Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
Proble Frühzu Kontaktiere! bitte unse Tel. + Uochtsnitalnltcha Pok FREITAG, 13. FEBRUAR 2004 SEITE 27 I VALENTIN Morgen ist Valentins­ tag. Was Valentin Im- thurn über «seinen» speziellen Tag bench- te 29 VOLKS BLATT 
NEWS Blechbläserkurs mit Weltklas­ setrompeter Malte Burba SCHAAN - Kurt Rothenberger (Musikleh­ rer, Trompeter) aus Buchs organisiert nach einigen sehr erfolgreichen Workshops wie­ der einen Kurs mit Malte Burba (Frankfurt, D). Weil diese Kurse Wege aufzeigen, wie sämtliche Blechbläser endlich Probleme wie Höhe, Tiefe, Ausdauer, Ansprache, Intona­ tion, Atmung, Zirkularatmung, Zunge usw. lösen können, stossen sie bei Amateur- und Berufsinusikern auf grösstes Interesse. Der zweitägige Wochenendkurs findet am 20./21. März im Brunharthaus Schaan (FL) statt. Die Kurszeiten sind von 9 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Das Kursgeld beträgt 190 Franken. Die Teilnchmerzahl ist aus zeitlichen Grün­ den auf max. 25 beschränkt. Es sind sämtliche Blechbläser willkom­ men, welche mindestens die Grundkennt­ nisse im Spiel eines Blechblasinstrumentes haben und sich bläserisch, funktionell weiterbilden möchten. Weil Malte Burba als Referent hauptsächlich aktiv sein wird, gibt es für jeden Teilnehmer lediglich bei der per­ sönlichen Kontrolle etwas Weniges zu spie­ len. Mitglieder von Blasmusikvereinen sind herzlich willkommen. Weitere Infos nach er­ folgter Anmeldung. Organisator: Kurt Ro­ thenberger, Erlengrund 6, Buchs, E-Mail: roku.buchs@ rol.ch / Tel. 079/ 290 73 74. • (Hing.) Neuer Leiter für Luzerner Gestaltungsschule Farbmühle LUZER.N - Die private Gestaltungsschule Farbmühle in Luzern wird seit Beginn des Jahres 2004 von Paolo Bianchi geleitet. Der 43-jährige Bianchi ist derzeit Gastprofessor an der Kunstuniversität Linz. Laut einer Me­ dienmitteilung der Schule vom Donnerstag ist Bianchi zudem Mitarbeiter der Zeitschrift «Kunstforum International». Vorher war der Aargauer als Kommunika- tionschef der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich tätig. Der neue Leiter will die Attraktivität der Schule mit innovativen An­ geboten steigern. Laut der Mitteilung ist die Farbmühle die grösste Privatschule der Zen­ tralschweiz für Kunst und Gestaltung. Fasnachtstreiben im Basler Museum der Kulturen BASEL - Das Basler Museum der Kulturen widmet sich in seiner neuen Ausstellung «Teufel, Tod & Harlekin» dem Fasnachts­ treiben und dem Maskenaufsetzen. Von welt­ weiten und europäischen Maskenbräuchen führt die Ausstellung zu einem Querschnitt durch die Basler Fasnacht. Am Beginn der Ausstellung stehen Ge­ sichtsmasken aus aller Welt. Die im Kreis angeordneten Masken im ersten Ausstel­ lungssaal stammen aus verschiedensten Kul­ turen Afrikas, Asiens, Nordamerikas und auch aus der Schweiz. Sie dienten denn auch den verschiedensten Zwecken: Über Rituale, Theater oder Tanz bis hin zur Tbtenmaske. Das europäische Maskenbrauchtum wird in einem zweiten Saal beleuchtet. Masken von Tod und Teufel treten im religiösen Volks- schauspiel in der Schweiz, Italien und Öster­ reich auf. Maskengestalten sind auch in Po­ len, Slowenien oder dem Balkan verbreitet. Auch Fasnachtslarven sind 
ausgestellt. 
CH-PREMIERE Wo der neue Opel Astra mit Hightech und spannendem 
Design seine schweizerische Premiere feiert. gQ 
TANGO 
& CASH Wann die beiden Polizisten Tango (Sil­ vester Stallone) und Cash (Kurt Rüssel) um ihren Ruf kämpfen.3 
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WAHLEN UNO-Emissär Lakhdar Brahimi fordert für die Wahlen im Irak opti­ male Bedingungen und Vorbereitungen. 32 «Faust», ein Humorbuch Michael Quast und Philipp Mosetter mit dem besonderen Goethe VADUZ - Zwei Tische, eine Handpuppe, ein Text, zwei Vor­ tragskünstler, der Pedant mit Innenleben, ständig korrigie­ rend und belehrend, und der impulsive, sich von jung nach alt und zurück Wandelnde und zahnlos Sprechende. «GeroU Häuse r  ' Die Rede ist von Goethes «Faust I». Michael Quast schafft im Schlagabtausch mit Philipp Moset­ ter einen Kampfplatz auf dem Rücken des Dichterfürsten Goethe und seinem Bildungsbuch, dem «Faust», stür/.en «Faust» herrlich despektierlich vom Sockel des hei­ ligen deutschen Nationalepos, um ihn auf einem neuen, prächtig-sati- rischen Sockel zu installieren, schaffen ein grandioses Goethe- Bild, wie es im herkömmlichen Deutschunterricht nicht vorkommt, - «Faust», ein Humorbuch. Eine Parforcejagd «Auf dem Rücken eines anderen etwas austragen» klingt negativ. Hier nicht. Quast und Mosetter rei­ ten eine rasante Parforcejagd in un­ geahnte Gefilde dieses Werkes und seines Meisters. Da kommt nicht nur Goethes schwieriges Verhältnis zu Frauen (ein Ergebnis der «femi­ nistischen Goetheforschung») zur Sprache, da ersteht Goethe auch als Vorwegnehmer der Psychoanalyse und der Quantentheorie. Goethe hat viel geschrieben, und viel ver­ brannt. «Faust I» ist erhalten 
ge-Mlchael 
Quast spielte im «Humorbuch Faust» sein grosses Können als schauspielernder Komiker aus. blieben. Quast und Mosetter fra­ gen: Wie konnte das passieren? Es wäre ein Jammer gewesen, hätte Goethe auch den «Faust» ver­ brannt. Warum, das zeigten Quast und Mosetter am Mittwoch im Gymnasium, Quast las mit vollem Körpereinsatz den jungen und den zahnlosen Faust, den hämisch- hinterlistigcn Mephisto, kreischte die Hexe und imitierte die Meerkat­ zen. Mosetter gab das Gretchen und natürlich Regieanweisungen 
und kommentierte geistreich und voll hintersinnigem Humor: «Im <ach!> ist schon alles gesagt. <Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust.> Das ist wohl eine der schön­ sten Zusammenfassungen des menschlichen Seins: Hier die eine Seele, da die andere Seele, und daT zwischen das <ach!>, das uns befä­ higt, darunter zu leiden.» Eigent­ lich wäre nach wenigen Minuten schon Schluss gewesen, denn: «In den ersten 30 Versen ist schon alles 
gesagt. Später wiederholt sich Goe­ the nur noch.» Aber es ging weiter, Gott sei Dank, denn Mosetter ver­ kündete alle paar Minuten; «Jetzt geht das Stück erst richtig los!» Und so konnte Michael Quast sein grosses Können als schauspielern­ der Komiker voll ausspielen, z. B. als Ein-Matin-Bluesband, wenn Gretchen am Spinnrad den Blues hat: «Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer.» Die Herzen des Publi­ kums waren dafür leicht geworden. «Unsichtbare Skulptur» wird lebendig Museum «kunst palast» in Düsseldorf präsentiert Warhol-Spätwerk DÜSSELDORF - Unter dem Titel «Andy Warhol - The Late Work» zeigt das Düsseldorfer Museum «kunst palast» ab morgen Samstag 320 bislang selten ge­ zeigte Arbeiten, die der Künst­ ler in den letzten 15 Jahren'sei- nes Schaffens fertigte. Dabei handelt es sich um viele bis­ lang unveröffentlichte Werke; da­ runter Zeichnungen, Fotografien, Gemälde, Videos und Filme, die der amerikanische Künstler nach dem Attentat einer militanten Männergegnerin im Jahre 1968 schuf. Seit diesem Attentat thematisier­ te der als Popikone berühmt gewor­ dene Warhol in seinen Arbeiten die Auseinandersetzung mit der Ver­ gänglichkeit der Schönheit und der Gegenwart des Todes, sagte Mu­ seumschef Jean-Hubert Martin am Donnerstag während der Vorbe­ sichtigung. Zahlreiche Exponate sind Leihgaben aus dem Warhol-Museum 
in Pittsburgh. Im An- schluss an Düsseldorf wird die Schau in Vaduz im Kunstmuseum Liechtenstein, in Stockholm in der Lilievachs Konsthall sowie in Lyon im Musde d'Art Contemporain zu sehen sein. Die Düsseldorfer Ausstellung be­ ginnt mit der 1972 entstandenen Mao-Serie auf blauem Untergrund. Sie stellt nach Warhols verkünde­ tem Verzicht auf die Malerei im Jahr 1965 den Neubeginn einer in­ tensiven Auseinandersetzung mit diesem Medium dar, Vor allem sind hier die Siebdrucke zu nennen, die der Münstler mit Buchstaben, Wor­ ten und intensiven Farben kombi- nierte. Zwei riesige Wände zieren zudem vom Boden bis zur Decke Tapeten mit dem von Warhol ge­ schaffenen Porträt des früheren chi­ nesischen Staats- und Parteichefs. In der bis zum 31. Mai laufenden Schau sind zudem zahlreiche Selbstporträts von Warhol zu se­ hen. Eines stammt von 1978 und ist 
eine Folge von. Spiegelungen. Der Künstler hatte dabei als Bildvorla­ ge ein Negativ genommen und den Kopf wie eine Schattenfolge ad­ diert. Es wirkt fast so, als wolle sich Warhol vom Betrachter ab­ wenden. Gezeigt wird auch das Bild «Letztes Abendmahl», auf dem Jesus im Vergleich zu den Preisschildern für den «Schlussver­ kauf» relativ klein wirkt. Mehrere der damals beliebten «Höllenma­ schinen» von Motorrädern sind zu sehen, die Jesus gleich umfahren werden. «Eine Art Himmel- und Hölle-Bild», hiess es bei der Vor­ stellung. Ebenfalls zu sehen: das mit über zehn Metern grösste Bild der Aus­ stellung, «Zeitgeist: Reflected» von 1982. Wartiol nahm darin ein Foto des von Albert Speer inszenierten «Lichtdomes» auf dem Reichspar­ teitagsgelände in Nürnberg auf. Auch die Ende der 70er-Jahre ent­ standenen Arbeiten «Shadows» und «Oxidations» sind ausgestellt. 
Ebenso zahlreiche von Warhol ge­ schaffene riesige Totenschädel, Re­ volver und Kreuze. Erstmals präsentiert die Schau zudem Kontaktabzüge, die nach Angaben der Ausstellungsmacher einen intimen Einblick in das New York der 80er-Jahre vermitteln und Warhol einmal mehr in der Rolle des Social Observers zeigen. Auch seine fürs Fernsehen produzierten Videos sowie Tagebücher geben Aufschluss über seine persönliche Sicht auf gesellschaftliche Trends und Ereignisse. Auch die «Unsichtbare Skulp­ tur» Warhols ist in der Ausstel­ lung zu sehen. Der als Warhol kostümierte Mime Markus Danz- eisen vom Düsseldorfer Schau­ spielhaus wird wie einst der Künstler selbst in einem eigens für die Schau konstruierten Schaufenster 15 Minuten täglich posieren. Erst durch seine an-: schliessende Abwesenheit wird die Skulptur entstehen.
	        

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