Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2004)

mm «Äjli .<«i raä.<W' i w DIENSTAG, 28. DEZEMBER 2004 VOLKSI 
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10 KOMPAKT Annullationswelle nach Flut ZÜRICH/BERN - Die Flutkatastrophe in SUdasien ist ein schwerer Schlag für den Tüu- rismus. Das Asiengeschäft ist zusammenge­ brochen, viele Touristen annullieren ihre Rei­ sen, wie eine AP-Umfrage am Montag ergab. Die Veranstalter befürchten aber keine Lang­ zeitfolgen. Die Börse reagierte moderat. «Wir sind noch immer sehr angespannt», sagte Ruth Landolt, Geschäftsführerin beim Asien-Spezi­ alisten Wettstein-Reisen. Noch habe man nicht mit allen Gästen in der Region Kontakt auf­ nehmen können. Khao Lak - eine der Boom­ regionen für Schweizer Touristen - sei noch immer abgeschnitten. «Das macht uns sehr nervös», sagte sie. Nur 30 Stunden nach der Katastrophe sei es noch zu früh für eine präzi­ se Einschätzung. «Klar ist aber, dass der Tou­ rismus schwer getroffen wird», sagte Landolt. Viele Kunden annullierten ihre Reisen. «Wir laufen Gefahr, dass der Rest der Hochsaison in Südostasien wegfällt», sagte sie. (AP) Mangelnde Förderung BREGENZ 
- Kritik an der sinkenden Förde­ rung für Kleinbetriebe hat der Obmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Rudi Morscher, am Montag geübt. Er befürchtet Nachteile für die Betriebsstruk­ turen. Laut den neuen Richtlinien würden Be­ triebe mit einem Jahresumsatz von 150 000 Euro (225 000 Franken) nicht mehr gefordert. Allein in der Hotellerie seien davon gut ein Drittel aller Betriebe - rund 400 - betroffen. Das sei inakzeptabel. Er fürchte äusserst ne­ gative Auswirkungen auf die in Vorarlberg ge­ wachsene Betriebsstruktur. (sda/apa) ANZEIGE 
Umstrittene EU-Richtlinie EU-Binnenmarkt für Dienstleistungen: Bolkesteins Erbe wird zerzaust Vontobcl Investment Funds tMaa Tel. +41 1 283 53 50 BmHH  www.vontobeL.com Transaction datc 24/12/2004 Publbbcd Sub Fimd NAIV.* Swiss Moncy AI CIIF 
96.15 Svsiss Moncy A2 CHF 104.93 EURO Moncy AI 
EUR 
100.18 FURO Moncy A2 EUR 111,30 US Dollar Moncy AI USD 93.67 US Dollar Moncy A2 
USD 108.45 Suiss Franc Bond AI CHF 
117.26 Suiss Franc Bond A2 CHF 189.85 EURO Bond AI 
EUR 133.74 EURO Bond A2 EUR 
252.28 EURO Bond Sclcct A2 EUR 
104.52 Capital Gain Bond (EURO) AI 
EUR 64.73 Capital Gain Bond (EURO) A2 
EUR 77.24 US Dollar Bond AI 
USD 107.64 US Dollar Bond A2 USD 204.45 EURO Plus Bond AI 
EUR 106.08 EURO Plus Bor*J A2 
EUR 127.23 Eastan European Bond AI 
EUR 60.14 Eatan Empcan Band A2 EUR 93.20 EURO MidYicld Bond AI 
EUR 110.96 EURO MidYidd Bond A2 EUR 114.77 Swiss Stan Ixjuity AI CHF 162.78 Swiss Stars Equity A2 CHF 164.63 Swiss MkJ & Srmll Cap Equity AI CHF 74.92 Swiss Mid & Small Cap Equity A2 CHF 74.92 [European Equity AI 
EUR 177.22 European Equity A2 
EUR 209.86 European Vhfuc Equity AI EUR 125.84 European  \hlue  Equity A2 
EUR 126.04 European Mid & Small Cap Equity AI EUR 71.91 European Mid & Small Cap Equity A2 EUR 72.02 US Equity AI 
USD 97,53 US Equity A2 
USD 98.38 US Vitue Equity AI 
USD 435.62 US VWuc Equity A2 USD 511.84 Global Equity (ex US) AI 
USD 136.21 Global Equhy (ex US) A2 
USD 138.55 Japanese Equity AI 
JPY 4'374 Japanese Equity A2 
JPY 5*231 Eastan Euopean Equity AI 
EUR 145.33 Eastem European E-quity A2 EUR 151.33 FarEast Equity AI USD 189.42 Far East Equity A2 
USD 197.92 Emcrging Maiicts Equity AI 
USD 238.61 Emerging Marlxts Equity A2 USD 
260.18 Global Trend Financial Scrviccs AI 
EUR 78.16 Global Trend Financial Stniccs A2 
EUR 78.91 Global Trend Information &. New Technologies AI 
EUR 27.87 Global Trend Information & New Technologie!! A2 EUR 27.87 Global Trend Ufc & 1 lenhh ' AI 
EUR 49.38 Global Trend Li fe & 1 lealth A2 EUR 
49.38 Global Trend New PowoTcch AI EUR 70.63 Global Trend New PowcrTcch A2 EUR 
70.63 Defensi« Bahnccd Portfolio (G !F) AI CHF 86.82 Defensive Balanccd Portfolio (GIF) A2 CHF 91.03 Dcftrmivc Balanccd Portfolio (EURO) AI EUR 58.90 Defensive Balanccd Portfolio (EURO) A2 EUR 70.46 (imwth Portfolio (CI if 
1) -AI CHF 67.69 Gruwth Portfolio (CI IF) A2 CHF 67.92 Gruu th Portfolio (EURO] AI EUR 65.37 GrtnMh Portfolio (EURO) A2 EUR 65.98 Vonlobd Fondi Serviert AG, DUnaitram 9, 8022 Zflrlch ( 
Tel. +41 1 283 53 50,  www.vonlobeLch Coßent Investment Operation« Luxembourg S.A. 1 Af Pure d'ftctlviti Syrdall L-5365 Marnbach / Luxembourg TeL +352 26 96 20 60 Zahlstelle im Föntenrum Liechtenstein: Bank Vontobel (Liechtenstein) AG pfluitiirau» in QiQO Vaduz Tel. +423 236 41 II,   www.vonlobeLII 
BRÜSSEL - Waren und Personen können in der EU frei zirkulie­ ren. Künftig sollen auch Dienst­ leistungen problemlos grenz­ überschreitend angeboten wer­ den können. Was einfach klingt, ist hoch komplex und heftig umstritten. Nur wenige Projekte der EU-Kom­ mission lösen grosse Protestwellen aus. Und , nur wenige Richtlinien werden nach dem zuständigen Kommissar benannt. So geschehen bei der «Bolkestein-Richtlinie». • Im Januar 2004 stellte die EU- Kommission ihre Pläne für die Li­ beralisierung des Dienstleistungs­ bereichs vor. Frits Bolkestein spar­ te dabei nicht mit grossen Worten. «Diese Richtlinie kann den Binnenmarkt weiter voranbringen als alle anderen Massnahmen, die seit seiner Schaffung im Jahr 1993 ergriffen wurden», erklärte er. Herkunftslandprinzip Der Bauunternehmer und die Werberin, die Sicherheitsfirma, das Reisebüro oder der Gesundheits­ dienst - bei fast allen Dienstleistun­ gen soll künftig gelten: Was im Ur­ sprungsland recht ist, ist in der gan­ zen EU billig. Anstatt jeden Bereich separat zu regeln, schlug die Kommission ei­ nen horizontalen Ansatz vor. Die Auswirkungen wären riesig. Insge­ samt tragen Dienstleistungen in der EU zu 50 bis 70 Prozent zum Brut- toinlandprodukt und 60 bis 70 Pro­ zent zur Beschäftigung bei. Doch seither wird gestritten und mit verschiedensten Szenarien ge­ droht. Gewerbetreibende und Konsumentenschützer befürchten Qualitätseinbussen. Gewerkschaf­ ten warnen vor tieferen Sozial­ standards. Und Globalisierungs­ kritiker sprechen gar vor einem 
Wie bei fast allen Dienstleistungen soll auch für Bauunternehmer künftig EU-weit gelten: Was im Ursprungs­ land recht ist, ist in der ganzen EU billig. umfassenden Angriff auf den Ser­ vice public. Frage der Ausnahmen So konnte fast ein Jahr später die EU-Präsidentschaft nur vermelden, dass «die Mitgliedsstaaten das Her­ kunftslandprinzip als Ausgangs­ punkt akzeptieren», wie der nieder­ ländische Wirtschaftsminister Lau- rens Jan Brinkhorst Ende Novem­ bersagte. Das Schlussergebnis hän­ ge von den Ausnahmen ab, fügte er hinzu. Und die ersten sind bereits absehbar. Es gibt beispielsweise breiten Konsens, dass der Bereich Audiovisuelles, also TV und Radio, Staatskompetcnz ist und bleiben soll. Auch beim Gesundheitswesen sind Ausnahmen wahrscheinlich. Löcher und Substanz Hinter den Kulissen wird ge­ feilscht und lobbyiert. Noch gebe es «eine unheimliche Zahl von Pro- blembereichen», sagte ein Diplo­mat. 
Es ist offen, wie viel Substanz schlussendlich um die Löcher he­ rum bestehen bleiben wird. Die luxemburgische Präsident­ schaft will das Thema zurückhal­ tend angehen, wie es hiess. Das tut Not. Denn für die Linke wurde die Richtlinie zum Symbol für die Li­ beralisierung schlechthin. Mitte Dezember forderte der So­ zialistenchef im EU-Parlament, Martin Schulz, die Kommission auf, die Richtlinie zurückzuziehen. Gemäss aktueller Planung ist die erste Lesung im EU-Parlament für Sommer vorgesehen. Schweizer Liberalisierung In der Schweizer Verwaltung wird der Prozess mit Interesse verfolgt. Seit dem Abbruch der bilateralen Verhandlungen über die Dienstleis­ tungen steht aber die inländische Po­ litik im Zentrum: Ende November verabschiedete der Bundesrat die Botschaft zum neuen Binnenmarkt­gesetz. 
Diskussionen über die Libe­ ralisierung von Post, Telekom und Strommarkt gehören zudem zu den politischen Dauerbrennern. Nichts geändert hat sich auch bei den Fi­ nanzdienstleistungen. Da stehen kantonale Gebäudeversicherungs- monopole oder Staatsgarantien für Kantonalbanken den EU-Bedingun­ gen weiterhin entgegen. (sda) •ANZKIGU PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 27. Dezember 2004 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 50.60 Rücknahmepreis: € 49.56 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 48.50 Rücknahmepreis: € 47.56 Zahlstelle In Liechtenstein: Swissfirst Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61. Postfach. FL-9490 Vaduz LAFV-GASTBEITRAG Zinsprognose Schweiz LAFV-Gastbeitrag von Stefan Meyer, Leiter Fixed Income VP-Bank AG An den Kapitalmärkten ist die übli­ che weihnachtliche Ruhe einge­ kehrt. In der zweiten Dezember­ hälfte wurden im Schweizer Kapi­ talmarkt keine Neuemissionen mehr lanciert und bis zum Beginn des neuen Jahres sind auch keine weiteren geplant. Die meisten Marktteilnehmer haben die Portfo­ lio-Positionierung für den Neu­ jahrs-Start bereits vorgenommen. Ebenfalls für die Händler ist das Jahr in den Büchern und folglich, werden auch kaum mehr neue Posi­ tionen aufgebaut. Diese Entwick­ lung, welche jedes Jahr in der zwei­ ten Dezemberhälfte auftritt, zeigt sich unter anderem auch in den massiv reduzierten Handelsumsät­ zen und den teilweise markant wei­ ter gestellten Geld-/Briefkursen. Im Gegensatz zu den Portfolio und Fonds Managern haben die Ökonomen und Marktstrategen zur­ zeit Hochkonjunktur. Prognosen und Strategiecmpfehlungen für das Jahr 2005 sind gefragt. Was ist vom neuen Jahr zu erwarten, wo bestehen Chancen. wo lauem die Risiken? Da sich die Mehrzahl der profes­ sionellen Wirtschaftsauguren in Bezug auf die Zinsentwicklung im 2004 geirrt hat, fallen gegenwärtig die Prognosen im Grossen und' Ganzen relativ vorsichtig aus. Wie auch zur letzten Jahresendzeit be­ steht praktisch unisono der Kon-550 
5 DO 4J50 4JOO X50 aoo 250 ZOO 
SW BENCHMARK 10 YEAR DS GOVT. MDEX - RED. YIELO FRGM 21/12/94 
TO 22/12/04 WEEKLY 1994 '1995 ' 1S96 ' 1997 "1998 "1999 "2000 "2001 '2002 '2003 "2004 ' KBGH 5.305 25/1/95 LOW 2D6712/3/03 LAST 2258 Sowca: OATASTREAM Renditeentwicklung seit 1994: zehnjähriger Eidgenosse sens, dass die schweizerische Zins- landschaft in einem Jahr höher sein wird als zurzeit; dies sowohl am kurzen Ende der Zinskurve, wo die Schweizerische Nationalbank den Zinserhöhungsprozess noch um vermutlich zwei bis drei Schritte 
fortsetzen wird, Wie auch am lan­ gen Ende der Zinskurve (siehe Gra­ fik). Ausgehend von aktuellen 2,3 Prozent liegen die Prognosen in ei­ ner engen Bandbreite von 2,5-3 Prozent. Der Zehnjährige «Eidge- nossen-Forward» für ein Jahr wird 
zurzeit bei 2,6 Prozent gehandelt. Die VP Bank liegt mit ihrer Pro­ gnose von 2,8 Prozent zwar ober­ halb der einjährigen Terminrendite, doch ziemlich genau im Mittelfeld der Konkurrenz. Im Gegensatz zum Jahr 2004 beurteilen wir die Risikokompo­ nente für 2005 in einer stärker als erwarteten Inflationsentwicklung. Nach Jahren rückläufiger Teue­ rungsraten ist das Bewusstsein von stärker als erwartet auftreten­ der Inflation unterdurchschnittlich entwickelt. Die aktuelle Konjunk­ turlage ist unseres Erachtens nicht kompatibel mit dem jetzigen, re­ zessionsnahen Zinsniveau. Die Preisdurchsetzungsfähigkeit in di­ versen Branchen (nicht zuletzt der Baubranche und davon abgeleitet der Mietpreisentwicklung) ver­ bessert sich kontinuierlich und auch die Konsumentenpreisent­ wicklung auf einer annualisierten Rate von 1,5 Prozent (die höchste innerhalb der letzten zehn Jahre) lässt eine erhöhte Wachsamkeit ratsam erscheinen. Verfasser: Stefan Meyer, Leiter Fixed Income, Verwaltungs- und Privat-Bank AG Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser.
	        

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