Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

SAMSTAG, 14. FEBRUAR 2004 
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10 A 
ZUM GEDENKEN Berta Koch-Risch, Triesen t Am 7. No­ vember 2003 verstarb Berta Koch-Risch infolge 
eines tragischen Verkehrsun­ falles, 
den sie am 4. No­ vember beim Verlassen ih­ res Hauses er­ litten hatte. Eine grosse Trauerge- meinde begleitete sie am 13. November 2003 auf den Friedhof in Triesen und be­ kundete so die Wertschätzung, die der Ver­ storbenen zeit ihres Lebens entgegenge­ bracht wurde. Berta kam am 4. Juni 1928 als Tochter des Theobald und der Katharina Risch- Eberle in Triesen zur Welt. Vier Jahre da­ nach wurde ihr Bruder Werner geboren. Ih­ re wohlbehütete Kindheit verbrachte Bertiii bei ihren Grosseltern Theobald, und Berta Risch im Gässli. Nach dem Besuch der Volksschule arbeitete sie in der Weberei Jen- ny-Spörry. Doch Bertiii hatte andere Ziele und wollte sich Weiterbilden. Sie entschloss sich Englisch zu lernen und ging 1950 nach London, besuchte da einen Englisch- Sprachunterricht und arbeitete als Au-Pair- Mädchen in einer Gastfamilie. An diese Zeit erinnerte sie sich immer gerne und erzählte von den sonntäglichen Ausflügen nach Brighton ins Ferienhaus der Familie. Nach ihrem England-Aufenthalt arbeitete sie in einem Kinderheim in Arosa. Anschliessend übernahm sie Stellen in diversen Hotels in Graubünden, Luzern und im Hotel Viktoria in Interlaken. In Scuol lernte sie 1955 ihren späteren Ehemann Christian Koch kennen und lieben. Am 8. August 1957 schlössen sie in der Pfarrkirche in Triesen den Bund fürs Leben. Dem glücklichen Ehepaar wurden die vier Kinder Andreas, Christian, Ren<5 und Eleo- nora geschenkt. Im Herbst 1958 verunglückte Bertas Vater tödlich. Das war für die Familie ein schwe­ rer Schlag. Kurze Zeit lebte die junge Fami­ lie in Triesen, im Elternhaus von Berta und zog dann nach La Punt Chamuesch, in die Heimatgemeinde von Christian. 1963 zogen sie nach Chur und wohnten da 10 Jahre. In dieser Zeit erkrankte Bertas Mutter schwer. Berta nahm sie zu sich und pflegte sie, bis zu deren Tod 1972, vorbildlich. Im Jahre 1973 nahm die Familie wieder Wohnsitz in Triesen. Bertiii war immer der Mittelpunkt im Hause. Liebevoll und pflichtbewusst war sie stets für ihre Kinder und später für ihre sechs Enkelkinder da. Sie freute sich auf ihr siebtes Enkelkind, dessen Geburt sie leider nicht mehr erleben durfte. Zwei Wochen nach ihrem Tode wurde die kleine Sara Katharina geboren. Berta war stets fest mit'ihrem Glauben an Gott und die Kirche verbunden. Sie unternahm Wallfahr­ ten nach Lourdes und Mastrils. Begeistert erzählte sie von den Eindrücken, die sie an diesen Orten gesammelt hatte. An ihrem 70. Geburtstag erfüllten ihr ihre Kinder den Wunsch, noch einmal nach Eng­ land zu fliegen. Sie konnte das Haus, in dem sie damals gelebt hatte, besichtigen und Er­ innerungen auffrischen. : Ein unvergessliches Erlebnis war die Rei­ se mit ihrem Mann Christian nach Zermatt im Glacier-Express. Geselligkeit war bei der liebe Verstorbenen gross geschrieben. Sie besuchte gerne ihre Verwandten und ver­ brachte mit ihnen frohe Stunden. Wenn die Nachbarn wimmelten, half Ber­ tiii nach Möglichkeit mit. Bescheiden und hilfsbereit stellte sie stets ihre eigenen Be­ dürfnisse in den Hintergrund. Fast 20 Jahre arbeitete sie als Raumpflegerin in der Firma Roman Gassner AG im Industriegebiet in Triesen. Der Tod der lieben Gattin und Mutter hinterlässt eine grosse Lücke. Doch in den Herzen ihrer Familie wird sie immer weiter leben. Berta ruhe in Frieden. Den Angehöri­ gen entbieten wir unsere aufrichtige Anteil­ nahme. 
Traktoren & Co Generalversammlung des Verbandes für Landtechnik Der Vorstand: von links Norman Bühler, Martin Konrad, Gebhard Malin, Norman Kind, Damian Wohlwend, Thomas Allgäuer und Ernst Nlgg. SCHAAN - Die auf der Einladung als ausserordentlich deklarier­ te Generalversammlung war schliesslich doch eine ordentli­ che. «Johann J. Wucherer Der Präsident Ernst Nigg entschul­ digte sich zu Beginn für diesen Formfehler, Dem Antrag des Vorstandes, die Mitgliedsbeiträge auf 40 Schweizer Eugen Oeliri, Mauren t Ein frischer Grabhügel auf dem Maurer Gottes'acker erinnert 
uns an den Tod des allseits beliebten und geschätzten M i tbürgers Eugen Oehri, welcher am 18. Janu­ ar 2004 im Alter von 81 Jahren für immer von uns gegangen ist. Die Wertschätzung, die Eugen in der breiten Öffentlichkeit genoss, zeigt sich an der grossen Trauergemein­ de, welche ihm die letzte Ehre er­ wies. Eugen wurde seinen Eltern Gustav und Frieda Öhri, geb. Kaiser, am 13. Oktober 1923 in die Wiege ge­ legt. Zwei Jahre zuvor hatte bereits seine Schwester Ilga das Licht die­ ser Welt erblickt. Das Familien­ glück im stattlichen Bauernhaus am Weiherring schien fast vollkom­ men, als es 1927 - Eugen war noch nicht einmal vier Jahre alt - von ei­ nem schweren Schicksalsschlag jäh getroffen wurde. Völlig unerwartet verstarb Vater Gustav bereits in sei­ nem 38. Lebensjahr. Und nur zwei Jahre später mussten die beiden Kinder mit ihrer Mutter auch für r immer Abschied von ihrem Gross- vatcr Matthäus nehmen. In den damals ohnehin schon kargen und schweren Zeiten stand die junge Familie nun zusätzlich vor der kaum zu bewältigenden Aufgabe, fortan ohne väterlichen und grossväterlichen Beistand aus­ kommen zu müssen/ Wohl nur jene unter uns, die diese schwierigen 
Franken zu erhöhen, wurde stattge­ geben. Heuer standen bei der GV des Verbandes für Landtechnik im Rössle in Schaan keine Wahlen auf der Traktantenliste - somit ergaben sich auch keine Mutationen im Vor­ stand. Nach dem offiziellen Teil der Generalversammlung hielt Josef Gassner von der" Motorfahrzeug- kontrolle ein kleines Referat. Der Vortrag hatte die aktuellen Stras­ senverkehrs Vorschriften in Bezug 
auf landwirtschaftliche Fahrzeuge' zum Inhalt. Schwerpunktmässig ging es dabei um den Unterschied von 30- zu 40-km/h-Traktoren. Er erklärte auch, was erforderlich ist, damit 14-jährige 40-km/h-Trakto- ren lenken können. Von der Sektion St. Gallen beehrte Hans Rohrer sei­ ne liechtensteinischen Kollegen bei der Generalversammlung. Förderung von Traktoren Der Verband für Landtechnik 
Sektion Liechtenstein hat die För­ derung der Verwendung von Trak­ toren und Maschinen zum Haupt­ zweck. Zur Zeit zählt er 127 Mitglieder, die sich in cirka 95 Prozent Land­ wirte und fünf Prozent Traktor- Oldtimer-Besitzer und -Fans glie­ dern. Eine wichtige Funktion des Verbandes ist es auch, die Kennt-, nisse seiner Mitglieder durch Bera­ tung, Kurse und Vorträge zu för­ dern. ZUM GEDENKEN Zeiten noch selbst miterlebten, können einigermassen ermessen, was dies bedeutet hat. Dieser Le­ bensabschnitt und die damit ver­ bundenen Erfahrungen prägten Eu­ gen denn auch für sein ganzes wei­ teres Leben. Elternhaus und Fami­ lie wurden für ihn zum wichtigsten und wertvollsten Gut, dein er alles andere unterordnete und für das er auch auf vieles verzichtete. Nach Absolvierung der Volks­ schule trat Eugen in die damalige Handelsschule in Feldkirch ein. Der strebsame Schüler steckte dort erst kurze Zeit in der Weiterbil­ dung, als seine möglichen Berufs­ aussichten und Zukunftspläne aber­ mals durchkreuzt wurden. Der Be­ ginn des Zweiten Weltkrieges mar­ kierte nicht nur das abrupte Ende seiner Feldkircher Schulzeit. Die folgenschweren Kriegsjahre veran­ lassten den verantwortungsbewuss- ten Jüngling gleichzeitig dazu, sich nun zu allererst und mit all seiner, Kraft um das familiäre und häusli­ che Wohl zu kümmern. Die kleine Landwirtschaft von damals reichte ja nur für das Allernötigste. Das Baugeschäft BÜhler in Mauren und die Presta AG in Eschen waren zu­ nächst die Arbeitsstätten des Ver­ storbenen, ehe er in die damalige Firma Contina in Mauren eintrat, die später in der aufstrebenden Hil- ti AG aufging. Diesem Grossunter- nchmen hielt Eugen dann als zuver­ lässiger, tüchtiger und allseits ge­ schätzter Mitarbeiter bis zur Pen­ sionierung im Jahre 1988 die Treue. Im Jahre 1945 machte Eugen Be­ kanntschaft mit Cilly Marxer und Verliebte sich Hals über Kopf in die hübsche und fröhliche Eschnerin. 
Die freundliche Stimme in der Te­ lefonzentrale im Postamt Eschen, wo Cilly seit geraumer Zeit arbeite­ te, faszinierte ihn und liess ihn nicht mehr los. Am 22. April 1950 reichten sich Eugen und Cilly schliesslich in Einsicdeln die Hand fürs Leben. Der glücklichen und harmonischen Ehe entsprossen die drei Söhne Ernst, Manfred und Hanspeter, denen die Eltern ihre ganze Liebe und Fürsorge zuteil werden Hessen. Sich selbst gönnten sie nur das Notwendigste, ihren Buben erfüllten sie hingegen die schönsten Wünsche. Zufrieden und innerlich stolz verfolgte der Papa den beruflichen Werdegang seiner Söhne und freute sich mit ihnen über ihr eigenes Le­ bens- und Familienglück. Seine drei Schwiegertöchter Marianne, Barbara und Andrea schloss er ebenso in sein grosses und ehrli­ ches Herz wie in der Folge auch die fünf Enkelkinder Lorin, Myriam, Kevin, Philipp und die kleine Liste, die eine ganz besonders tiefe Zu­ neigung zu ihrem Neni empfanden. Die Enkel genossen seine Gesell­ schaft, zumal er immer irgendwel­ che Geschichten, Sprüche und Spässe für sie parat hatte. Eugen war ein. vielseitig interes­ sierter Mitbürger. Mit seinen Söh­ nen diskutierte er oft und gerne über das gesellschaftliche und poli­ tische Geschehen auf Gemeinde- und Landesebene, obwohl er in sei­ ner Bescheidenheit nur selten di­ rekt daran teilnahm. Seine Vereins­ tätigkeit beschränkte sich Mitte des letzten Jahrhundert auf einige Jahre Zugehörigkeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Mauren. Am liebsten weilte er aber zu Hause im Weiher­ring; 
dort fühlte er sich stets am wohlstcn, und dort betreute er auch seine Mutter bis zu ihrem Ableben im Jahre 1976. Die Pflege von Haus und Garten und die Beschäf­ tigung mit seinen treuen Hunden gehörten für Eugen auch im dritten Lebensabschnitt zu seinen schöns­ ten Vergnügen. • Im bedeutungsvollen Jahr 2000 feierte Eugen und Cilly mit der ganzen Familie das seltene Fest der Goldenen Hochzeit. Auch im ver­ gangenen Jahr waren wieder zwei Jubilare angesagt: der 80. Geburts­ tag von Eugen und das 75. Wiegen­ fest von Cilly. Doch zum ausgelas­ senen Feiern war niemandem mehr zu Mute, weil sich die schwere Krankheit von Eugen immer schmerzvoller bemerkbar machte. Und beim letzten Spitalaufenthalt hatte Eugen an Weihnachten dann nur noch einen einzigen Wunsch, den ihm seine Angehörigen auch umgehend erfüllten: Er wollte nach Hause zurück! Drei Wochen lang wachten dort die Mutter und ihre drei Söhne Tag und Nacht gemein­ sam und abwechselnd am Kranken­ bett und standen ihm bei in seiner letzten irdischen Lebensphase. Die Angehörigen waren auch vollzählig anwesend, als Eugen am Sonntag­ abend, den 18. Januar 2004 fried­ lich und sanft einschlief. Sie mach­ ten ihm damit wohl sein schönstes Geschenk. Die Spuren seiner Liebe und Ar­ beit sind allgegenwärtig. Sie wer­ den auch immerfort sichtbar blei­ ben. Wir verlieren in Eugen Oehri einen lieben Menschen, der sich voll für seine Familie einsetzte und aufopferte. Wir werden ihn nie ver­ gessen. Ehre seinem Andenken.
	        

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