Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

DIENSTAG, 28. DEZEMBER 2004 
JKSI INTERNATIONAL SS 
24 VOLKS BLATT 
SPLITTER Osama bin Laden erklärt Al-Kaida-Fiihrer im Irak KAIRO - Der Führer des internationalen Ter­ rornetzes AI Kaida, Osama bin Laden, hat of­ fenbar den jordanischen Top-Terroristen Abu Mussad el Sarkawi zum Al-Kaida-Führer im Irak erklärt. Eine entsprechende Tonbandbot­ schaft Bin Ladens wurde gestern Abend vom arabischen Nachrichtensender al-Jazira ausgestrahlt. Die Authentizität der Botschaft war zunächst nicht klar. In der Tonband­ botschaft rief Bin Laden die Iraker zudem auf, die Wahlen Ende Januar zu boykottieren. Jene, die am Urnengang teilnehmen würden, wären «Ungläubige». (sda/dpa/reuters) Arzt amputiert falsches Bein TUXTLA GUTIERREZ/MEXIKO - In Mexiko ist einem 74 Jahre alten Mann das fal­ sche Bein amputiert worden. Alberto Lopez begab sich vergangene Woche in ein Kran­ kenhaus in Tüxtla Gutierrez 600 Kilometer südlich von Mexiko Stadt. Sein linkes Bein ipusste behandelt werden, weil es infolge ei­ ner Zuckererkrankung entzündet war. Als er am Freitag nach der Operation erwachte, fehl­ te ihm das rechte Bein, während das linke nach wie vor entzündet war, wie seine Familie nun mitteilte. Seine Tochter Ezperanza reichte Klage gegen den inzwischen suspendierten Arzt ein. Bis zum Sonntag wurde der Patient nicht darüber informiert, dass ihm irrtümlich das falsche Bein abgenommen worden ist. «Es wäre ein Schock für ihn, an dem er ster­ ben könnte», sagte seine Tochter. (AP) Franzi-Tattoos sollen «da bleiben» HAMBURG - Handballer Stefan Kretz- schmar will trotz Trennung von Franziska van Almsick seine «Franzi»-Tattoos behalten. «Sie werden genauso da bleiben», sagte der 31-Jäh­ rige, dessen Beziehung zu der ehemaligen Pro­ fischwimmerin erst kürzlich in die Brüche ging, der «Bild»-Zeitung (Montagausgabe).. Die Tattoos stünden, wie alle anderen auch, «für wichtige Dinge in meinem Leben». (AP) Ehefrau von Otto Kern tot GÜNZBURG - Der Modemacher Otto Kern trauert um seine Frau Dana. Die 32- Jährige starb am ersten, Weihnachtsfeiertag nach einem Unfall auf der A8 bei GUnzburg, wie die Polizei am Montag bestätigte. Sie wurde von einem Auto erfasst, als sie aus noch ungeklärten Gründen plötzlich ver­ suchte, zu Fuss die Autobahn zu überqueren. Laut «Bild»-Zeitung (Montagausgabe) hatte die 32-Jährige am Heiligabend nach einer privaten Feier mit ihrem Mann und Freun­ den überraschend die Wohnung der Kerns in Kitzbühel verlassen und sich ein Taxi geru­ fen. Dem Blatt zufolge wollte sie zu ihrer Familie in Deutschland. (AP) 
Tausende Vermisste V i UNO befürchtet noch weit mehr Tote durch Flutkatastrophe NEW YORK - Experten der Ver­ einten Nationen befürchten, dass die Zahl der Todesopfer der Flut­ welle in Südasien noch erheblich steigen wird. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) wurde eine Million Menschen obdachlos. Der UNO-Untergeneralsekretär für humanitäre Hilfe, Jan Egeland, sagte gestern Montag bei einer Me­ dienkonferenz in New York: «Wir müssen davon ausgehen, dass viele der tausenden Vermissten tot sind.» Zudem sind nach UNO-Angaben die Trinkwasserressourcen von mehreren Millionen Menschen zer­ stört worden. Es müsse daher mit einem enormen Anstieg von lebens­ gefahrlichen Magen- und Darm­ erkrankungen gerechnet werden. Unermessliche Tragödie Die Flutwelle vom Sonntag zer­ störte die Küstenzonen mehrerer Länder in einem beispiellosen Aus- mass und tötete nach amtlichen An­ gaben mindestens 24 000 Menschen. Allein in Sri Lanka wurden bis Mon­ tagabend 1 000 Tote beklagt. «Das ist eine Tragödie, auf die wir nicht vorbereitet sind», sagte Sri Lankas Präsidentin Chanrika Kumaratunga. An der Südküste hatte sich das Was­ ser zu einer neun Meter hohen Mau­ er aufgetürmt, die mit einer Ge­ schwindigkeit von 800 Stundenkilo­ metern auf Strände krachte. In Indo­nesien 
starben mehr als 4700, in In­ dien und auf den indischen Inseln der Andamanen und Nikobaren ka­ men mehr als 9600 Menschen ums Leben, darunter viele Kinder. Tau­ sende werden noch vennisst. Massengräber Unterdessen werden die Toten in Massengräbern beigesetzt. Augen­ zeugen sahen Leichen, die auf Bäumen und zwischen Felsen hin­ gen. Auf den Stränden Südostin­ diens türmten sich Leichen und Tierkadaver. In den von den Was­sermassen 
zerstörten Gebieten dro­ hen vielerorts Seuchen. U/n die Menschen möglichst bald mit sau­ berein Trinkwasser, Medikamenten und sanitären Anlagen zu versor­ gen, bat das IKRK und die Rot­ halbmond-Föderation (IFRC) um Spenden in Höhe von fast fünf Millionen Euro. Unterdessen ver­ sprach die Schweizer Regierung eine Million Franken Soforthilfe, die Europäische Union versprach drei Millionen Euro Soforthilfe. Die USA versprachen eine Sofort­ hilfe im Umfang von 15 Millionen 
Do'Mar für die von der Flutkatastro­ phe betroffenen Länder in Südost- asienNWährend die/nternationalc Hilfe anllCft-wrffTigten Familien in der ganzen Welt ängstlich jede Nachricht aus der Region. Schweizer Opfer Auch Schweizer dürften Opfer der Flutkatastrophe geworden sein, wie das Eidg. Departement für auswärti­ ge Angelegenheiten (EDA) mitteil­ te. Personen seien aber noch keine identifiziert, teilte Aussenministerin Micheline Calmy-Rey mit. (sda) Im dritten Anlauf klar siegreich Juschtschenko gewinnt Präsidentenwahl - Ergebnis soll angefochten werden KIEW - Präsident der Ukraine wird aller Voraussicht nach der prowestliche Oppositionsführer Viktor Juschtschenko. Er errang bei der wiederholten Präsiden­ tenstichwahl nach offiziellen An­ gaben eine klare Mehrheit Ungeachtet der deutlichen Auszäh­ lungsergebnisse zu seinen Unguns­ ten weigerte sich der unterlegene Kanidat, Viktor Janukowitsch, sei­ ne Niederlage zu akzeptieren. Er kündigte eine Klage vor dem Obers­ ten Gericht in Kiew an. Sein Lager legte 550 Beschwerden wegen an­ geblicher Wahlrechtsverstösse ein. Für die Ukraine war es der dritte Wahlgang in 57 Tagen. Nach Wo­ chen der Massendemonstrationen 
Viktor Juschtschenko: «Ein Sieg für das ukrainische Volk.» gegen Wahlfälschungen im vorheri­ gen Wahlgang und für echte Demo­ kratie zeichnete sich mit Jusch-tschenkos 
Sieg eine friedliche Ab­ lösung der autoritären Regierung von Präsident Leonid Kutschma ab. 
US-Aussenminister Colin Powell bezeichnete die Wahl als histori­ schen Augenblick für die Demo­ kratie. EU-Kommissionsprüsident Josd Manuel Barroso Lob sagte: «Der freie und faire Verlauf der Wahlen öffnet den Weg zu einer verstärkten Kooperation mit der Ukraine.» • Juschtschenko habe bei der Wahl am Sonntag 52,22 Prozent der Stimmen erhalten, teilte die zentra­ le Wahlleitung in Kiew nach Aus­ zählung von 99,05 Prozent der Stimmzettel am Montag mit. Der beurlaubte Ministerpräsident Janu­ kowitsch habe 43,99 Prozent erhal­ ten. Der Vorsprung für Jusch­ tschenko betrug etwa 2,4 Millionen Stimmen. (sda) ANZEIGE il'\tJ L (iUrl' . l'i' 'R^i!ÜK^ 
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Verheerende Explosion Mindestens 17 Tote bei Gasexplosion MULHOUSE - Eine Gasexplosion In einem fünfstöckigen Wohn­ haus in Elsass hat mindestens 17 Menschen in den Tod geris­ sen. 15 Personen wurden bei dem Unglück am Sonntagnach­ mittag verletzt, wie die Behör­ den gestern mitteilten. Drei Stockwerke des Gebäudes fielen bei der Detonation in sich zusammen. 2 Tote wurden sofort aus den-Trümmern geborgen. Bis gestern Nachmittag fanden die Rettungskrüfte dann 15 weitere Leichen. Einige Bewohner wur­ den zu diesem Zeitpunkt noch vermisst. Etwa hundert Feuerwehrleute mit Spürhunden suchten den gan­zen 
Tag über unterstützt von zwei privaten Räumungsfirmen nach den Opfern. Die Rettungsarbeiten erwiesen sich als schwierig, weil schwere Betonpfeiler beiseite ge­ räumt werden mussten. Einen An­ schlag schlössen die Behörden aus. «Die Polizei wird die Ermittlungen natürlich fortsetzen, aber unserer Ansicht nach war die Ursache ein­ deutig ein Gasleck», sagte Bert- • rand Weckel, ein Sprecher des re­ gionalen Rettungsdienstes. Minis­ terpräsident Jean-Pierre Raffarin übermittelte in einem Telefonge­ spräch mit dem Bürgernleister von Mulhouse sein Beileid an die Hinterbliebenen der Opfer. Diese waren nach Behördenangaben zwi­ schen 15 und 60 Jahren alt. (AP) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Schweizer Optimismus BERN - Die Optimisten überwie­ gen in der Schweiz bezüglich den Erwartungen fiir 2005 die Pessimis­ ten klar: 30 Prozent der Schweize­ rinnen und Schweizer erwarten ein besseres neues Jahr. 18 Prozent be­ fürchten ein weniger gutes neues Jahr. Das ist ein Ergebnis der jähr­ lich von Isopublic in der Sc hw eiz durchgeführten Umfrage im Rah­ men des in 67 Ländern erstellten «Gallup international end of year poll». Das Institut befragte in den Monaten Oktober und November; in der Deutschschweiz und in der Westschweiz insgesamt 1032 Per­ sonen, wie es am Montag mitteilte. 45% der 34-Jährigen und Jüngeren 
glauben, dass es ihnen 2005 besser gehen wird als im auslaufenden •Jahr. Diese optimistische Grund­ haltung teilen bei den 35- bis 54- Jährigen 26% und bei den älteren 16%. (sda)
	        

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