Prof. John Anto­ nakis, Prof. Hans Rüdiger Kaufmann. gerichtete, mit der sich das Land Koalitionen sucht und sich den Fra­ gen stellt, wie andere Liechtenstein sehen. Die andere Strategie ist nach innen gerichtet, wobei echte «Lea­ der» die Zukunft definieren und sie möglich machen. Wirkliche «Lea­ der» reagierten nicht auf die Ver­ gangenheit, sondern hätten eine Vi­ sion, überzeugten die Menschen, wie die Zukunft zu gestalten sei, und schafften Vertrauen in sie. Planung für Steuerverträge Ein «Leader» sei authentisch und stelle sich der Veränderung. Und die, warnte Antonakis, die schleiche sich langsam herbei, so 
dass die Ge­fahr 
bestehe, die Dinge solange schleifen zu lassen, bis sie in eine kritische Phase gerieten. Die Welt habe sich bereits verändert, Liech­ tenstein müsse rasch seine Strategie ausarbeiten, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Wie das in der Praxis funktio­ niert, erklärte der Holländer Wil­ lem G. Kuiper. Seit die Niederlande nicht mehr clas Steuerparadies der EU seien, hätten sie Alternativen entwickelt, die komplexer, aber auch effektiver seien. Die Seychel­ len hätten ein erfolgreiches, von der OECD akzeptiertes Steuersys\ tem geschaffen, das neue Möglich­ keiten biete. Liechtenstein müsse 
seine eigene Strategie finden, ein gewisses Mass an internationalem Informationsaustausch akzeptieren und eine Planung für mögliche Steuerverträge entwickeln. Die Strategie der «kontrollierten Kooperation» in der internationalen Steuerdiskussion 
favorisiert Mario Frick. «Man darf auch abschrei­ ben», sagte Frick und erläuterte am Beispiel 
Maltas die Vorteile von Doppelbesteuerungsabkommen. Vernünftig sei ein Netz mit den neu­ en EU-Staaten. Tiefe Steuern, die Privatsphäre und ein einfaches Sy­ stem müsse Liechtenstein bewah­ ren, zugleich aber das Stiftungs­ und das Steuerrecht rasch anpassen. Rekorddefizit US-Verbraucher kaufen im Ausland WASHINGTON - Das Handelsde­ fizit der USA ist im vergange­ nen Jahr auf ein Rekordhoch geklettert. Der Fehlbetrag für 2003 betrug 489,4 Milliarden Dollar, wie das Handelsministe­ rium am Freitag in Washington mitteilte. Das war ein Anstieg gegenüber dem vorangegangenen Rekord von 2002 um 17,1 Prozent. Zurückge­ führt wurde das Defizit vor allem auf eine wachsende Zuversicht der Verbraucher, die verstärkt ausländi­ sche Erzeugnisse kauften. Der Wert aller in den USA ver­ kauften ausländischen Produkte und Dienstleistungen betrug 1,5 Billionen Dollar, 8,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Am häufigsten im­ portiert wurden Autos und Autotei­ le sowie Konsumgüter wie Elektro­geräte, 
Möbel und Schmuck. Auch die Exporte legten zu. Ihr Gesamt­ wert stieg um 4,6 Prozent auf eine Billion Dollar, den höchsten Wert seit 2000. Das grösste Handelsdefizit be­ stand mit einer Rekordhöhe von fast 124 Milliarden Dollar zwi­ schen den USA und China. Die amerikanischen Produzenten wer­ fen Peking vor/ absichtlich die Lan­ deswährung Yuan um bis zu 40 Pro­ zent unterzubewerten, um sich da­ mit einen Handelsvorteil zu ver­ schaffen. Auch die Defizite im Handel der USA mit Kanada (54,4 Milliarden Dollar) und Mexiko (40,6 Milliar­ den Dollar) erreichten im vergan­ genen Jahr ein Rekordhoch. Mit Ja­ pan hingegen lag der Wert mit 66 Milliarden auf detn niedrigsten Stand seit 1998. 
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