Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

FREITAG, 31. DEZEMBER 2004 
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JAHRESTEUERUNG BLATT I WIN I ÖUNRTT I LAFV-GASTBEITRAG 
11 KOMPAKT Schanghai löst Rotterdam als grösser Hafen der Welt ab ROTTERDAM - Trotz eines Rekordergeb­ nisses 2004 ist Rotterdam nicht mehr der grösste Hafen der Welt. 2004 wurden in Rot­ terdam 354 Mio. Tonnen Güter umgeschla­ gen, 8 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der Hafen gestern Donnerstag mit. Der Hafen von Schanghai übertraf dieses Rekordergeb­ nis aber mit 380 Mio. Tonnen. Rotterdam war 42 Jahre lang der grösste Hafen der Welt. Der Verlust der Spitzenposition habe aber keine Folgen für Rotterdam. «Schanghai ist kein Konkurrent für uns», sagte ein Hafen­ sprecher. Durch die enge Zusammenarbeit beider Häfen profitiere Rotterdam auch vom Wachstum des chinesischen Hafens, (sda) Deutschland bleibt Weltmeister BERLIN - Deutschland hat seine Rolle als Exportweltmeister auch im Jahr 2004 gegen die USA verteidigt. «Der deutsche Aussen- handel blickt auf ein glänzendes 2004 zu­ rück», sagte Anton Börner, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Gross- und Aussenhandels (BGA), gestern Donnerstag. Beflügelt von der gut laufenden Weltwirt­ schaft legten die deutschen Exporte demnach um 10 Prozent zu und erreichen ein Volumen von rund 728 Mrd. Euro. Deutschland bleibt damit wohl Exportweltmeister. China zur drittgrössten Handelsmacht aufgestiegen PEKING - China ist zur drittgrössten Han­ delsnation der We}t aufgestiegen. Der Wa­ renaustausch stieg 2004 um etwa 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und erreichte 1,1 Billionen US-Dollar, berichtete Handelsmi­ nister Bo Xilai gestern Donnerstag. Die direkten Aüslandsinvestitionen betra­ gen mehr als 60 Mrd. Dollar, wie die amtli­ che Nachrichtenagentur Xinhua vermeldete. Die Exporte werden mehr als 30 Prozent des Brultoinlandprodukts ausmachen und mit 2 Prozentpunkten zum Wachstum beitra­ gen, das 2004 mehr als 9 Prozent erreichen wird. • (sda) Spielzeughersteller Lego wegen Ideendiebstahls verklagt LOS ANGELES - Zwei Frauen aus Kalifor­ nien haben den Spielzeughersteller Lego Sys­ tems in Los Angeles wegen Ideendiebstahls verklagt. Das dänische Unternehmen soll die Idee für den Schmuckbausatz «CJikits», der. zu einer der. meistverkauften-Spielwaren des Jahres avancierte, gestohlen haben. Mit der bereits am Montag eingereichten Klage wol­ len die Frauen Schadensersatz von mehr als einer Million Dollar geltend machen. Ausser­ dem soll Lego das Produkt nicht mehr ver­ kaufen dürfen, bis es von den Klügerinnen ei­ ne Lizenz erhält. Bei Lego war zunächst nie­ mand für eine Stellungnahme zu erreichen. 2003 hatte das Familienunternehmen den höchsten Verlust in seiner 72-jährigen Ge­ schichte verbucht. In jenem Jahr brachte es «Clikits» auf den Markt und gewann damit auch einen Preis des US-Verbands Spielwa­ renindustrie. (sda) 
Tiefere Preise für Heizöl Konsumentenpreise im Dezember: 1,3 Prozent Teuerung am Jahresende NEUENBURG - In der Schweiz ist die Jahresteuerung deutlich zu­ rückgegangen. Die Rate sank im Dezember auf 1,3 Prozent nach 1,5 Prozent im November 2004. Billiger wurden insbeson­ dere Heizöl und Benzin. Der Landesindex der Konsumen­ tenpreise sank im Dezember gegen­ über dem Vormonat um 0,2 Prozent auf 104,2 Punkte (Mai 2000 = 100), wie das Bundesamt für Statistik (BfS) gestern Donnerstag bekannt gab. Der Rückgang der Teuerung war laut Medienmitteilung vor al­ lem auf Verbilligungen in den Be­ reichen Verkehr sowie Wohnen und Energie zurückzuführen. Gegenüber November 2004 ging der Index für Verkehr um 0,9 Pro­ zent zurück. Dabei verbilligten sich die Treibstoffpreise im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Prozent und lagen damit noch um 10,6 Prozent über dem Vorjahresstand. Ebenfalls billiger waren die Heizölpreisc in der Bedarfsgruppe Wohnen und Energie. Sie befanden sich mit einem Rückgang von 3,3 Prozent̂ zum Vorjahresmonat aber immer noch gut einen Drittel über dem Wert vom Dezember 2003. Billige Schaumweine Preisabschläge gab es auch für alkoholische Getränke und Tabak. Dies ist laut Angaben auf die Ak­ tionen bei Schaumweinen zurück­ zuführen. Die Erhöhung 
derTabak-Nacfidem 
die Preise seit Jahresbeginn in die Höhe schnellten, sind Heizöl und Benzin im Dezember billiger geworden. Steuer 
ab 1. Dezember 2004 wirkte sich noch nicht auf die aktuellen Ergbnis'se aus. Nahrungsmittel teurer Teurer hingegen wurde der Index für Nahrungsmittel und alkohol­ freie Getränke. Dabei musste vor allem für Salat- und Fruchtgemüsc, Bananen, Bohnenkaffee und Schweinefleisch tiefer in die Ta­ sche gegriffen, werden. Billiger wurden Mandarinen und Rind­ fleisch. 
Nach Angaben des BfS blieb das Preisniveau im Vergleich zum Vor­ monat bei den Iniandgütern stabil. Innert Jahresfrist verzeichneten sie eine durchschnittliche Steigerung von 1,1 Prozent. . Die Importgüter hingegen wur­ den im Dezember um 0,6 Prozent billiger. Damit stieg das Niveau im letzten Jahr um 2,1 Prozent, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die mittlere Jahresteuerung für 2004 lag bei 0,8 Prozent nach 0,6 Pro­ zent in 2003. (sda) 
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V Preise vom 30. Dezember 2004 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 50.70 Rücknahmepreis: € 49.67 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 48.60 Rücknahmepreis: € 47.66 Zahlstelle in Liechtenstein: Swissfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61. Postfach, FL-9490 Vaduz LAFV-GASTBEITRAG Dem Wachstum folgen LAFV-Gastbeitrag zum Thema Investitionen in Asien Kapital ist fungibel und sucht sich den Weg zu der höchsten Rendite. Demographie, Arbeitskosten und Ba­ sistrend der Wirtschaftsentwicklung sprechen nicht für Investments in den saturierten, entwickelten Regionen des 
Gl. Amerikanische Zinssenkun­ gen und Steuergeschenke, japanische Null-Zinsen und europäische Struk­ turveränderungen sind der Versuch, schwindendes Wachstum durch fis­ kalische und monetäre Wiederbele­ bungsaktionen aufzuhalten. Der Ba­ sistrend ist negativ. Langfristige Inves­ toren wie Buffett und Templeton ver­ abschieden sich offiziell aus amerika­ nischen Anlagen und haben starke Zweifel an der Stabilität der US- Wirtschaft mit ihren Ungleichge­ wichten. Rentenmanager wie Bill Gross sehen bessere Anlagealternati­ ven jenseits des grossen Teiches. Die jüngste Schwäche des US Dollars zeugt von dieser Entwicklung und weisst auf die Risiken hin. Zu gleicher Zeit sind die asiati­ schen Zentralbanken bemüht, die Kreditzügel straff zu halten. Kredi­ texzesse wurden gebremst und Grossinvestitionen auf ihre Sinnhaf- tigkeit überprüft. Diese Massnah­ men schaffen Vertrauen in die Ad­ ministration und erhöhen die Wahr­ scheinlichkeit einer sanften Wachs­ tumsdelle anstelle einer Rezession. Dieses gilt insbesondere für China. Die strukturelle Schwäche des US- Dollars führt über den Dollar-peg zu Kapitaltransfers in den asiatischen Raum und damit zur Reflationie- rung der Wirtschaftsgüter. Die Vorteile der asiatischen Region... • Arbeitskosten 1-5 $ Std. je nach Region 
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p, u • Hohe Sparrate 30-40 % • Hohe Leistungsbilanzüberschüsse • Unterbewertete Währung • Arbeitskräfte- und Konsumpoten­ zial durch Urbanisierung • Handelsmentalität der Asiaten • Geringes geopolitisches Risiko • Weitsichtige Notenbankpolitik • Steigene verfügbare Einkommen ...wiegen die Risiken ... • Fiskaldefizit <3 % BIP (China) ; 10 % BIP (Indien) • Marodes Renten- und Banken­ system • Fehlende Infrastruktur (insbes. Kraftwerke) • Rohstoffabhängigkeit • Hoher Staatsanteil und Bürokratie ... auf längere Sicht auf. Insbesondere China und Indien sind quasi «zum Wachstum ver­ dammt», um die Umstrukturierung 
einer staatlich gelenkten Wirtschaft zu bewerkstelligen. Sie benötigen dazu Technologietransfers - die ih­ nen mit Aussicht auf Geschäft ger­ ne gewährt werden - sowie für die Übergangszeit Ruhe an der Wäh­ rungsfront. Druckmittel dafür sind die riesigen Kredite, die von Chine­ sen und Indern im Gegenzug für billige Exporte vergeben werden. Ist der Übergang von der Exportab­ hängigkeit zur Binnenkonjunktur geschafft, wird die Aufwertung des RMB zu einer Frage der Zeit. Zu bevorzugen sind daher binnen­ orientierte Titel mit hoher Dividen­ de und niedriger Bewertung: Div. KGV (e 05) • China Telecom 2,2 % 8,9 Value, Binnenwachstum, Telecom - Oligopol • Petrochina 4,4% 8,4 Value, Dividende, Binnenwachs­tum 
• Cheung Kong 2,2 % 22 Reflation; HK Immobilien, Binnenwachstum • Singapore Post 5,0 % 14,5 Dividende Binnenwachstum • KT Freetel 2,2% 9,5 Bewertung, Dividende, Binnen­ wachstum • KEPCO 3,9% 6,1 Bewertung, Dividende, ßinnen- wachstum • Mobile One 5,8 % 12,4 Bewertung, Dividende, Binnen­ wachstum • • Fräser & Neave4,3 % 11,7 Dividende, Binnenwachstum Erst die Austragung der Olympi­ schen Spiele 2008 wird möglicher­ weise der Startschuss für eine Krise sein, in der Überinvestitionen abge­ baut werden müssen. Bis dahin wird es der Region möglich sein, zumindest teilweise an das 18. Jahrhundert anzuschliessen. Im Jahre 1750 poduzierte das chinesi­ sche Reich 33 % des weltweiten Sozialproduktes - heute sind es le ̂ diglich 10 %. Das Pro-Kopf-Ein­ kommen war in China höher als in Europa. Heute sind es 20 %. Würde nur ein Teil davon aufgeholt, könn­ te sich der chinesische Konsument zum «world shopper» entwickeln und die Rolle des US-Konsumen­ ten übernehmen. Der Inhalt (inkl. Zahlenangaben) ist ohne Gewähr. Alle Informatio­ nen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig erachten. Sie die­ nen lediglich der Information und sind keine Handlungsaufforde­ rung. Sie begründen kein Haf- tungsobligo.
	        

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